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druck, dereinst seinen Mitschüler zurückkehren zu sehen, gestattet mit all den Gütern, zu deren Erlangung er eine so lange und gefährliche Reise unternehme.

Diese lange Reise trat Roothaan am 29. Mai 1804 in Begleitung von zwei Priestern, die sich gleichfalls! Gesellschaft Jesu in Rußland anschließen wollten. Die Br welche er vom Bord des Kauffarteischiffes an seine Elt schreibt, geben Kunde von den vielfältigen Plagen der reise, aber auch von dem frohen Muthe und der alles zwingenden Gottesliebe des jugendlichen Reisenden. „ Liebe macht uns die unangenehmsten Speisen lecker, sie wandelt den harten Strohsack in ein weiches Bett, mit ist uns die Krankheit selbst angenehmer, als uns ohne die Gesundheit wäre, mit einem Wort, sie macht uns frieden auf dem Schiffe, so daß ich und Niemand von wieder nach Amsterdam verlangt. Das ist die Wahrh Uebrigens habe ich mehr Sorge für Euch als für mich, a ich hoffe, daß Gott, der uns die Liebe zu den Eltern erschaffen hat, und der mich nun, wie ich glaube, nach R land rust, Euch stärken und trösten wird... Könnte ich meiner Rückkehr nach Amsterdam alle Annehmlichkeiten

pore in omnem literariam rempublicam, in omnes bonas a atque disciplinas egregia et nunquam obliteranda me Noram esse illud vestrae rationis atque institutionis de ut vel maximos nominis vestri obtrectatores subinde laudationem sui verteret; tum et veterem illam gloriam servare tuerique intactam, novis etiam meritis augere, stans apud nos ferebat fama." Ueber Roothaan sagt er u. ,,In Cicerone, Demosthene, Platone, Graecis etiam trag ita versatus est, ut accuratius fieri non possit. Auct etiam veteres, non ad animi tantum oblectationem, sed usum etiam fructumque vitae legere nihilque non eo conf solet... Animi vero dotes habet eas, ut pleniorem off probitatis, humanitatis, mansuetudinis adolescentem, modo nullum unquam viderim, sed ne cogitare qui possim." S. 228.

Belt erlangen, ich würde ihr doch nicht den Vorzug vor Außland geben." Und „aus dem Sund" berichtet er am 10. Juni wieder von dem vielen Ungemach; mancher würde ich vielleicht darüber beklagen, wenn er es durchzumachen håtte, aber für ihn sei das anders. „Die Erfüllung des Willens Gottes hilft uns immer in unsern Leiden, sie wird, wie ich hoffe, auch Euch trösten in dem Schmerze, den meine Abreise Euch verursacht hat.“

Am 20. Juni kam die Reisegesellschaft in Riga an, wo sie von den dortigen Jesuiten mit der größten Liebe empfangen wurde. Unter diesen Jesuiten trafen sie auch den P. Kränzl aus der ehemaligen bayerischen Provinz, der auf jein Canonifat in Neuburg verzichtet und drei Wochen zuvor in Riga eingetroffen war. Neun Monate vorher war ein anderer deutscher Jesuit dort angekommen, der 83 jährige P. Anjelm Eckart, der vor 50 Jahren Missionär in Brasilien gewejen, dann zum Lohn 18 lange Jahre in dem unterirdischen Gefängniß des Fort St. Julien in Portugal geschmachtet hatte.

Diesem verehrungswürdigen Greis hat Cardinal Bacca in seinen werthvollen „Nachrichten über Portugal" ein schönes Denkmal gesezt. Der berühmte Cardinal schreibt: „Ich habe den Pater Eckarth in Deutschland gekannt, wo er einige Tage bei mir zubrachte. Er war aus der Stadt Bingen, die damals zum Kurfürstenthum Mainz gehörte, gebürtig, trat in die Gesellschaft Jesu und wurde zu den Missionen in Brasilien gesandt. Er befand sich daselbst, als auf Befehl des Königs Don Joseph alle Jesuiten festgenommen und gefangen nach Portugal gebracht wurden. Der Pater Eckarth wurde mit vielen andern in das Fort St. Giuliano am Ausflusse des Tajo in ein schreckliches Gefängniß geworfen, wo er 18 Jahre bis zum Tode des Königs blieb. Von der Königin Marie in Freiheit gesezt, kehrte er in seine Vaterstadt Bingen zurück, wo er blieb, bis er hörte, daß der Papst Pius VII. auf Verlangen des russischen Kaisers Paul I.

durch ein Breve die Gesellschaft Jesu von neuem in dem Reiche jenes Monarchen hergestellt hatte. Er vergaß sogleich die bei den Missionen gehabten Beschwerden und Mühen, sein schreckliches 18 jähriges Gefängniß, und in einem mehr als 80 jährigen Alter unternahm er muthig die weite Reise von den Ufern des Rheins nach Rußland, um das Ordensfleid der ihm so theuren Gesellschaft wieder anzulegen. Ein seltenes und bewunderungswürdiges Beispiel von Standhaftigkeit im religiösen Berufe! Dies war jener Pater Edarth, den das portugiesische Ministerium durch eine wunderliche Metamorphose in einen deutschen Ingenieur verwandelt hatte, der von seinen Mitbrüdern in Europa unter dem Ordens kleide abgeschickt worden war, um die Artillerie des jesuitischen Heeres in Amerika gegen die Truppen der Kronen von Spanien und Portugal zu befehligen.“ 1)

Der Ort, wo der junge angehende Jesuit mit dem chrwürdigen Greis zusammentraf, war Dünaborg, wohin seit kurzem das Noviziat von Polotsk verlegt worden war. General der Jesuiten war damals ein Deutscher, P. Gabriel Gruber,2) Provinzialoberer P. Anton Lustig. In dem Noviziat von Dünaborg fand Roothaan, was er gesucht: ein hohes ideales Ziel, eifriges Streben nach christlicher Vollkommenheit, aufopfernde, brüderliche Liebe. Kein Wunder also, daß er seinen neuen Beruf mit Liebe und Begeisterung umfaßte. Am 30. November 1804 schrieb er an seine Eltern: „Gepriesen sei der Herr unser Gott, der mich in die Gesellschaft seines Sohnes unsers Herrn Jesu Christi geführt hat! Mit überaus großer Freude vernahm ich Eure Zufriedenheit mit der Wahl, die ich getroffen habe. Wenn Ihr mich wirklich liebet, so müßt Ihr Euch in der That freuen über meinen Stand. Die Freude, die ich genieße, weil ich meinem Berufe gefolgt bin, hat nicht abgenommen seit meinem ersten

1) Pacca, Nachrichten über Portugal. Augsburg 1836. S. 88. 2) Geb. zu Wien 6. Mai 1738.

Briefe, den ich von hier geschrieben habe, sondern sie wird vielmehr von Tag zu Tag größer, da ich darin je länger je mehr die große Gnade Gottes erkennen lerne. Kaum kann ich mir denken, daß seit jener Zeit schon fünf Monate verstrichen sind. Die Freude, in welcher ich lebe, und die fortwährenden Beschäftigungen sind die Ursachen davon. Ihr werdet es mir nicht übel deuten, wenn ich offenherzig bekenne, daß ich sehr wenig an Amsterdam denke . . . Am 1. Juli (nach Eurem Style am 13.), welcher gerade der Festtag des göttl. Herzens Jesu war, hatte ich die große Freude, mit dem Kleide unserer Gesellschaft bekleidet zu werden, und seit den fünf Monaten, während welchen ich dasselbe trage, mehrt sich stets meine Liebe zu demselben. Wir wurden zu unseren Mitbrüdern geführt, welche uns mit der herzlichsten Umarmung empfingen, nachdem das Veni Creator und die Litanei der allerseligsten Jungfrau Maria, der Königin, Beschüzerin und Mutter unserer Gesellschaft, gebetet worden. Die Liebe, in welcher unsere Brüder, junge und alte, von verschiedenen Sprachen und Nationen vereint sind, verursacht uns die größte Freude. Der häufige Empfang der hl. Sakramente knüpft dieses Band der Liebe immer fester Mit einem Worte, ich lebe so glücklich, wie ich noch niemals gelebt habe. Wir haben einen Pater Rektor, der wirklich mit der größten Zärtlichkeit alles das thut, was der beste Vater nur zu thun vermöchte. Er jorgt nicht nur für die Seelen derjenigen, über welche er gestellt ist, sondern er sorgt auch für alle leiblichen Nöthen eines Jeden. Ist Jemand krank, so wird er alsbald gepflegt mit der größten Sorgfalt . . ." Einem späteren Briefe vom 28. April 1805 fügt er als Nachschrift bei: „Wundert Euch nicht, liebe Eltern, daß ich immer so spreche von meinem Glücke. Wovon das Herz voll ist, läuft der Mund über. Niemand kann dieses faffen, als derjenige, welcher es erfährt."

Diese innige Liebe zu dem erwählten Lebensstande ver

ließ den Jesuiten nie. Als Magister der Rhetorik schrieb Roothaan am 12./24. März 1809 an einen seiner früheren Bekannten: „Was meinen Lebensstand angeht, so kann ich nur sagen, daß ich das Glück desselben täglich immer mehr einsehe und niemals meinem Gott für diese unvergleichliche Gnade hinlänglich zu danken vermag." Auch als Stürme drohten, wankte er in dieser Liebe keinen Augenblick. An seinen Vater schrieb P. Roothaan am 24. Aug./5. Sept. 1816 aus Orsa: „Wir sind noch weit entfernt, dasjenige zu leiden, was unsere Väter gelitten haben, und was unjer erster Vorsteher und Führer gelitten hat. Der Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen, sein heiliger Name sei gepriesen! So denke ich mit Gottes Gnade, und so denken meine Mitbrüder. Was auch jemals unserer Gesellschaft zustoßen kann, so denke nur niemals, lieber Vater, daß mich meine Wahl gereuen könnte. Schon jetzt habe ich so viele Wohlthaten Gottes in der Gesellschaft erfahren, daß mir tausendmal Alles, was ich für diesen hl. Beruf thun oder leiden konnte, ersezt ist, auch wenn die Gesellschaft in diesem Augenblicke ganz zerstreut oder vertilgt würde."

Am 4. April 1809 traf Johannes Roothaan ein harter Schlag durch den Tod seiner frommen Mutter, welchen sein Vater ihm in einem rührend schönen Briefe mittheilte. 1) Ju der Antwort 4./16. Juli sucht der Jesuit seinen Vater zu trösten und theilt ihm mit, wie er unablässig für seine Mutter bete, wie auch alle seine Mitbrüder ihn hierin unterstüßen, im Refektor sei ihre Seelenruhe den Gebeten Aller empfohlen worden. Später als er im Briefe vom 28. Jan./9. Febr. 1812 seine Priesterweihe mittheilt, schreibt

1) Der Vater schildert seine Gefühle bei der ersten Andeutung, welche ihm seine Frau von ihrem bevorstehenden Tode machte: ,,Ik wierd verleegen, en zeide: wel hoe, zal ik dan Voortan de waagen alleen trekken? Neen, neen, zeide zij, weest toch niet droevig, God zal uw wel helfen en ondersteunen."

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