Mir liegt's im Fuß wie Bleigewicht.
Mir krampft's im Arme das ist Gicht. Mir krabbelt's an der großen Zeh'. Mir thut der ganze Rücken weh. Nach solchen Zeichen wäre hier Das allerreichste Schaßrevier.
Kaiser. Nur eilig! du entschlüpfst nicht wieder. Erprobe deine Lügenschäume,
Und zeig' uns gleich die edeln Räume! Ich lege Schwert und Scepter nieder, Und will mit eignen hohen Händen, Wenn du nicht lügst, das Werk vollenden, Dich, wenn du lügst, zur Hölle senden! Mephistopheles.
Den Weg dahin wüßt' allenfalls zu finden! Doch kann ich nicht genug verkünden, Was überall besiglos harrend liegt. Der Bauer, der die Furche pflügt, Hebt einen Goldtopf mit der Scholle; Salpeter hofft er von der Leimenwand, Und findet golden-goldne Rolle, Erschreckt, erfreut, in kümmerlicher Hand. Was für Gewölbe sind zu sprengen, In welchen Klüften, welchen Gängen. Muß sich der Schaßbewußte drängen, Zur Nachbarschaft der Unterwelt! In weiten, allerwarten le
Von goldnen Humpen, Schüsseln, Tellern, Sieht er sich Reihen aufgestellt; Pokale stehen aus Rubinen, Und will er deren sich bedienen, Daneben liegt uraltes Naß.
werdet ihr dem Kundigen glauben
Berfault ist längst das Holz der Dauben, Der Weinstein schuf dem Wein ein Faß. Essenzen solcher edeln Weine,
Gold und Juwelen nicht alleine, Umhüllen sich mit Nacht und Graus. Der Weise forscht hier unverdrossen ; Am Tag erkennen, das sind Possen, Im Finstern sind Mysterien zu Haus.
Die lass' ich dir! Was will das Düstre frommen? Hat etwas Werth, es muß zu Tage kommen. Wer kennt den Schelm in tiefer Nacht genau? Schwarz sind die Kühe, so die Kazen grau. Die Töpfe drunten, voll von Goldgewicht, Zieh' deinen Pflug, und acre sie an's Licht! Mephistopheles.
Nimm Hack und Spaten, grabe selber
Die Bauernarbeit macht dich groß glas grupp on
Und eine Heerde goldner Kälber,
Sie reißen sich vom Boden los.
Dann ohne Zaudern, mit Entzücken,
Kannst du dich selbst, wirst die Geliebte schmücken; Ein leuchtend Farb- und Glanzgestein erhöht
Die Schönheit wie die Majestät.
Nur gleich, nur gleich! Wie lange soll es währen!
Herr, mäßige solch dringendes Begehren! Laß erst vorbei das bunte Freudenspiel! Zerstreutes Wesen führt uns nicht zum Ziel. Erst müssen wir in Fassung uns versühnen, Das Untre durch das Obere verdienen. Wer Gutes will, der sey erst gut; Wer Freude will, besänftige sein Blut;
Wer Wein verlangt, der keltre reife Trauben;" Wer Wunder hofft, der stärke seinen Glauben. Kaiser.
So sen die Zeit in Fröhlichkeit verthan! Und ganz erwünscht kommt Aschermittwoch an. Indessen feiern wir, auf jeden Fall, Nur lustiger das wilde Carneval.
Wie sich Verdienst und Glück verketten, Das fällt den Thoren niemals ein; Wenn sie den Stein der Weisen hätten, Der Weise mangelte dem Stein.
Weitläufiger Saal, mit Nebengemächern, verziert und aufgepuzt zur Mummenschanze.
Denkt nicht, ihr seyd in deutschen Gränzen Von Teufels, Narren- und Todtentänzen; Ein heitres Fest erwartet euch.
Der Herr, auf seinen Römerzügen,
Hat, sich zu Nuß, euch zum Vergnügen, Die hohen Alpen überstiegen, Gewonnen sich ein heitres Reich.
Der Kaiser, er, an heiligen Sohlen Erbat sich erst das Recht zur Macht,
Und als er ging, die Krone sich zu holen, Hat er uns auch die Kappe mitgebracht. Nun sind wir alle neugeboren;
Ein jeder weltgewandte Mann
Zieht sie behaglich über Kopf und Ohren; Sie ähnelt ihn verrückten Thoren,
Er ist darunter weise, wie er kann.
Ich sehe schon, wie sie sich schaaren, Sich schwankend sondern, traulich paaren; Zudringlich schließt sich Chor an Chor. Herein, hinaus, nur unverdrossen! Es bleibt doch endlich nach wie vor, Mit ihren hunderttausend Possen, Die Welt ein einz'ger großer Thor.
Gärtnerinnen. I love me gave DN love (Gesang, begleitet von Mandolinen.) Euern Beifall zu gewinnen, Schmückten wir uns diese Nacht, Junge Florentinerinnen, Folgten deutschen Hofes Pracht;
Tragen wir in braunen Locken Mancher heitern Blume Zier; Seidenfäden, Seidenflocken Epiclen ihre Rolle hier.
Denn wir halten es verdienstlich, Lobenswürdig ganz und gar; Unsre Blumen, glänzend künstlich, Blühen fort das ganze Jahr.
Allerlei gefärbten Schnißeln Ward symmetrisch Recht gethan; Mögt ihr Stück für Stück bewißeln, Doch das Ganze zieht euch an.
Niedlich sind wir anzuschauen, Gärtnerinnen und galant; Denn das Naturell der Frauen Ist so nah mit Kunst verwandt. Herold.
Laßt die reichen Körbe sehen,
Die ihr auf den Häupten traget,
Die sich bunt am Arme blähen! Jeder wähle, was behaget! Eilig! daß in Laub und Gängen Sich ein Garten offenbare! Würdig sind sie, zu umdrängen, Krämerinnen wie die Waare.
Gärtnerinnen. Feilschet nun am heitern Orte, Doch kein Markten finde statt! Und mit sinnig kurzem Worte Wisse jeder, was er hat.
Olivenzweig mit Früchten. San
Keinen Blumenflor beneid' ich, Allen Widerstreit vermeid' ich; Mir ist's gegen die Natur:
Bin ich doch das Mark der Lande, Und, zum sichern Unterpfande, Friedenszeichen jeder Flur.
Heute, hoff' ich, soll mir's glücken, Würdig schönes Haupt zu schmücken.
Achrenkranz (golden).
Ceres' Gaben, euch zu pußen, Werden hold und lieblich stehn; Das Erwünschteste dem Nugen Sen als eure Zierde schön!
Phantasickranz.
Bunte Blumen, Malven ähnlich, Aus dem Moos ein Wunderflor! Der Natur ist's nicht gewöhnlich, Doch die Mode bringt's hervor. Phantasießtrauß. Meinen Namen euch zu sagen, Würde Theophrast nicht wagen. Und doch hoff' ich, wo nicht allen, Aber mancher zu gefallen,
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