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Freude. Katzenköpfig, die Sistrumklapper der Tänzerinnen in der Hand, am Arm einen Korb, das ist ihr gewöhnliches Bild; fehlen diese letzteren Attribute, so kann man die katzenköpfige Göttin kaum von einer löwenköpfigen unterscheiden, die gewöhnlich den Namen Sechmet, die Mächtige, trägt; und in der Tat nehmen die Ägypter einen Zusammenhang zwischen beiden an. Und wenn auch beide so verschieden sind wie ihre beiden Tiere, denn Sechmet ist eine schreckliche Göttin des Krieges und Kampfes, so frägt es sich doch, ob nicht auch diese beiden Göttinnen mit den farblosen Namen die aus Bast und die Mächtige sich nicht ursprünglich wirklich aus jener einen Himmelsgöttin entwickelt haben, die wir schon als Nut, Hathor und Neith kennen. Ist doch auch Hathor nicht immer die freundliche Göttin der Liebe; auch sie tritt, wie wir sehen werden, in der Sage als eine schreckliche Göttin auf, die die Feinde des Re vernichtet.

Zu der Himmelsgöttin gesellt sich dann weiter der Gott, der den Himmel stützt und trägt, Schu, oder, wie er an manchen Orten heißt, der Himmelsträger, der Onuris. Auch als

eine Säule von Luft findet er sich gedacht, und wir dürfen wohl in ihm den Gott des Luftraumes zwischen Himmel und Erde sehen.

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16. Bastet. (Berlin 11354).

Bei der Wichtigkeit, die der Nil für Ägypten hat, sollte man erwarten, daß wir ihm unter den Hauptgöttern des Landes begegneten. Aber er muß sich damit begnügen, der Vater der Götter zu heißen und bei der Überschwemmung Opfer zu empfangen; im übrigen kommt er für die eigentliche Religion nicht viel mehr in Betracht als etwa die Himmelsgöttin Nut oder der Erdgott Keb. Er hat, wenn man will, nur eine dienende Rolle; in den Tempeln steht er halbweiblich gebildet in der Tracht der Schiffer und Fischer vor den großen Göttern und überreicht ihnen die Gaben, die seine Flut erschafft.

Die dunkle Welt unterhalb der Erde, in die die Sonne im Westen versinkt und der auch die Toten angehören, die

in der Erde schlummern, lag den Menschen doch ferner als der Himmel, und so mag es kommen, daß die alten Vorstellungen über den Beherrscher dieser Unterwelt noch mehr auseinandergehen als bei den Gottheiten des Himmels; an verschiedenen Orten hatte man sich Totengötter erdacht, die miteinander nichts zu tun hatten. Da sind zunächst

17. Der Nil.

18. Anubis.

Götter, die als Schakale gedacht sind wie der alte Totengott Anubis der später der Balsamierung vorsteht, und wie die beiden Götter Wep-wawet die »Wegweiser«, die wohl so heißen, weil sie den Toten die Pfade in ihr dunkles Reich zeigen. Daß gerade der Schakal als Tier des Totengottes galt, ist übrigens natürlich genug; auf dem Wüstenrande, wo man die Toten bestattete, sah man ihn ja allabendlich in der Dämmerung umherhuschen. In der

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Gegend von Memphis verehrte man einen sperberköpfigen Totengott Sokaris, dessen berühmtes Heiligtum Ro-Setau, d. h. die Pforten der Gänge, wohl geradenwegs in die Unterwelt hineinführte. Vielleicht ist uns ein Teil von diesem Tempel in dem Riesenbau erhalten, der als sogenannter Sphinxtempel die Bewunderung aller ist, die heute die Pyramiden von Gize besuchen.

Aber das Ansehn aller dieser Schützer der Toten ist früh verblaßt vor dem Ansehen des Osiris, obgleich dieser Gott schwerlich von jeher ein Herrscher der Unterwelt gewesen ist; er ist erst nachträglich dazu geworden, weil die unten (S. 34 ff.) erzählte Sage von ihm berichtete, daß er getötet 19. Wep-wawet. worden sei und doch als Toter (Berlin, Relief aus Abu Gurab.) weiter lebe. Zwei Städte sind

es, die vor anderen als seine Heiligtümer gelten, Dedu im Delta, das wir mit seinem späteren Namen Busiris nennen und Abydos in Mittelägypten, wo man ihn als den ersten derer im Westen, d. h. den König der Toten, verehrte. Gewöhnlich

a

und Isis (b).

b

bildete man ihn menschlich, ähnlich einer Mumie, und gab ihm Krone und Geißel und Szepter als Zeichen seiner Herrschaft. In Busiris aber verehrten ihn seine Gläubigen unter einem seltsamen Bilde, einem Pfeiler, dessen oberes Ende vielfach ausladet. Als Abzeichen des Osiris ist dieser Pfeiler dann eines der heiligsten Symbole der ägyptischen Religion

22. Die Zeichen für Osiris (a) geworden, aber was mochte er ursprünglich sein? War er, wie moderne Gelehrte dies vermutet haben, irgend ein alter hölzerner » Fetisch« der Einwohner von Busiris? Oder war es, wie die ägyptischen Theologen wollten, das Rückgrat des Gottes, das in dieser Stadt bestattet sein sollte? Jedenfalls ist beachtenswert, daß es zu diesem Zeichen des Osiris auch Seitenstücke in seiner Umgebung gibt; auch für seine Gattin Isis und seinen Freund Anubis besitzt man Erman, Die ägypt. Religion.

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ebenso unerklärliche

Zeichen.

Die Freude an solchen

Spielereien gehört zu den charakteristischen Zügen des alten
Ägyptertums.

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Die Totengötter Osiris (a) und Sokaris (b; Berlin 7299).

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Bei den meisten Göttern, die wir bisher besprochen haben, war die ursprüngliche Bedeutung noch ungefähr zu

23. Das Zeichen des

Anubis. (Berlin, Relief aus Abu Gurab.)

erkennen. Aber wie viele gibt es daneben, von denen man dies nicht sagen kann, die wohl einen oder den anderen verständlichen Zug aufweisen, deren anfängliches Wesen für uns aber in Dunkel gehüllt ist. So verehrte man im Tempel Hat-ke-ptah, da wo später Memphis stand, von alters her einen Gott, dessen rohes Bild auf der Brust zwei Hände erkennen ließ, die ein Szepter hielten; der Kopf schien geschoren zu sein und trug keinerlei Schmuck. Das war Ptah, der eigentliche Bildner unter den Göttern, der allen Dingen und Wesen der Welt ihre Gestalt gegeben hat und immer wieder gibt. Die Künstler und Handwerker verehrten ihn als ihren Schutzpatron.

In der gleichen Rolle eines Schöpfers und Bildners der einzelnen Wesen begegnen

C

24. Ptah in seiner Kapelle.

25. Chnum.

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