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Tempel seiner Schäße beraubte. V. 22-24. Wie nun Antiochus das Königreich tückisch überkommen hatte, griff er mit derselben Kunst weiter, und weil der König in Egypten ihm als der Sohn der Cleopatra nahe befreundet und noch sehr jung war, so gab er vor, er wollte ein treuer, Vormund seines Vetters seyn, und nahm die Städte in Cölesyrien, Phönicien und Judäa ein. Da nun die Gewaltigen in Egypten sie wieder forderten, wollte er sie nicht abtreten. Da gieng der Streit an, daß er, wie eine Fluth, die Egypter- Arme, Philometors Gewaltige und Hauptleute, überwältigte; denn er behielt den Sieg. Daran aber ließ er's nicht genug seyn, gedachte auch das ganze Egyptenland also zu erschleichen, machte einen Vertrag mit Philometors Hauptleuten, gab vor, er that's alles seinem Better zum Besten, als ein treuer Vormund. Auf solche List zog er mit geringem Volk in Egypten ein; denn sie thaten dem lieben Better alle Thore auf. Und er machte sich zum Herrn in Egypten, raubte, plünderte und spülete das ganze Land Egypten mit solcher List aus, was bisher keiner seiner Vorfahren mit Macht hatte thun können, und zog wieder heim. V. 25 – 27. Indeß da König Philometor nun erwachsen war, und das Reich einnahm, wollte er das Seine mit Gewalt wieder holen, und rüsteten sich also die zwei Könige gegen einander. Aber da das edle Kind Antiochus sahe, daß Philometor ihm zu stark seyn wollte, hielt er sich wieder an seine schöne Tugend der List und des Betrugs, und richtete mit Geld Verrätherei an, daß Philometors eigene Leute sich zu ihm schlugen, und also viele Leute darüber in dem Krieg, der nun angieng, erschlagen wurden; aber er gewann doch das Land nicht. Darnach machte er abermal Frieden mit seinem Vetter, aß und redete mit ihm über Tische, wäre gern noch einmal Herr in Egypten gewesen; aber man glaubte ihm fort nicht, und wie hier die Weißagung sagt, beide Könige gedachten einander zu verderben, unter dem Schein des Friedens. V. 28. Also kehrte er wieder heim mit großem Gut. Unterdeß war der vertriebene Hohepriester Jason in das arme Jerusalem zurückgekehrt, hatte sich der Stadt bemächtigt und seinen Bruder Menelaus, des Antiochus Creatur, vom Hohepriesteramt vertrieben. Da das Antiochus auf seinem Heimzug inne wurde, fiel er auf Jerusalem mit ganzer Heeresmacht, ers grimmte über das arme Judenvolk, das doch noch immer an seinem Gote tesdienst festhielt, nahm die Stadt ein und plünderte sie, sezte den Menelaus, der in seinem Geist handeln und die jüdische Religion gar abschaffen sollte, wieder ein, und entweihte und beraubte den Tempel auf schändliche Weise. Aber doch war der Jammer noch nicht aufs höchste gekommen. V. 29 — 32. Darnach, etwa über 2 Jahren, da seine Lügen und Bubenstücke nichts mehr helfen wollten, unterstand er sich, mit Gewalt Egypten zu gewinnen, und überzog seinen Vetter, nun nicht als ein Vormünder, sondern als ein Feind, mit Krieg. Aber es gelang ihm

nicht, wie früher. Denn die Römer, so des Königs Philometors, aus seines Vaters Testament, Vormünder und Schuhherrn waren, reckten nun ihre Arme aus, und schickten mit Kriegsvolk und einer Flotte einen Rathsherrn, Popillius, gegen ihn und geboten ihm, aus Egypten zu ziehen. Da wollte er auch seiner Kunst gebrauchen und die Römer von sich weifen mit guten Worten, und gab vor, er wollte sich mit seinen Freunden bedenken. Aber Popillius gab ihm wenig Gehör, sondern machte mit seinem Stab, so er in der Hand hatte, einen Kreis im Sande, da Antiochus stund am Meer, und sprach: Das saget der Rath zu Rom: Aus dem Kreis darfst du nicht gehen, du sagest denn deine Antwort, ob du Krieg oder Frieden haben wollest? Da mußte er mit Schauden abzie: hen und kehrte wieder heim. Nun aber gieng's über Jerusalem und über Gottes Haus, Dienst und Volk; denn er konnte seinen Zorn ind bittern Ingrimm sonst nirgend büßen, noch seinen Hohn rächen, denn an Gott und an Seinem Reiche. Antiochus ließ nun durch seinen FeldHerrn Apollonius Jerusalem schrecklich verheeren, die Zionsburg zum Siş seiner Gewaltherrschaft neubefestigen, befahl in einem allgemeinen Edict die Verehrung seiner Götter, und weihte den Tempel zu Jerusalem dem Jupiter Olympius. Das war der Gräuel der Verwüstung an heiliger Stätte in leibhaftiger Gestalt. Und viel böse Buben aus den Juden, deren Vorhandenseyn wir aus dem Vorigen schon kennen gelernt haben, halfen ihm und hiengen sich an ihn, denen er gute Worte gab und durch Heuchelei immer noch mehr an sich zu ziehen such,te. Da erweckte Gott den alten Matthatias, den Hasmonäer, aus priesterlichem Geschlecht, der widersetzte sich der Abgötterei, und flüchtete sich mit vielen glaubigen Juden aufs Gebirge, von wo sie mehrfach ausfielen und unter Gottes Schuß, der ihren Arm stärkte, ihrem und Gottes Feinde vielen Abbruch thaten; weßhalb Matthatias und seine Söhne die Maccabäer genannt wurden, zu deutsch die Hämmerleute, weil sie wie mit dem Hammer bald da bald dort unter den Schwarm der Gottesfeinde, die sich in Jerusalem und im Lande festgesetzt hatten, hineinschlugen. Dieser Anfang der härtesten Trübsal und das Aufhören des täglichen Opfers war im Jahr vor Christo 167. 2. 33-35. So hatte der heiße, schwere Kampf seinen Anfang genommen, in welchem zwar durch das Beispiel der Glaubens. männer, die den Vorgang gemacht hatten, Biele im Volk, die noch einen lebendigen Keim des Glaubens in sich hatten, zur Nacheiferung erweckt wurden, die Glaubigen aber auch, weil sie auf allen Seiten, von offenen und heimlichen Feinden, von den heidnischen Kriegsleuten, die sich in großer Zahl im Lande festseßten, und von den falschen, heuchlerischen Juden, die es im Herzen mit Antiochus hielten und doch nicht als Abgefallene gelten wollten, umgeben waren, unsäglich viel Elend aller Art ausstehen mußten und besonders in der ersten Zeit in Menge umkamen.

Matthatias starb im Jahr 166. vor Chr. und ernannte seinen dritten
Sohn, Judas Maccabäus, zum Anführer des Glaubensheeres. Judas er
focht durch die starke Hand Gottes über ihm mit geringer Mannschaft
mehrere Siege gegen die syrischen Feldherrn, und besonders einen ent-
scheidenden Sieg auf wunderbare Weise mit Wenigen gegen ein sehr zahl-
reiches Heer, im Jahr 166., und einen zweiten ähnlichen Sieg gegen ein
noch stärkeres Heer im Jahr 165., wodurch den Glaubigen auf eine Zeit-
lang Ruhe verschafft und es möglich wurde, daß Judas im J. 164.
gerade vierthalb Jahre, nachdem das tägliche Opfer aufgehört und die
Schändung des Tempels angefangen hatte, den Tempel wiederherstellen
und neueinweihen und das tägliche Opfer wieder einführen konnte. Der
Tempel wurde nun befestigt, um gegen das noch von den Feinden besetzte,
dem Tempel hart gegenüberliegende Zionscastell gesichert zu seyn. Judas
führte mehrere siegreiche Züge gegen die feindseligen Edomiter, Bajaniten,
Ammoniter aus; denn nun gieng eine mörderische Verfolgung von den
umwohnenden Heiden gegen die unter ihnen wohnenden Juden an, weß
halb Judas Bruder Simon nach Galiläa, und Judas selbst nach Gilead
rückten, ihre Brüder rächten, und die Juden nach Judäa führten. Bald
darauf, schon im Jahr 163, starb Antiochus eines unvermutheten und
schmählichen Todes, und obgleich die Trübsale der Juden auch nach seinem
Tode nicht aufhörten, und noch mancher Streit durchzukämpfen war, so
kam es doch 11 Jahre nachher, im Jahr 152. dahin, daß Jonathan, des
indeß gestorbenen Judas jüngster Bruder, als unabhängiger Regent von
Judäa und als Hohepriester anerkannt wurde, und das Land Ruhe er
hielt. Dieser Jonathan war der erste der maccabäischen oder hasmonäi-
schen Fürsten.

B. 3612, 3. Bis hieher nun bezeichnet die Weißagung, wie wir
gesehen haben, Schritt vor Schritt den Gang der Geschichte. Nun treten
wir aber mit V. 36. auf einen andern Boden, was schon der Schluß
von V. 35. anzeigt, wo die Worte: bis das Ende kommt; denn es ist
noch eine andere Zeit vorhanden,« oder: „noch wird's anstehen bis zur
bestimmten Zeit," deutlich sagen, daß das Ende der Drangsale der Kirche
Gottes weiter hinausliegen werde, und daß, was nun folgt, von etwas
Anderem und Weiterm handle. Freilich sieht auch die nun folgende
Weißägung so aus, als ob in derselben auf solche Einzelnheiten, wie in
der vorigen, gedeutet würde, und als ob noch von den Königen in Sy-
rien und Egypten die Rede wäre, da V. 40. wieder der König gegen
Mittag und der gegen Mitternacht vorkommt. Aber nach dem, was wir
vorhin von des Antiochus schnellem Ende und von den Kämpfen und
Siegen des Judas Maccabäus gehört haben, paßt diese Weißagung nicht
mehr auf sie, und die Könige von Syrien wagten auch ferner keinen Zug
nach Egypten mehr, sondern kamen nach Antiochus Epiphanes Tod schnell

vollends ganz herunter. Dagegen sehen wir aus 2. Theff. 2. und Of. fenb. 13, 15., wo die Hauptcharacterzüge des Antichrists genau aus dieser Weißagung entnommen sind, auf's bestimmteste, daß der heilige Geist unter dem Könige V. 36. uns Niemand anders, als den noch zus künftigen Menschen der Sünde, den Hauptwidersacher Christi und des Volkes Gottes, bezeichnen will, so daß die Weißagung nun von dem Bild des äußerlich glatten und innerlich fanatisch gesinnten Antiochus, (den einer der alten heidnischen Schriftsteller als einen großmüthigen und sanftgearteten König schildert,) plöhlich auf den König, in welchem dieser Schlangencharakter zu seiner vollen Ausbildung gelangen wird, übergeht. Auch zeigt der Schluß dieser Weißagung, daß sie auf die lehte, auch für uns noch zukünftige, aber wohl nun nicht mehr weit entfernte Zeit hinauszielt, da K. 12, 2. davon die Rede ist, daß nach der Errettung des Volkes Gottes aus dieser lehten Bedrängniß Viele auferstehen werden, so unter der Erde schlafen liegen, Etliche zum ewigen Leben, Etliche zu ewiger Schmach und Schande, was auf die erste und auf die lehte Auferstehung geht, Offen b. 20, 4 — 6. Es zeichnet sich aber diese Weißagung vom Antichrist vor der andern im neuen Testament vorkommenden dadurch aus, daß sie fortlaufend in der Art und Weise der vorigen Weißagung B. 235. viel mehr in's Einzelne geht, seinen Character mehr in speciellen Zügen bezeichnet, und den Gang seines kurzen Siegeslaufs im Aeußern näher beschreibt. Aber eben daher kommt es, daß von dieser Weißagung), weil sie so in's Einzelne geht und wir ihre Erfüllung noch nicht erlebt haben, eben so wenig jezt eine Auslegung gegeben werden kann, als von den einzelnen Hindeutungen in der obigen Weißagung auf die Zeit vor den Maccabäern vor ihrer Erfüllung eine Auslegung hätte

*) zu größerer Verständlichkeit möge hier eine theilweise deutlichere Ueberseßung derselben stehen: V. 36. Und der König wird thun, was er will, und wird sich erheben und aufwerfen wider Alles, das Gott ist, und wider den Gott aller Götter wird er Grâuliches reden; und wird ihm gelingen, bis der Zorn zu Ende ist; denn was beschlossen ist, das wird geschehen. 37. Und er wird seiner Våter Gott nicht achten; er wird weder der Frauenliebe, noch irgend eines Gottes achten; denn er wird sich wider Alles aufwerfen. 38. Aber an dessen Statt wird er die Gottheit seiner Bollwerke ehren, er wird einem Gott, davon seine Våter nichts gewußt haben, mit Gold, Silber, Edelsteinen - und Kleinodien Ehre erweisen; 39. und wird den Schuß seiner Bollwerke, und die fremde Gottheit, die er für die seinige erkennen wird, mit Ehre überschütten, und wird Viele unter ihre Herrschaft bringen, und den Erdboden um den Kaufpreis austheilen. 40. Wann aber jenes Ende kommt, wird sich der König gegen Mittag mit ihm stoßen; da wird der König gegen Mitternacht wie im Sturm gegen ihn losbrechen mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen, und wird in die Länder fallen und wie eine Fluth daherströmen; 41. und wird in das werthe Land kommen, und Viele werden fallen. Diese aber werden seiner Hand entrinnen: die Edomiter, die Moabiter und die Vornehmsten unter den Ammoniten.

recken u. s.-w.

42. Und er wird seine Hand über die Länder auss

gegeben werden können. Uns gebührt nur, das zu Herzen zu nehmen, was der Engel nachher zu Daniel sagt: Obgleich die Gottlosen werden gottloses Wesen führen und die Gottlosen alle nicht darauf achten werden, so werden doch die Verständigen darauf merken, und Viele werden es, wenn die Zeit der Erfüllung näher rückt, durchforschen und großen Verstand darin finden. Davon gleich noch Mehreres. Denn die Lehrer, von denen er sagt, daß sie leuchten werden, wie des Himmels Glanz, das sind eben, wie dasselbe Wort in den früheren Versen 33. und 35. übersetzt ist, die Verständigen, die selber geistliche Erfahrung haben, und nach dieser Erfahrung Andere zurechtweisen, die nicht wie die blinden Kinder dieser Welt Gott und Sein Wort verachten in ihrem Hochmuth und Eigendünkel, sondern deren Weisheit darin besteht, Gott und Seinem Wort sich zu unterwerfen, auf die Wege und den seligen Rathschluß Gottes mit Seiner Kirche und mit Seinen einzelnen Kindern zu merken, und dadurch in der jezt vorhandenen Versuchungs- und Kampfzeit sich leiten zu lassen.

Kapitel 12.

Schluß der Weißagung und Befehl, dieselbe zu versiegeln. V. 4-13.

4. Und nun, Daniel, verbirge diese Worte, und versiegle diese Schrift, bis auf die leßte Zeit; so werden Biele darüber kommen, und großen Verstand finden. 5. Und ich, Daniel, sahe und siehe, es standen zween andere da, einer an diesem Ufer des Wassers, der andere an jenem Ufer. 6. Und er sprach zu dem in leinenen Kleidern, der oben am Wasser stand: Wann will es denn ein Ende seyn mit solchen Wundern? 7. Und ich hörete zu dem in leinenen Kleidern, der oben am Wasser stand: under hob seine rechte und linke Hand auf gen Himmel und schwur bei Dem, so ewiglich lebet, daß es eine Zeit, und etliche Zeiten, und eine halbe Zeit währen soll; und wenn die Zerstreuung des heiligen Volkes ein Ende hat, soll solches alles geschehen. 8. Und ich hörete es, aber ich verstand es nicht, und sprach: Mein Herr, was wird darnach werden? 9. Er aber sprach: Gehe hin, Daniel, denn es ist verborgen und verFiegelt, bis auf die leste Zeit. 10. Viele werden gereiniget, ges läutert und bewähret werden: und die Gottlosen werden gottloses Wesen führen, und die Gottlosen werden es nicht achten; aber die Verständigen werden es achten. 11. Und von der Zeit an, wenn das tägliche Opfer abgethan und ein Gräuel der Berwüstung dar: gesezt wird, sind tausend zweihundert und neunzig Tage. 12. Wohl dem, der da erwartet und erreichet tausend dreihundert und fünf und dreißig Tage. 13. Du aber, Daniel, gehe hin, bis das Ende

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