ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Hats Haus von oben bis unten voll,
Und versteht weidlich was sie soll.

Faustfragment 206.

Den annern Morgen was Möller Vossen tau Maud as hadd her 'n halw Dutzend Sparling' in den Kopp un swappten dor nah Brümmers. F. Reuter, Franzosentid" Kap. 4. Da war dem guten Manne doch nicht wohl zu Muthe und wäre gerne wieder zurückgegangen. Hebel (vgl. Willomitzer s. 75).

(2) Tho quadun Judei imo der dar heil ward.. Tho antwurta in. Tatian 88, 4.

wir zellen thir es ouh mer: bist elibenzo fremider.
Otfrid 3, 18, 14; ebenso 3, 22, 44.

dem ist iuwer leben leben leit,
und wil sich mit der warheit

vil wol an iu gerochen hán.

Iwein 5000.

Die zahlreichen anderen mittelhochdeutschen Beispiele s. bei Grimm und Kraus.

und sprach 'owe lip, nu hon ich nimant denn dich, und wilt zu mir nit. Offenbarungen der A. Langmann 41 Strauch. so mag ein richter mitsambt den zwain poten dem selbigen sein hausstür aussheben und getar die nicht wider einheben oder machen an eins richters urlaub. Oest. Weistümer (Bruneck 15. Jahrh.) 5, 474. und besonderen fronpoten haben, den si aus in erwelen und nuz und guet sei. Oest. Weist. (Brixen 1451) 5, 737. es ist ihr zu widder, und wils nit leiden. Luther 1) (Busspsalmen) 1, 164, 10 u. a., vgl. meine „Untersuchungen" s. 20.

1) Bei Luther spielen auch manche der oben als Hemmnisse der Ellipse gekennzeichneten Faktoren hier mit herein, vgl. z. B.: vorgib mir, alsze von dem boszen.. abkeren dein gesicht gebeten habe (hier später Pron. eingeschoben) 1, 190 (Busspsalmen), vgl. oben S. 103.

Der Becher war ihm lieber

Trank draus bei jedem Schmaus.

Faustfragment 616.

Die Augen tähten ihm sinken

Trank nie einen Tropfen mehr. 633.

Merlin: Grade zu ihm, ihn wonnedurchschauert zu grüssen! Satan: Und liess dich fallen unter das Vieh 1). Immermann, Merlin, Nachspiel 2578.

(3) Während die beiden ersten Fälle auch heute noch häufig belegt werden, ist die Ergänzung aus einem Possessivpronomen mehr auf die ältere Sprache beschränkt geblieben: ir wege di sint herte

unde magen idoch vil wol genesen.

vgl. Kraus s. 94, 92.

Himmlisches Jerusalem 104, Waag u. a.,

Wenn also dein hertz.. bestetiget ist, vnd nu den sunden feind worden bist. Luther, Vom ehelichen Leben. (Wittenberg 1523) V2ẞ, 9.

c) Die Verbalform weist auf das Subjekt eines
nachfolgenden Satzes.

Die Beispiele einer derartigen Ellipse sind seltener, es sind ihr auch nicht alle diejenigen Fälle beizuzählen, die dem Anscheine nach hierher gehören. In Fügungen wie das thue wer da will! daran gedenke wer mich lieb hat (niuse dé môtti Hildebrandslied) gehört das indefinite Pronomen ja ursprünglich zum Hauptsatz (vgl. Teil II, Kap. 3), sie sind also nach S. 102 ff., 105 ff. zu beurteilen. Dagegen

1) Vielleicht gehört auch das folgende Beispiel hierher, wobei freilich die 1. Person im Briefstil (vgl. S. 97) mit zu erwägen ist: Grüssen Sie doch sehrest den Auerbach von mir, und hätte sein Schatzkästlein mit grossem Danke erhalten. G. Keller bei Bächtold 2, 340.

fallen hierunter die Beispiele, die Kraus S. 95, 961) zusammengestellt hat: als manigen sige (er) gewinnet, also manige crone wirt ime zu lone. Altd. Predigten 1, 74, 36 Schönbach; so git (er) ez denne allen den die in hoerent. Altd. Predigten 48, 62 Wackernagel; so sprachen (si) vil dicke, so man sie manet. Predigten 1, 360, 26 Schönbach.

2. Das Genus am Verbum.

Die griechische Sprache prägt an ihrem wohl erhaltenen Flexionssystem 3 Genera aus: Aktiv, Passiv, Medium. In der lateinischen Sprache weisen wohl die vereinzelten Deponentia auf das Medium zurück, für die freie Verwendung ist das Genus auf den Gegensatz von Aktiv und Passiv eingeschränkt. Dieser Gegensatz kommt auch in unserer deutschen Sprache sinnfällig zum Ausdruck, er kann sich aber nicht mehr in der Verbalflexion selbst zur Geltung bringen, sondern muss seit alters durch Umschreibungen und andere Mittel gekennzeichnet werden. Nur die gotische Sprache hat sich mediale Formen bewahrt, die für die Funktion des Passivs verwendet werden; für die anderen germanischen Sprachen werden zwar Flexionsformen als Ausdrucksmittel der 3 Genera vorausgesetzt, sie sind aber noch vor der Zeit der litterarischen Ueberlieferung wieder verkümmert 2).

Aus dieser Zusammenstellung ergeben sich zwei Momente, die für die Betrachtung des Genus" am Verbum

[ocr errors]

1) Es sind vorwiegend Belege für die 1. und 2. Sing., die ihre besonderen Wege in der Unterdrückung des Pronomens gehen, vgl. S. 87 ff., 91 ff. Bei den Belegen für die 3. Person ist manchmal wohl das mit zu beherzigen, was S. 90 hervorgehoben wurde.

2) Vgl. Grimm IV, 4: Der deutschen Sprache ist früher ein Passivum eigen gewesen; wir gewahren seine schon geschwächte, dem Aussterben entgegen eilende Form noch bei Ulfilas, einige Jahrhunderte später war sie erloschen.

von Wichtigkeit sind: das Bedürfnis, ein Genus zu unterscheiden, das im Verlauf der Sprachentwickelung und im Wechsel des Zusammenhanges bald schwächer, bald lebhafter wird, und die Ausdrucksmittel dafür, die über den Kreis der Verbalflexion weit hinausgreifen.

a) Das Bedürfnis, Aktiv und Passiv zu unterscheiden.

u.)

Am transitiven Verbum macht sich der Unterschied zwischen passiver und aktiver Aktionsart lebhaft geltend. Eine Person, die im einen Falle als Subjekt einer Thätigkeit erscheint, lässt sich beim gleichen Ereignis auch als nur beteiligt an diesem Vorgang auffassen: Der Verein ist für den Schaden verantwortlich, den der Vorstand.. einem Dritten zufügt (Bürgerliches Gesetzbuch § 31); der Schaden, der durch den Vorstand einem Dritten zugefügt wird. Was beim aktiven Verbum Objekt war (den der Vorstand zufügt) wird beim passiven zum Subjekt (der.. zugefügt wird). Die Aenderung beruht hier darauf, dass das Interesse des Redenden nicht auf den thätigen, sondern auf den leidenden Faktor fällt; in ihr sind die Momente angedeutet, die je nach dem Zusammenhang das Bedürfnis nach einem Ausdrucksmittel für die beiden Möglichkeiten wachrufen. Doch auch für den Fall, dass die Mittel nicht. vorhanden wären, wäre noch eine Aushilfe möglich, man könnte sagen: der Schaden, den ein Dritter erleidet, der einem Dritten zustösst; in beiden Fällen würde der schuldige Teil, der Vorstand, ganz ähnlich wie beim Passiv in Form einer Präpositionalverbindung eingeschoben werden: durch den Vorstand, durch Verschuldung des Vorstands.

Es liesse sich wohl der Fall denken, dass eine Sprache selbst auf die Unterscheidung von Passiv und Aktiv verzichtete und in Bezug auf das Genus mit einer einzigen

Aktionsart auskäme.

Aber man dürfte diese eine Form dann nicht schlechtweg als Aktivum auffassen, wie es Grimm (a. a. O. 3) thut, wenn er mit solcher Möglichkeit rechnet. Denn auch das sogenannte Aktiv bringt selbst in unserer Sprache, die sich doch ein Passiv neu gebildet hat, in zahllosen Fällen nicht eine Thätigkeit zum Ausdruck, die das Subjekt ausübt, sondern ein Geschehnis, das sich an ihm vollzieht.

Allerdings beruhen die meisten dieser Fälle auf sekundärer Bedeutungsentwickelung, so wenn man sagt: ein Einziger blieb übrig im Gegensatz zu er blieb über dem Flusse drüben, man vgl. ein Mädchen bleibt sitzen und der Mann bleibt aber lange sitzen; die Saison fängt an 1) und ein Redner fängt an; man schwebt im Zweifel und der Tänzer scheint zu schweben u. a. Auch transitive Verba gehen mit bestimmten Objekten Verbindungen ein, innerhalb derer sie aus der Sphäre der aktiven Aktionsart heraustreten, vgl. eine Figur spielen, den Ursprung danken, einen Anschein gewinnen, ein Ansehen bekommen u. a. Andere ähnliche Entwickelungen haben uns schon oben bei der Abgrenzung der transitiven und intransitiven Verba beschäftigt, wo sich ebenfalls schon die Frage erhoben hatte, wie weit die eine oder andere Bedeutung die ursprüngliche sei. Wenn dies oft unentschieden bleiben musste, so ergab sich dagegen mit ziemlicher Sicherheit das Uebergewicht, das die Bedürfnisse des jeweiligen Zusammenhanges über das Bedürfnis, die aktive oder passive Aktionsart zu kenn

"

1) Eine Reihe ähnlicher Verben ist bei Grimm a. a. O. 53 ff. unter Medialpassiv" zusammengestellt. Vgl. dazu: Nicht weit davon hatte das Mädchen die Dreistigkeit, einen Holzführer zu fragen: » Wie geht der Weg zum Heidehaus?" "Schöne Jungfrau," antwortete der Holzführer dieser Weg geht nicht zum Heidehaus. Den müsst Ihr selber gehen.“ „Ist schon recht“ sagte Ferdinand, „ich kenne den Spass auch." Rosegger, Haidepeters Gabriel s. 199.

Wunderlich, Der deutsche Satzbau. 2. Aufl.

8

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »