ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors]
[ocr errors][ocr errors]

Semim Tre und Kaffe

am Sepeden, die miśanisch mit

[ocr errors][merged small][merged small][merged small]

Nộm. Zamir - Bilde ühten an ihnen ihre pomnite and grün Tüd. Einige von ihnen Ruderen med Fans me find bier in Armuth und Elend verkommen und verisollen. Ich habe jüngst einen blinden Sandsmann geichen, der noch seit jener Zeit in Baris it: ich jah ihn im Palais Noval, wo er sich ein bisschen an der Sonne ge

...t hatte. Es war schmerzlich anzusehen, wie

er blass und mager war und sich seinen Weg an den Häusern weiterfühlte. Man sagte mir, es sei der alte dänische Dichter Heiberg. Auch die Dachstube habe ich jüngst gesehen, wo der Bürger Georg Forster gestorben. Den Freiheitsfreunden, die in Deutschland blieben, wäre es aber noch weit schlimmer ergangen, wenn nicht bald Napoleon und seine Franzosen uns besiegt hätten. Napoleon hat gewiss nie geahnt, dass er selber der Retter der Ideologie gewesen. Ohne ihn wären unsere Philosophen mitsammt ihren Ideen durch Galgen und Rad ausgerottet worden. Die deutschen Freiheitsfreunde jedoch, zu republikanisch gesinnt, um dem Napoleon zu huldigen, auch zu großmüthig, um sich der Fremdherrschaft anzuschließen, hüllten sich seitdem in ein tiefes Schweigen. Sie gingen traurig herum mit gebrochenen Herzen, mit verschlossenen Lippen. Als Napoleon fiel, da lächelten sie, aber wehmüthig, und schwiegen; sie nahmen fast gar keinen Theil an dem patriotischen Enthusiasmus, der damals mit allerhöchster Bewilligung in Deutschland emporjubelte. Sie wussten, was sie wussten, und schwiegen. Da diese Republikaner eine sehr keusche, einfache Lebensart führen, so werden sie gewöhnlich sehr alt, und als die Juliusrevolution ausbrach, waren noch Viele von ihnen am Leben, Heine's Werke. Bd. XII.

15

und nicht wenig wunderten wir uns, als die alten Käuze, die wir sonst immer so gebeugt und fast blödsinnig schweigend umherwandeln gesehen, jetzt plöglich das Haupt erhoben, und uns Jungen freundlich entgegen lachten und die Hände drückten, und lustige Geschichten erzählten. Einen von ihnen hörte ich sogar singen; denn im Kaffehause sang er uns die Marseiller Hymne vor, und wir lernten da die Melodie und die schönen Worte, und es dauerte nicht lange, so sangen wir sie besser als der Alte selbst; denn Der hat manchmal in der besten Strophe wie ein Narr gelacht, oder geweint wie ein Kind. Es ist immer gut, wenn so alte Leute leben bleiben, um den Jungen die Lieder zu lehren. Wir Jungen werden sie nicht vergessen, und Einige von uns werden sie einst jenen Enkeln einstudieren, die jetzt noch nicht geboren sind. Viele von uns aber werden unterdessen verfault sein, daheim im Gefängnisse, oder auf einer Dachstube in der Fremde

[ocr errors]

Obige Stelle, aus meinem Buche „De l'Allemagne" (fie fehlt in der deutschen Ausgabe) *)

*) In den späteren Auflagen vom zweiten Band des „Salon," sowie in der vorliegenden Gesammtausgabe der Heine'schen Werke, ist obige Stelle gehörigen Orts (Bd. V, S. 241 ff.) eingeschaltet worden. Der Herausgeber.

schrieb ich vor etwa sechs Jahren, und indem ich sie heute wieder überlese, lagern sich über meine Seele, wie feuchte Schatten, alle jene trostlosen Be= trübnisse, wovon mich damals nur die ersten Ahnungen anwehten. Es rieselt mir wie Eiswasser durch die glühendsten Empfindungen, und mein Leben ist nur ein schmerzliches Erstarren. O, kalte Winterhölle, worin wir zähneklappernd leben! ... Tod, weißer Schneemann im unendlichen Nebel, was nichst du so verhöhnend! . . .

Glücklich sind Die, welche in den Kerkern der Heimat ruhig hinmodern . . . denn diese Kerker sind eine Heimat mit eisernen Stangen, und deutsche Luft weht hindurch, und der Schlüsselmeister, wenn er nicht ganz stumm ist, spricht er die deutsche Sprache!... Es sind heute über sechs Monde, dass kein deutscher Laut an mein Ohr klang, und Alles, was ich dichte und trachte, kleidet sich mühsam in ausländische Redensarten . . . Ihr habt vielleicht einen Begriff vom leiblichen Exil, jedoch vom geistigen Exil kann nur ein deutscher Dichter sich eine Vorstellung machen, der sich gezwungen sähe, den ganzen Tag französisch zu sprechen, zu schreiben, und sogar des Nachts am Herzen der Geliebten französisch zu seufzen! Auch meine Gedanken sind exiliert, exiliert in eine fremde Sprache.

Glücklich sind Die, welche in der Fremde nur mit der Armuth zu kämpfen haben, mit Hunger und Kälte, lauter natürlichen übeln Durch die Luten ihrer Dachstuben lacht ihnen der Himmel und alle seine Sterne... O, goldenes Elend mit weißen Glacéhandschuhen, wie bist du unendlich qualsamer!... Das verzweifelnde Haupt muss sich frisieren lassen, wo nicht gar parfümieren, und die zürnenden Lippen, welche Himmel und Erde verfluchen möchten, müssen lächeln, und immer lächeln . . .

Glücklich sind Die, welche über das große Leid am Ende ihr leztes Bisschen Verstand verloren und ein sicheres Unterkommen gefunden in Charenton oder in Bicètre, wie der arme F***, wie der arme B***, wie der arme L*** und so manche Andere, die ich weniger kannte . . . Die Zelle ihres Wahnsinns dünkt ihnen eine geliebte Heimat, und in der Zwangsjacke dünken sie sich Sieger über allen Despotismus, dünken sie sich stolze Bürger eines freien Staates ... Aber das Alles hätten sie zu Hause eben so gut haben können!

Nur der Übergang von der Vernunft zur Tollheit ist ein verdrießlicher Moment und grässlich . Mich schaudert, wenn ich daran denke, wie der F*** zum letzten Male zu mir kam, um ernsthaft mit

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »