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Läuschungen, und leer bleibt von Liebe, weil von Demut, daher auch leer von lebendigem Glauben, und von gottgefälliger, auf Seine Erbarmungen in Jesu Christo gegründeter Hofnung.

11. Diese Menschen geben kein offenbares Aer gerniß, wie solche die sich ihren Begierden ohne Schew ergeben; gereichen aber wohl mehr Seelen zum verborgnen Anstoß, welche von ihrer falschen Tugend geblendet, ihnen auf so bequemen Wege selbstgefäl lig nachgehn. So ist der aus den Fluten hervorra gende Fels den Schiffern nicht so gefährlich als die verborgne Sandbank.

12. Möchten solche in eigner hohler Gerechtig keit sich gefallende Christen, die ernsten Worte be herzigen, welche der Jünger den Jesus liebte, auf Seinen Befehl, und in Seinem Namen, an einen in eigner Gerechtigkeit prangenden Bischof schrieb:

„Solches fagt Amen, der treue und wahrhafti»ge Zeuge, der Ursprung der Schöpfung Gottes. Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt bist noch " heiß. Wär'st du doch kalt oder heiß! So aber, da "du lau bist, und weder kalt noch heiß, werd' Ich "dich ausspeyen aus Meinem Munde! Du spricht: „ ich bin reich, und hab' in Fülle, und bedarf nichts, »und weissest nicht, daß du bist elend und bejam„mernswürdig, und arm, und blind, und nackt! "Ich rathe dir Gold zu kaufen von Mir, welches ,, im Feuer geläutert ward, auf daß du reich wer dest; und weisse Gewande, daß du sie anziehest und nicht offenbar werde die Schande deiner Blöße) und Salbe, deine Augen zu bestreichen, auf bus

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Stolb. B. d. Liche,

Offenb.

III, 1421,

17

„du sehen mögeft! Allen so Ich liebe geb' Ich Weis
sung und züchtige fte. So beeifere dich nun, und
»thu Busse! Steh', Ich stehe vor der Thür, und
25 klopfe an; wenn einer Meine Stimme hört, und
"Mir aufschleußt, zu dem werd' Ich eingehen, und
" das Mahl mit ihm halten, und er mit Mir. Dem
Ueberwinder werd' Ich geben daß er size mit Mir
"auf Meinem Thron, wie auch Ich überwunden
„hab' und fize mit Meinem Vater auf Seinem
"
» Chron.

13. Unsern eingebildeten Reichthum menschlicher Zugend, jene Gerechtigkeit die nicht vor Gott gilt, müssen wir fahren lassen, auf daß Er uns gebe die Gerechtigkeit welche Sein Sohn uns am Kreuze er warb; Dann gibt Er uns „Gold, das im Feuer „ geläutert ward" das heißt die Tugend die aus Liebe zu Ihm fließt; „weisse Gewande« der erneueten Unschuld, und die Augenfalbe« demütiger Selbst erfenntniß.

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VIIII.

1. Die Tugend der Demut ist so sehr der wah. ren Religion eigenthümlich, daß die meisten Nationen des Alterthums, auch Griechen und Nömer in ihrer Sprache keinen Namen für sie hatten, und nur einige Völker, bey denen sich heilige Ueberlieferung länger und reiner als bey andern erhielt, fie zu nennen wußten.

2. Der grosse und bescheidne Sokrates, der dem „wahrhaftigen Lichte, welches jeden Menschen

laton

» erleuchtet der in diese Welt kommt,« treu geblie- Joh. 1, % ben war, fannte, übte und lehrte die Demut, wenn auch seiner Sprache das sie bezeichnende Wort fehl> te. Unter verschiednen Aeusserungen dieses wahren Weisen, führ' ich nur Eine hier an: „Nicht von Natur sagt er, wohnt uns die Tugend bey, wird „auch nicht gelehrt, sondern von der Gottheit ver»liehen *)." Welcher tiefe und klare Blick in das im Menost. Unvermögen, in das Bedürfniß unsrer Natur, und in die Quelle, aus welcher allein Hülfe zu schöpfen! Wie merkwürdig dieses demütige Bekenntniß im Munde des grösfesten aller Weisen Griechenlands! Wie verschieden von der Sprache unsrer, dem Lichte das jener suchte, das zum Theil sich ihm offenbarte, den Rücken zukehrenden, anmassenden Weltweisen !

3. Bey dem groffen chinesischen Weisen Konfuzius, der um einige Menschengeschlechte früher als Sokrates blühete, finden wir auch die Idee der Demut, in von ihm angeführten Sprüchen älterer Weisen seines Volkes, die er sehr schön auslegt.

4. Die Tugend der Demut ist himmlischen Ursprungs, sie gehet hervor aus dem reinen Elemente der Geisterwelt, aus der Wahrheit und aus der Liebe.

5. Ohne Demut ist keine wahre Tugend.

6. Die Demut wohnet den reinen Geistern ben, denn diese erkennen, daß sie nichts von sich selbst,

*) . . . . άρξη ἂν ἐτη διέφυσει, ούτε διδακτο

άλλα θεια μοιρα παραγιγνομενη.

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Platon in Menene.

3o4. VIII, 440

sondern ihre Kräfte und Tugenden von Gott haben, Den sie über alles lieben, aus Dessen Erkenntniß und Liebe, wie aus ewigen Onellen, sie ihre Se ligkeit schöpfen.

7. Söhne des Lichts wurden verdunkelt, als die Demut sie verließ;„fie bestanden nicht in der Wahrheit," aus seligen Engeln wurden sie unselige Teufel.

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8. Die Demut des mit Gott zu versöhnenden Menschen, besteht in der Erkenntniß seines natürlichen Verderbens, wie auch seiner durch begangue Sünden vermehrten Sündhaftigkeit; in der Ueberzeugung von seiner Ohnmacht, sich aus eigner Kraft seinem Elende zu entreissen; und in dem auf Gottes Verheissungen gegründeten gläubigen Vertrauen, daß Gott, durch Seine Erbarmungen in Jesu Chri sto, ihm die verlorne Kindschaft wieder schenke, wofern er mit lebendigem Glauben an Ihn glaubt, Ihn von ganzem Herzen liebt, und aus Liebe zu Ihm, kraft der von Ihm, durch den Heiligen Geist ihm verliehenen Gnade, nach Seinen Geboten wanDeft.

9. Die Demut des Christen hat ihren Schmerz; die Demut des Christen hat ihre Wonne.

10. Wie sollte das Bewußtseyn feiner tiefen Sündhaftigkeit, den der zu ihrer Erkenntaiß gelantget ist, nicht tief betrüben? Wie sollten die Leiden und der Tod des Sohnes Gottes, Der auch für ihn Diese Leiden übernahm, auch für ihn büßte, auch für ihn am Kreuze starb, ihn nicht mit der innig. .

fen Wehmut, und mit desto bittrer Reu' erfüllen, je länger und öfter er durch Unbusfertigkeit die Früchte dieses Leidens, dieses Todes an sich vereit Lete? Wie sollte nicht die ihm noch anklebende Sünd haftigkeit eine Quelle des Schmerzes für ihn bleiben, da er durch öftere Untreuen täglich an sie er innert wird?

11. Diese Leiden aber sind Leiden der Liebe. Der gottgefälligen Neue Schmerz gehet über in süfses Gefühl des Dankes für solche Erbarmung. Dem vom Dank der Liebe durchglüheten, wird seine See, le, ihm werden die Seelen seiner Nebenmenschen desto lieber, da nicht nur die ewige Liebe ihnen das Daseyn gab, sondern Sich ihrer, die schon verlo ren waren, so erbarmend annahm.

12. Ohne Schmerz kann die Liebe der Kinder: Gottes zu ihrem Heilande nicht seyn, so lange fie noch hienieden, im Glauben wandeln, und nicht im

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» Schauen." Aber, was sind alle Freuden der Welt, 2. kor. V,7. was wären sie auch dann, wenn sie weder gefährdet. noch vergänglich wären, gegen die hoffende Schn. sucht einer Seele, die mit dem heiligen Sänger sagt: "Das ist mein Heil daß ich Gott anhange, » daß ich meine Hofnung feße auf Gott den HErrn!"

13. Das Gefühl ihrer natürlichen Untüchtig. keit und Schwäche, erhält die demütigen Kinder Gottes klein in ihren eignen Augen, aber sie sind groß geachtet vor Gott; und fenes Gefühl kränket fie nicht, weil sie auf die Gnade Gottes rechnen, daß Er, Der ihren aufrichtigen Willen schaut, sie bewahren werde vor dem Bösen." Wahre Kinder

Pf. LXXII,

28.

Joh. XVI

15,

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