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20. Jakobs Verheirathung. (Kap. 29.)

Jakob ging in das Land gegen Morgen, und sah sich um, und Rehe, da war ein Brunnen auf dem Felde, und drei Heerden Schafe lagen dabei. Und Jakob sprach: Lieben Brüder, wo feyd ihr her? Sie antworteten: Wir sind von Haran. Er sprach zu ihnen: Kennet ihr auch Laban? Sie antworteten: Wir keng nen ihn wohl. Er sprach: Gehet es ihm auch wohl? Sie ants worteten: Es gehet ihm wohl; und siehe, da kommt feine Toch ter Rahel. Als er noch mit ihnen redete, kam Rahel mit den Schafen ihres Vaters. Da aber Jakob sah Rahel, trat er hins ju, und wälzete ten Stein von dem Loch des Brunnens, und tráns fete die Schafe, und küssere Rahel, und weinete laut, und sagte ihr an, daß er ihres Vaters Bruder (Verwandter) ware, und Rebekkas Sohn. Da lief sie, und sagte es ihrem Vater an. Da aber Laban hörte von Jakob, lief er ihm entgegen, und herzete und küssete ihn, und führete ihn in sein Haus. Und da er nun einen Monat bei ihm gewesen war, sprach Laban: Wiewohl du mein Bruder bist, solltest du mir darum umsonst dienen? Sage an, was soll dein Lohn seyn? Laban hatte aber zwei Töchters die älteste, Lea, hatte ein blödes Geficht (war triefäugig), Rahel (aber) war hübsch und schön. Und Jakob gewann die Rahel lieb, und sprach: Ich will dir sieben Jahre um Rahel, deine Jüngste Tochter, dienen. Laban antwortete: Es ist besser, ich gebe fie dir, als einem andern; bleibe bei mir. Also dienete Jakob um Rahel sieben Jahre, und däuchten ihn, als wårens einzelne Tage, so lieb hatte er sie. Und Jakob sprach zu Laban: Gib mir nun mein Weib. Da lud Laban alle Leute des Ort, und machte, ein Hochzeitmahl. Aber er nahm seine Tochter Lea, und brachte fie zu ihm. Und Jakob sprach zu Laban: Warum hast du mir das gethan? Habe ich dir nicht um Rahel gedienet? Laban antwor tete: Es ist nicht Sitte in unserm Lande, daß man die jüngste ausgebe vor der ältesten. Halte aus: so will ich dir diese auch ges ben, um den Dienst, den du bel mir noch andere sieben Jahre thun follst. Jakob that also. Da gab ihm Laban (a uch) seine Tochter Rahel zum Weibe.

21. Gottes Segen. Jakobs Heimkehr. (Kap. 31, 32.)

Und es kamen vor ihn die Reden der Kinder Labans, daß fie fprachen: Jakob hat all unfers Vaters Gut zu (an) fich gebracht,

und

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und von unsers Vaters Gut hat er solchen Reichthum zuwege gebracht. Da sandte Jakob hin, und ließ rufen Rahel und Lea, und sprach su ihnen: Ich sehe eures Vaters Angesicht, daß es nicht gegen mich ist, wie gestern und ehegestern (sonst); aber der Gott melnes Vaters ist mit mir gewesen. Und ihr wisset, daß ich aus. allen meinen Kräften eurem Vater gedienet habe. Und er hat mich getäuscht, und nun zehnmal meinen Lohn verändert; aber Gott hat ihm nicht verstattet, daß er mir Schaden thåte. Also hat Gott die Güter eures Vaters ihm entwandt, und mir gegeben. Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traume: Ich habe alles ger sehen, was dir Laban thut. Nun, mache dich auf, und ziehe aus diesem Lande, und ziehe wieder in das Land deiner Freundschaft. Da antwortete Rahel und Lea: Wir haben doch kein Theil, noch Erbe in unsers Vaters Hause. Hat er uns doch gehalten als die Fremden; denn er hat uns verkauft, und unsern Lohn verzehrt (sich jugeeignet). Darum hat Gott unserm Vater entwandt seinen Reichthum zu uns und unsern Kindern. Alles nun, was Gott dir gefaget hat, das thue. Also machte sich Jakob auf zu Isaak, feinem Vater, ins Land Kanaan, und sprach: Herr, der du zu mir gesagt hast: Zlehe wieder in dein Land und zu deiner Freunds schaft; ich will dir wohlthun, ich bin zu gering aller Barmhers gigkeit und aller Treue, die du an deinem Knecht gethan hast! Denn ich hatte nicht mehr, denn diesen Stab, da ich über diesen Jordan ging, und nun bin ich zwei Heere (Karavanen von Dienern und Bleh) geworden.

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22. Versöhnung Jakobs mit Esau. (Kap. 33.)

Jakob hob seine Augen auf, und sah seinen Bruder Esau kom men mit vierhundert Mann. Und er neigete sich siebenmal auf die Erde, bis er zu seinem Bruder kam. Esau aber lief ihm ent gegen, und herzete ihn, und fiel ihm um den Hals, und küssete ihn; und sie weineten. Und Esau sprach: Was willst du mit alle dem Heer, dem ich begegnet bin? Er antwortete: Daß ich Gnade fände vor meinem Herrn. Esau sprach: Ich habe genug, mein Bruders behalte, was du hast. Jakob antwortete: Ach nicht, habe ich Gnade gefunden vor dir: so nimm mein Geschenk von meiner Hand, und laß dirs wohlgefallen von mir. Nimm doch den Segen von mir an, den ich dir zugebracht habe; denn Gott hat mirs bescheret, und ich habe alles genug. Also nöthigte er ihn, daß ers nahm. Und er sprach: Laß uns fortziehen und

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reisen; ich will mit dir ziehen. Er aber sprach zu ihm: Mein Herr ziehe vor seinem Knechte hin; ich will gemächlich hintens mach treiben.

23. Jakobs Wanderung und Familienschicksale. Isaaks Tod. (Kap. 33. 35.)

Darnach jog Jakob gen Salem, und kaufte ein Stück Ackers. Dafelbft richtete er seine Hütte auf, und richtete daselbst einen Als tar zu, und rief an den Namen des starken Gottes Israels. Spår terhin (nachdem Streit mit den Landesbewohnern" entstanden war) zog Jakob gen Lus im Lande Kanaan, die da Bethel heißet, und sprach zu seinem Hause und zu allen, die mit ihm waren: Thut von euch die fremden Götter! Gott erschien Jakob abermal, und fegnete ihn, und sprach zu ihm: Du sollst nicht mehr Jakob, sondern Israel (Er kämpft mit Gott) sollst du heißen. Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott! Bey fruchtbar und mehre dich. Völker und Völkerhaufen sollen von dir kommen, und Könige; und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir geben, und will es deinem Samen nach dir geben. Und sie zogen von Bethel; und Rahel gebar Benjamin, und starb (gleich nach der Geburt), und Jakob hatte nun zwölf Söhne: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Jsa, fchar, Sebulon, Joseph, Benjamin, Dan, Naphtali, Gad und Affer. Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak gen Mamreh in die Hauptstadt Hebron, und Isaak ward hundert und achtzig Jahre alt, und nahm ab, und starb, und ward versammelt zu seinem Volk, alt und Lebenssatt. Und seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn.

24. Bruderneid gegen Joseph. (Kap. 37.)

Ifrael aber hatte Joseph lieber, denn alle seine Kinder, darum, daß er ihn im Alter gezeuget hatte; und machte ihm einen bunten Rock. Da nun seine Brüder sahen, daß ihn ihr Vater lieber hats te, waren sie ihm seind, und konnten ihm kein freundlich Wort susprechen. Dazu hatte Joseph einmal einen Traum, und sagte. feinen Brüdern davon; da wurden sie ihm noch feinder. Denn er sprach zu ihnen: Höret, Liebe, was mir doch geträumet hat! Mich dåuchte, wir banden Garben auf dem Felde, und meine Garbe richtete sich auf, und stand; und eure Garben umher neis geten sich gegen meine Garbe. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Solltest du unser König werden, und über uns herrschen? Und

er hatte noch einen andern Traum; den erzählte er seinen Brüdern, und sprach: Siehe, ich habe noch einen Traum gehabt: Mich däuchte, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigeten fich vor mir. Und da das seinem Vater und seinen Brüdern gesagt ward, ftrafte ihn sein Vater, und sprach: Was ist das für ein Traum? Soll ich und deine Mutter und deine Brüder kommen; und dich anbeten? Und seine Brüder neideten ihn; aber sein Va ter behielt diese Worte. Da nun seine Brüder hingingen, zu wei Ben das Vieh, sprach Israel zu Joseph: Gehe hin, und fiehe, obs wohl stehe um deine Brüder und um das Vieh, und sage mir wie. der, wie sichs verhält. Da folgte Joseph seinen Brüdern nach, und fand sie. Als sie ihn nun sahen von ferne, ehe denn er nahe bei sie kam, schlugen sie an, daß sie ihn todeten; und sprachen unter einander: Sehet, der Träumer kommt daher! So kommt nun, und last uns ihn erwürgen, und in eine Grube werfen, und fagen, ein böses Thier habe ihn gefressen; so wird man sehen, was feine Träume sind. Da das Rüben hörte, wollte er ihn aus ihren Hånden erretten, und sprach: Lasset uns ihn nicht toden! Vers gießet nicht Blut, sondern werfet ihn in die (Wasser,) Grube, die in der Wüste ist, und leget die Hand nicht an ihn. Als nun Joseph zu seinen Brüdern kam, zogen sie ihm seinen Rock mit dem bunten Rocke aus, und nahmen ihn, und warfen ihn in eine Gru be; aber dieselbige Grube war leer, und kein Wasser darinnen. Und sie setzten sich nieder zu essen. Indessen sahen sie einen Haus fen Ismaeliter (Midianiter, Araber) kommen von Gilead, mit ihren Kameelen; und diese zogèn hinab in Aegypten. Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was hilfts uns, daß wir unsern Bru der erwürgen, und sein Blut verbergen? Kommt, laßt uns Ihn den Ismaelitern verkaufen, daß sich unsere Hånde nicht an ihm vers greifen; denn er ist unser Bruder. Und sie gehörchten ihm. Und da die Midianiter, die Kaufleute, vorüber reiseren, zogen sie ihn heraus aus der Grube, und verkauften ihn um zwanzig Silbers linge (10 Thaler). Als nun Ruben wieder zur Grube kam, und fand Joseph nicht darinnen, zerriß er sein Kleid, und kam wieder zu seinen Brüdern, und sprach: Der Knabe ist nicht da! Wo soll ich hin? Da nahmen sie Josephs Rock, und schlachteten einen Ziegenbock, und tunkten den Rock ins Blut, und schickten den bunten Rock hin, und ließen ihn ihrem Vater bringen, und fagen: Diesen haben wir gefunden; siehe, ob es defnes Sohnes Rock sey, ober nicht? Er erkannte ihn aber, und sprach: Es ist meines'

Sohnes Rock! Ein reißendes Thier hat Joseph zerrissen! Und Jakob zerriß seine Kleider (als Zeichen der Trauer), und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit. Und alle seine Söhne und Tochter traten auf, daß sie ihn trösteten; aber er wollte sich nicht trösten lassen, und sprach: Ich werde mit Leide hinunter fahren in die Grube zu meinem Sohne.

25. Josephs Versuchung zur Sünde. (Kap. 39.)

Joseph ward hinab in Aegypten geführet, und Potiphar, ein ågyptischer Mann, des Pharao Kämmerer und (Haus,) Hofmeis fter, faufte ihn von den Ismaelitern. Und der Herr war mit Joseph, daß er ein glückseliger Mann ward. Und sein Herr sah, daß der Herr mit ihm war; denn alles, was er that, da gab der Herr Glück zu durch ihn, also, daß er Gnade fand vor seinem Herrn, und der fegte ihn über sein ganzes Haus, und alles, was er hatte, that er unter seine Hånde. Und von der Zeit an fegnete der Herr des Aegypters Haus um Josephs willen. Darum ließ er alles unter Josephs Hånden, und er nahm sich keines Dinges an. Und Jo seph war schön und hübsch von Angesicht; und es begab sich, daß feines Herrn Weib ihre Augen auf Joseph warf. Er weigerte sich aber, und sprach zu ihr: Wie sollte ich denn nun ein solch großes Uebel thun, und wider Gott sündigen? Sie aber sagte zu ihrem Manne: Der hebräische Knecht (Sklav), den du uns herein ge bracht hast, kam zu mir herein, und wollte mich zu Schanden machen. Da nahm ihn sein Herr, und legte ihn ins Gefängniß. Aber der Herr war mit ihm, und ließ ihn Gnade finden vor dem Amtmanne (Auffeber) über das Gefängniß, daß er ihm unter feine Hand befahl alle Gefangene im Gefängniß, auf daß alles, was da geschah, durch ihn geschehen mußte. Denn der Amtmann über das Gefängniß nahm sich keines Dinges an; denn der Herr war mit Joseph, und was er that, da gab der Herr Glück dazu.

26. Josephs Erhöhung. (Kap. 41.)

Und nach zwei Jahren hatte Pharao einen Traum. Und da es Morgen ward, wurde sein (abergläubischer) Geist bekům, mert, und er schickte aus, und ließ rufen alle Wahrsager in Aegyps ten, und alle Weisen, und erzählte ihnen seine Träume; aber da war Eeiner, der sie dem Pharao deuten konnte. Da redete der oberste Schenke zu Pharao, und sprach: Ich gedenke heute an meine Sün de! Da Pharao (einst) zornig ward über seine Knechte, und mich

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