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Die lezten Tage

des Grafen

Fr. Leop. zu Stolberg,

verschieden den 5. Decemb. 1819 gegen
7 Uhr Abends.

Bon seinen anwesenden Kindern.

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Uns den Glücklichen, denen es vergönnt war, um den geliebten Vater zu seyn, war sein Wohlbefinden, diefen ganzen Sommer und Herbst, oft ein Gegenstand des Danks und der Freude. Wir hofften, er wür de noch lange mit seinem Licht uns leuchten, mit seiner holden Freundlichkeit uns erquicken, mit fei ner unaussprechlich wohlthuenden Nähe uns zum Segen gereichen.

Der sonst zu Zeiten ihn quälende, uns ängstli. gende Krampfhusten, und der damit verbundene Schwindel hatten uns früher oft mit dem Schlage gedroht. Mit welcher liebevollen Freundlichkeit fagte er uns dann oft, wenn er aus einem solchen Schwindel, der ihn eine oder eine halbe Minate bewußtlos gelassen, erwachte, und uns erschrocken am sich stehen sah: "Lütchen lebt noch "! Aber seit einem Jahre hatte er nur selten, und dann keine starken Anfälle.

Nicht nur uns auch Freunden, die ihn lange nicht gesehen, fiel es auf, wie wohl er aussah, wie heiter und rüßtig er war. So äußerten sich noch mehrere Freunde, die. zum 7. November ge

kommen waren, um mit uns seinen Geburtstag ju feyern. Er selbst sprach wohl oft von seinem Alter, von der Nähe des Todes, aber das hatte er früher auch schon gethan, und es schien auf keine beson. dere Ahndung zu deuten. - (Dies gilt auch von mehrern Aeußerungen aus den ersten Tagen seiner Krankheit.) Vor einiger Zeit sagte er an Mama bey einer Veranlassung: `„ Krank werde ich wohl nicht werden. Du wirst mich wohl einmal todt in meiner Stube finden; aber dann seyd nicht unruhig um mich, denn ich denke täglich daran."

"

Gott hatte es anders bestimmt. Wie er unser Vorbild im Leben war, so sollte er es auch im Leis den und im Tode seyn.

Am Sonntag den 28. November sagte der ge liebte Bapa an Xaver *), der zu Mittag mit den ältern Kindern nach Sondermühlen gekommen war, er litte sehr an Magenschmerzen, möchte es aber nicht an Mama sagen, aus Furcht, fie zu ängstigen.

Xaver sagte es ihr, und sie schrieb gleich dem Arzt Lapaix, der 4 Stunden von dort wohnt, und bey allen bedeutenden Fällen mit großem Vertrauen von unsern Eltern gebraucht ward.

Nach Tisch begleitete Papa Xaver noch eine Strecke von 25-30 Minuten, und es ward abge. redet, daß Xaver am Dienstag mit Julia und den Kindern auf einige Tage nach Sondermühlen kommen würde, welches auch geschah.

*) Der Schwiegersohn: Graf Echmising • Kerssenbrock.

Am Montag den 29. sah er sehr abel aus, arbeitete indessen den Vormittag wie gewöhnlich z ging um Mittag spazieren, las Mama das leßte, was er geschrieben, vor, aß bey Tische wenig, und warf sich gleich nach Tisch auf Mama's Canapéè. Er war zu unwohl, um den Nachmittag, wie er sonft immer that, spazieren zu gehen, klägte über immer beftigern Magenschmerz, und legte sich. Ein beftiges Erbrechen nach einer spanischen Fliege verschaffte ihm Erleichterung, aber das Erbrechen fuhr fort.

Gegen Übend kam der Dechant Kellermann aus Münster. Dieser so geliebte Freund unfrer Eltern, der 16 Jahre wie Sohn in ihrem Hause gewesen, batte einen Monat früher zu den Geburts tagen unsrer Eltern kommen wollen, war aber da ran gehindert worden. Gott fügte, daß er işt kam, und keiner von uns ahnte, welchen Trost Er durch diese Fügung den lieben Eltern, welchen Segen Er Kellermann dadurch bestimmt hatte.

Pápa empfing ihn mit großer Freud' und Herjs lichkeit, und als er hörte, daß Kellermann aut Sonnabend wieder abreisen wollte, sprach er scher. zend: Ste wollen Sonnabend wieder fört? Nun will ich recht krank werden, dann muß Kellermann doch bleiben. "

"

Nachher war Marie Therese allein bey ihm. Er meinte, fie kniete, und sagte ihr freundlich z „Betest du für den alten Papa? Sich! wenn ihr nun allé vor mir stürbet, und nun wäre auch das jüngste Gericht gewesen, und ich allein müßte noch

Sil. B. v. d. Liebe.

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