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ihrer Zerftreuung auf dem Erdkreis, nach so vielen Verfolgungen, so mächtigem und wiederholten Streben sie zu vertilgen, besteht! Besteht, und eben durch ibren Unglauben, durch ihr Beharren bey einer Religion die sie nicht ausüben kann, am lautesten für die Göttlichkeit dieser Weissagungen zeugt!

23. Zwar verlangt allerdings die Religion, daß wir diese mächtigen und einleuchtenden Erweißgründe prüfen und beherzigen sollen, und schwer wird die Verantwortung derer seyn, welche sich aus Sinn lichkeit oder aus Slolz dieser Prüfung und Beher. zigung derselben entziehen; aber, so überzeugend, so einleuchtend sie auch find, lader dennoch der Sobn Gottes uns zu einer leichtern Prüfung ein, die Seiner und unfrer ursprünglichen Bestimmung so würdig ist, wir sollen den Willen Seines Vaters thun, so wer den wir, verheiffet Er, inne werden, ob Seine Lehre von Gott sey !..

24. Wem follte die heilige Pflicht dieser Prüfung nicht einleuchten? Was hält uns davon ab? Der eitle Genuß den wir von diesem flüchtigen Leben erwarten, dessen Freuden so unsicher, so täuschend, so nichtig, und dazu vergänglich; dessen Leiden, für den der nicht auf Gott hoffet, so trofilos find? Oder gewähren uns etwa Troft jene luftigen Lehrgebäude - unsrer Weltweisen, deren eines nach dem andern, wie die Paläste eines Schattenspiels an der Wand, dahinschwinden? Welche Waffen reichen uns aus ihrer dürftigen Rüstkammer, jene So. phisten gegen die Leidenschaften der Jugend? gegen die nagenden Sorgen der mittleren Jahre? gegen

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die Leiden des Alters? gegen die Schrecken des Lodes ?

25. Auch für uns, ja, auch für uns, nicht nur für abtrünnige Kinder des alten Bundes, auch für uns, des neuen Bundes abtrünnige Kinder, ward ausgesprochen ein heiliges Wort Gottes, durch den Mund des Propheten Jeremias:

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Staunet ihr Himmel! Entfeßen sey in euren Pforten! spricht der HErr. Denn Mein Volk thut zwiefaches Uebel. Mich, die Quelle des lebendigen "Wassers verlassez sie, und graben sich Brunnen aus, Jerem. II » die gespalten sind, und kein Wasser halten!"

26. Hören wir wieder unsern Heiland, lassen wir uns warnen weil es Zeit ist vor falscher Lehre, und folgen, weil es Zeit ist, den holdseligen Worten Seiner freundlichen Einladung!

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27. Zu dieser Zeit redete Jesus und sprach: -n Ich preise Dich, Vater und HErr Himmels und "der Erde, daß Du solches vor den Weisen und Ver» ständigen verborgen, und es offenbaret bast den Unmündigen! Ja, Vater, denn also ist es wohl. "gefällig vor Dir! Alle Dinge sind Mir übergeben von Meinem Vater; und niemand kennet den Sohn " als nur der Vater, und niemand fennet den Wa"ter als nur der Sohn, und wem es der Sohn "will offenbaren.

"

"Kommet ber zu Mir, alle die ihr mühselig und beladen seyd, Ich will euch erquicken! Nehmet auf euch Mein Joch, und lernet von Mir, denn Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig,

12, 13.

Matth. XI, 25-30.

» so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn Mein Joch ist sanft, und Meine Last ist leicht."

V.

1. Unsern, durch die Sündhaftigkeit der verberbten Natur verfinßlerten Verstand zu erleuchten, und unsre von der Liebe zu Gott entfremdeten Herzen mit dieser Liebe, die unser Heil ist, zu beleben, hat Gott die Wunder der Erbarmung gethan, in 1. Metri I deren Tiefe „die Engel gelüftet einzuschauen, “

2. Gott, Der uns ins Da-yn gerufen, und zu ewiger Herrlichkeit was bestimmt hatte, gab für Jeh. III, 16. „ und Seinen Eingebornen Sohn." Sein Eingeborner Sohn nahm unser Fleisch und Blut an "ernic,

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drigte Sich Selbst und ward gehorsam bis zum To. philip. II, 8., de, am Kreuz;" und der Heilige Geist beiliget unf re Seelen, durch Ihn ergeußt sich die Liebe Got Mōm. V, 5. »tes in unsre Herzen," wofern wir nur von Ihm uns wollen heiligen, mit der Liebe Gottes uns von Ihm nur wollen erfüllen lassen!

3. Ja, schon ehe wir einer Wahl zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen dem Leben und dem Lode, zwischen Gott und der Welt fähig sind, als neugeborne Säuglinge, nehmen der Vater, und der Sohn, und Heilige Geist, uns in Jhren Heiligen Bund auf.

4. Hören wir den Apostel: „Es erschien ja ale len Menschen die heilbringende Gnade Gottes des » Heilandes, uns zu lehren, daß wir, verleugnend die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden, züch

1

„tig, gerecht und from leben mögen in der gegenwärti» gen Zeit, in Erwartung seliger Hofnung *) und der Erscheinung der Herrlichkeit unsers groffen Gottes und "Heilandes Jesu Christi, Der Sich Selbst für uns ge geben hat, daß Er uns erlösete von aller Unge,rechtigkeit, und Sich ein Volk des Eigenthums reinigte, das da eifrig sich erwiese zu guten Werken." 11-14 Ferner sagt er:

"Als die Güte und die Menschenliebe Gottes unsers Heilandes Sich offenbarten, da hat Er, "nicht etwa wegen Werke der Gerechtigkeit so wir "gethan hätten, sondern aus Seiner Erbarmung, uns "selig gemacht, durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuung des Heiligen Geistes, Den Er „ reichlich hat ausgegossen über uns, durch Jesum Christum unsern Heiland, auf daß wir, gerecht. » fertiget durch Dessen Gnade, Erben würden des » ewigen Lebens, nach der Hofnung."

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5. Verweilen wir ein wenig bey den Mitteln welche Gott zu unserm Heile anwendet.

6. Die ganze sichtbare Natur verkündiget Seine Macht, Seine Weisheit, Seine Liebe. Diese Offenbarung des groffen Unsichtbaren spricht zu uns durch alle unsre Sinne:

„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes,

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Es verkündet die Veste **) Seiner Hände Werk;

*) Nach bekanntem Hebraïsmmis nennen die hellenistischen
Schriftsteller oft den gehøften Gegenstand Hofnung;
das verheiffene Gut Berheissung. Auf ähnliche Weis
se sauen ja auch wir: Er ist meine Liebe.

Die Mekte" der gestirnte Himmel, das Firmament, y

Lit. II,

Tit. III, 4-7,

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2 - 5,

Ein Tag geußt hin dem andern sein Wort, » Eine Nacht gibt Kunde der andern Nacht.

"

Da tönt kein Laut der Sprache, doch wo
"Wird nicht gehört ihrer Stimme Wort?
Ihrer Nede Schall wird vernommen in jedem
Land,

„Der Erdkreis hört, von Ende zu End', ihr
Wort!

So singt von dieser Offenbarung der königliche Seher. Durch die Sinne redet sie zum Verstandé, den sie zur Betrachtung, und zum Herzen, das fie zur Dankbarkeit gegen den groffen Geber auffodert, Der nicht nur uns alles gab was unsre Sinne er gößet, was unsern Verstand mit Bewunderung, was unser Herz mit Wonne erfüllt, sondern auch diese Sinne uns gab, diesen Verstand, dieses Herz, als Er aus dem Nichtseyn uns ins Daseyn rief.

7. Er gab uns das natürliche Licht der Vernunft und das Gewissen. Der Sohn Gottes, das "Wort, ift das „wahrhaftige Licht,. Welches jeden Sov. 1, 2. „ Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt."

Röm. II,

8. Ein Apostel gibt uns die trostvolle Belehrung, daß Heiden, denen die höhere Offenbarung des göttlichen Willens durch die Religion nicht be kannt ward, die aber auf die Stimme des Gewis sens achtend, sich selbst ein Gesez wurden, dem sie mit Treue nachlebten, gerecht seyn vor Gott.

9. Wir sehen aber nicht daß viele diefem in. nern Lichte treu acblieben, und in der That ward es ibnen sehr schwer, umgeben wie sie waren von Gräueln der Ungerechtigkeit, der Laster aller Art, und

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