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diejenigen Wunder waren, da Er die Blinden sehend, die Kranken gesund machte u. dgl. Denn das sind die allergrößten Wunder, daß Er durch sein Wort die Seelen lebendig macht, daß Er unsere Leiber am jüngsten Tage auferwecken wird, daß Er uns in seinem Blute taufet und damit die Sünden abwäscht, daß Er täglich der Hölle, dem Tod, der Sünde, dem Gesetz ihren Raub nimmt. Aber auch noch um anderer Ursachen willen ist Er wunderbar, nämlich weil Er seine Heiligen zu Wundern macht, weil Er uns wunderbarlich führet und regieret, Ps. 4,4. Wir sterben, und siche! wir leben, als die Verführer und doch Wahrhaftige, als die Unbekannten und doch Bekannten, als die Gezüchtigten und doch nicht getö dtet, als die Traurigen, aber allezeit fröhlich, als die Armen, aber die doch Biele reich machen, als die Nichtsinne haben und doch Alles haben, 2. Cor. 6, 9. 19. Die Welt blühet und wir verdorren; die Welt herrschet und triumphiret und wir liegen unter. Also geschiehet Alles in der Kirche auf eine wunderbare Weise, sowohl was sie thut, als was sie leidet. Also ist Er auch Rath, und zwar wegen seiner wunderbaren, allerbesten, hohen, vortrefflichsten und heilsamsten Rathschläge, mit welchen Er seinen Gliedmaßen beistehet. Denn nachdem ein Mensch wunderbarer Weise durch das Wort und die H. Taufe von der Gewalt des Teufels errettet ist und ein Christ geworden, so folgt alsbald viel Streit und Kampf, es fallen mancherlei Schwierigkeiten vor, wir werden mit vielen Versuchungen geplaget, und bisweilen sind sie so beschaffen, daß sie das Herz zerfließen machen und uns dermaßen zuseßen, daß wir auch des Lebens möchten überdrüssig werden. Da ist dieser unser Rath, Christus, sogleich zugegen und gibt guten Rath. Gleichwie nun der erste Name Wunderbar sich auf den Glauben und auf die neue Creatur bezieht, kraft deren wir Christen werden durch seine Wunder; also beziehet sich dieser Name Rath auf das Leiden und auf das Kreuz, welches uns lehret beten und Gott um Hülfe und Rath anflehen. Denn eben das Kreuz lehret uns, daß dieses Kind der Rath sey, oder der uns allein in allen Nöthen rathen könne. Also heißt es Ps. 16, 7: ich lobe den HErrn, der mir gerathen hat. Wenn es dahin kommt, daß Alles verloren zu seyn scheint, wenn uns so große Noth und Gefahr umgibt, daß man meinet, es sey gar aus, so verzage man dennoch nicht, sondern wir sollen unsere Augen aufheben zu den Bergen, wie Pf. 121, 1. lehret, von da wird uns geschwind Rath und Hülfe kommen. Darum hast du nicht Ursache, an Hülfe und Rath in irgend einer Noth oder Versuchung, wenn sie auch noch so schwer ist, zu verzagen. Er hat sich wollen Rath nennen lassen, Er hat den Namen von der That, und will und kann allein in allen Nöthen, Gefährlich

keiten und Jammer rathen. Wenn denn nun die Versuchung geendet ist, wenn wir durch den Rath dieses Kindes in Freiheit gesetzt worden, alsdann ist Er uns ein Starker (Kraft), daß wir es können ertra gen, 1. Cor. 10, 13. Da werden wir Starke, d. i.: Christus ist alsdann wahrhaftig in uns Gott, vermöge seiner wesentlichen Stärke, mit welcher Er uns stärket, wie Paulus sagt, daß wir als Solche, die gestärket, bekräftiget und gegründet werden, alles Uebel überstehen können. Wenn Er den Glauben durch das Wort und die Sakramente wirket, so ist Er Wunderbar; wenn wir beschützet und errettet werden durch seinen Rath, so ist Er ein Rath. Ein Starker (Kraft) ist Er, wenn Er uns gründet, bekräftiget, stark und gewiß macht, wie einen Fels und mit der Freudigkeit des Glaubens erfüllet. Daher sehen wir, daß der Nutzen der Versuchungen überaus groß sey. Denn wenn wir in der Trübsal geduldig sind und unsern Muth durch Standhaftigkeit wider alles Unglück stärken, so folget aus derselben Geduld die Erfahrung, d. i.: ein Mensch, der geprüft worden, wird gewiß und fest, daß er nicht zweifelt, nicht ungewiß ist, nicht wanket, daß er nicht traurig und furchtsam und ängstlich ist, gleichwie er vorher in der Heftigkeit der Versuchung war; sondern er wird selbst auch stark, aber durch dieses Kind, das ihn mit seiner Hülfe und Rath stärket, daß er alles Uebel aushalten und erdulden kann. - Der vierte Name ist Held. Ein Held heißt, der mit männlichem und großem Muth begabt ist, der sich_tapfer erweiset, der nicht allein für sich tapfer ist, sondern auch seine Tapferkeit thätig seyn läßt, der seine Tapferkeit und Kräfte an den Tag legt, der sich herrlich an seinen Feinden rächen, und ihren Muthwillen, Unternehmungen, ihr wildes Wesen und ihre Frechheit be zwingen und im Zaume halten, das Unrecht und die Gewalt, das ihm entweder schon angethan worden oder das der Feind noch im Sinne hat, tapfer zurücktreiben kann. Ein solcher Held ist dieses Kind und unser König in der Kirche. Wo Er den Seinen Wunderbar, Rath, Kraft ist, da wird Er auch ein Held, ein Krieger, ein sehr starker und unüberwindlicher Kriegsmann und Streiter, ein Herkules und Achilles. Denn Er streitet und führet Kriege, wider die widerwärtigen Partheien, wider die Teufel, wider die Tyrannen und wider alle Laster des Fleisches, mit welchen die Christen täglich zu streiten haben. Denn ich empfinde ein an deres Gesez, das da widerstreitet dem Gefeh in meinem Ge müthe, und nimmt mich gefangen in der Sünde Gesez, wel hes ist in meinen Gliedern, Röm. 7, 23. Hier muß gewiß gestrit. ten seyn und zwar scharf. Denn dieses ist nicht ein Krieg für Menschen, die da schlafen und müßig sind und die das Amt des Gesetzes und das Schre den der Sünde und des Todes nicht fühlen; sondern es ist ein Krieg für solche, die da streiten wider die Zweifelhaftigkeit im Glauben, wider die

Schwachheit der Hoffnung, wider die feurigen Pfeile des Teufels. Das find nicht leichte Scharmützel oder geringe Treffen. Wenn wir nun hier streiten, so stehet uns unser Held bei; der streitet in uns durch seinen Geist für uns, und treibet unsere Feinde in die Flucht und schlägt sie. Also ist dieser König auch ein allmächtiger Streiter. Und gleichwie Er der allergrößte und mächtigste König und Held ist, so hat Er auch nicht etwa geringe Feinde wider sich, sondern die allerwildesten und heftigsten, nämlich große und unzählige Haufen Teufel, böse Menschen, Tyrannen und Verfolger und unsere Laster. Ferner streitet dieses Kind in den Seinigen nicht allein wider das Fleisch, sondern Er streitet auch mit der Weisheit der Welt, 2. Cor. 10, 5., und wider die Weisheit unseres Fleisches, welche wider den Geist streitet, damit sie uns um den Glauben bringe, damit sie die Lehrer einschläfere und sicher mache, bis sie der Satan unterdrücke. Wider diese Weisheit des Fleisches und der Welt und wider die übrigen Feinde der Kirche streitet dieser König und dieses Kindlein. Und dieß thut Er nicht ein- oder zweimal, sondern immerðar. Denn von Anfang und für und für ist sein Name Held. Der fünfte Name ist: ewiger Vater oder immerdar Vater, d. i. er zeuget allezeit Kinder und vermehret dieselben allezeit bis ans Ende der Welt. Und dieser Vater zenget solche Kinder, die allezeit leben. Deßwegen ist sein Reich ein anderes Reich, als das aus irdischen Dingen bestehet, und eine andere Herrschaft, als eine irdische. Vom Anfang der Welt her hat Er seine Kinder gehabt, von selbiger Zeit an wird bis ans Ende der Welt seine Kirche allezeit erhalten werden. Im N. Testament werden täglich Kinder getauft und Gläubige durch das Evangelium gezeuget. Also zeuget diefer Vater seine Kinder durch das Wort und den Heiligen Geist aus der Heiligen Taufe und dem Sakrament des Altars. – Und diese seine Kinder sterben nicht. Sie schlafen zwar ein im Glauben an dieses Kind und werden von Würmern verzehret; jedoch werden sie nicht im Tode bleiben, sondern wiederum aufstehen, zum Volk der Auserwählten versammelt werden und in Ewigkeit leben. Der sechste Name ist Friedefürst. Er redet aber von einem Frieden, der kein Ende nehmen soll. Denn wenn der Vater immerdar ist, wenn die Kinder immerdar sind und wenn das Reich immerdar ist; so folgt nothwendig, daß auch der Friede immerdar seyn müsse. Ferner, wo der Tod, die Sünde und das Gesch bleiben, da ist kein Frieden vom Joch der Last, von der Ruthe der Schulter, von dem Stecken des Treibers. Diese lassen der Seele und dem Gewissen keine Ruhe noch Frieden. Die Welt hat zwar ihren Frieden, die fleischlichen und gottlosen Menschen leben in der höchsten Sicherheit, Fröhlichkeit und Frieden; aber alle Stüßen, worauf fie sich verlassen und ihr Vertrauen sehen, sind ungewiß, vergänglich und dauern einen Augenblick. Daher spricht Hiob 21, 12 ff.: sie ja uch

zen mit Pauken und Harfen und machen sich fröhlich mit Pfeifen. Sie werden alt alt bei bei guten Tagen anderschrecken kaum einen Augenblick vor der Hölle. Hingegen das Bolk, das diesem Kinde angehört, wird eines beständigen, glückseligen und immerwährenden Friedens genießen, weil ihr König ein Fürst des Friedens und zwar eines solchen Friedens ist, dessen kein Ende seyn wird. Man muß aber hier bei dieser und in allen Stellen der Heiligen Schrift, wo das Reich Christi als ein ewiges und friet fertiges Reich vorherverkündigt wird, dieses wohl merken, daß auch die künftige Auferstehung der Todten und das ewige Leben zugleich. mit eingeschlossen werden. Denn wenn sein Reich ein Reich des ewigen Friedens und der ewigen Gerechtigkeit ist, so folget im Gegentheil, daß die Sünde, der Tod und das Gesch aufhören, und daß die in Christo gestorben, begraben und von den Würmern gefressen und in Staub verkehret worden, wiederum auferstehen werden. Also ist deutlich, daß der Tod, die Sünde und das Gesch sollen aufgehoben seyn, und daß die Herrschaft in diesem Reich soll seyn eine Freiheit von der Sünde, vom Tod, vom Gesch, von der Hölle, von der Gewalt des Teufels. Das sind die sechs Namen des Messias, welche seine Nemter und seine Wirkungen in der Kirche ausdrücken, wiewohl sie auch zugleich seine Persön mit einschließen, sintemal dieser König diese Aemter nicht verwalten könnte, wenn Er nicht wahrhaftiger Gott und eine göttliche Person, ja zugleich auch wahrhaftiger Mensch, nämlich das Kind wäre, das uns von der Jungfrau geboren worden. Also schließt der Prophet in eine Person den wahren Gott und Menschen ein, den König der Ehren, des ewigen Friedens, des ewigen Lebens und Gerechtigkeit, ingleichen den Erlöser, weil Er das Joch der Last, die Ruthe der Schulter, und den Stecken des Treibers zerbrochen und den, der die Todten auferwecken und die Seinen, so im Glauben gestorben, mit ewiger Herrlichkeit krönen wird. - V. 7. Es wird nicht allein ein ewiges, sondern auch ein weites und breites Reich seyn, das sich durch die ganze Welt erstrecket; es wird nicht allein in Judäa verborgen bleiben, sondern weit und breit unter alle Geschlechter und Völker bis ans Ende der Erde fortgepflanzt werden. Er bereitet aber sein Reich zu und stärkt es durch's Gericht, d. i. dadurch, daß Er die Gottlosen verdammt und verderbet und die Frommen erhält, ingleichen durch Gerechtigkeit, d. i. weil Er durch Barmherzigkeit die Gerechtigkeit erwecket, durch welche wir von der Sünde, dem Tod und der Hölle werden befreit werden. Lasset uns Gott danken für dieses unaussprechliche Geheimniß, das uns geoffenbaret ist, und dieses Kind und diesen Sohn bitten, daß Er uns nach seiner unendlichen Güte würdige, nach diesen seinen sechs Namen der Unsere für und für zu seyn und zu bleiben, Amen!

Schreckliche Bedrohung wider das leibliche Reich Israel.

8. Der Herr hat ein Wort gesandt in Jakob, und ist in Israel gefallen, 9. Daß es sollen inne werden alles Volk Ephraim, und die Bürs ger zu Samaria, die da sagen in Hochmuth und stolzem Sinn: 10. Zieglsteine sind gefallen, aber wir wollen es mit Werkstücken wieder bauen; man hat Maulbeerbäume abgehauen, so wollen wir Cedern an die Stätte seßen. 11. Denn der HErr wird des Rezins Kriegsvolk wider sie erhöhen, und ihre Feinde zuhauf rotten, 12. Die Syrer vorne her, und die Philister von hinten zu, daß sie Israel fressen mit vollem Maul. In dem allen läßt sein Zorn noch nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. 13. So kehret sich das Volk auch nicht zu dem, der es schlägt; und fragt nichts nach dem HErrn Zebaoth. 14. Darum wird der HErr abhauen von Israel beides Kopf und Schwanz, beydes Ast und Strumpf, auf Einen Tag. 15. Die alten ehrlichen Leute sind der Kopf; die Propheten aber, so falsch lehren, find der Schwanz. 16. Denn die Leiter dieses Volks find Verführer; und die fich leiten lassen, find verloren. 17. Darum kann fich der HErr über ihre junge Mannschaft nicht freuen, noch ihrer Waisen und Wittwen erbarmen, denn sie sind allzumal Heuchler und Böse, und aller Mund redet Thorheit. In dem allen läßt sein Zorn noch nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. 18. Denn bas gottlose Wesen ist angezündet wie Feuer, und verzehret Dornen und Hecken, und brennet wie im dicken Walde, und gibt hohen Rauch. 19. Denn im Zorn des HErrn Zebaoth ist das Land verfinstert, daß das Volk ist wie Speise des Feuers; keiner schonet des andern. 20. Rauben sie zur Rechten, so leiden sie Hunger; essen sie zur Linken, so werden sie nicht satt. Ein Jeglicher frißt das Fleisch seines Arms, 21. Manasse den Ephraim, Ephraim den Manasse; und sie beide mit einander wider Juda. In dem allen läßt sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt.

B. 8-12. Bisher hat der Prophet geweissagt von dem Reich Christi; nunmehr kömmt er auf das leibliche Reich Israel, welches dazumal dem Reich Juda feind war. Dieses fürchtete sich vor dem Heere und der Macht Israels, vornehmlich da es mit Syrien verbündet war. Um daher die Frommen zu trösten, belehrt sie der Prophet über den zukünftigen Zustand des Reiches Israel. Es ist aber hiebei zu merken, daß das Reich Israel, das Reich Jakob, das Reich Ephraim, das Reich Joseph, das Reich Samaria einerlet sind. Der Prophet eifert wider die Hartnäckigkeit und Halsstarrig= keit dieses Volks. Denn obwohl sie vom HErrn waren gezüchtigt worden und sie sich also zu Ihm hätten bekehren sollen, so waren sie doch weit

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