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Mühseligen, und das Leben den betrübten Herzen, die des Todes warten, und (er) kommt nicht? Eliphas (der Freunde einer) (prach: Du hast viele unterwiesen, und, lasse Hånde ges stärket; nun es aber an dich kommt, erschrickst (verzaght) du! Ist das deine (Gottes,) Furcht, dein Troft, deine Hoffnung und deine Frömmigkeit ? Lieber, gedenke, wo ist ein Unschuldiger ums gekommen? Oder wo sind die Gerechten je vertilget? Selig ist der Mensch, den Gott strafet (züchtiget). Darum wegere rich der Züchtigung des Allmächtigen nicht; denn er verleßet, und ver. bindet; er zerschmeißet, und seine Hand heilet Aus sechs Trüb,

falen wird er dich erretten, und in der siebenten wird dich kein les `bel rühren. Hiob sprach: Die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, und die Schrecknife Gottes sind auf mich gerichtet! Lebret mich; ich will schweigen; und was ich nicht weiß, das unterweiset mich! Ich will reden von der Angst meines Herzens, und von Betrübniß meiner Seele. Ich begehre nicht mehr zu leben! Habe Ich gesündiget, was soll ich dir ́thun, o du Menschenhüter? · Und ̧ warum vergibst du mir meine Missethat nicht ? — Bildad sprach: Meinest du, daß Gott unrecht richte? So du dich bet Zeiten zu Gott thust (wendest), und so du rein und fromm bist: so wird er (dich) wieder aufrichten (beglücken). Hiob sprach: Ich weiß wohl, daß ein Mensch nicht rechtfertig bestehen mag gegen Gott. Er ist weise und mächtig; wem ist es je gelungen, der sich wider ihn gelegt hat? Zophar sprach: Wenn du dein Herz båte test gerichtet, und deine Hände zu ihm ausgebreitet; wenn du die Untugend håttest serne von dir gethan: so möchtest du dein Antlik aufheben ohne Tadel, und würdest fest (standhaft) seyn, und dich nicht fürchten; und dürftest dich deß trösten, daß Hoffnung da sey, und würdest mit Ruhe in das Grab kommen. Da antwors tete Hiob: Ja, ihr seyd die Leute; mit euch wird die Weisheit sters ben! Ich habe sowohl ein Herz (Verstand), als ihr. Was ihr wisset, das weiß ich auch. Doch wollte ich (nur) mit Gott rechs ten (mich berathen); (aber) ihr deutet es få'sdlich. Wird es ench auch wohl gehen, wenn er euch richten wird? Meinet ihr, daß ihr ihn tauschen werdet, wie man einen Menschen täuschet? Da antwortete Eliphas: Du strafest mit Worten, die nicht taue gen, und dein Reden ist kein nüße. Bist du der erste Mensch ges boren? Hast du Gottes heimlichen Rath gehöret? Sollten Gots tes Tröftungen so geringe vor dir gelten? Was ist ein Mensch, daß er sollte rein und gerecht seyn? Siehe, unter seinen Heiligen

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It keiner ohne Tadel, und die Himmel sind nicht rein vor ihm; wie vielmehr ein Mensch! Hiob sprach: Ihr seyd allzumal leidige Tröster! Wollen die losen Worte kein Ende haben? Mein Zeuge ift im Himmel, und der mich kennet, ist in der Höhe. Meine Freunde find meine Spötter; aber mein Auge thrånet zu Gott. Irre ich: so irre ich mir. Erbarmet euch mein, ihr meine Freun de; denn die Hand Gottes hat mich gerührt (in dies Leiden verset). Aber ich weiß, daß mein Erlöser lebet (Gott mein Retter seyn wird), und er wird mich hernach aus der Erde auferwecken, und ich werde darnach mit dieser meiner Haut umgeben werden, und werde in meinem Fleische Gott sehen. Von meiner Gerechtigkeit will ich nicht lassen, Mein Gewissen beisset mich nicht meines ganzen Lebens halber,

170. Elihus Wort an Hiob zu Gottes Rechtfertigung.
(Kap. 32-34.)

Da höreten die drei Männer auf, Hiob zu antworten, well er fich für gerecht hielt. Aber Elihu ward zornig über Hiob, daß er seine Seele gerechter hielte, denn Gott. Auch ward er zornig über seine Freunde, daß sie keine Antwort fanden, und doch Hiob verdammten. Und Elihu sprach: Du hast geredet: Ich bin rein, unschuldig, und habe keine Sünde. Eben daraus schließe ich wider bich, daß du nicht (ganz ges) recht bist; denn Gott ist mehr, als ein Mensch. Warum willst du mit ihm zanken, daß er dir nicht Rechenschaft gibt alles feines Thuns? Denn wenn Gott einmal etwas beschließt: so bedenket er es nicht erst hernach. Es sey ferne, daß Gott follte ungöttlich handeln, und der Allmächtige ungerecht; fondern er vergilt dem Menschen, darnach er verdient hat, und es trifft einen jeglichen nach seinem Thun.

171. Gottes Größe in seinen Werken. (Kap. 38. 39.)

Und der Herr (selbst) antwortete Hiob aus einem Wetter: Wer ist der, der so fehlet in der Weisheit, und redet so mit Unvers stand? Wo warest du, da ich die Erde gründete? Weißt du, wer Ihr das Maß gefeßet hat, oder wer über sie eine Richtschnur gezogen hat, oder worauf stehen ihre Füße (Grundpfeiler) versenket, oder wer ihr hat einen Eckstein geleget, da mich die Morgensterne mit einander lobeten, und jauchzeten alle Kin. der Gottes? Wer hat das Meer mit seinen Thüren verschlossen, da es herausbrach, wie aus Mutterleibe? Da ich es mit Wolken

kleidete, und in (Nebel) Dunkel einwickelte, wie in Windeln; da ich ihm den Lauf brach mit meinem Damme, und sprach: Bis hieher sollst du kommen, und nicht weiter; hier sollen sich. legen deine stolzen Wellen! Hast du bei deiner Zeit dem Morgen ge boten, und der Morgenröthe ihren Ort gezeiget? Bist du in den Grund des Meeres gekommen, und hast in den Fußstapfen der Tiefen gewandelt? Haben sich dir des Todes (der Unterwelt) Thore je aufgethan? Hast du vernommen, wie breit die Erde sey? Weißt du, welches ist der Weg, da das Licht wohnet, und wel. ches sen der Finsterniß Ståtte? Wußtest du, daß du zu der Zeit solltest geboren werden, und wie viel deiner Tage seyn würden? Bist du gewesen, da der Schnee herkommt, oder hast du gesehen, wo der Hagel herkommt? Wer hat dem Plakregen seinen Lauf ausgetheilet, und den Weg dem Blike, daß es regnet auf das Land, und macht, daß Gras wächset? Wer ist des Regens Vater? Wer hat die Tropfen des Thaues gezeuget? Aus wessen Leibe ist das Eis gegangen? Und wer hat den Reif unter dem Himmel gezeu, get? Kannst du die Bande der sieben Sterne zusammen binden? (Bandst du die Reize des Siebengestirns, der Ples jaden, zusammen) oder das Band des Orien auflösen (Hast du die Züge des Orion*) eingegraben)? Kannst du den Morgenstern hervorbringen zu seiner Zeit, oder den Wagen am Himmel über seine Kinder führen? Weißt du, wie der Hims mel zu regieren ist? Oder kannst du ihn meistern auf Erden? Kannst du (auch) deinen Donner in der Wolke hoch herführen? Kannst du die Bliße auslassen, daß sie hinfahren, und sprechen: Hier sind wir! Wer gibt die Weisheit in das Verborgene? Wer gibt verständige Gedanken? Wer ist so weise, der die Wolken jäh len könnte? Wer kann die Wasserschläuche am Himmel verstopfen? Kannst du der Löwin ihren Raub zu jagen geben, und die jungen Löwen fattigen? Wer bereitet dem Raben die Speise, wenn seine Jungen zu Gott rufen? Meinest du, das Einhorn (der wilde Büffel) werde dir dienen, und werde bleiben an deiner Krippe? Kannst du ihm dein Joch anknüpfen, die Furchen zu machen? Kannst du dem Roß Kräfte-geben, oder seinen Hals zieren mit feinem Geschrei (Mahne)? Kannst du es schrecken wie die Heus schrecken? Es stampfet auf den Boden, und ist freudig mit Kraft, und zieht aus, den Geharnischten entgegen. Es spottet der Furcht,

*) Orion heißt das prachtvollste Gestirn am Himmel.

und fliehet vor dem Schiverte nicht. Es zittert und tobet und fcharret in die Erde. Wenn die Trompete fast (hell) klinget, spricht es: Hui! und riecht den Streit von ferne. Fliegt der Ad ler aus deinem Befehle so hoch, daß er sein Nest in der Höhe macht, und (da B) seine Augen sehen ferne? Wer mit dem All, mächtigen hadern will, foll es ihm der nicht beibringen? Und wer Gott tadelt, soll es der nicht verantworten?

172. Hiobs Reue und neues Glück. (Kap. 39. 33-35. 42.)

Hiob sprach: Siehe, ich bin zu leichtfertig gewesen? Was soll Ich antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. Ich habe einmal geredet; zum andernmal will ich es nicht mehr thun. Ich erkenne, daß du alles vermagst; darum bekenne ich, daß ich habe unweislich geredet (über) das, (was) mir zu hoch ist, und (ich) nicht verstehe. Ich habe dich mit den Ohren gebo. ret, und mein Auge siehet dich auch nun. Darum schuldige (strafe) ich mich, und thue Buße in Staub und Asche. · Da nun der Herr diese Worte mit Hiob geredet hatte, sproch er zu Eliphas: Mein Zorn (Unwille) ist ergrimmet über dich und über deine zwei Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet, wie mein Knecht Hiob, (daß es nämlich auch unverdiente Uebel gebe). Und der Herr gab Hiob zweifältig so viel, als er gehabt hatte. Und es kamen zu ihm alle seine Brüder und alle seine Schwestern, und alle, die ihn vorhin kannten, und aßen mit ihm In seinem Hause, und trösteten ihn über allem Uebel, das der Herr über ihn hatte kommen lassen. Und der Herr segnete hernach Hiob mehr, denn vorhin; und (er) Erigte (auch noch) sieben Söhne und drei Töchter; und es wurden nicht so schöne Weiber gefunden in allen Landen, als die Töchter Hiobs. Und Hiob lebete nach diefem (noch) hundert und vierzig Jahre, daß er sah Kinder und Kindeskinder bis in das vierte Glied. Und Hiob starb alt und Lebenssatt.

Anmerkung. Nun folgen in der Ordnung: 1) die Pfalme oder 150 heilige Gesänge, die von verschiedenen Verfassern zu verschie denen Zeiten gedichtet worden sind, die aber, weil David allein 71 dazu beigetragen, vorzugsweise die Psalme Davids genannt werden. Ihr Subalt ist Lob und Dank für Gottes Wohltharen und Rettungen; Bekenntnisse der Sünden; Bitte um Hilfe und Segen, und mancherlei Lehre, Ermahnung und Trost. Das Vorzüglichste in der Abtheilung: Biblische Begeiste

rung. Die Salomonischen Schriften, als; die

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Sprüche Salomos oder Lehren der Weisheit und Tugend, die wenigstens dem größten Theil nach von Salomo herrühren, und der Prediger Salomos, worin vorzüglich auf das Eitle und, Bergänglige alles Jrdischen, unter vielen guten Belehrungen und Ermahnungen, aufmerksam gemacht wird, von welchen beiden Scriften das Wichtigste in den bezüglichen Abschnitten gegeben wird. Das nun folgende hohe Lied Salomos ist eine Samm: lung kleiner Lieder von Liebe und Liebesglück, in Geist und Sprache des Orients. 3) Die Propheten oder zu versøiedenen Zei ten levende weise und fromme, oft wunderthätige Männer, wel: de mit Geisteskraft und Freimüthigkeit den Fürsten und dem Volke die Wahrheit sagten, Thorheiten und Sünden straften, zu Buße und Besserung ermahnten, über reine Gottesverehrung und strenge Beobachtung des mosaischen Gesezes wachten, den uebertretern göttliche Strafen ankündigten, in Nothzeiten Muth und Trost zusprachen, mitunter auch die Zukunft, besonders den Untergang des jüdischen Staats und die Erscheinung eines Messias oder Heilandes, der ein Reich Gottes, d. h. eine bessere Religion, stiften würde, vorherverkündigten, vieles davon zum Theil in Beziehung auf Begebenheiten, die uns nicht genau bekannt ge worden, und im Gewande der morgenländischen Dichtersprache vorgetragen; daher in ihnen so viele Dunkelheiten. Dergleichen Propheten waren z. B. Samuel (N. 84. u. f.), Nathan unter David (N. 114, 118.), Elia unter Abab (N. 132–135.), Elisa auf fteter Wanderung (N. 136-142.) Schemaja (1 Kòn. 12, 22. 2 Chron. 12, 15.), Jeddo (2 Chrón. 13, 22.), Afaria (2 Chron. 15, 1.), Oded (2 Chron. 15, 8.), Hanani (2 Chron. 16.7.) Micha Jemlas Sohn, (1 Kôn. 22,8. N. 134.), Jehu (1 Kon. 16, 1.), Elieser (2 Chron 24, 37.), Sacharia, Jojadas Sohn, (2 Chron. 24, 20.), Uria (Jer. 26, 20.) u. a. Auch drei Prophetinnen werden erwähnt, als Debora (Richt. 4,4.), Hulda (2 Kón 22, 14. N. 149.) und Noadja (Nehem. 6, 14.) Derjenigen, von welchen Soriften im Kanon aufbehal ten worden, find fechszehn, nämlich die sogenannten vier gro Ben: 1) Jesaia (unter Usia, Jotham, Ahas und Hiskia) der vorzüglich auf den Messias hindeutete; 2) Jeremia (un ter Josia), der die Zerstörung Jerusalems und die babylonische Gefangenschaft verkündigte, und seinen Schmerz darüber in den Klagliedern aussprach; 3) Ezechiel oder Hesekiel, der mit Jojachin ins babylonische Eril geführt wurde, aber nebst dem vorigen die Wiederbefreiung verhieß, und 4) Daniel, der als Knabe mit nach Babylon kam, und von Nebukadnezar begünstigt, gebildet und im Staatsdienst angestellt wurde (N. 173—177.)und die zwölf kleinen, als: 5) Hofea (unter Usia bis Zerobeam II.); 6) Joel (wahrscheinlich unter Usia), ein sanfterer Strafprediger; 7) Amos (gleichzeitig mit den beiden vorigen, und ein strenger Eiferer); 8) Shadja, um die Zeit der babyIonischen Gefangenschaft; 9). Jona, vor und zu Jerobeams II. Zeit (N. 178. u. 179.); 10) Mica, Zeitgenosse Jefaias, ibut sleich an Strenge und hoffnung 11) Nahum (wahrscheinlich

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