Von Ewigkeit glühte, Wird glühen und glüht Die Liebe des Vaters zum Sohne, Die Liebe des Sohnes zum Vater, Wird entstrahlen, entstrahlt Es erscholl das ewige Wort: Es werde! da entstieg, Wie die Sonne dem Meer, Mit ihren Himmeln die Welt, der alten Nacht, Und wie im Gesäusel der Cedern des Libanon Bey erwachendem Morgen ertönt der Vögel Gefang, So ertönte der Engel Wonnegefang In der freisenden Himmel harmonischen Schwung. Ewige Lieb', Urliebe, Dir, ja Dir Es erschallet Dein Lob, o Allmächtiger, Alweiser, Alliebender, 7 In den Himmeln, in zahllosen Sonnen und Erden und Monden, Denn Deiner Kinder ist das Weltall voll! Preiset Dich auch er Dein Kind, der Mensch! Denn auch ihn, den belebten Staub, begnadigs test Du, Hauchtest Leben Deines Odems in ihn, Er entweyhete Dein Bild! Er fiel! Es gebar, die gebåren sollte, den HErrn, Dessen Ausgang von Anfang an und von Ewigkeit her war!"**) Er ward Staub, zu erhöhen den Staub! Zu entreissen den Knecht des Todes dem Tode, Gabst Du, o Urquell des Lebens, Dich hin in den Tod! *) Sf. LXIII, 4, **) Mich. V, 1, 2 Stelb. V.v.d. Liebe. 14 O Ocean der Liebe! 66 Es stehn an Deinem Geftade die Söhne des Lichts, Sie gelüftet zu schaun “*) in die Tiefe, Anbetend sinken sie hin, Wir vergessen Dein, Der die Himmel schuf, In der Krippe für uns weinte, Und am Kreuze für uns starb ! Du freyest um uns, Wie der Jüngling um die Jungfrau, Ó Du, Der Du kamst aus des Vaters Schooß Herab, in unser Elend hinab, Verleid' uns den Tand der täuschenden Luft! und beuge Du „, in Dein sanftes Joch “**) Des empörten Stolzes farrenden Hals! Entreiß uns Deiner Feindin, der Welt! Nur Du, Unendlicher, nur Du Bist Leben und Licht dem sehnenden Geist, Ruhe dereinst, und Heil, und Wonne! Der Schein, der nicht strahlt aus Deinem Licht, Verlockt uns, ein Dunst, in nächtlichen Pful! Die Flamme, nicht lodernd mit heiliger Glut, Ist frevlender Gråuel auf Gößenaltar. O gib, Der Du littest für uns, Laß der Reue Schmerz in der Liebe Schmerz Der Wonne, zur Wonne der Liebe sie führst! |