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ferniß; und da ihnen, weil ihr Gericht noch nicht vollendet ist, nach allweiser Zulassung Gottes, noch Freiheit gelassen wird die Hölle manchmahl zu verLassen, so tragen sie doch auch dann eine Hölle mit sich umber, in der Zerrüttung ihres. Daseyns, in dem Kampfe des ursprünglichen Strebens sich zu erbeben zum ewigen Urquell des Lebens, des Lichts, der Liche, mit dem Hasse gegen Gott, welcher allein ihre Wiederherstellung in angeschafne Würde unmöglich macht. Gäbe sein verfinßtertes Inneres Einem Strahl der Liebe Raum, sogleich würde Satan auf Flügeln der Morgenröthe" sich erheben cxxxvIII, zum Ewigen!

7. Der Mensch fiel aus Sinnlichkeit und aus Stolz. Beyde reizten ihn zugleich zur Uebertretung. Blieb er sich selbst überlassen, so war er ewig ver loren. Denn die Liebe, welche, als er Gott über alles liebte, das Leben seines Lebens war, schlug nun zween Abwege ein, welche beyde ins Verderben führen. Theils verflüchtigte sie sich auf sinnliche Ge genstände ; theils führte sie ihn auf sich selbst zurück. Sinnlichkeit machte ihn der Schlange ähnlich, die mit dem Bauch auf der Erde kreucht; Eigenliebe machte ihn der Schlange ähnlich, die in ihren Win dungen um sich selbst sich dreht. Seiner Eigenliebe gekränkter Stolz hätte, wenn Gott Sich nicht sein erbarmen wollen, auch in ihm, wie im gefallnen Engel, ewigen Haß gegen Gott hervorgebracht.

8. Man stelle sich vor was aus unsrer Erde wer den müßte, wenn sie aus der Sonnenbahn träte, verfänke, von chaotischen Stürmen umbergeschleu dert würde, durch gränzenlose Deden finstrer Leeret:

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9.

Das ist doch nur ein schwaches Bild vom Elende der Zerrüttung eines Geistes welcher Gott entsagt!

9. In der lehrreichen Geschichte des Falles uns rer ersten Eltern, deren tiefer Sinn den meisten entgebet, sehen wir, wie unmittelbar nach dem Genusse der verbotnen Frucht, ein bisher lautrer Trieb befleckt ward mit böser Lust,` sonst hätten sie ihrer Blösse sich nicht geschämt.

10. Mit der Reinheit dieses Triebes nahm die Liebe ab. Adam verklagt seine Eva ! Wahre Liebe gegen einander konnte nicht mehr bestehen, da sie Gott nicht mehr liebten, wie aus dem troßigen Worte offenbar wird, mit welchem Adam, die Schuld auf sein Weib werfend, sich erkühnte Gott zu beschuldi1. Mof. II. gen: "Das Weib so Du mir zugesellet hast, gab mir von dem Baum', und ich aß. “

12.

"

11. Gott, Der ihren Fall von Ewigkeit her vorausgesehen, hatte Sich von Ewigkeit her ihrer erbarmt. Wir dürfen, dünket mich, nicht zweifeln, daß, als sie nun von Ihm ihr Urtheil vernahmen, Sein heiliger Geist in ihren Herzen Busse erweckt und neue Liebe in ihnen entzündet habe. Die grofse Verheissung des Weibessamens sollte nicht auf einen harten, steinigten Grund fallen, sondern in ein von Ihm gesegnetes Land.

12. Ihnen wiederfuhr Gnade; der Weg zur Gnade ward auch ihren fünftigen Nachkommen geöfnet, aber nicht ohne Bedingung. Indem Gott Seine Barmherzigkeit walten ließ, ließ Er auch Seine Ge rechtigkeit walten; aber die Barmherzigkeit waltet

wor. Bon fener dürfen wir uns voll Vertrauen auf diese berufen, weil dieses Bertrauen selbst schon, wenn es das Vertrauen der reuigen Liebe ist, die Gerechtigkeit entwafnet, welche durch die That der höchsten Liebe gefühnet ward.

13. Hier stehn wir an der unendlichen Tiefe der Weisheit und der Erbarmung Gottes.

14. Adam und Eva hatten die Kindschaft Got tes verloren, durch Sinnlichkeit und durch Stolz.

Rol. I, 16.

17.

1. Moí. III,

15. Der ewige Sohn, „der Sohn Seiner Liebe Fol. I, 13 durch Den alles erschaffen ward, was im Himmel »und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsicht, „bare .... erschaffen durch Ihn und für Ihn, der „bor Allen ist, und in Dem Alles bestehet", that Genüge der göttlichen Gerechtigkeit, indem Er, der verheißne, Weibessame", Mensch ward, geboren von der Jungfrau, und nicht nur, durch Annahme unsrer Natur, so tief Sich erniedrigte, sondern für unsre Sinulichkeit büßte, am schmerzvollen Kreuze, am schmachvollen Kreuze büßte für unsern Stolz, und auf solche Weise die Wiederherstellung in die Kindschaft Gottes, ewiges Heil und erwarb.

Wir sollen

16. Aber nicht ohne Bedingung. mitwirken zu unserm Heile, durch Entsagung sündhafter Sinnlichkeit und des Stolzes.

17. 3war vermögen wir, in unserm entarteten

Zustande, nichts aus uns selber.

Der Sohn Got» tes Selbst sagt: „Ohne Mich könnet ihr nichts

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15.

othun. ,, Wir vermögen aber alles" sagt Sein Ups Joh. XV. 5

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IIII,

Wbiliv. 1111, fter, „ durch Den Der uns mächtig macht, Ebri13. "stum;"Der nicht nur durch Sein Beyspiel, welches unsre Sinnlichkeit und unsern Slolz so tief be schämt, uns, diesen Erbfeinden zu entsagen, mäch. tig auffordert, sondern uns auch die Kraft zu die ser Entsagung, durch den Beystand des uns verliehenen heiligen Geistes erwarb, wofern wir nur, mit demütigem Sinn der Busse an Ihn glauben wollen.

Hebr. XII,2.

18. Der Glaube ward, von der erbarmendén Weisheit Gottes, uns zum Mittel des Heils verordnet, weil er zugleich die Sinnlichkeit und den Stolz bekämpfet; die Sinnlichkeit, indem er uns das Unsichtbare und Ewige dem Sichtbaren und Zeitlichen vorziehen heißt; und den Stolz, der gegen das demütige Erkenntniß unsers Elends sich empört, und gegen Wahrheiten, deren Inhalt die Begriffe unsrer sø anspruchvollen als beschränkten Vernunft übersteigt.

19. Wiewohl die Zeugnisse für die heilige Lehre so einleuchtend sind, daß die durch Stolz nicht verfinsterte Vernunft sich ihrer nicht erwehren kann, so will doch Gott, wofern wir nur mit Ernst for schen, und mit demütiger Inbrunst der Liebe zur Wahrheit Ihn um Erkenntniß anflehen, und uns fügen wollen der Nichtschnur Seiner heiligen Gebote, deren sittliche Vollkommenheit auch die Vernunft des Ungläubigen anerkennen muß, uns die Gnade des Glaubens gewähren.

20. So verheisset Sein Sohn, „der Urheber „und Vollender unsers Glaubens“, welcher, als Er im Fleisch unter uhs wandelte, also zu sinnlichen and stolzen Juden sprach: » Meine Lehre ist nicht

Mein, fondern Deß der Mich gesandt hat. So jemand will Deß Willen thun, der wird inne wer-. den ob diese Lehre von Gott sey, oder ob Ich von Mir Selbst rede."

21. Wer darf, nach dieser Neusserung des Soh. wes Gottes, sich erkühnen der Religion den Vorwurf zu machen, daß fie blinden Glauben fordre?

22. Blinden Glauben würde sie auch dann nicht von uns fordern, wenn sie nur verlangte, daß wir auf die innern und äusseren Erweise ihrer Göttlich. keit achten, und sie prüfen sollten; die so früh ge gebnen, zum Theil erst nach Jahrhunderten, ja nach Fahrtausenden erfüllten Weissagungen; die Wunder, Mittel der Ueberzeugung, „die„, wie einer der größten Männer des achtzehnten Jahrhunderts sagt, für alle Menschen gleich deutlich und gleich stark sind;" die schnelle Verbreitung der heiligen Lehre, zur Zeit des tiefsten und allgemeinßten Verderbnisses der theils von aufgeblasnen, atheïstischen Weltweisen, theils vom Pfaffentruge eines unzüchtigen und von Menfchenblute triefenden Gößendienstes berhörten Menschheit; diese schnelle Verbreitung des Evangeliums, durch zwölf arme Laien, Fischer und Zöllner, die zahløsen Märtyrer; das, vor unsern Augen erschei» rende, schon von Moses, dann vom Sohne Gottes geweissagte Wunder des Bestandes der jüdischen, unter alle vier Winde zerfreuten Nation, deren Bestand von ihrem Tempel und von ihrer Sonderung von den andern Völkern abzuhangen schien, und die anizt noch, nach so vielen Jahrhunderten, seit der Einäscherung ibres Tempels und ihrer Stadt,

Joh. VII, .16, 17,

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