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im Traume sehe ich meine Freunde, die deutschen Patrioten, in lauter solche Schildkröten verwandelt, ruhig herumkriechen, und auf dem Rücken eines Seden steht mit großen Buchstaben ebenfalls Ort und Datum, wo man ihn einstecken werde in den verdammten Suppentopf . . . Ich habe des andern Tags die Leute gewarnt, durfte ihnen aber nicht sagen, was mir geträumt, denn sie hätten's mir übel ge= nommen, dass sie, die Männer der Bewegung, mir als langsame Schildkröten erschienen. . . Aber das Exil, das Exil, Das ist eine schreckliche Sache . . . Ach! wie beneide ich die französischen Republikaner! Sie leiden, aber im Vaterlande. Bis zum Augenblick des Todes steht ihr Fuß auf dem geliebten Boden des Vaterlandes. Und gar die Franzosen, welche hier in Paris kämpfen und alle jene theuren Denkmäler vor Augen haben, die ihnen von den Großthaten ihrer Väter erzählen und sie trösten und aufmuntern! Hier sprechen die Steine und fingen die Bäume, und so ein Stein hat mehr Ehrgefühl und predigt Gottes Wort, nämlich die Märthrgeschichte der Menschheit, weit eindringlicher, als alle Professoren der historischen Schule zu Berlin und Göttingen. Und diese Kastanienbäume hier in den Tuilerien, ist es nicht, als sängen sie heimlich die Marseillaise mit ihren tausend grünen Zungen?

Hier ist heiliger Boden, hier sollte man die Schuhe ausziehen, wenn man spazieren geht.. Hier links ist die Terrasse der Feuillants; dort rechts, wo sich jetzt die Rue Rivoli hinzieht, hielt der Klub der Jakobiner seine Situngen Hier vor uns, im Tuileriengebäude, donnerte der Konvent, die Titanenversammlung, wogegen Bonaparte mit seinem Bligvogel nur wie ein kleiner Jupiter erscheint . . . dort gegenüber grüßt uns die Place Louis XVI., wo das große Erempel statuiert wurde . . . Und zwischen beiden, zwischen Schloss und Richtplatz, zwischen Feuillants und Jakobinerklub, in der Mitte, der heilige Wald, wo jeder Baum ein blühender Freiheitsbaum. . .“

An diesen alten Kastanienbäumen in dem TuiLeriengarten sind aber mitunter sehr morsche Äste, und eben in dem Augenblicke, wo Börne die obige Phrase schließen wollte, brach mit lautem Gekrach ein Ast jener Bäume, und mit voller Wucht aus bedeutender Höhe herunterstürzend, hätte er uns Beide schier zerschmettert, wenn wir nicht hastig zur Seite sprangen. Börne, welcher nicht so schnell wie ich sich rettete, ward von einem Zweige des fallenden Astes an der Hand verlegt, und brummte verdrießlich: „Ein böses Zeichen!“

Viertes Buch.

Heine's Werke. Bd. XII.

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Und dennoch beurkundete das Fest von

Hambach einen großen Fortschritt, zumal wenn man es mit jenem anderen Feste vergleicht, das einst ebenfalls zur Verherrlichung gemeinsamer Volksinteressen auf der Wartburg stattfand. Nur in AuBendingen, in Zufälligkeiten, sind sich beide Bergfeier sehr ähnlich; keineswegs ihrem tieferen Wesen nach. Der Geist, der sich auf Hambach aussprach, ist grundverschieden von dem Geiste, oder vielmehr von dem Gespenste, das auf der Wartburg seinen Spuk trieb. Dort, auf Hambach, jubelte die moderne Zeit ihre Sonnenaufgangslieder und mit der ganzen Menschheit ward Brüderschaft getrunken; hier aber, auf der Wartburg, krächzte die Vergangenheit ihren obskuren Rabengesang, und bei Fackellicht wurden Dummheiten gesagt und gethan, die

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