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kräftiger und bedeutungsfrischer das Verbum bleibt, um so mehr tritt am Nomen actionis der Verbalgehalt zurück. Am stärksten ist er in umschreibenden Wendungen, am schwächsten in freier Verbindung: Er (der Mond) widersetzte sich daher meiner Geburt, die nicht eher erfolgen konnte, als bis diese Stunde vorübergegangen, Goethe (Dicht. und Wahrh. 1.) 26, 11; indem ich jener sehr wohl überdachten Forderung zu entsprechen wünschte, s. 7; Rudolf v. Habsburg . der durch seine Mannheit so grossen Verwirrungen ein Ende gemacht, s. 27; die daraus entspringende üble Wirkung denkt sich jederman, s. 17; hoffen wohl auch einmal eine Krönung mit Augen zu erleben, s. 27; Meine Mutter.. erfand eine pädagogische Auskunft, s. 17; Seine Vorliebe für die italiänische Sprache .. war sehr ausgesprochen, s. 17; die ungeheuren Bewegungen des allgemeinen politischen Weltlaufs mussten vorzüglich beachtet werden, s. 7; so sollte doch gerade zu der Zeit, wo die Erkenntniss vollständiger, das Bewusstsein deutlicher wird, das Geschäft sehr unterhaltend und neubelebend sein, s. 5; um so viel werther.. als es das letzte Vermächtniss unserer guten Grossmutter war, s. 22.

Seltener sind die Fälle, wo ein lebenskräftiges Verbum frei mit einem den Verbalcharakter bewahrenden Nomen actionis sich verbindet: Gewöhnlich ward alsdann durch Sachsenhausen spaziert, und die Ueberfahrt für einen Kreuzer gar behaglich genossen, s. 22; indem nach seinem Tode die Wahl nur zwischen dem König von Spanien .. und dem König von Frankreich.. geschwankt habe, s. 28; deren Abschrift und Redaktion er eigenhändig .. anfertigte, s. 18; Es war die Zeit der Pfirschen, deren reichlichen Genuss sie uns jeden Morgen versprach, s. 17. Es sind vielmehr bedeutungsleere Verba, die neben dem Nomen actionis die Regel bilden, Verba, die eben in

solchen Verbindungen um so mehr an Bedeutung eingebüsst haben, je mehr das Substantiv solche bewahrte:

Die snellen Burgonden sich úz huoben.

do wart in dem lande ein michel uoben:
weinde wip unt man.

beidenthalp der berge

swie dort ir volc taete, si fuoren vroeliche dan.
Nibelungenlied 1462.

Es ereignete sich das Erdbeben von Lissabon s. o.; Den Abteilungen der Deutschen Kolonialgesellschaft wird empfohlen, die weitere Entwicklung.. mit Aufmerksamkeit zu verfolgen sofern nicht ungesäumt eine zufriedenstellende Erledigung des Falles eintritt (Kundgebung der D. Kolonialgesellschaft, Januar 1900). Gestern Nacht fand hier ein Brandausbruch statt (Bündner Zeitung, Aug. 1900).

Am lebendigsten hält sich der Verbalcharakter des Nomen actionis in Präpositionalverbindungen, namentlich soweit diese den ganzen Satz und nicht einen Satzteil1) ergänzen. Bedeutsam ist, dass Goethe in dem Beispiel: Diese guten Aspecten mögen wohl Ursache an meiner Erhaltung gewesen sein (26, 11) gegen den allgemeinen Sprachgebrauch zwischen Ursache und Erhaltung die Präposition einschiebt, die das Nomen actionis von der engeren Verbindung mit dem Subjekt abrückte, wo es die Verbalkraft eingebüsst hätte, vgl. oben S. 23.

Es sind vor allem Infinitive und Substantiva auf ung, die das verbale Moment in der Präpositionalverbindung zum Ausdruck bringen, während die Vertreter der anderen Gruppen zum Bedeutungswandel nach der kollektiven Seite oder nach anderen Richtungen neigen: Man verlor sich . . gern in dem Gewühl, das sich um die Bartholomäus-Kirche herum versammelte, Goethe (Dicht. u. Wahrh. 1.) 26, 23; dass sie

1) Zum letzteren vgl. Verbindungen wie bald nach seinem Tode u. a.

uns Ihre, bei der neuen Ausgabe nach gewissen inneren Beziehungen geordneten Dichtwerke in einer chronologischen Folge aufführen, s. 4 u. a. Dagegen: Die Zimmer, in denen man sie so oft enge genug gehalten und mit wenig erfreulichem Lernen und Arbeiten geängstigt, s. 20; so hatte er meine Mutter.. zum fleissigen Schreiben angehalten, wie zum Clavierspielen und Singen, s. 18; Ich säumte nicht, sogleich einen Topf und auf immer fortwährendes Rufen: Noch mehr! nach und nach sämmtliche Schüsselchen gegen das Pflaster zu schleudern, s. 13; welche nun freilich im Zerbrechen noch ein lustigeres Schauspiel gaben, s. 14. Alles dieses wünschte ich nach und nach zu Befriedigung meiner Wohlwollenden einzuschalten, s. 6; Die kleine Bühne. . die man uns . . zu eigner Uebung und dramatischer Belebung übergab, s. 19; und bei seiner Entfernung von Geschäften wollte er gern dasjenige, was er wusste und vermochte, auf andere übertragen, s. 18; Leider aber war, bei Verwandlung der sonst hier befindlichen Gemeindeplätze in Hausgärten unser Haus.. sehr verkürzt worden, s. 15; In Frankfurt, wie in mehren alten Städten, hatte man bei Aufführung hölzerner Gebäude, um Platz zu gewinnen, sich erlaubt.. mit den folgenden Stockwerken überzubauen, s. 19. Den Abteilungen der Deutschen Kolonialgesellschaft wird empfohlen, die weitere Entwicklung dieser Angelegenheit ebenso wie es seitens der Zentralverwaltung geschehen wird, mit Aufmerksamkeit zu verfolgen und, sofern nicht ungesäumt eine zufriedenstellende Erledigung des Falles eintritt, durch Veranstaltung von Protestversammlungen und durch Resolutionen der Entrüstung über die geschehene Verletzung der deutschen Ehre sowie dem Verlangen nach Gewährung voller Genugthuung Ausdruck zu geben. (Kundgebung der D. Kolonialgesellschaft, vgl. oben S. 25.)

2. Das Verbum als Ausdrucksmittel für Zustände.

Bewegung ist das wesentliche Merkmal des Verbums und sie kommt am frischesten zum Ausdruck, wo ein Dichter das Verbum zu handhaben weiss:

Und dann eröffneten die Schranken sich;

Da stampften Pferde, glänzten Helm und Schilde,
Da drängten sich die Knappen, da erklang
Trompetenschall und Lanzen krachten splitternd,
Getroffen tönten Helm und Schilde, Staub,
Auf einen Augenblick, umhüllte wirbelnd
Des Sieges Ehre, des Besiegten Schmach.
Goethe, Tasso (2, 1) 831.

Wir haben oben gesehen, wie diese Bewegung selbst beim Nomen actionis, wenn solches die Beziehungen auf den Einzelfall abgestreift hat, noch kräftig aus dem Bedeutungsgehalt des Substantivs spricht. Diese Bewegung wird jedoch bei einzelnen Verben durch die Bedeutung, die sie zum Ausdrucke bringen, bei anderen durch bestimmte Aktionsarten oder Zeitstufen aufgehalten und gebunden. So kommt das Verbum gerade in einzelnen Flexionsformen dazu, Zustände zu verkörpern. Wie wenig diese Aufgabe dem Verbum als solchem naheliegt, wie wenig sie ihm vom Sprachgefühl zugewiesen wird, das zeigt das Verhalten der Mundarten in gewissen Umschreibungen. Die Mundarten, die die Umschreibung mit thun lieben, sagen nicht nur er thut gehen, reiten, tanzen, sondern auch er thut sitzen, stehen, liegen, er thut noch leben, er thut krank sein, er thut fort sein.

a) Unterschiede in der Auffassung.

Es fragt sich schon bei den Verbis, für die das Moment der Ruhe in ihrem Bedeutungsgehalt vorwiegt,

wie weit diese Bedeutung reicht, wie weit sie von anderen durchkreuzt wird:

Ich schäme mich der Unerfahrenheit

Und meiner Jugend nicht. Still ruhet noch
Der Zukunft goldne Wolke mir ums Haupt.
Goethe, Tasso (2, 3) 1264.

O glaube mir, sein launisch Missbehagen
Ruht auf dem besten Polster seines Glücks.
(5, 1) 2970 1).

Es liegt die Welt so klar vor seinem Blick,
Als wie der Vortheil seines eignen Staats. (1, 4) 634.
Da liegt, geliebte Freundin, die Gefahr. (3, 4) 1985.
Allein ich sehe nur zu sehr,

Wir stehn zu weit noch von einander ab. (2, 3) 1293.
Tröstlich

Ist es für uns, den Mann gerühmt zu wissen,
Der als ein grosses Muster vor uns steht. (2, 1) 784.
denn es steht Erfahrung dir

Als lang erprobte Freundin an der Seite. (2, 3) 1230. Das Moment der Ruhe, das sich in diesen und ähnlichen Verwendungen deutlich ausprägt, lässt sich bei anderer Auffassung oder bei leichter Aenderung des Zusammenhanges auch als eine Form der Bewegung zum Ausdruck bringen. Dies gilt namentlich für diejenige Ruhe, in der die Bewegung nur für den Augenblick stille zu stehen scheint.

Er ändert stets, rückt langsam weiter vor
Steht wieder still (1, 2) 267.

1) Vgl. die intensivere, Bewegung atmende, Bedeutung in: Der kann zwar viel besitzen, vieles geben,

Doch lässt sich nie an seinem Busen ruhn.

Vgl. auch ausruhen.

Ebenda (2, 1) 950.

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