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dienern) und (nachher auch) allem Volke, und hieß die Kam merer (Aufseher), daß sie die Königin Vasthi holeten, daß er zeigete ihre Schöne; aber die Königin wollte nicht kommen. Da ward der König sehr zornig, und sprach zu den Weisen (Geset kundigen), was für ein Recht (Strafe) man an der Königin thun follte? Da sprach Memuchan: Die Königin hat nicht als lein an dem Könige übel gethan; denn es wird solche That auss kommen (bekannt werden) zu allen Weibern, daß sie thre Männer verachten, und so wird sich Zorns (Streits) genug er heben. Man lasse ein Gebot ausgehen, daß Vasthi nicht mehr vor den König komme; und der König gebe ihr Königreich ihrer Nächsten (einer Andern), die besser ist, denn sie; und daß dieser Brief (Befehl) in fein ganzes Reich erschalle, daß alle Weis ber ihre Männer in Ehren halten. Das gefiel dem Könige, und er that nach dem Worte (Ausspruche). Da wurden Briefe (Befehle) ausgesandt, daß ein jeglicher Mann der Oberbert In seinem Hause sey. Es war aber ein jüdischer Mann zu Schloß Susan, Mardachai; und er war Vormund. (von) Hadassa, die ift (oder) Esther (Jenes bedeutet im Hebräischen, dieses im Persischen: Myrthe); und sie war eine schöne und seine Dirne (Jungfrau), und gefiel ihm (dem Könige), und ward genommen zum Könige Ahasveros ins Haus. Und der König ges wann Esther lieb, und er machte sie zur Königin. Und Esther hatte noch nicht angesagt ihre Freundschaft, noch ihr Volk, wie ihr Mardachai geboten hatte.

164. Hamans Stolz und Grausamkeit gegen Mardachai und

die Juden, Hülfe durch Esther. (Kap. 3.4.5.)

Nach diesem machte Ahasveros Haman groß, und erhöhete ihn über alle, die bei ihm waren. Und alle beugten die Kniee, und beteten Haman an; aber Mardachai betete nicht an. Da sprächen des Königs Knechte: Warum übertrittst du des Königs Gebot? Und da er ihnen nicht gehorchte, sagten sie es Haman an. Und da Haman sah, daß Mardachai nicht die Kniee beugte, ward er voll Grimm, und verachtete es, daß er an Mardachai allein sollte die Hand legen, sondern er trachtete, alle Juden zu vertilgen. Und Haman sprach zum Könige: Es ist ein Volk zerstreuet in allen Ländern deines Königreichs, und ihr Gesetz ist anders, und es ist nicht zu leiden, sie also (ferner thun) zu lassen. Gefällt es dem Könige: so schreibe er, daß man es umbringe. Und der Kö

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nig sprach zu Haman: Das Silber sey dir gegeben, dazu das Volk, daß du damit thust, was dir gefällt. Und Briefe wurden (nun) gesandt in alle Länder, zu vertilgen alle Juden auf Einen Tag. Da Mardachat erfuhr alles, was geschehen war, ging er mitten, in die Stadt, und schrie laut und kläglich, und in allen Ländern war ein großes Klagen unter den Juden. Da kamen die Diener Esther, und sagten es ihr an. Da erschrak die Königin sehr. Mardachai (aber ließ) Esther sagen: Wer weiß, ob du um dieser Zeit willen zum Königreich gekommen bist? Esther hieß Mardachai antworten: Faster für mich, ich und meine Dirnen wollen auch also fasten; und also will ich zum Könige gehen wi der das Gebot. Komme ich um, so komme ich um! Und am drit ten Tage zog sich Esther königlich an, und trat in den Hof am Haufe des Königs inwendig. Und da der König sah Esther stes hen, fand sie Gnade. Da trat Esther herzu, und rührete die Spiße des Scepters an. Da sprach der König: Was ist dir, Esther? Und was forderst du? Auch die Hälfte des Königreichs soll dir gegeben werden! Esther sprach: Gefällt es, so komme der Konig und Haman heute zu dem Mahl, das ich zugerichtet habe, Da hun der König und Haman zu dem Mahl kamen, sprach der König, da er Wein getrunken hatte: Was bittest du, Esther? Es soll dir gegeben werden. Da antwortete Esther: Meine Bitte ist: Habe ich Gnade gefunden: so komme der König und Haman (auch morgen wieder) zu dem Mahl, das ich für sie zurichten will. Da ging Haman des Tages hinaus fröhlich und gutes Muths, und ließ holen seine Freunde, und erzählte ihnen, wie ihn der König so groß gemacht hätte, und sprach: (Auch) die Kös nigin hat niemand lassen kommen mit dem Könige zum Wahl, ohr ne (als nur) mich; und ich bin auch morgen zu ihr geladen mit dem Könige! Aber an dem allen habe ich keine Genüge, so lange ich sehe den Juden Mardachal am Königs-Thor sitzen. Da sprachen sein Weib und seine Freunde: Man mache einen Baum Classe einen Galgen aufrichten), und sage morgen dem Kös nige, daß man Mardachai daran henke: so kommst du mit dem Könige fröhlich zum Mahl. Das gefiel Haman wohl, und er ließ einen (solchen) Baum zurichten.

165. Mardachais Belobung und Auszeichnung. Hamans Demüthigung. (Kap. 6. 7.) ·

In derselben Nacht konnte der König nicht schlafen, und hieß

bie Chronika (Geschichtbücher) bringen. Da die wurden ges lefen, traf fichs, daß geschrieben war, wie Mardachai hatte an gefaat, daß zwei Kämmerer getrachtet håtten, die Hand an den Konig zu legen. Und der Könia sprach: Was haben wir Mar dachai Ehre und Gutes dafür gethan? Da sprachen, die ihm dies neten: Es ist ihm nichts geschehen. Und der König sprach: Wee ift im Hofe? (Denn Haman war in den Hof gegangen, daß er dem Könige fagte, Mardachai zu henken). Und des Königs Knabert sprachen: Haman stehet im Hofe. Der König (prach: Laßt ihn herein gehen. Und da Haman hinein kam, sprach der König Was soll man dem Manne thun, den der König gerne wollte eh☛ ren? Haman aber gedachte in seinem Hetzen: Wem follte der König anders gerne wollen Ehre thun, denn mir? Und Haman sprach: Den Mann soll man herbringen, daß man ihm tonigliche Kleider anziehe, und daß man die königliche Krone auf sein Haupt feße, und führe ihn in der Stadt Gassen, und lasse rufen: So wird man thun dem Manne, den der König gerne ehren wollte? Der König sprach zu Haman: Eile und thue also mit Mardochai, und laß nichts fehlen an allem, das du geredet hast! Da nahm Haman Mardachai, und führte ihn auf der Stadt Gassen, und rief: So wird man thun dem Manne, den der König gerne ehr ren wollte! Haman aber eilete (hieraus) zu Hause, trug Leid, und erzählte seinem Weibe und seinen Freunden alles. Da fie aber noch mit ihm rederen, kamen des Könias Kämmerer, und tries ben Haman, zum Mahl zu kommen, das Esther zugerichtet hatte. Und da der König mit Haman kam zum Mahl, sprach er zu Esther: Was bittest du, daß man dir gebe?, Esther sprach: Habe ich Gnade vor dir gefunden: so gib mir mein Leben und mein Volk (schone meiner und meines Volkes)! Denn wir sind verkauft, daß wir vertilget werden; und wollte Gott, wie würs den zu Knechten und Mägden verkauft: so wollte ich schweigen; so würde der Feind doch dem Könige nicht schaden. Der König sprach: Wer ist der? Oder wo ist der, der solches in seinen Sinn nehmen dürfte, also zu thun? Esther sprach: Der Feind und Widersacher ist dieser böse Haman! Haman aber entsetzte sich; und der König stand auf in seinem Grimm, und ging in den Garten. Und Has man bat die Königin um sein Leben; denn er sah, daß ihm ein Unglück bereitet war. Und da der König wieder kam, lag Haman (noch knieend) an der Bank (dem Sopha), da Esther saß. Da sprach der König: Will er auch die Königin würgen bei mir

Im Haufe? Da das Wort aus des Königs Munde ging, verhüll. ten fie Haman (als einem Verbrecher) das Antlik; und der Kämmerer einer sprach: Es stehet ein Baum im House Hamans, den er Mardachai gemacht hatte, der Gutes für den König geredet hat. Der König sprach: Laßt ihn daran henken! Also henkte man Haman an den Baum.

166. Glüdliche Wendung für die Juden. (Kap.8.9.10.)

An dem Tage gab Ahasvéros der Königin Esther das Haus Hamans, des Juden Feindes; und Mardachai kam (zu ho her Ehre) vor dem König. Da sprach der König: Schreiber nun ihr für die (zum Besten der) Juden, wie es euch gefällt. Und in allen Landen und Städten ward Freude und Wonne unter ben Juden, Wohlleben und aute Tage, daß viele der Völker Jua ben wurden, und alle Landpfleger und Amtleute des Königs erbos ben (begünstigten) die Juden, und also thaten sie nach ih rem Willen an denen, die ihnen feind waren. Und Mardacháf fandte Briefe (Befehle), daß fie (feftlich) hielten den 14. und 15. des Monden Adar jährlich, nach den Tagen, darinnen die Juden zur Ruhe gekommen waren von ihren Feinden, und ihr, Leid in gute Tage verkehret war, daß sie dieselben halten sollten für Tage der Freude, und einer dem andern Geschenke schicken, und den Armen mittheilen; daher fie diese Tage (spottweise). Purim nenneten, nach dem Namen des Looses (das den abers gläubischen Haman so sehr getäuscht hatte. f. 10, 24. und 3, 7.)

Das Buch Hiob.*)

Auch die Frommen trifft Leiden, erfreut endlich aber auch wieder Gottes Hülfe; also murre und tadle nicht.

167. Hiobs Gottesfurcht, Widerwärtigkeit und Geduld. (Kap. 1.)

Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob, und wär schlecht und recht (schlicht oder ehrlich und rechtschaffen), gottesfürchtig, und meidete das Böse, und er war herrlicher (r'e is

Eigentlich ein Lehrgedicht; doch auch als lehrreiche Geschichte, wie Ruth in der biblischen Ordnung gelassen.

cher), denn alle. Eines Tages aber kam ein Bote, und sprach: Die Rinder pflügeten, und die Eselinnen gingen neben an der Weide; da fielen die aus dem Reiche Arabien herein, und nahmen sie, und schlugen die Knaben (Knechte) mit der Schärfe des Schwertes. Da er noch redete, kam ein anderer, und sprach: Das Feuer Gottes (Blik) fiel vom Himmel, und verbrannte Schafe und Knaben, und verzehrte sie. Da er noch redete, kam einer, und sprach: Die Chaldaer überfielen die Kameele, und nahmen sie, und schlugen die Knaben mit der Schärfe des Schwerts. Da er noch redete, kam einer und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken im Hause ihres Bruders ; da kam ein großer Wind, und stieß auf die vier Ecken des Hauses, und warf es auf die Knaben (jungen Leute). Da stand Hiob auf, und zerriß sein Kleid, und raufte sein Haupt (als Zeichen der Trauer), und sprach: Ich bin nackend von meiner MutterLeibe gekommen, nackend werde ich wieder dahin fahren! Doch der Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen! - Der Name des Herrn sey gelobet! In diesem allen fündigte Hiob nicht, und that nichts thörliches wider Gott.

168. Hiob, in Krankheit noch immer Gott ergeben, und ers quickt durch freundschaftliche Theilnahme. (Kap. 2.)

(Nachher) schlug (Gott) Hiob mit bösen Schwären (dem Aussaße), von der Fußsohle an bis auf seine Scheitel. Sein Weib sprach: Håltst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Er aber sprach: Haben wir Gutes empfangen von Gott, und sollten das Bose nicht auch annehmen? In diesem allen versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen. Da aber die Freunde Hiobs börren alles das Unglück, kamen sie, ihn zu (b-e-) klagen und zu trösten. Und fie kannten ihn nicht (mehr), und weinten, und saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte, und redeten nichts mit ihm; denn sie sahen, daß der Schmerz sehr groß war. 169. Hiobs Kleinmuth und Wortwechsel mit den Besuchern über der Menschen Schicksal und Würdigkeit. (Kap. 3—31.)

Darnach (im höchsten Schmerz und ohne Freundess troft) that Hiob (do ch) seinen Mund auf, und verfluchte seinen (Geburts) Tag. Und Hiob sprach: Warum bin ich nicht ge. ftorben von Mutterleibe an? So låge ich doch nun, und wåre stille, schliefe und hätte Ruhe! Warum ist das Licht gegeben den

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