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bes gleichen ist nicht auf Erden von Schöne und Weisheit! Und Holofernes sprach: Das hat Gott also geschickt, daß er dich her gefandt hat. Wird nun dein Gott solches ausrichten: so soll er auch mein Gott seyn; du sollst groß werden beim Könige, und dein Name foll gepriesen werden im ganzen Königreiche. Und da sie die Knechte in das Gemach führen wollten, bat sie, daß man ihr erlaubte, Abends und Morgens heraus zu geben, und ihr Gebet zu thun. Da befahl Holofernes, daß man sie drei Tage sollte fret aus und ein lassen gehen. Am vierten Tage machte Holofernes ein Abendmahl, und da es sehr spåt ward, gingen seine Diener hinweg allesammt trunken. Da nun Holofernes im Bette lag, trunken war, und schlief, trat Judith vor das Bette, und betete heimlich mit Thränen: Herr, stärke mich, und hilf mir gnädiglich das Werk vollbringen, das ich mit ganzem Vertrauen auf dich habe vorgenommen! langete das Schwert, ergriff ihn beim Schopf, und sprach abermal: Gott, stärke mich in dieser Stunde! Und fie hieb zweimal in den Hals mit aller Macht; darnach schnitt sie ihm den Kopf ab. Darnach ging fie heraus, und gab das Haupt ihrer Magd, und hieß es in einen Sack stoßen. Und sie gingen mit einander hinaus, nach ihrer Gewohnheit, durch das Lager, daß sie heimlich an das Thor der Stadt kamen; und Judith rief den Wächtern: Thut die Thore auf; denn Gott ist mit uns! Als sie auf den Plaß kam, hieß sie stille seyn, und sprach: Dan fet dem Herrn, unserm Gott, der nicht verläßt diejenigen, so auf ihn trauen, und hat diese Nacht den Feind seines Volkes durch meine Hand, umgebracht! Und sie zog das Haupt Holofernes hers aus, und zeigte es ihnen. Und Ofia sprach: Gesegnet bist du, Tochter, vom Herrn, dem höchsten Gott, vor allen Weibern auf Erden! Und gelobet sey der Herr, der dir hat Glück gegeben, darum, daß du deines Lebens nicht geschonet haft in der Trübsal deines Volkes, sondern hast es errettet vor dem Herrn! Und als les Volk sprach: Amen, Amen! Da der Tag anbrach, hångten fie (auf Judiths Rath) den Kopf über die Mauern, und fies len hinaus mit ihren (Heer-) Haufen und mit großem Geschrei. Und da solches die in der Scharwache sahen, liefen sie zu Holofers. nes Gezelt, und sagten den Kammerdienern: Gehet hinein, und wecket ihn; denn die Mäuse sind herausgelaufen aus ihren Löchern, und sind kühn geworden, daß sie uns nun angreifen! Da ging Bagoa hinein, und horchte, ob er sich regen wollte; da er aber nichts vernahm, hob er den Vorhang auf; da sah er den Leichnam.

Da schrie und heulte er laut, und sah in der Judith Kammer, und da er sie nicht fand, lief er heraus, und sprach: Ein einziges hebräisches Weib-har das ganze Haus Nebukadnezars, zu Sport gemacht; denn Holofernes liegt da todt! Und es ward ein großes Setergeschrei unter ihnen.

184 Der Assyrer Niederlage und Israels Jubel. (Kap. 15. 16.)

Und sie konnten nicht Rath halten, und nahmen die Flucht, und die Kinder Israel eilten ihnen nach; well aber der Assyrer (Schlachts) Ordnung zertrennt war, und die Kinder Israel in ihrer Ordnung zogen, schlugen sie alle, die sie ereilen konnten. Und Ofia fandte zu allen Städten, daß man auf war, und jagte dem Feinde nach bis zum Lande hinaus. Aber das übrige Volk fiel in der Assyrer Lager, und brachten großes Gut davon; die andern aber, da sie wieder kamen, brachten mit sich alles, was diese mit fich geführt hatten; und das ganze Land ward reich von solchem Raube. Darnach kam Jojakim, der Hohepriester, von Jerus falem, mit allen Priestern, daß sie Judith sähen; und sie ging hers vor zu ihnen. Da priesen sie sie alle zugleich: Du bist die Krone Jerusalems, du bist die Wonne Jfraels, du bist eine Ehre des gans zen Volks, daß du solche löbliche That gethan und Israel so große Wohlthat erzeiget hast! Und da man nun dreißig Tage lang die Beute ausgetheilet hatte, gaben sie Judith köstliche Geräthe, so Holofernes gehabt hatte, an Gold, Silber, Kleidern und Edel. steinen; und war jedermann fröhlich, fangen und sprangen, beide Jung und Alt. Da sang Judith dem Herrn dies Lied: Spielet dem Herrn, und finget ein neues Lied, send fröhlich, und rufet seinen Namen an! Der Herr ist es, der den Kriegen steuern kann! Herr heißt sein Name! Herr Gott, du bist der mächtige Gott, der große Thaten thut, und niemand kann dir widerstehen! Es muß dir alles dienen; denn was du sprichst, das muß geschehen! Nach folchem Siege zog alles Volk von Bethulien gen Jerusalem; den Herrn anzubeten; und das Volk war fröhlich zu Jerusalem bei dem Heiligthume mit der Judith drei Monate lang. Darnach zog jedermann wieder heim, und Judith ward hoch geehret im gans zen Lande; und sie nahm keinen Mann (wieder), und ward sehr alt; und ihre Magd (Sklavin) machte sie (aus Dankbarkeit) frei, und alles ihr Gut theilte sie unter ihres Mannes Freunde. Und weil sie lebte, und dazu lange hernach, durfte niemand Israel (mit Krieg) überziehen.

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Das Buch Tobias.

Die Schilderung einer geprüften, aber gottesfürchtigen, durch wechs felfeitige Gatten Eltern und Kindesliebe häuslich glücklichen Familie, deren Frömmigkeit und Gottvertrauen, nicht unbelohnt blieben.

185. Tobias, der Gottess und Menschenfreund, verfolgt und gerettet. (Kap. 1.)

Es war ein Mann mit Namen Tobias, und wiewohl er (in dem affyrischen Lande) unter Fremden gefangen foar, ist er dennoch von Gottes Wort nicht abgefallen; und alles, was er hatte, theilte er seinen mitgefangenen Brüdern und Verwandten mit. Da er erwachsen war, nahm er ein Weib, mit Namen Hanna, und zeugte mit ihr einen Sohn, welchen er auch Tobias nannte, und lehrte ihm Gottes Wort von Ju gend auf, daß er Gott fürchtete, und die Sünde meldete. Und well er von ganzem Herzen den Herrn fürchtete, gab ihm Gott Gnade vor Salmanasser, daß er ihm erlaubte, frei zu gehen, wo er hin wollte, und auszurichten, was er zu thun hatte. Só jog er nun zu allen, die gefangen waren, und tröstete fie mit Gottes Wort. Und er kam in die Stadt Meden, und da er unter an dern Ifraeliten fah einen mit Namen Gabel, der sehr arm war, that (teh) er ihm Geld; und nahm eine Handschrift von ihm. Die hungrigen speiste er, die Nackenden kleidete er, die Cauf Befehl des Tyrannen) Erschlagenen begrub er. Als aber folches der König erfuhr, hieß er ihn toden, und nahm ihm alle feine Güter. Tobias aber floh, und hielt sich heimlich bei guten Freunden auf. Aber (bald darauf) ward der König von seinen eigenen Söhnen erschlagen, und Tobias kam wieder heim, und alles sein Gut ward ihm wieder gegeben.

186, Tobias und Saras Unglück, Krånkung und beschlossene. Gotteshülfe. (Kap. 2:3.)

Darnach auf des Herrn Fest, da Tobias ein herrliches Mahl zugerichtet hatte, sprach er zu seinem Sohne: Gehe hin, und labe die Gottesfürchtigen, daß sie mit uns effen! Und als er wie der heim kam, fagte er, daß einer auf der Gasse todt låge. Da stand Tobias bald auf vom Tisch, vor dem Essen, und hob ihn auf, und trug ihn in sein Haus, daß er ihn des Nachts heimlich begrübe; und er aß sein Brod mit Trauern. Seine Freunde aber

straften ihn, und sprachen: Erst neulich hat dich der König um der Sache willen heißen töden, und bist kaum davon gekommen; noch begråbst du die Todten! Tobias aber fürchtete Gott mehr, benn den König. Es begab sich aber auf einen Tag, da er heim fam, als er Tode begraben hatte, und,müde war, und sich neben eine Wand legte, und entschlief, schmeißte eine Schwalbe aus ihrem Neste; das fiel ihm heiß in die Augen, und davon ward er blind. Solche Trübsal aber ließ Gott über ihn (blos darum) kom. men, daß die Nachkommen ein Exempel der Geduld hätten. Und nachdem er von Jugend auf Gott gefürchtet hatte, murrete er (auch jeßt) nicht wider Gott, daß er ihn hatte lassen blind wers den. Und wie die Könige (vornehmsten Heiden) des heiligen Hiobs spotteten, also verlachten Tobias (auch) seine eigenen Freuns de, und sprachen: Wo ist nun (der Lohn für) dein Vertrauen, darum du dein Almosen gegeben und so viel Todte begraben hast? Tobias strafte fie, und sprach: Saget nicht also; denn wir sind Kinder der Heiligen, und warten auf ein Leben, welches Gott g tiger ben wird denen, so im Glauben stark und fest bleiben. Hanna aber, fein Weib, arbeitete fleißig, und ernährte ihn mit Spins

Es begab sich aber, daß fie eine Junge Ziege heimbrachte; und da sie Tobias hörete blöten, sprach er: Sehet zu, daß sie nicht gestohlen sey; gebet es dem rechten Herrn wieder. Ueber diese Rede ward seine Hausfrau zornig, und sprach: Da siehet man, daß dein Vertrauen nichts ist, und deine Almosen verloren sind! Mit solchen und andern Worten mehr warf sie ihm sein Elend vor. Da seufzte Tobias tief, und betete: Ach Herr, erzeige mir Gnas de, und nimm meinen Geist weg in Frieden; denn ich will viel lieber todt seyn, denn leben! Und es begab sich desselbigen Tages. daß Sara, eine Tochter Raguels, in der Meder Stadt Rages, auch übel geschmähet und gescholten ward von einer Magd ihres Vaters. Ihr hatte man sieben Männer nach einander gegeben; und ein böser Geist (ein, schnell hinraffendes Uebel) hatte fie alle getödet. Darum schalt sie ihres Vaters Magd, und prach: Du Männermörderin! willst du mich auch töden, wie du die fieben Männer getödet hast? Auf solche Worte ging Sara in eine Kammer oben im Hause, und aß und trank nicht drei Tage und drei Nächte, und hielt an mit Beten und Weinen, und sprach: 3u dir, Herr, fehre ich mein Angesicht, und bitte dich, daß du mich erlösest aus dieser schweren Schmach, oder mich von hinnen nehmest! Du weißt, Herr, daß ich keines Mannes begehret habe,

und meine Seele rein behalten von aller bösen Lust, und habe mich nie zu unzüchtiger und leichtfertiger Gesellschaft gehalten. Einen Mann aber zu nehmen habe ich gewilliget in deiner Furcht, und nicht aus Vorwiß. In derselben Stunde ward

beider Gebet erhöret von dem Herrn.

187. Tobias våterliche Ermahnung und Fürsorge. Des Soh, nes Abreise. Der Mutter Trauer. (Kap. 4. 5.)

Da nun Tobias gedachte, daß er sterben würde, rief er seinen Schn, und sprach: Lieber Sohn, wenn Gott wird meine Seele wegnehmen: so begrabe meinen Leib, und ehre deine Mutter alle dein Lebenlang. Denke daran, was sie für Gefahr ausgestanden hat, da sie dich unter ihrem Herzen trug. Und wenn sie gestorben ist: so begrabe sie neben mich. Und dein Lebenlang habe Gott vor Augen und im Herzen, und hüte dich, daß du in keine Sünde willigest, und thust wider Gottes Gebot. Von deinen Gütern Hilf den Armen: so wird dich Gott wieder gnådig ansehen. Haft du viel: so gib reichlich ;. hast du wenig: so gib doch das Wenige mit treuem Herzen. Almosen ist ein großer Trost vor dem höch ften Gott. Hoffart laß weder in deinem Herzen, noch in deinen Worten herrschen; denn sie ist ein Anfang alles Verderbens. Was du nicht willst, das man dir thue, das thue einem andern auch nicht. Alezeit suche Rath bei den Weisen; und danke allezeit Gott, und bete, daß er dich regiere, und du in allen deinem Bornehmen seinem Worte folgeft. Du sollst auch wissen, daß ich zehn Pfund Silber geliehen habe dem Gabel in Rages. Darum denke, wie du zu ihm kommst, und solches Geld fordert. Sorge nicht! Wir sind wohl arm; aber wir werden viel Gutes haben, so wir Gott werden fürchten, die Sünde meiden, und Gutes thun. Da antwortete der junge Tobias: Alles, was du mir ges sagt hast, mein Vater, das will ich thun. Wie ich aber das Geld einmahnen soll, das weiß ich nicht; er kennet mich nicht, so kenne Ich ihn auch nicht. Was soll ich ihm für ein Zeichen bringen, daß er mir Glauben gebe? Da antwortete sein Vater: Seine Hands schrift habe ich bei mir; wenn du die ihm weisen wirst: so wird er dir bald das Geld geben. Da ging der junge Tobias hinaus, und fand einen feinen jungen Gefellen stehen, bereitet zu wandern; und wußte nicht, daß es der Engel Gottes (ein Gottesges sandter) war. Und Tobias sprach zu ihm: Weißt du den Weg in das Land- Meden? Er antwortete: Ich bin ihn oft gezogen,

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