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verheißet den Frommen die Erlösung, daß, gleichwie die Juden von dem mächtigsten und hoffährtigsten Herrn sind erlöset worden; also werden auch wir erhalten werden, nachdem unsere Feinde werden zu Grund ge= gangen seyn. Und sie drohet auch den Gottlosen das Verderben, ob solches gleich unmöglich zu seyn 'scheinet wegen ihrer Kräfte, Reichthums, Macht und Ansehen. So ist Babylon, ob es gleich noch so stark befestigt und unüberwindlich war, und über die gefangenen Juden hochmüthig herrschte, dennoch seiner Tyrannei wegen gestraft worden. Dieses muß man nachgehends auf gleiche Gefährlichkeiten deuten. Als z. E. daß, ob es mir gleich unmöglich zu seyn scheint, daß ich könnte vom Tod oder von der Sünde erlöset werden, so werde es doch durch Christum geschehen. Denn hier zeiget uns Gott ein Erempel, Er wolle Seine Heiligen nicht verlassen, wenn sie auch schon mitten in Babylon wären. Das ist der Ruhen der Geschichten, daß sie die Gewissen unterrichten.

Kapitel 14.

Fortschung der Weissagung im vorhergehenden Kapitel. Konig zu Babel insbesondere.

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3. Und zu der Zeit, wenn dir der HErr Ruhe geben wird von deinem Jammer und Leid, und von dem harten Dienst, darinnen du gewesen bist; 4. So wirst du ein solches Sprüchwort führen wider den König zu Babel, und sagen: Wie ist es mit dem Treis ber so gar aus, und der Zins hat ein Ende? 5. Der HErr hat die Ruthe der Gottlosen zerbrochen, die Ruthe der Herrscher, 6. Welche die Völker schlug im Grimm ohne Aufhören, und mit Wüthen herrschete über die Heiden, und verfolgete ohne Barmherzigkeit. 7. Nun ruhet doch alle Welt und ist stille, und jauchzet fröhlich. 8. Auch freuen sich die Tannen über dir, und die Cedern auf dem Libanon (und sagen :) Weil du liegst, kommt Niemand herauf, der uns abhaue. 9. Die Hölle drunten erzitterte vor dir, da du ihr entgegen kamest. Sie erwecket dir die Todten, alle Böcke der Welt, und heißt alle Könige der Heiden von ihren Stühlen aufstehen, 10. Daß dieselbigen alle um einander reden, und sagen zu dir: Du bist auch geschlagen, gleich wie wir; und gehet dir, wie uns. 11. Deine Pracht ist herunter in die Hölle gefahren, sammt dem Klange deiner Harfen. Motten werden dein Bette seyn, und Würmer deine Decke. 12. Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern? Wie bist du zur Erde gefället, der du die Heiden schwächtest? 13. Gedachtest du doch in deinem Herzen: Ich will in den Himmel steigen, und meinen Stuhl über die Sterne GOttes erhöhen; 14. Ich will mich feßen auf den Berg des Stifts,

an der Seite gegen Mitternacht; ich will über die hohen Wolken fahren, und gleich seyn dem Allerhöchsten. 15. Ja zur Hölle fährest du, zur Seite der Grube. 16. Wer dich siehet, wird dich schauen und ansehen (und sagen:) Ist das der Mann, der die Welt zittern und die Königreiche beben machte? 17. Der den Erdboden zur Wüste machte, und die Städte darinnen zerbrach, und gab seine Gefangenen nicht los? 18. Zwar alle Könige der Heiden mit einander liegen doch mit Ehren, ein Jeglicher in seinem Hause: 19. Du aber bist verworfen von deinem Grabe, wie ein verachteter Zweig; wie ein Kleid der Erschlagenen, so mit dem Schwert er: stochen sind, die hinunter fahren zu den Steinhaufen der Hölle, wie eine zertretene Leiche. 20. Du wirst nicht wie dieselbigen begraben werden; denn du hast dein Land verderbet, und dein Volk erschlagen; denn man wird der Boshaftigen Samen nimmermehr gedenken. 21. Richtet zu, daß man seine Kinder schlachte, um ihrer Väter Missеthat willen, daß sie nicht aufkommen, noch das Land erben, noch den Erdboden voll Städte machen. 22. Und ich will über sie kommen, spricht der HErr Zebaoth, und zu Babel ausrotten ihr Gedächtniß, ihre Uebrigen, Neffen und Nachkommen, spricht der HErr. 23. Und will sie machen zum Erbe den Igeln, und zum Wassersee, und will sie mit einem Besen des Verderbens kehren, spricht der HErr Zebaoth. 24. Der HErr Zebaoth hat geschworen und gesagt: Was gilt es, es soll gehen, wie Ich denke, und soll bleiben, wie Jch es im Sinn habe? 25. Daß Assur zerschlagen werde in meinem Lande, und Ich ihn zertrete auf meinen Bergen; auf daß sein Joch von ihnen genommen werde, und feine Bürde von ihrem Halse komme. 26. Das ist der Anschlag, den er hat über alle Lande; und das ist die ausgereckte Hand über alle Heiden. 27. Denn der HErr Zebaoth hat es beschlossen; wer will es wehren? Und seine Hand ist ausgereckt; wer will sie wenden?

Dieses Kapitel hat mit dem vorhergehenden einerlei Juhalt. Denn weil der Prophet vorhersah, es werde die Zeit kommen, da die Babylonier die Juden sich zu Knechten machen und sehr hart drängen würden; ingleichen, daß den Seinen in der höchsten Noth nichts als die Verzweiflung übrig bleiben würde: Deßwegen redet er hier von der zukünftigen Verwüstung Babels, als ob sie gegenwärtig wäre, zu desto mehrerer Stärkung des Glaubens seines Volks, und bedient sich dabei aller Arten von Redeweisen, um die Seinen zu stärken und zu trösten; daß also die Theologie und die Rednerkunst im höchsten Grad mit einander verbunden sind. Denn das ist das Schwerste, die Seelen bei großem Unglück von der Verzweiflung wieder zum Glauben bringen, daß sie Gott

Glauben beimessen, der ihnen die Erlösung verspricht. Denn das Fleisch kann sich die künftige Hülfe vor Empfindung des gegenwärtigen Unglücks nicht einbilden.

V. 3. Gott wird Babylon deßwegen verderben, weil Er sich Israels erbarmen wird, welches Er nicht wegwerfen kann. Woraus wir ersehen, daß der HErr um der Seinen willen die Gottlosen bestrafe, von welchen sie mißhandelt worden sind. Denn Er zielt bei der Regierung der gan= zen Welt nur auf unser Heil ab; diejenigen, welche Er erwählt hat, müs sen unverletzt bleiben und werden in keiner Umwälzung, wenn auch deren noch so viele sich ereignen sollten, umkommen. So streng auch der HErr sein Volk behandelt haben mag, als ob Er es weggeworfen hätte: so wird Er doch durch die That selbst zeigen, daß Er es an Kindes Statt angenommen habe. Einen Beweis davon gab Er, als Er das Volk aus Babylon heimführte; aber das war nur ein schwacher Vorschmack dessen, was durch Christum geschah, auf welchen alles hier Geweissagte bezogen werden muß; denn Ihm ist nicht nur die Macht auf Erden, sondern auch im Himmel gegeben und Er hat die Völker, welche vormals den Juden fremd waren, mit diesen vereinigt durch das Evangelium. V. 4. Der Sturz des durch seine großen Reichthümer und Macht befestig= ten Babylons werde so groß seyn, daß es zum Sprichwort werden würde. So sind die göttlichen Erlösungen beschaffen, daß, wenn Einer in der höchsten Verzweiflung gewesen und hernach durch das Wort aufgerichtet wird, so verachtet und verlachet er nichts so sehr, als eben seine Versuchungen, in welchen er gestecket hat. Also martert uns bisweilen in unsern Anfechtungen eine geringe Sache, und wenn die Anfechtung vorüber, so sehen wir, daß es eine sehr lächerliche Sache gewesen. B. So spottet auch der Prophet des Königs zu Babel mit ganz sicherem Herzen, indem er zeigt, wie Alle vor Freuden jauchzen werden, wenn er vernichtet seyn werde, und wie dann Alles in einen ruhigen und friedlichen Stand zurückkehren werde. V. 9-11. Er stellet sich auch vor, als ob im Reich der Todten ein Theater wäre, wie der babylonische König daselbst von andern Königen empfangen würde und daß auch daselbst Personen wären, die ihm seine Vermesfenheit und Grausamkeit vorwürfen und aufrückten. Denn, daß er spricht: die Hölle erzit tert vor dir, das ist höhnischer Weise zu verstehen, als wenn wir etwa sagten: ey, wie fürchtet sich der Kirchhof so sehr vor dir. Ferner, so wird im Hebräischen Hölle derfenige Ort genannt, an wethen Leib und Seele nach dem Tod gelangen. Böcke der Welt nennt der Prophet die Fürsten und Könige. Man möchte aber billig den Propheten einen Aufrührer nennen, weil er so schimpflich' von den höchsten Monarchen spricht. Allein er thut es deßwegen, um die Herzen der Seinigen aufzurichten, damit sie nicht an der Erlösung verzweifelten.

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B. 12-15. Der Prophet fährt fort in seiner Rede und macht den Schluß, daß der Tyrann in nichts von andern Menschen sich unterscheide, obgleich seine Plane dahin giengen, daß er für einen Gott gehalten würde. Denn große Könige bringen ihre Reiche mit ihren Rathschlägen nicht dahin, wohin sie denken; sondern sie fallen bereits in der Morgenröthe, wenn sie denken, sie wollen zum Mittag hinaufsteigen. Also mögen Alle, welche sich selbst erhöhen wollen, wissen, daß ihr Unternehmen ihnen den Untergang bringen wird, indem sie mit Gott selbst streiten. Ein Jeder soll daher mit seinem Loos zufrieden seyn und nicht höher hinaufstreben, sondern vielmehr auf dem Posten, auf welchen er von Gott ge stellt ist, verbleiben. Wenn Gott die Hand ausreckt und höher hebt, so muß man vorwärts schreiten, aber Niemand soll das sich anmaßen und aus eigener Macht dahinstreben. Aber auch diejenigen, welche auf eine höhere Stufe des Ansehens erhoben worden sind, sollen sich niedrig und demüthig betragen, nicht mit einer gewissen erheuchelten Bescheidenheit, sondern mit so gebeugtem Sinn, daß sie auf keine Weise sich er: heben. - V. 18-20. Das Unglück desto größer zu machen, vergleicht der Prophet den König zu Babel mit andern Königen. Andere sind in ihren Reichen begraben; du aber hast in deinem großen Reiche nicht so viel Plah, da du könntest begraben werden, sondern du liegst wie einer vom Pöbelvolk unbegraben. Die Sorge für ein Begräbniß ist nicht leer und ohne Grund, denn dasselbe ist ein Bild der einstigen Auferstehung, auf die wir warten. Zwar haben viele der Propheten, Märtyrer und andere frommen Männer es entbehrt. Aber gleichwie das Kreuz Christi geseguet war, so werden auch das Kreuz, die Ketten und Bande und der Tod, welche seine Glieder erdulden, eben desselben Segens theilhaftig und übertreffen aller Könige Glückseligkeit, Pracht, Pomp und Majestät weit. Dagegen wenn der HErr Einem das Begräbniß versagt, so ist das nichts Anderes, als ein Zeichen seines Zornes. Wie daher Jeremias (22.) dem Joachim mit dem Begräbniß eines Esels droht, weil er der Gemeinschaft der unvernünftigen Thiere würdiger sey, als der Menschen, welche von jenen auch nach dem Tode durch die Beerdigung getrennt werden: so mußte der Babylonier, weil er sich über Alle erhoben hatte, tiefer als alle Anderen hinabgestoßen werden, so daß er sogar der gemeinen Beerdigung beraubt wurde. Denn wer die Erde verderbet und verwüstet hat, ist nicht werth, daß sie ihn in ihren Schooß aufnehme und bedecke. Denn wie die Erde im Leben uns trägt und erhält, so birgt sie uns im Tode und bewahrt uns bis auf die Zukunft Christi. B. 21. 22. Menschen sollen nur denjenigen strafen, der sündiget; Gott aber straft auch bis ins dritte Glied. So lesen wir, daß Belsazar, der Enkel des damaligen Königs zu Babel, von den Medern im Bette er schlagen worden, Man muß aber nicht glauben, als ob Gott die Strafe,

die einem Menschen gebührt, auf die Söhne übertrage; denn Niemand wird unschuldig von Gott gestraft; der Söhne Schuld ist zugleich damit verbunden, woraus folgt, daß sie mit Recht ihren Vätern gleichgestellt und demselben Gericht unterworfen werden.

Kapitel 15.

Weissagung wider die Philister.

28. Im Jahr, da der König Ahas starb, war dieß die Last: 29. Freue dich nicht, du ganz Philisterland, daß die Ruthe, die dich schlug, zerbrochen ist. Denn aus der Wurzel der Schlange wird ein Bafilisk kommen, und ihre Frucht wird ein feuriger, fliegender Drache seyn. 30. Denn die Erstlinge der Dürftigen werden sich waiden, und die Armen sicher ruhen; aber deine Wurzel will ich mit Hunger tödten, und deine Uebrigen wird er erwürgen. 31. Heule Thor, schreye Stadt! ganz Philisterland ist feige; denn von Mitternacht kommt ein Rauch, und ist kein Einsamer in seinen Gezelten. 32. Und was werden die Boten der Heiden hin und wieder sagen? Nehmlich: Zion hat der HErr gegründet; und daselbst werden die Elenden seines Volks Zuversicht haben.

B. 28. Nun weissagt der Prophet wider die Philister, die sich über den Tod des Ahas freuten. Denn nachdem er sein Volk gestraft nach dem Spruch im Evangelium, welcher haben will, daß wir uns den Balken aus unsern Augen ziehen sollen (Matth. 7, 5.); so macht er nun in etlichen Kapiteln eine Ausschweifung und geht zu den Nachbarn der Juden und verkündigt ihnen ihr künftiges Unglück, bis er endlich wieder auf den König zu Assyrien kömmt. Die Philister waren unter allen übrigen Nachbarn den Juden am ges hässigsten. Denn der Teufel konnte das Wort Gottes und Gottes Werke in diesem Volke nicht leiden. So oft nun die Juden von einem Unglück gedrückt wurden, so freueten sie sich darüber, wie wir in den Büchern der Könige sehen, nachdem Saul in der Schlacht geblieben war. V. 29. So tröstet nun hier der Prophet die Juden und richtet den Glauben des erschrockenen Volkes, welches auf die Kräfte des jungen Königs ein Migtrauen setzte, auf. Er nennt aber den Ahas eine Schlange, und den Hiskias einen Basilisken, weil er den Philistern viel härter seyn würde, als Ahas gewesen. Denn er schlug die Philister bis gen Gasa, wie wir im andern Buch der Könige Kap. 18, 8. finden. Es ist aber dieses, wenn es heißt: a us der Wurzel der Schlange wird ein Basilisk kommen und ihre Frucht wird ein feuriger, fliegender Drache seyn, ein Spruch, den man als ein Sprichwort zu gebrauchen pflegt, und andeutet, daß die Sachen

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