ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

schaft fordern und Jedem seinen Lohn geben. Der HErr kann die Untreue und Sorglosigkeit der Obrigkeiten und Hohen nicht ertragen, deren Treue und Obhut Er uns anvertraut hat. B. 16. Nunmehr folgt eine andere Drohung wider die Weibspersonen, nämlich wider ihre Eitelkeit und ihren Stolz. Diese zwei Laster sind immer mit einander verbunden. Denn woher kommt die Eitelkeit bei Männern und Weibern, als aus dem Stolz? Zuerst spricht er vom Stolz, als der Quelle des Bösen, und bezeichnet ihn durch ein äußeres Zeichen, nämlich den Hang, daß die Weibspersonen mit aufgerichtetem Halse einhergehen. Weiter zeigt er die schamlose Begierde an, welche an den Blicken zu merken ist. Schamlose Blicke sind Anzeichen eines schamlosen Herzens. Ehrbare Frauen haben keinen umherschweifenden, sondern einen in sich gesammelten Blick.-B. 1726. Aber wie sie ihre Frechheit vom Haupt bis zu den Füßen zur Schau tragen, so wird der HErr an allen Theilen ihres Körpers Zeichen seiner Rache sehen. Merke aber: der Prophet eifert nicht umsonst hauptsächlich gegen die Ueppigkeit der Weiber, denn neben vielen andern Fehlern leiden sie vorzüglich an diesem, daß sie eine. unsinnige Begierde haben, sich zu schmücken. Denn obwohl sie von

Natur geizig sind, so sparen sie doch keine Kosten, damit sie sich schmücken. Denn sie darben sich's am Maul ab, und, thun sich nichts zu gut, damit sie sich desto schöner und kostbarer kleiden können. Weil wir aber so scharfsinnig und geschickt sind, Entschuldigungen zu erfinden, womit wir unsere Eitelkeit verdecken, so deutet der Prophet gleichsam mit dem Finger auf die Quelle des Uebels, nämlich auf den unsinnigen Ehrgeiz, da die Menschen sich zeigen und vor Andern auszeichnen wollen. Denn damit sie mehr in die Augen fallen möchten, suchen sie durch Kleiderstaat zu glänzen. Hier werden sowohl die Männer als die Weiber erinnert, daß man auf die Gaben Gottes, bei der Nahrung wie bei der Kleidung, sie mögen geistlich oder leiblich seyn, nicht stolz seyn, sondern derselben mäßig und mit Danksagung gebrauchen soll, zum Lobe desjenigen, der fie uns Unwürdigen verliehen hat. Denn Gott kann nichts weniger ertragen, als Einbildung und Hochmuth. Er will zwar überflüssig geben, aber also, daß wir erniedriget werden und Ihm dienen, nicht sicher, gleichwie damals die Juden.

Kapitel 4.

Auf die Beschreibung der Verwüstung folgt die Beschreibung der Herrlichkeit des Reichs Christi.

2. In der Zeit wird des HErrn Zweig lieb und werth seyn, und die Frucht der Erde herrlich und schön bei denen, die behalten werden in Israel. 3. Und wer da wird übrig seyn zu Ziọn, und

überbleiben zu Jerusalem, der wird heilig heißen; ein Jeglicher, der geschrieben ist unter die Lebendigen zu Jerusalem. 4. Dann wird. der HErr den Unflath der Töchter Zions waschen, und die Blutschulden Jerusalems vertreiben von ihr, durch den Geist, der richten und ein Feuer anzünden wird. 5. Und der HErr wird schaffen über alle Wohnung des Berges Zion, und wo sie versammelt ist, Wolken und Rauch des Tages, und Feuerglanz, der da brenne des Nachts. Denn es wird ein Schirm seyn über alles, was herrlich ist. 6. Und wird eine Hütte seyn zum Schatten des Tages vor der Hiße, und eine Zuflucht und Verbergung vor dem Wetter und Regen.

Nachdem der Prophet den elenden Fall des jüdischen Reichs vorhergejagt, so tröstet er nunmehr wieder und spricht: der beste Theil des Volkes werde übrig und die Kirche unversehrt bleiben.

V. 2. Der Zweig des HErrn und die Frucht der Erde ist Christus. Dieser, spricht er, wird sich in seiner Majestät und Herrlichkeit zeigen, Er wird über alle seine Feinde erhaben werden, Er wird leben und uns Alles überflüssig geben. Christum aber nennt er deßwegen des HErrn Zweig, auf daß er uns wider das Aergerniß der Schwachheit und des Kreuzes aufrichte, als womit Christus und das Evangelium unterdrückt werden. Laß dich, spricht er, diese äußerliche Gestalt. nicht irren. Denn obwohl Christus in der Welt schwach ist, gekreuziget und verachtet wird, so ist er doch in den Augen des HErrn herrlich und ein wahrhafter Zweig. Er zeigt aber, wen dieser Zweig und seine herrlichen Früchte angehen, nämlich nicht Alle ohne Unterschied, sondern allein die, welche der HErr hat übrig bleiben lassen. Nichts, sagt er, werde der Kirche durch jene Verwüstung abgehen, weil der HErr jene Uebriggebliebenen herrlich zieren werde. Denn wenn eine große Menschenmenge umkommt, so scheint die Kirche einen großen Verlust zu leiden. Daher zeigt der Prophet, daß sie keinen Schaden nehmen werde; denn wenn auch die Menge der Gottlosen umkommt, so schmückt der HErr das wenn auch kleine Häuflein der Frommen mit feinen Wohlthaten herrlich und prächtig. Deßwegen, wenn auch die Glaubigen sehr selten sind, welche gleichsam dem Brand entrissen worden, so wird doch Gott unter ihnen seinen Ruhm ausbreiten und einen ebenso herrlichen Erweis Seiner Größe an den Tag legen, wie unter Bielen.

B. 3. 4. Unter den Uebrigen aber meint er keine bloße Glieder der äußern Kirche, welche nichts haben, womit sie ihres Bekenntnisses sich würdig zeigen, sondern solche, welche wahrhaftig zur Kirche Gottes gehö ren und das Zeugniß ihrer Kindschaft haben. Diese sind es, welche übrig bleiben, nachdem die Kirche ausgereiniget worden ist. Also leidet

sie durch dergleichen Zuchtruthen keinen Schaden, wenn sie auch vermindert zu werden scheint. Denn sie wird so vermindert, daß sie von ihrem Unflath gereiniget wird, nämlich von den Heuchlern, welche ihren Namen mißbrauchen. Hieraus fließt für uns ein sehr nühlicher Trost, weil wir immer eine große Menge in der Kirche haben wollen und ihren Zustand gewöhnlich nach derselben schätzen. Es ist aber vielmehr das zu wünschen, daß wir weniger seyn möchten und daß aus uns Allen der Ruhm Gottes wiederstrahle. Aber weil uns unser eigener Ruhm am Herzen liegt, so kommt es, daß wir viel mehr auf die Zahl der Menschen, als auf die geistliche Tüchtigkeit der Wenigen sehen. Merke also, was der wahre Ruhm der Kirche sey: sie ist nämlich wahrhaftig im Flor, wenn Heilige in ihr sich finden; sind es gleich wenige und von der Welt verachtete Leute, so sind sie es doch, welche ihr einen blühenden Zustand geben. Aber vor dem Ende der Welt wird es nie geschehen, daß die Heiligen allein die Kirche im Besitz haben, wir müssen unterdessen immer mit den Bösen vermengt seyn. Das Buch des Lebens, auf welches der Prophet anspielt, ist nichts Anderes, als der ewige Rathschluß Got= tes, durch welchen Er uns an Kindesstatt angenommen und zum ewigen Leben bestimmt hat. Die Gottlosen, ob sie wohl den Frommen unters mengt sind, können doch in diesem Buche nicht enthalten seyn. Daher sollen wir mit dieser Wohlthat uns genügen lassen und die Zuchtruthen und Unglücksfälle, mit welchen Gott seine Kirche reinigt, geduldig tragen. Denn durch sie wird unser Unflath abgewaschen. Gott thut dieß aber durch den Geist. Dieser Geist ist ein Geist des Gerichts, mit welchem Christus das Gericht ausübet, daß Er den alten Menschen verdamme, reinige und tödte. Es beziehet sich aber der Geist des Gerichts auf den Unflath, wie ihn denn Johannes nennet einen Geist, der da strafet (16, 8.). Ein Geist des Feuers heißet er, weil er nicht müde wird, sondern heftig anhält und antreibt, daß wir von Tag zu Tag wachsen und stärker werden sollen.

B. 5. 6. Bisher hat der Prophet den Reichthum des Reiches Christi beschrieben, ingleichen die Austheilung der geistlichen Gaben, wie auch die Kraft und Wirkung zu reinigen. Nun berühret er aber auch das Kreuz. Der HErr, spricht er, wird Zion, d. i., seine Kirche, welche um dieses Zweigs willen in Gefahr ist, beschüßen und vertheidigen. Christus wird die wahrhafte Wolke seyn, d. i.: Er wird die Seinen erquicken und trösten. Und Er wird ein Feuer seyn, welches in den Versuchungen leuchten wird. In diesem wirdder Gläubigen Stärke und Kraft bestehen. Der Prophet machet aber eine doppelte Versuchung, die eine von der Hize, die andere von dem Regen; eine vom Feuer, die andere vom Wasser. Zur Zeit der Verfolgung wird das Gewissen natürlicher Weise mit der Furcht des göttlichen

Zorns geschlagen. Denn weil es die gegenwärtige Strafe empfindet, so schließt es alsbald aus dem Erfolg: du wirst jetzt geplaget, folglich hasset dich Gott. Dazu kömmt auch noch der Satan und vermehret die Verzweiflung, daß das Herz an der Gnade Gottes zweifelt und anfängt, sich vor Gott zu fürchten und Ihn zu hassen, als einen Henker, daß may also auf beiden Seiten Schmerzen und Angst empfindet, auswendig am Fleisch und inwendig im Gewissen. Das ist eigentlich die Hiße, von welcher hier der Prophet redet, von welcher das Gewissen ausgedorrt wird. Hier ist der Heilige Geist vonnöthen, der uns lehre und ein frommer Bruder, der uns erinnere und unterrichte, Gott wolle nichts Anderes, als daß Er uns aus väterlicher Liebe bessere und uns seine Macht und die Kraft des Worts zeige, welches endlich triumphiret, damit wir erfahren und auch der Satan sehen möge, das Wort sey eine unüberwindliche Kraft Gottes, wider welche die Pforten der Hölle nichts ausrichten können, und damit also die Kraft des Heil.f Geistes, der in uns wohnet, verherrlichet werde. Der Regen aber sind die äußerlichen Anfälle, von welchen nicht das Gewissen, sondern der Leib Ungemach empfindet. Demnach wird an diesem Ort Christus als derjenige vorgetragen, der in allen Trübsalen, sowohl geistlichen als leiblichen, unser Schirm sey. Es kann aber dieses ohne Erfahrung nicht verstanden werden, als welche allein einen Gottesgelehrten macht. Die Ketzer werden dereinst die Sonne ohne Schirm für die Hihe empfinden, weil sie das Fleisch Christi verwerfen, und sagen: Das Fleisch nühet nichts. Kehre du es vielmehr um und sprich: Gott ohne Fleisch ist nichts nüße. Denn auf Christi Fleisch müssen die Augen steif gerichtet werden. Christus allein ist dazu gesetzt, damit Er ein Schirm und Schatten für diejenigen sey, so von der Hihe und dem Regen Ungemach ausstehen. Wer außer diesem Fleisch auf etwas Anderes schauet, der ist verloren. Denn dieser allein beschirmet uns vor der Hiße, die von der Betrachtung der göttlichen Majestät herkömmt; der beschüßet uns allein vor dem Regen und Gewalt des Satans. Dieser Schatten giebt uns Kühlung, daß die Gedanken des Zorns vorübergehen. Denn da kann kein Zorn seyn, wo du siehest, daß der Sohn Gottes für dich in den Tod gegeben sey, damit du leben möchtest. Deßwegen lasset euch die Benennungen Christi, womit Ihu hier der Prophet zieret, bestens empfohlen seyn, daß er nämlich eine Hütte sey zum Schatten für die Hihe und eine Zuflucht und Verbergung vor dem Wetter und Regen. Auf gleiche Art ziehet auch Paulus Alles auf diesen Christum, wenn er spricht Col. 2, 9: in Ihm wohnet alle Fülle leibhaftig.

Kapitel 5.

Abermalige Drohung schrecklicher Strafgerichte. Vergleichung des Volks Ifraels mit einem gut gebauten, aber doch unfruchtbaren Weinberg, und Weissagung von dem Schicksal dieses Weinbergs.

1. Wohlan, ich will meinem Lieben ein Lied meines Betters singen von seinem Weinberge. Mein Lieber hat einen Weinberg an einem fetten Ort. 2. Und er hat ihn verzäunet, und mit Steinhaufen verwahret, und edle Reben darein gesenkt. Er baute auch einen Thurm darinnen, und grub eine Kelter darein; und wartete, daß er Trauben brächte Aber er brachte Heerlinge. 3. Nun richtet, ihr Bürger zu Jerusalem, und ihr Männer Juda, zwischen mir und meinem Weinberge. 4. Was sollte man doch mehr thun an meinem Weinberge, das ich nicht gethan habe an ihm? Warum hat er denn Heerlinge gebracht, da ich wartete, daß er Trauben brächte? 5. Wohlan, ich will euch zeigen, was ich meinem Weinberge thun will. Seine Wand soll weggenommen werden, daß er verwüstet werde, und sein Zaun soll zerrissen werden, daß er zertreten werde. 6. Ich will ihn wüste liegen lassen, daß er nicht geschnitten noch gehacket werde, sondern Disteln und Dornen darauf wachsen; und will den Wolken gebieten, daß sie nicht darauf regnen.

B. 1. Der Prophet wiederholt jetzt die Drohung von der zukünftigen Verwüstung; aber unter einem andern Bilde; als wollte er sagen: nun wohlan! sie lassen sich durch diese Drohworte nicht bewegen, darum will ich ihnen auch ein Lied von dieser Sache verfertigen, ob sie etwa auf diese Weise könnten zur Buße wieder gebracht werden. (Denn ausgezeichnete Begebenheiten pflegen durch ein Lied beschrieben zu werden, damit sie in dem Munde Aller herumkommen und ein beständiges Andenken an sie vorhanden sey.) Dieses Liedes wird sich mein Better wider seinen Weinberg bedienen können. Er nennet aber Christum seinen Better oder Freund. Warum? Nach dem Ausspruch des Johannes ist den Freunden des Bräutigams die Kirche anvertraut; zu diesen aber find die Propheten zu zählen, denn es ist kein Zweifel, daß dieser Titel auf sie passt, da ihnen die Sorge für die Kirche übertragen war. Und so ist es nicht zu verwundern, daß sle eiferten, wenn das Volk seine Herzensneigung einem Andern zuwandte. Daher ist Jesajas ängstlich bekümmert um die ihm anvertraute Braut, weil sie die eheliche Treue gebrochen hat, und beweint ihre Treulosigkeit und Undankbarkeit. Hieraus erkennen wir, daß alle Propheten und Lehrer Eiferer für die Braut Gottes gewesen sind und noch sind, und dieser Titel muß alle Knechte Gottes heftig er

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »