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die Gerechten aber errettet werden. Wohl verlassen hene sich auf ihre Heuchelei und hoffen durch ihre Gottesdienste, welche doch gottlos sind, Heil zu erlangen; sie werden aber über den Eichen, unter welchen fie opfern, zu Schanden werden. Es ist nämlich aus der Schrift bekannt, daß die Juden wider das Wort Gottes unter Eichen und in Gärten opferten. Sie selbst, sagt der Prophet, werden seyn, wie entblätterte Eichen. Wie die Eiche, so lange sie grünet, ein weitschattiger Baum ist und viele Frucht trägt, so breiten auch die Gottlosen sich weit aus, aber sie sind dürre Eichen, denn sie haben nicht an sich die Lebenskraft der Gottseligkeit und sind zu nichts nüße, als daß sie ins Feuer geworfen werden. Dann wird der Göhe (und der Gößendienst, auf den sie vertrauten) seyn, wie Werg, und der ihn gemacht hat, wie ein Feuerbrand, und werden beide mit eins ander verbrennen. Niemand wird löschen. *) Hier ist zu merken, was fromme Lehrer für Weisheit nöthig haben, damit sie, während sie die Gottlosen mit dem Gericht Gottes schrecken, die Guten aufrichten und ihren Muth mit einigem Trost aufrecht erhalten. Im Gegentheil aber, wenn die Glaubigen durch Gottes Verheißung aufgerichtet werden, und die Gottlosen sie an sich reißen und ihren Muth mit leerem Vertrauen erheben, so muß man so verfahren, daß man weder den Gottlosen Anlaß zum Uebermuth gebe, noch die Seelen der Frommen zu Boden schlage. Der Zorn Gottes, wodurch die Gott= Losen vernichtet werden, wird mit einem Feuer verglichen, durch welches Alles aufgezehrt wird. Die Gottlosen werden umkommen, ob sie auch mit noch so großem Vertrauen sich brüsten mögen. Ja eben um so größer wird ihr Untergang seyn, weil sie auf falsche und eitle Dinge ihr Vertrauen gesezt, und gerade von daher wird Er sie treffen, woher sie Heil erwarteten. Denn ihre Bilder und Gözen sind der Zunder für den Zorn Gottes, durch welchen ein unauslöschlicher Brand entzündet wird.

Kapitel 2.

Herrliche Verheißung von der einstigen Erhabenheit des geistlichen Zions, nämlich der Kirche Christi, von dem Herzuströmen der Heiden und dem Friedenszustand auf Erden.

1. Dieß ist es, das Jesaja, der Sohn Amoz, sahe von Juda und Jerusalem. 2. Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HErrn Haus ist, gewiß seyn höher, denn alle Berge, und über alle Hügel erhaben werden; und werden alle Heiden dazu laufen, 3. Und viele Völker hingehen, und sagen: Kommt, laßt uns auf den Berg des HErrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, daß Er uns lehre Seine Wege, und wir wandeln auf Seinen Steigen.

So muß V. 31. nach dem Grundtext heißen.

Denn von Zion wird das Geseß ausgehen, und des HErrn Wort von Jerusalem. 4. Und Er wird richten unter den Heiden, und strafen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugschaaren, und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben, und werden fort nicht mehr kriegen lernen.

Dieses Gesicht hångt mit der Verheißung im vorigen Kap., B. 26, 27. zusammen. Denn Gott fügt zu den Verheißungen, auch Gesichte hinzu, um die Verheißungen, welche für sich bei uns nicht genug Gewicht haben, zu besiegeln. Zuerst trägt nun der Prophet vor: Es wird die Kirche, das geistliche Zion, zu einer sehr großen Menge wachsen. Hernach sagt er, woher und von welchen es wachsen wird, nämlich von den Heiden. Zum Dritten sezt er auch die Art und Weise hinzu, wie es wachsen wird, nämlich durch die Predigt des Evangelii. Und hier nennt er auch den Ort, an welchem zuerst die neue Predigt der Gnade solle bekannt gemacht werden. (Es ist aber dieses Stück sonderlich zu merken, auf daß wir wissen, Christi Reich sey nicht ein leibliches, sondern ein geistliches Reich, welches allein durch den Scepter regiert wird, wie im 110. Pfalm B. 2. stehet, d. i. durch das Wort des Evangelii. Dieses Evangelium, wo es rein und lauter geprediget wird, es sey an welchem Ort es wolle, da ist Christi Reich. Und dieses Kenne zeichen der Kirche oder des Reiches Christi kann nicht trügen. Denn, wo das Wort ist, da ist der Heil. Geist, entweder bei dem Zuhörer oder bei dem Lehrer.) Zum Bierten seßet er die Früchte des Wortes hinzu, daß die Heiden durch das Wort zur Erkenntniß der Sünde kommen und hernach durch eben dieses Wort Trost und Frieden empfangen werden. Es wird auch das äußerliche Leben sehr heilig und unschuldig seyn. Zum Fünften redet er von dem Aergerniß der Juden, daß sie sich daran stoßen und das Reich der Gnaden nicht annehmen würden. Zuleht sehet er eine Erläuterung hinzu und spricht : wenn man Alles zusammen von Reichen sowohl als Religionen gegen diesen Christum hält, ist es Nichts dagegen. Deßwegen nehmet ihr dens selben an, verehret Ihn, betet Ihn an, oder ihr werdet um eurer Gottlosigkeit willen die größten Strafen erdulden müssen.

V. 2. Wenn der Prophet von der lehten Zeit redet, so meint er damit das Reich Christi. Denn bis zu jener Zeit war Alles gleichsam schwebend, damit das Volk seine Blicke nicht auf den gegenwärtigen Zustand heften möchte, welcher nur der Schatten war, sondern auf den Erlöser, welcher die reine Wahrheit offenbarte. Nachdem daher Christus angekom= men war, legte Er die lehte Hand an und jetzt haben wir nichts Neues mehr zu erwarten. Der Prophet wollte dem Volk hier einen Trost

darbieten, an welchen es sich einst in der Gefangenschaft halten sollte; damit, obgleich kein Tempel mehr existirte, keine Opfer verrichtet wurden und Alles verwüstet dalag, doch die Hoffnung in den Herzen der Frommen leben möchte: Der Berg des HErrn ist zwar verödet, aber Er wird noch Seinen Sih auf demselben haben, größer wird der Ruhm dieses Berges werden, als aller übrigen Berge, denn von ihm aus wird der ganze Erdkreis erleuchtet werden. Jedoch ist diese prächtige Verheißung geistlicher Weise anzunehmen, daß nämlich die Kirche sey ein über alle andere Berge erhöheter Berg, aber im Geist. Denn wenn man die äußerliche Gestalt der Kirche vom Anfang der Welt, hernach von der Zeit des N. T. ansieht, so wird man finden, daß sie unterdrückt, verachtet und trostlos sey. Nichts destoweniger ist sie doch bei dieser Verachtung erhöhet über alle Berge. Denn alle Monarchieen, alle Königreiche, die bis daher in der Welt gewesen, sind untergegangen. Die Kirche allein dauert aus, und triumphiret wider die Ketzereien, Tyrannen, den Satan, die Sünde, den Tod und die Hölle; und dieses Alles allein durch das Wort, allein durch diese verachtete und schwache Stimme. Ferner ist das ein großer Trost, daß der leibliche Ort, von welchem dieses geistliche Reich zuerst entspringen wird, so deutlich vorhergesagt wird, daß die Gewissen versichert sind, es sey dasselbige Wort wahr, welches in jenem Winkel der Juden zuerst angefangen hat, gelehret zu werden, daß uns also der Berg Zion gleichsam eine Regel ist, nach welcher wir von allen Religionen und Lehren urtheilen können, Pi. 2, 6. 110, 2. V. 3. Auch diese Art und Eigenschaft dieses Reiches ist wunderbar; die übrigen Reiche werden angerichtet und erhalten durch Gewalt und Waffen, und die Menschen sind ihnen mit Unwillen gehorsam; hier aber, weil der Berg erhöhet wird, deßwegen werden die Völker zufließen oder zu laufen, d. i., sie werden von freien Stücken, nicht gezwungen, kommen, sie werden durch die Tugenden und Kräfte der Kirche angelocket werden, daß sie sich zur selbigen gesellen. Denn was ist süßer und liebreicher, als die Predigt des Evangelii? Es ist eine gewisse Lehre, auf welche sich die Gewissen sicher stüßen; es beut einen geneigten und wohlwollenden Gott an, der Seinen Sohn, den ewigen Gott, für das Leben der Welt in den Tod gegeben, damit wir Sünder Vergebung der Sünden haben möchten durch das Lösegeld Seines Blutes und Gerechtigkeit nebst dem ewigen Leben durch die Kraft Seiner Auferstehung, ingleichen den Sieg über die Welt, Sünde, Tod, Satan und die Hölle. Weil nun dieses das Evangelium Allen verheißet und anbeut, deßwegen laufen die Völker, welche das Gewissen wegen ihrer Sünden plagt, herbei, sie ergreifen es mit Freuden und nehmen die Schähe der göttlichen Barmherzigkeit an, welche das Wort zeiget und der Glaube an das Wort sich zueignet. Hingegen Moses, weil er die

Sünden strafet, und denen, so wider das Gesetz sündigen, den Tod drohet, so schrecket er die schwachen Seelen ab und bringet sie in die Flucht, indem sie an ihrer Seligkeit verzweifeln. (Matth. 11, 12.) — Der Prophet zeigt aber zugleich, welches die wahre Weise sey, die Kirche zu sammeln, nämlich durch's Wort. Der HErr könnte einen Jeden durch einen geheimen Zug herbeizichen, Er will aber unsern Dienst dabei gebrauchen. Gott wird diejenigen, welche Er berufen hat, dazu antreiben, daß sie auch Andere zur Kirche herbeizusammeln bemüht sind. Denn das ist die rechte Art zu lehren, wenn wir Andere dem HErrn zuzuführen suchen, dieselben nicht in unserer eigenen Lehre zurückhalten, sondern den HErrn als den Lehrmeister hinstellen. Auch dürfen die, welche lehren und ermahnen wollen, nicht Andere vorausschicken, ohne daß sie zugleich mit ihnen gingen. Der Prophet hätte sagen können: gehet hinauf; aber die Lehrer müssen Andere so lehren, daß sie zugleich mit ihrem eigenen Exempel den Weg vorzeigen. Man soll also nicht allein Andern den Weg zeigen, welchen sie gehen sollen, sondern auch selbst mit ihnen geben. Die Christen rühmen sich nicht, daß sie diese oder jene Werke thun wollen, sondern das halten sie für ihr einiges Werk, daß sie gehen zu hören und zu lernen. Es werden nicht die Hände, nicht die Au gen u. s. w. erfordert, sondern die Ohren und das Herz; die übrigen Glieder alle sollen dem Nächsten dienen; diese zwei, die Ohren und das Herz, sollen Gott allein dienen. Denn dieses Reich bestehet allein im Wort, und diejenigen gehören allein zu diesem Reich, die das Wort stets ge brauchen und stets Schüler des Worts bleiben. Die Christen bleiben stets Schüler und käuen das Wort wieder, auf daß das Herz für und für durch eine neue Flamme erweckt und nicht träge werde, oder einen Efel vor dem Wort bekomme. Die Wege-des HErrn sind Werke, welche Er selbst in uns (durch Seinen Geist und Wort) wirket, nämlich daß Er die Werke des Teufels zerstört, die Sünde, den Tod, die Traurigkeit, Schrecken und die täglichen Fälle, von welchen wir übereilet werden, und wirket in uns die entgegengesetzten guten Dinge, als Gerech tigkeit, Leben, Freude, Hoffnung, Geduld u. s. w. Dieses sind eigentlich die Wege des HErrn, in denen wir allein wandeln sollen. Denn wenn wir auch nur im Geringsten von ihnen abweichen, so müssen wir sogleich irren. — Es ist eine große Bestärkung des Glaubens, wenn wir hören, daß die Lehre des Evangeliums von Zion ausgegangen sey. Denn daraus schließen wir, daß die göttliche Wahrheit nicht neu und erst von gestern her, sondern ewig sey, da in allen Jahrhunderten ein Zeugniß von ihr vorhanden war, ehe sie an's Licht trat. Sie hat aber eine neue Gestalt angenommen. Denn ehemals gieng das Gesetz von Sinai aus, jeht von Zion und ist nicht eine Lehre der Werke, sondern des Glau bens, nicht der Geseze, sondern der Gnade, nicht das da anklaget, son

dern die Vergebung der Sünden mittheilet. -V. 4. In Zion wird sich zwar diese neue Predigt anfangen, aber nicht innerhalb Zion stehen bleiben, sondern wird auch unter die Heiden ausgebreitet werden und dieselben richten und strafen. Wie Christus sagt Ioh. 16, S.: Der Geist wird die Welt strafen um die Sünde. Denn da wir nicht gerne uns in den Gehorsam Christi begeben und unsere Sünden erkennen, so handelt Gott mit uns als ein Richter, indem Er unser Leben prüft und so mit uns rechtet, daß wir uns als Verdammungswürdige bekennen müssen. Der Prophet zeiget die Frucht an, welche daraus folgt, wenn Christus die Heiden unter Seine Herrschaft gebracht hat. Das Evangelium ist die Lehre von der Versöhnung, sie erzeugt also Frieden, sie hebt den Zwiespalt zwischen Gott und den Menschen auf. Haß und Streit muß aufhören, wo Christus regiert; denn es kann kein besser Mittel, die Uneinigkeit aufzuheben, gefunden werden, als dieses ist, das Christus gebraucht, welcher durch Einen Ausspruch Alle zugleich der Sünden wegen anklaget und verdammet. Denn warum wollen diejenigen, so dieses hören und glauben, streiten, wenn sie sehen, daß se nicht gerechter, heiliger und weiser als Andere seyen? Matth. 21, 31. Deßwegen sind Christen leicht unter einander einig, welche erkennen, daß Alle durch einerlei Gnade müssen selig werden und daß Keiner vor dem Andern Etwas verdiene oder nicht verdiene. Der Prophet will aber noch weiter das anzeigen, daß eine solche Veränderung werde Statt haben, daß diejenigen, welche vorher einander peinigten und Unrecht thaten, jezt ihre Kräfte zum allgemeinen Nußen verwenden; denn er sagt nicht das allein: sie werden ihre Schwerdter vernichten, sondern: sie werden sie zu Pflugschaaren machen. Hieraus sehen wir, daß diejenigen wenig Fortschritte im Evangelium gemacht haben, deren Herzen nicht zur Sanftmuth geführt worden sind, unter welchen die Liebe nicht vorwaltet, so daß sie sich mit gegenseitiger Hülfsleistung entgegenkommen. Dieses kann aber nicht geschehen, ehe die Gewissen vor Gott gestillt sind. Denn da ist der Anfang zu machen, damit wir auch Frieden mit den Menschen haben mögen.

Aber das Haus Jakobs hat keinen Theil an dieser Verheißung. An ihm wird der HErr sich in Seiner richterlichen Majeståt offenbaren.

5. Kommt ihr nun vom Hause Jakobs, laßt uns wandeln im Licht des HErrn. 6. Aber du hast dein Volk, das Haus Jakobs, lassen fahren; denn sie treiben es mehr, denn die gegen den Aufgang, und sind Tagewähler, wie die Philister, und machen der fremden Kinder viel. 7. Ihr Land ist voll Silber und Gold, und ihrer Schäße ist kein Ende; ihr Land ist voll Rosse, und ihrer Wagen ist kein Ende. 8. Auch ist ihr Land voll Gözen, und

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