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noch alle um Verzeihung bitten, aber das will ich noch thun."

Lapaig hatte wegen dringender Geschäfte weggewollt. Ein geschickter Arzt aus Osnabrück war geholt worden, ihn zu erseßen. — Nun konnte aber Lapair sich auch nicht entschließen, zu gehn, und beyde Aerzte beschlossen, noch ein Mittel zu versu chen. Papa fragte sie, ob sie noch etwas zu seiner Erleichterung thun könnten. Dector Richard sagte ihm: Wir haben noch gute Hofnung. — „Das ist mir aber gar nicht recht“, sagte er freundlich.

Den Aerzten fiel es auf, wie in diesen Aeuße kungen durchaus keine Ungeduld läge, sondern nur Verlangen nach Gott. Doctor Lapaig war ganz davon durchdrungen, so wie auch Doctor Nichard späs ter an Xaver sagte: „Ich kann mir doch nicht dens ken, daß es einen Bösewicht geben könnte, der bey dem Anblick sich nicht bekehrte!" Seine kleinen Enkel traten zu thm, er füßté, nanntë feden / Ħahm mit beyden Händen Christian's Kopf, und zog ihn an seinen Mund: „Du lieber, füßer Junge ! “

Mit welchem Ausdruck wiederholtè er mehrmals die Worte: „Jesu Du Sohn Davids, erbarme Dich meiner!" Gegen 1 Uhr Mittags verlangte er uns alle. Einer und der andere müßten von unten gerufen werden. Papa drängte und eilte, und da wir nun alle um sein Bett knieeten, sprach er mit sehr matter, aber feierlicher, bewegter Stimme:

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"Ich bin hier im Angesichte des allgegenwärtigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des h. Geiftes, und sehe diese drey Personen der h. Dreyeinigkeit, Die ich immer angebetet habe, Sie mögen uns alle, mich, meine selige und meine ist noch lebende Frau, meine todten und noch lebenden Geschwister, meine todten und noch lebenden Kinder, Eidame und Schnüre, meine Neffen und Nichten, Enkel und Enkelinnen, und uns alle, in Ein Band der Liebe, durch Glaube, Hofnung und Liebe um, schlingen, daß von diesem Häuflein keines fehle, und wir alle einst vereint werden an dem Throne Gottes; denn, ein so elender Sünder ich auch bin, gehe ich doch im Bertrauen auf Chriftus freudig hinüber. Ich muß mich kurz fassen.

Alle meine Kinder und Hausgenossen, meinen herzlieben Kellermann, Hrn. Groth, Hrn. Ner. gert, Hrn. Müller und auch meinen lieben Emele bitte ich um Verzeihung wegen meiner häufigen Lieblosigkeiten und des Aergernisses, das ich ihnen gegeben habe, und bitte, Gott möge den Schaden von ihren Seelen wegnehmen, und die Folgen auf mich legen, nicht auf sie, sondern nur auf mich. Ich bitte alle meine Kinder, und alle, die ich oben genannt habe, so lange fie leben, für mich, für meine felige Frau, für meine Geschwister und uns alle zu beten. Der Geist Gottes möge mich, und uas alle mit Seiner Liebe erfüllen, daß wir alle Eins feyn, wie der Vater in dem Sohne', daß auch wir Eines seyn. Sollte cines meiner lieben Kinder, oder meiner lieben Verwandten etwa glauben, daß irgend jemand sich an mir versündigt, oder mich

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beleidigt haben möchte, so beschwöre ich ihn, es nicht zu rügen, sondern nur angelegentlich für den zu beten, von dem er dies glauben möchte.

Nun, meine herzlieben Kinder, wollte ich euch noch Eines an das Herz legen. Wir alle sind Mens schen, wir alle sündigen; aber haltet nur immer dem Heiland euer Herz offen, werdet nie scheu vor Ihm denn, wenn wir Ihn scheueten, wen solten wir dann nicht scheuen, und wenn wir Ihm nicht trauen, wem könnten wir dann trauen ? “

Nun trug er Mama noch auf, seine Freunde zu grüßen. Er nannte die Wernigeroder, Overberg und mehrere andere.

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Die Aerzte traten heren. Er glaubte wohl, fie Siè wären zugegen gewesen, und sagte ihnen: "Sie find Mitgenossen meines Gebets." Doktor Richard sagte ihm: wenn er sich etwas erholt hätte, wollten sie noch ein Mittel anwenden. "Ich erhole mich nicht mehr." Die Kraftlosigkeit, das Röcheln nahm zu, die Hände waren seit der Nacht nicht wieder warm geworden, der Schmerz in der Herzgrube war sehr heftig. »Ich darf wohl Gorf nicht bitten, daß Er es abkürze?" Kellermann ant wortete: Der Heiland betete, daß der Kelch vorüber gehen möchte." Dies schien ihm wohl zu thun.

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Mit großer Innigkeit hörte er die Stette 2. Kor. 4, 17. 18.: Unsre Trübfal, die zeitlich und "leicht ist, schaffet uns eine ewige, und über alle

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» Maaßen wichtige Herrlichkeit, uns die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsicht » bare, denn was sichtbar ist, das ist zeitlich, was ,, aber unsichtbar ist, das ist ewig." Kellermann war nun fast beständig bey ihm, und sagte ihm von Zeit zu Zeit Sprüche aus der h. Schrift vor. Entfernte er sich etwas, so verlangte Papa nach ihm. Bey den ersten Worten, die. Kellermann aus der heil. Schrift anstimmte, sagte Papa die Folge, z. B. " Meine Kraft ist mächtig in den Schwachen" (diesen Spruch wiederholte er auf Griechisch); ,, die Leiden dieser Zeit sind nicht werth,, der Herr lichkeit, die an uns soll geoffenbart werden. “ Ei ist nichts Verdammliches an denen die in Christo Jesu find “; „die nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geiste." Röm. 8, 1. - fuhr er fort. Kellermann sagte ihm den Spruch; „Ich erstat te an meinem Fleische, was noch mangelt an Trübsal in Roi. 1, 24. Christo. " „Das ist eine schwere Stelle; Lavater hat mich darauf aufmerksam gemacht." - "Ja, aber es ist tröstlich zu denken, daß wir mit Chriftus und für Christus leiden.“ „Ja für Christus!“ sagtè er mit Jubrunst. Einmal: „Ich leide unbeschreib liche Schmerzen." Kellermann erinnerte ihn : Wen ladet der Heiland zu Sich ein ? „Die mühselig und beladen find. Kommt her zu Mir alle, die ihr müh felig und beladen feyd, Ich will euch erquicken; nehmet auf euch Mein Joch, und lernt von Mir; denn Ich bin fanftmüthig, und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen, denn Mein Joch ist sanft, und Meine Last ist leicht.

Matts, Jr,

28, 29, 30.

Cajus war unabläßlich bey ihm. „Der arme Cafus hat einen schweren Stand", hatte Papa

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schon früher gesagt; er ist Zeuge meines gan zen Fammers." Kellermann verließ ihn auch fast keinen Augenblick. Lapaig's Wunsch, und die Furcht, seine Beklemmungen zu vermehren, vermochten Mama und uns andre, `uns zu entfernen, und nur mehr ab und zu einzeln zu ihm zu treten. Mit unbeschreiblicher Freundlichkeit füßte er uns alsdann, liebkosete uns mit den zärtlichsten Worten, und das bis zum leßten, leßten Athemzuge.

Offent. Joh.

Kellermann sagte ihm vor: Komm Herr Jesu. XXII, 20. -Dann fügte Kellermann hinzu: ", es ist so schön, daß die h. Schrift, die uns ein so reichhaltiges Gemälde von unsern Sünden, und Gottes Erbarmungen aufstellt, damit schließt: Ja ich komme bald. Amen. Komm Herr Jesu!" Er: "Ja so groß und herrlich. Im Anfange schuf Gott Him. 1. B. Mol mel und Erde," Und: "Ich komme bald! Komm Herr Jesu! Amem. «

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v.

I, 1.

Offenb. Joh.
XXII, 20.

Kellermann erinnerte ihn an die Stelle Luk. 1, 78: „Durch die herzliche Barmherzigkeit, in welcher uns besucht hat der Aufgang aus der Höbe “ "Ja! wie der fromme Greis Zacharias Gottes Erbarmungen fühlt." Kellermann führte die Stelle an: das ist das ewige Leben, daß sie Dich, den einigen wahren Gott erkennen, und Den Du gesandt hast, Jesum Chriftum." "Ja! ich erkenne Joh. XVII. den einigen wahren Gott, und Den Er gesandt hat, Jesum Christum." Die Stelle: „ Christus ist uns

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"

von Gott gemacht zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung", mußte ihm wohl 1. Kor. 1, 38. viel Trost geben; er ließ sie sich von Zeit zu Zeit wiederholen, oder fagte sie selbst. - Kellermann

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