ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

17. Und was darfs viel Wörte? Es bekennet Gott selber, daß die Kinder Israel haben mit ihrem Gottesdienste keinen Abgott, sondern 'ihn' allein gemeynet. Denn so spricht "er Ho s. 2, 16:„Alsdenn, spricht der HErr, wirst du mich heißen mein Mann, und mich nicht mehr mein Baal heißen. Denn ich will die Namen der Baalim von ihrem Munde wegthun, daß man solcher Namen der Baalim nicht mehr gedenken soll.“ Hier muß man ja bekennen, daß es wahr sey, die Kinder Israel haben mit ihrem Gottesdienste keinen Abgott, sondern den einigen rechten Gott gemeynet, wie hier im Hosea Gott klärlich spricht: „Du wirst mich nicht mehr mein Baal heißen.“ Nun war je Baal der größeste, ge= meineste, herrlichste Gottesdienst im Volk Israel. Noch war es eitel Abgötterei, ungeachtet, daß sie den rechten Gott damit meyneten.

18. Darum hilft's unsern Geistlichen nichts, daß sie vorgeben, wie Sie keinem Abgotte in ihren Kirchen und Stiften dienen, sondern allein Gott, dem rechten Herrn. Denn du hörest hier, daß es nicht ge= nug ist, sagen oder denken: Ich thue es Gott zu Ehren: Ich meyne den rechten Gott. Item: Ich will dem einigen Gott dienen; weil alle Abgöttische eben auch also sagen und meynen. Es gilt nicht meynens oder dünkens; sonst wären die auch Gottes Diener, welche die Apostel und Christen gemartert haben: denn sie meyneten auch, (wie Christus Joh. 16, 2. saget) „se thäten Gott einen Dienst dran; und St. Pau lus Röm. 10, V. 2. Zeugniß gibt den Juden, daß sie um Gott eifern. Und Ap. Gesch. 26, 7. spricht, daß sie mit Gottesdienst Tag und Nacht, hoffen zu kommen zu der verheißenen Seligkeit."

19. Sondern da sehe ein jeglicher zu, daß er gewiß sey, daß sein Gottesdienst sey durch Gottes Wort gestiftet, und nicht aus eigener Andacht erfunden oder wohl gemeynet. Denn welcher Gottesdienst pfleget, der kein Gottes Zeugniß hat, der soll wissen, daß er nicht dem rechten Gott, sondern seinem eigenen erdichteten Abgott, das ist, seinem Dünket und falschen Gedanken, und damit dem Teufel selbst dienet, und gehen aller Propheten Worte wider ihn. Denn solcher Gott ist nirgend, der ihm wolle aus unserer eigenen Wahl und Andacht, ohne seinen Befehl und Wort, Gottesdienst lassen stiften: sondern es ist nur ein Gott, der durch sein Wort reichlich gestiftet und befohlen hat allerlei Stände und Gottesdienst, darinnen er ihm will gedienet haben.

20. Dabei sollen wir bleiben, und weder zur Rechten noch zur Linken davon weichen, weder mehr noch weniger thun, weder ärger noch besser machen. Sonst wird der Abgötterei kein Ende, und kann kein Unterschied bleiben, welches rechter Gottesdienst oder Abgötterei wäre;

weil sie alle den rechten Gott meynen, und alle seinen rechten Namen brauchen. Demselbigen einigen Gott sey Dank und Lob, durch JEsum Christum, seinen Sohn und unsern HErrn, in Ewigkeit gebenedeyet,

Amen.

Vorrede auf den Propheten Jesajam.

Wer den Propheten Jesaiam will nühlich lesen, und desto bas verstehen, der lasse ihm (so er es nicht besser hat oder weiß,) diesen meinen Rath und Anzeigung nicht verachtet seyn, darinnen ich dem Leser, nach meiner Einsicht, einen kurzen Weg zeigen will. Zum ersten, daß er den Titel oder Anfang dieses Buchs nicht überhüpfe, sondern einige Zeit dabey stehen bleibe, bis er solchen aufs allerbeste lerne verstehen; auf daß er sich nicht dünke, er verstehe Jesaiam fast wohl, und müsse darnach leiden, daß man sage, er habe den Titel und erste Zeile noch nie verstanden, schweige denn den ganzen Propheten. Denn der Titel dieser Weissagung ist fast für eine Glosse und Licht zu halten über das ganze Buch. Und Jesaias auch selbst gleichsam mit Fingern seine Leser dahin weiset, als zu einer Anleitung und Grund seines Buchs. Wer aber den Titel verachtet, oder nicht recht verstehet, dem sage ich, daß er den Propheten Jesaiam mit Frieden lasse, oder zum wenigsten bekenne, daß er ihn nicht recht verstehe; denn es unmöglich ist, des Propheten Wort und Meynung richtig und klärlich zu vernehmen oder zu merken, ohne solche des Titels gründliche Erkenntniß.

2. Den Titel aber meyne und heiße ich nicht alleine, daß du diese Worte, Usia, Jotham, Ahas, Jehiskia, der König Juda x. lesest oder verstehest; sondern vor dich nehmest das lehte Buch von den Königen, und das lehte Buch der Chronica, dieselbigen wohl einnehmest, sonderlich die Geschichte, Reden und Zufälle, so sich begeben haben unter den Königen, die im Titel genennet sind. Denn es ist vonnöthen, so man die Weissagung verstehen will, daß man wisse, wie es im Lande gestanden, und die Sachen drinnen gelegen sind gewesen, weß die Leute gesinnet ge= wesen, oder für Anschläge gehabt haben mit oder gegen ihre Nachbarn, Freunde oder Feinde. Und sonderlich, wie sie sich in ihrem Lande gegen Gott und gegen die Propheten, in seinem Wort und Gottesdienst, oder Abgötterey, gehalten haben.

3. Zudem wäre auch wohl gut, daß man wüßte, wie die Länder an einander gelegen sind, damit die ausländischen, unbekannten Worte und Ramen nicht Unlust zu lesen, und Finsterniß oder Hinderniß im Ver

stande machten. Und auf daß ich dem Leser einen Dienst darzu thue, will ich kürzlich anzeigen die Landschaft, um Jerusalem oder Juda gelegen, darinnen Jesaia gelebt und geprediget hat, damit er desto bas sehe, was für Völker der Prophet meyne, wenn er weissagt denen, die gegen Mittag oder Mitternacht wohnen.

4. Gegen Morgen hat Jerusalem oder Juda am nähesten das Todte Meer, da vor Zeiten Sodom und Gomorra gestanden. Jenseit dem Todten Meere liegt das Land Moab, und der Kinder Ammon. Darnach weiter hinüber liegt Babylon oder Chaldäa, und noch weiter über Babylon der Perser Land, davon Jesaia viel redet.

5. Gegen Mitternacht liegt der Berg Libanon, und hinüber Damascus und Syria; aber weiter genhinter zu, morgenwärts, liegt Assyria, davon Jesaia viel handelt.

6. Gegen Abend liegen die Philister am, Meere, die ärgsten Feinde der Jüden: um dasselbige Meer hinab, zu Mitternacht zu, liegt Sidon und Tyrus, welche gränzen mit Galiläa.

7. Gegen Mittag hat es viel Länder: als, Aegypten, Mohrens land, Arabiam, das Rothe Meer, Edom und Midian. Aber Aegypten, ob es denen Jüden schon gegen Mittag gelegen, so lenket es sich doch mehrentheils abendwärts. Dieß sind fast die Länder und Namen, davon Jesaia weissaget, als von den Nachbarn, Feinden und Freunden, so um's Land Juda herliegen, wie die Wölfe um einen Schafstall. Mit welcher etlichen sie zuweilen Bund und wieder Bund machten, und half sie doch nichts.

8. Darnach mußt du den Propheten Jesaiam in drei Theile thei= len. Im ersten handelt er, gleichwie die andern Propheten, zwei Stücke: Eins, daß er seinem Volke viel prediget, und strafet ihre mancherlei Sünden, fürnemlich aber die mannigfaltige Abgötterei, so im Volke nach und nach überhand hatte genommen. Damit er sie aber wiederum auf den Weg bringe, und in der Zucht erhalte, brauchet er sowohl Verheissungen des zukünftigen Guten, als auch Drohungen der zukünftigen Strafe.

9. Das Andere, daß er sie schickt und bereitet, auf das zukünftige Reich Christi zu warten, von welchem er so klärlich und mannigfaltiglich weissaget, als sonst kein Prophet thut, daß er auch die Mutter Christi, die Jungfrau Maria, beschreibet, wie sie ihn empfangen und gebären sollte mit unversehrter Jungfrauschaft, C. 7, V. 14. und sein Leiden im 53. Cap. sammt seiner Auferstehung von Todten, und sein Reich gewals tiglich und dürre heraus verkündiget, als ob er dazumal gelebet, da es geschehen. Woraus es genugsam erhellet, daß es gar ein trefflicher, hocherleuchteter Prophet muß gewesen seyn. Denn also thun alle Propheten, daß fie das gegenwärtige Volk lehren und strafen, daneben Christi

Zukunft und Reich verkündigen, und das Volk auf ihn richten und weis sen, als auf den gemeinen Heiland, beyde, derer Vorigen und Zukünftigen: doch einer mehr, denn der andere, einer reichlicher, denn der andere; Jesajas aber über ste alle am meisten und reichlichsten. Und dies ses zwar ist der erste Theil der Weissagung. Im audern hat er ein sonderliches zu thun mit dem Kaiserthum zu Assyrien, und mit dem Kaiser Sanherib. Davon weissaget er auch mehr und weiter, denn kein anderer Prophet, nemlich, wie derselbige Kaiser alle umliegende Länder : würde gewinnen, auch das Königreich Israel; dazu viel Unglücks anlegen dem Königreich Juda. Aber da hält er als ein Fels mit seiner Berheissung, wie Jerusalem soll vertheidiget, und von ihm erlöset wer den: welches Wunder wohl der größesten eins ist, so in der Schrift er funden wird; nicht allein der Geschichte halben, daß solcher mächtiger Kaiser sollte vor Jerusalem von Gott durch einen Engel geschlagen werben, sondern auch des Glaubens halben, daß mans hat gegläubet. Wunder ists, sage ich, daß ihm ein Mensch zu Jerusalem hat können gläuben, in solchem, dem Schein nach, unmöglichen Stücke. Ohne Zweifel aber sind viel Ungläubige gewesen, von welchen Esaias nicht allein ver lachet, sondern auch mit Schmähworten beleget worden. Und dennoch bricht er durch mit unbeweglichem Glauben; welcher Glaube allein den so mächtigen Monarchen geschlagen, und die Stadt von der Belagerung befreyet hat. Daher genugsam erhellet, daß Jesaias ein großer und theurer Mann vor Gott geachtet gewesen.

10. Im dritten Stück weissaget er von der babylonischen Gefäng niß, damit das Volk sollte gestrafet, und Jerusalem verstöret werden durch den Kaiser zu Babel. Aber hier ist seine größeste Arbeit, wie er sein zukünftig Volk in solcher zukünftigen Verstörung nnd Gefängniß tröste und erhalte, daß sie ja nicht verzweifeln, als sey es mit ihnen aus, und Christi Reich würde nicht kommen, und alle Weissagung falsch und verloren seyn. Wie gar reiche und volle Predigt thut er da, daß Babel solle wiederum verstöret, und die Juden los werden, und wieder gen Jerusalem kommen: daß er auch anzeiget, mit hochmüthigem Troh wider Babel, die Namen der Könige, welche Babel sollen verstören, nemlich, die Meder und Elamiter oder Perser: sonderlich aber, den König, der die Jüden sollte los machen, und gen Jerusalem wieder helfen, nemlich, Cores, den er nennet den Gesalbten Gottes, so lange zuvor, ehe denn die Monarchie auf die Perser gekommen. Denn es ist ihm alles um den Christum zu thun, daß desselbigen Zukunft, und das verheissene Reich der Gnaden und Seligkeit, nicht verachtet, oder durch Unglauben des Boikes, so durch Elend und Ungeduld gar darnieder geschlagen war, verloren und umsonst feyn müßte, wo fle deß nicht wollten warten, und

A

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »