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Einleitung.

Die Grundbegriffe.

1. Syntax und Satzbau.

a) Die alten Termini.

Das Fremdwort Syntax geht wie die fremdsprachlichen Bezeichnungen der Sprachwissenschaft überhaupt auf die lateinische Grammatik zurück, die ihrerseits wieder an griechische und andere Vermittler anknüpft. Unsere deutsche Grammatik hat sich dieser fremden Zucht, die ihr zur Fessel geworden war, im 19. Jahrhundert entwunden, es erhebt sich nun die Frage, ob sie die Termini, die aus dem alten Dienstverhältnis stammen, noch weiter führen darf. Jakob Grimm, dem wir die Befreiung aus früherer Bevormundung in erster Linie verdanken, hat an den alten Bezeichnungen festgehalten, er hat auch das 4. Buch seiner Deutschen Grammatik Syntax benannt.

Auch unsere Darstellung will hier im allgemeinen nicht abweichen, sie sucht das Neue nicht in den Benennungen. Die alten Namen decken freilich den Gebrauch, den sie kennzeichnen, nicht mit ihrer Grundbedeutung, aber sie haben in der Ausdehnung ihres Bedeutungsumfanges meist eine Entwickelungsfähigkeit bewiesen, die mit den Bedürfnissen neuerer Auffassung annähernd Schritt hält. Und so bieten sie uns einen Vorteil, dessen die Ver

deutschungsversuche verlustig gehen, sie vereinigen die Sicherstellung, die der geschichtliche Untergrund gewährt, mit der Beweglichkeit und Ausdehnungsfähigkeit, die die fortschreitende Erkenntnis verlangt.

Nach dieser zweiten Richtung macht nun die lateinischgriechische Bezeichnung Syntax eine Ausnahme, sie ist zu eng mit einer Auffassung verwachsen, der wir von Grund aus entgegentreten müssen. Sie birgt in ihrem Bedeutungsgehalt eine Thätigkeit, die die Verbindungen, mit denen dieser Teil der Grammatik sich beschäftigt, aus ihren Elementen zusammenstellt, während wir umgekehrt die Elemente aus der Untersuchung der Verbindungen zu gewinnen trachten. Die Lautgebilde, die die Grammatik im Wörterbuche aufführt, die einzelnen Wörter, erscheinen uns heute durchaus nicht mehr als Sprachelemente 1), die in der Rede nach Belieben zusammengefügt werden), sondern vielmehr als Glieder eines Organismus, die den Grad von Selbständigkeit, den sie gelegentlich aufweisen, auf Kosten der Verbindungen erwerben, von denen sie sich ablösen.

b) Der Begriff des Satzes.

Denn die Form, in der die Sprache Ausdrucksmittel bildet, ist nicht das Wort, sondern der Satz. Der Begriff des Satzes wurde von der älteren Sprache nur ungenügend gekennzeichnet. Man findet die Rede in diesem Sinne verwendet, auch das Wort hilft aus, um neben seinen eigentlichen Bedeutungen diejenigen von dictio, oratio, locutio, sermo zu decken, wie aus den Angaben von Maaler (1561) ersichtlich ist und wie dies unser „Sprichwort" noch dar

1) Sie weisen sich meist selbst schon als syntaktische Verbindungen aus, insofern sie neben dem Stamm noch Suffixe, Präfixe, Ableitungssilben oder Flexionsmittel aufzeigen.

2) Vgl. Syntaxis, Constructio, eine Zusammenordnung der Wörter, Dasypodius (1537) N. n. 4. Wortfügung, connexio verborum, Stieler (1691) 577.

thut. Im Rechtsverkehr kannte man dagegen schon früh den Terminus Satz, er wurde im Rechtsstreite sowohl für die Behauptung des Klägers, wie für die Widerrede des Beklagten verwendet. Schon damit war der Uebergang zu unserem heutigen syntaktischen Begriffe angebahnt, er vollzog sich jedoch nicht unmittelbar, sondern über die Sprache der Logik hinweg, unter deren Einfluss die Bedeutung bestimmten Wandlungen unterlag, die uns noch heute durch Zusammensetzungen wie Lehrsatz, Grundsatz u. a. angedeutet werden. Von dem logischen Begriff war der syntaktische anfangs deutlich abgegrenzt, ein Gegensatz, dem Adelung mit dem Kompositum Redesatz gerecht zu werden suchte. Die weitere Entwickelung der Satzlehre übersprang jedoch diese Grenzlinien um so mehr, als sie

vor allem unter Beckers Vorgang die Denkgesetze auch für die Grammatik als Sprachgesetze übernahm. So wurde das Wesen des Satzes im Urteil gefunden, obwohl die lebende Sprache nur mit einem geringen Bruchteil ihrer Sätze unter diese Kategorie fällt.

Neue Schwierigkeiten boten sich, als die logische Richtung in der Grammatik durch die psychologische abgelöst war; man wusste wohl, was ein Satz ist, aber man konnte diesem Bewusstsein keinen Ausdruck geben. Aus praktischen Gründen führte Kern in seiner Satzlehre das Verbum als das eigentliche Kennzeichen des Satzes ein. Dem standen die vielen des Verbums entbehrenden Sätze gegenüber, deren Zahl bei jeder neuen Betrachtung wächst. Einen anderen Weg schlug Paul ein, indem er den Dualismus in den Vordergrund stellte, die Möglichkeit, zwei Momente am Satze auseinanderzuhalten, auch wenn nicht jedes der beiden Momente sprachlichen Ausdruck gefunden hat. Bei dem Ausrufe Mord! ist ausser der durch das Substantiv ausgeprägten Vorstellung ja immer noch eine andere hinzuzudenken, die den Ausruf veranlasst, im Bewusstsein ausgelöst hat. Und wenn wir weiter rufen: Rache!, so ist hier durch den Ton schon zum Ausdruck gebracht, dass das Substantiv nicht um seiner selbst willen ausge

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