ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

der erste Beleg, den Erdmann a. a. O. anführt und den wir durch die Bibelübersetzung verfolgen wollen: manvei hra du naht matjau, jah bigaurdans andbahtei mis, unte matja jah drigka, jah biþe gamatjis jah gadrigkais þu, Ulfilas, Lukas 17, 8; Bereit, daz ich ezze, und furbegürt dich, und ambecht mir, uncz daz ich geizze, und getrinke, und darnach du issest und trinkest, Codex Teplensis; Richte zu, das ich zu abend esse, schürze dich, und diene mir, bis ich esse und trincke, Darnach soltu auch 1) essen und trincken, Luther.

Von dem Präfix ge ist also in diesem Zusammenhange abzusehen, dagegen gehören hierher temporale Bestimmungen aller Art, man vgl. z. B.: Dea ninevetiscun man arrisant in tom tage mit desemo chunne enti ganidarrent daz, surgent et condemnabunt eam, Matth. 12, 41 Hench. Tho quad imo ther heilant: waz quiduh thir, hiutu bistu mit mir in paradiso, hodie mecum eris in paradiso, Tatian 205, 72).

Ih irstan after thiu nist iz lang zi ware:)

(drof ni forahtet ir iu,

thes dritten dages sare.

Otfrid 3, 13, 9.

Er zalta mihil wuntar then liutin sus io suntar: ,ih irstantu", quad er zi in, so ih thritten dages toter bin." 4, 36, 8.

1) Luther giebt die Vorstellung, die Ulfilas mit gamatjan dar stellt, seinerseits mit auch essen wieder. Dagegen zeichnet sich die Uebersetzung des Codex Teplensis durch die genauere Wiedergabe des im temporalen Nebensatze vorliegenden Abschlusses der Verbalhandlung aus.

2) Hier hat schon die ältere Bibelübersetzung die Umschreibung eingeführt, weil heute ein zu unbestimmter Begriff ist; unserem Sprachgefühl würde das Praesens nur neben einer Verbindung zusagen, wie heute noch, heute Abend oder ähnliches. Vgl.:

swie lange er sich doch vriste

mit sinem zouberliste,

wir vinden in noch hiute. Iwein 1285.

[ocr errors]

wan do ich tôt waere gelegen,

do hulft er mir von sorgen:

also tuon ich iu morgen.

Iwein 4260, vgl. Grimm S. 207.

Wib", quad er, „ih sagen thir, thaz giloubi thu mir: quement noh thio ziti mennisgon bi noti

Thaz ir noh hiar, noh ouh thar wi betot then fater, thaz ist war. Otfrid 2, 14, 62.

Taz ih tir noh sago chad si, daz kedunchet tir samo mihel wunder, hoc quoque quod dicam, Notker (Boethius) Hattemer 3, 182b; ebenso 153a, 107a 1).

Kan iwer jugent sus twingen,

welt irz inz alter bringen,

iwer minne lért noch ritters hant

dá von ie schilt gein sper verswant.

Wolfram, Parzival 372, 11.

Die luftgen Räume die erlass' ich dir:

Noch früh genug besteigt man jenen Thron.

Goethe (Faust 6029) 15, 60.

Das Gesagte gilt im besonderen Masse von den Demonstrativpartikeln so, dann. Im Hauptsatze schliessen sie die Futurumschreibung zwar nicht aus, aber sie machen sie doch entbehrlich: Danne quidit .. danne gengit enti gahalot sibuni andre gheista, tunc dicit.. tunc vadit et adsumit, Matth. 12, 45. Tanne midet er sih, pudebit, Notker (Boethius) Hattemer 3, 89b; Ube demo leides icht pegagenet, dannán gestát er ódewano sih klouben dero rehtkerni, desinet colore forsitan innocentiam 2006; Lustet tih scaz zesamenônne? So nimest tu in andermo, sed eripies habenti 119; ebenso 150, 243a, 248a.

Im Nebensatze schliessen die temporalen Konjunktionen eine nochmalige Betonung der Zeitstufe am Verbum gerade

1) Vgl.: exstaturum esse, wesen hina fure, ebenda 249b.

zu aus. Daher kommt es, dass auch die jüngere Futurumschreibung in den mit so, wenn, bis, sobald eingeleiteten Sätzen nicht Platz gegriffen hat 1); vgl. gihugi min mit diu thu cumist in thin rihhi, Tatian 205, 4; gedenk mein, so du kumest in dein reich, Cod. Tepl. Lukas 23, 42; Herr gedencke an mich, wenn du in dein Reich komest, Luther.

,,Doch ewig wankt die Kron' auf meinem Haupt,
So lang sie lebt, die ihrem Schwärmereifer
Den Vorwand leiht und ihre Hoffnung nährt.“
„Sie lebt nicht mehr, sobald du es gebietest.“
Schiller (Maria Stuart 2, 5) 12, 465.

7) Das umschriebene Futurum.

Bei den Verbis, die zur Umschreibung herangezogen werden, ist es bald die modale Färbung, bald die zeitliche Aktionsart, die über die Schranken der Gegenwart hinausweist. Die erste Gruppe umfasst Verba wie wollen, sollen, müssen, die alle für das Verbum finitum, das sie bei sich führen, eine Verwirklichung erst fordern. zweiten Gruppe gehören Verba mit inchoativer Aktionsart an. Durch sie wird wenigstens der Abschluss der Verbalhandlung in die Zukunft verlegt, wenn auch der Beginn derselben eigentlich für die Gegenwart in Anspruch genommen wird. Der Hauptvertreter dieser Gruppe ist werden.

(1) Modale Umschreibung.

Der

Wollen und sollen beherrschen das englische Futurum, unserer heutigen Sprache gehören sie nur noch als modale.

1) Vgl. die Parallele in der englischen Sprache, die für Sätze wie: as soon as he comes, when he comes das Praesens verwendet, während sie einen Satz wie: er kommt morgen an das umschreibende Futurum verloren hat.

Ausdrucksmittel an, wobei wollen im Gegensatz zum englischen Sprachgebrauch die Willensenergie des redenden Subjektes hervorhebt. Unsere ältere Sprache liess beide Verba auch der blossen Umschreibung dienen, soweit uns darüber ein Urteil möglich ist, da diese Grenzlinie vielfach nach subjektivem Ermessen gezogen wird.

(a) Wollen tritt nicht so früh in den Dienst des Futurums ein, wie z. B. sollen, es lässt sich erst bei Otfrid in dieser Funktion belegen (vgl. Grimm S. 210):

Gibiut then man mit worton:

ni will ih themo ouh widoron,

ther stante so in then banton;

then thu gisteist intredinon.

Otfrid 3, 12, 42; vgl. 1, 1, 113; 1, 3, 45.

In minemo herzen, daz inzuiskon den brusten liget, wil ih iemer gehukkan der sinero mihelen gnádon, Williram 20, 5 Seemüller u. a.; Wio gewaltigo diu natura iro zoum chére. daz wile ih lúto singen, Notker (Boethius) Hattemer 3, 102b.

Im rieten sine mage und ander sine man,

sit er ûf staete minne tragen wolde wán,

daz er eine danne wurbe diu im möhte zemen.

do sprach der edel Sifrit: so wil ich Kriemhilden

nemen'.

Nibelungen 49, 4; vgl. 157, 1 u. a.

hér sit irz der markis,

der daz geflórierte her

von den komenden über mer

hat verloren in strite,

só bin ich in bezite

in iwer helfe alhie gegebn:

die wil ich rechen, sol ich lebn.

Wolfram, Parzival 194, 18;

so doch wil ich dar zuo tuon, video, Steinhöwel, Aesop 40,

30; ebenso 33 u. a.

Wunderlich, Der deutsche Satzbau. 2. Aufl.

12

Ich wil meinen Geist auff in legen, Und er sol den Heiden das Gericht verkündigen, Luther Matth. 12, 18 (ebenso Beheims Evangelienharmonie für ponam) u. a.

Das periphrastische Moment tritt hier deutlich an einer Reihe von Fügungen hervor, in denen von einer Willensenergie, die dem Subjekt entströmte, keine Rede sein kann.

Hierher gehört die Verbindung mit unpersönlichen Subjekten, so mit dem Pronomen des Neutrums:

Uns wil schiere wol gelingen.

wir suln sin gemeit,

tanzen lachen unde singen,

ane dörperheit. Walther 51, 21.

Bleib bei uns, denn es wil abend werden, Luther Lukas 24, 29 (прòç έonéрav totív, es ist abent, Cod. Teplensis; vgl. diu sunne hat sich geneiget und wil schiere under gán, Nicolaus v. Strassburg, vgl. Neuse § 4). Was meinestu, wil aus dem Kindlin werden, Luther Lukas 1, 66; vgl. unten S. 180. Dan es wil von noeten sein, Sol gottis willen geschehen, szo muss unser untergehen, Luther, 2, 102. Nu dewile denn ein unvormidentlick nothdwanck vorhanden, wil dat din beste sin, dat du flith vorwendest, dat du des Hovedienstes wol und nütlick gebruken.. mögest, jüngere Glosse zum Reineke d. Voss 107 Brandes. dasz man dich . . mit einer andern Wittenbergischen Purgantz, vor der nun allen Menschen eckeln will, auf einige Weise belästigen werde, Gundling, Sat. Schriften (1738) S. 4.

Das Gleiche gilt für die Verbindung mit sächlichen Nominibus:

nu wer dich, sun, al eine;

min kraft diu wil uns beiden enphlichen.

Wolfram, Titurel 8, 4.

Sie haben David zehen tausent gegeben, und mir tausent, Das Königreich wil noch sein werden, Luther, 1. Samuel

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »