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Und kann ich die Talente nicht verleihen,
Verkorg' ich wenigstens das Kleid.

(Sie seht sich im Proscenium an eine Säule nieder.)

Panthalis.

Nun eilig, Mädchen! Sind wir doch den Zauber los,
Der Altthessalischen Vettel wüsten Geisteszwang,
So des Geklimpers vielverworrner Töne Rausch,
Das Ohr verwirrend, schlimmer noch den innern Sinn.
Hinab zum Hades! Eilte doch die Königin
Mit ernstem Gang hinunter. Ihrer Sohle sey
Unmittelbar getreuer Mägde Schritt gefügt!
Wir finden sie am Throne der Unerforschlichen.
Chor.

Königinnen, freilich überall sind sie gern;
Auch im Hades stehen sie oben an,
Stolz zu ihres Gleichen gesellt,
Mit Persephonen innigst vertraut ;
Aber wir im Hintergrunde
Tiefer Asphodeloswiesen,

Langgestreckten Pappeln,

Unfruchtbaren Weiden zugesellt,
Welchen Zeitvertreib haben wir?
Fledermausgleich zu pipsen,

Geflüster, unerfreulich, gespenstig.

Chorführerin,

Wer keinen Namen sich erwarb, noch Edles will,
Gehört den Elementen an; so fahret hin!

Mit meiner Königin zu seyn verlangt mich heiß;

Nicht nur Verdienst, auch Treue wahrt uns die Person.

Alle.

Zurückgegeben sind wir dem Tageslicht;

Zwar Personen nicht mehr,

Das fühlen, das wissen wir,

Aber zum Hades kehren wir nimmer.

(Ab.)

Ewig lebendige Natur
Macht auf uns Geister,

Wir auf sie vollgültigen Anspruch.

Ein Theil des Chors.

Wir in dieser tausend Aeste Flüsterzittern, Säuselschweben
Reizen tändelnd, locken leise wurzelauf des Lebens Quellen,
Nach den Zweigen; bald mit Blättern, bald mit Blüthen
überschwenglich

Zieren wir die Flatterhaare frei zu luftigem Gedeihn.
Fällt die Frucht, sogleich versammeln lebenslustig Volk und
Heerden

Sich zum Greifen, sich zum Naschen, eilig kommend, emsig drängend,

Und, wie vor den ersten Göttern, bückt sich alles um uns her. Ein anderer Theil.

Wir, an dieser Felsenwände weithinleuchtend glattem Spiegel Echmiegen wir, in sanften Wellen uns bewegend, schmei chelnd an;

Horchen, lauschen jedem Laute, Vogelsingen, Röhrigflöten : Sey es Pan's furchtbarer Stimme, Antwort ist sogleich bereit; Säuselt's, säufeln wir erwiedernd; donnert's, rollen unfre Donner,

In erschütterndem Verdoppeln, dreifach, zehnfach hinten nach. Ein dritter Theil.

Schwestern, wir, bewegtern Sinnes, eilen mit den Bächen weiter;

Denn es reizen jener Ferne reichgeschmückte Hügelzüge. Immer abwärts, immer tiefer, wässern wir, mäandrisch

wallend,

Jezt die Wiese, dann die Matten, gleich den Garten um

das Haus.

Dort bezeichnen's der Cypressen schlanke Wipfel, über Land

schaft,

Uferzug und Wellenspiegel nach dem Aether steigende.

Ein vierter Theil.

Wallt ihr andern, wo's beliebet, wir umzingeln, wir umrauschen

Den durchaus bepflanzten Hügel, wo am Stab die Rebe grünt;

Dort zu aller Tage Stunden läßt die Leidenschaft des Winzers Uns des liebevollsten Fleißes zweifelhaft Gelingen sehn. Bald mit Hacke, bald mit Spaten, bald mit Häufeln, Schneiden, Binden

Betet er zu allen Göttern, vördersamst zum Sonnengott. Bacchus kümmert sich, der Weichling, wenig um den treuen Diener,

Ruht in Lauben, lehnt in Höhlen, faselnd mit dem jüngsten Faun.

Was zu seiner Träumereien halbem Rausch er je bedurfte,
Immer bleibt es ihm in Schläuchen, ihm in Krügen und
Gefäßen,

Rechts und links der kühlen Grüfte ewige Zeiten aufbewahrt.
Haben aber alle Götter, hat nun Helios vor allen,
Lüftend, feuchtend, wärmend, gluthend, Beerenfüllhorn auf-
gehäuft,

Wo der stille Winzer wirkte, dort auf einmal wird's lebendig,
Und es rauscht in jedem Laube, raschelt um von Stock zu
Stock;

Körbe knarren, Eimer klappern, Tragebutten ächzen hin, Alles nach der großen Kufe zu der Kelt'rer kräft'gem Tanz; Und so wird die heilige Fülle reingeborner, saft'ger Beeren Frech zertreten; schäumend, sprühend mischt sich's widerlich zerquetscht.

Und nun gellt in's Ohr der Cymbeln mit der Becken Erzgetöne :

Denn es hat sich Dionysos aus Mysterien enthüllt, Kommt hervor mit Ziegenfüßlern, schwenkend Ziegenfüßlerinnen,

Und dazwischen schreit unbändig grell Eilenos' öhrig Thier.

Nichts geschont! Gespaltne Klauen treten alle Sitten nieder; Alle Sinne wirbeln taumlig, gräßlich übertäubt das Ohr. Nach der Schale tappen Trunkne, überfüllt sind Kopf und Wänste;

Sorglich ist noch ein und andrer, doch vermehrt er die Tumulte;

Denn um neuen Most zu bergen, leert man rasch den alten Schlauch!

(Der Vorhang fällt. Phorkhas im Proscenium richtet sich riesenhaft auf, tritt von den Cothurnen herunter, lehnt Maske und Schleier zurück, und zeigt sich als Mephistopheles, um, in sofern es nöthig wäre, im Epilog das Stück zu commentiren.)

Goethe Faust.

25

Vierter Act.

Hochgebirg,

starke, zadige Felsengipfel.'

Eine Wolke zicht herbei, lehnt sich an, senkt sich auf eine vorstehende Platte herab. Sie theilt sich.

Faust (tritt hervor).

Der Einsamkeiten tiefste schauend unter meinem Fuß,
Betret' ich wohlbedächtig dieser Gipfel Saum,
Entlassend meiner Wolke Tragwerk, die mich sanft
An klaren Tagen über Land und Meer geführt.
Sie lös't sich langsam, nicht zerstiebend, von mir ab.
Nach Osten strebt die Masse mit geballtem Zug;
Ihr strebt das Auge staunend, in Bewundrung, nach:
Sie theilt sich wandelnd, wogenhaft, veränderlich;
Doch will sich's modeln. Ja! das Auge trügt mich nicht!-
Auf sonnbeglänzten Pfühlen herrlich hingestreckt,
Zwar riesenhaft, ein göttergleiches Fraungebild,
Ich seh's! Junonen ähnlich, Leda'n, Helenen,
Wie majestätisch lieblich mir's im Auge schwankt!
Ach! schon verrückt sich's! Formlos breit und aufgethürmt,
Ruht es in Often, fernen Eisgebirgen gleich,

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Und spiegelt blendend flüchtiger Tage großen Sinn.
Doch mir umschwebt ein zarter, lichter Nebelstreif

Noch Brust und Stirn, erheiternd, kühl und schmeichelhaft.
Nun steigt es leicht und zaudernd hoch und höher auf;
Fügt sich zusammen. — Täuscht mich ein entzückend Bild,
Als jugenderstes, längstentbehrtes höchstes Gut?
Des tiefsten Herzens frühste Schäße quellen auf,

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