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mehr, denn unfer Vater Abraham, welcher gestorben ist, und die Propheten sind gestorben? Was machst du aus dir selbst? Jesus antwortete: So ich mich selber ehre: so ist meine Ehre nichts. Es ist aber mein Vater, der mich ehret, von welchem ihr sprechet, er sey euer Gott, und kennet ihn nicht; ich aber kenne ihn. Abraham, euer (Stamm) Vater, ward froh (über die Verheißung), daß er meinen Tag (die Messiaszeit wenigstens im Geiste) sehen sollte; und er sah ihn, und freuete sich. Da sprachen die Juden: Du bist noch nicht funfzig Jahre alt, und hast Abraham gesehen? Jesus sprach: Wahrlich! ich sage euch: Ehe denn Abras ham ward, bin ich! Da hoben sie Steine auf, daß sie ihn würs fen; aber Jesus verbarg sich, und ging zum Tempel hinaus mitten durch sie.

249. Jesus heilt einen Blindgebornen. Streit darüber.

(Joh. 9.)

Jesus sah einen, der blind geboren war; und seine Jünger (nach dem jüdischen Vorurtheil, wo alle Uebel des Menschen als Strafen Gottes angesehen wurden) fragten ihn Meister, wer hat gesündiget, dieser oder seine Eltern, daß er ist blind geboren? Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündiget, noch seine Eltern; sondern daß die Werke Gottes offenbar würden an ihm. Ich muß wirken die Werke deß, der mich gesandt hat, so lange, es Tag (Leben und Gelegen, heit dazu da) ist; (denn) es kommt die Nacht (des Todes), da Niemand wirken kann. Dieweil (so lange) ich bin in der Welt, bin ich das Licht (Aufklärer und Beglücker) der Welt. Da er solches gesagt, spůßete (spuckte) er auf die Erde, und machte einen Koth aus dem Speichel, und schmierte den Koth auf des Blinden Augen, und sprach: Gehe hin zu dem Teiche Siloha, und wasche dich! Da ging er hin, und wusch sich, und kam sehend (wieder). Die Nachbarn und die ihn zuvor gesehen hatten, daß er ein Bettler war, sprachen: Ist dieser nicht, der da saß und bettelte? Etliche sprachen: Er ist es; etliche aber: Er ist ihm ähnlich. Er selbst aber sprach: Ich bin es! Da sprachen sie ju ihm: Wie sind deine Augen aufgethan? Er antwortete: Der Mensch, der Jesus heißt, (that es). Da sprachen sie zu ihm: Wo ist derselbige? Er sprach: Ich weiß nicht. Da führten sie ihn zu den Pharisdern, der weiland blind war. Es war aber Sabbath, da Jesus seine Augen öffnete. Da sprachen etliche der Pharisåer:

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Der Mensch ist nicht von Gott, dieweil er den Sabbath nicht hält! Die andern aber sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Beichen then? Und es ward eine Zwietracht unter ihnen. sprachen wieder zu dem Blinden: Was sagest du von ihm, daß er hat deine Augen aufgethan? Er aber sprach: Er ist ein Prophet. Die Juden glaubten (aber doch) nicht von ihm, daß er blind gewesen und sehend geworden wäre, bis daß fie riefen die Eltern, und fragten: Ist das euer Sohn, von welchem ihr saget, er sey blind geboren? Wie ist er denn nun sehend? Seine Eltern ants worteten: Wir wissen, daß dieser unser Sohn ist, und daß er blind geboren ist; wie er aber nun sehend ist, wiffen wir nicht; oder wer ihm hat seine Augen aufgethan, wissen wir auch nicht. Er ist alt genug fraget ihn; lasset ihn selbst für sich reden! Solches sagten feine Eltern; denn sie fürchteten sich vor den Juden; denn die Juden hatten sich schon vereiniget, so Jemand thn für Christus ber fennte, daß derselbige in den Bann gethan (von aller Gemeins schaft ausgeschlossen) würde. Da riefen sie zum andernmale den Menschen, und sprachen: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. Er sprach: Ist er ein Sünder, das weiß ich nicht. Eines weiß ich wohl, daß ich blind war, und bin nun sehend. Da sprachen sie wieder: Wie that er deine Augen auf? Er antwortete: Ich habe es (eben) jest gesagt; was wollt ihr es abermal hören? Wollet ihr auch seine Jünger werden? Da fluchten sie ihm, und sprachen: Du bist sein Jünger; wir aber find Moses Jünger! Wir wissen, daß Gott mit Mose geredet hat; diesen aber wissen wir nicht, von wannen er ist. Der Mensch sprach: Das ist ein wunderliches Ding, daß ihr nicht wisset, von wannen er sey, und er hat (doch) meine Augen aufgethan! Wir wissen aber, daß Gott die Sünder nicht höret, sondern so Jemand gottesfürchtig ist, und thut seinen Willen, den (ers) höret er. Von der Welt an ist es nicht erhöret, daß Jemand einem gebornen Blinden die Augen aufgethan habe. Wäre dieser nicht von Gott, er könnte nichts thun. Sie sprachen: Du bist ganz in Sünden geboren, und lehrest uns! Und sie fließen ihn hinaus. Es fam vor Jesus, daß sie ihn ausgestoßen hatten, und da er ihn fand, sprach er: Glaubest du an den Sohn Gottes? Er antwortete: Herr, welcher ist es, auf daß ich an ihn glaube? Jesus sprach: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es. Er aber sprach: Herr, ich glaube! und betete ihn an. Jesus sprach: Ich bin zum Gericht auf diese Welt gekommen, auf daß, die da nicht

sehen

fehen, fehend werden, und die da sehen (sich für weise halten), blind (immer mehr verblendet) werden. Und solches hörten etliche der Pharisåer, die bei ihm waren, und sprachen: Sind wir denn auch blind? Jesus sprach: Wåret ihr-blind (wirklich unwissend): so håttet ihr keine Sünde; nun ihr aber sprechet: Wir sind sehend! bleibet eure Sünde (desto strafbarer).

250. Jesus stellt seinen Meffiasberuf durch das Gleichniß von guten Hirten dar. (Joh. 10.)

(Jesus fuhr fort:) Wahrlich! ich sage euch: Wer nicht zur Thüre (auf rechtmäßige Weise) hinein gehet in den Schafstall (das Lehramt), sondern steiger anderswo hincin, der ist ein Dieb und ein Mörder. Der aber zur Thüre hinein gehet, der ist ein Hirte der Schafe; und die Schafe hören seine Stimme, und er rufet seine Schafe mit Namen, führet sie aus, und gehet vor ihnen hin, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. Ich bin die Thüre; so jemand durch mich eingehet, der wird selig werden, und wird ein, und ausgehen, und Weide finden. Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Gnüge haben sollen. Ich bin ein guter Hirte. Ein guter Hirte Jäffet. (fogar) sein Leben für die Schafe; ein Miethling aber, deß die Schafe nicht eigen sind, siehet den Wolf kommen, und verläßt die Schafe, und fliehet; und der Wolf erhascher und zerstreuet die Schafe. Ich bin ein guter Hirte, und erkenne die Meinen, und bin bekannt den Meinen, wie mich mein Vater kennet, und ich kenne den Vater; und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe (die Heiden), die sind nicht aus die fem Stalle; und dieselbigen muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird Eine Heerde und Ein Hirte wers den. Da umringten ihn die Juden, und sprachen: Wie lange hältst du unsere Seelen (in Ungewißheit) auf? Bist du Chris stus: so sage es uns frei heraus! - Jesus antwortete: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubet nicht. Die Werke, die ich thue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir. Aber ihr glauber nicht; denn ihr seyd meine Schafe (Anhänger) nicht. Meine Schafe hören meine Stimme, und felgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und Niemand wird sie mir aus meiner Hand reis ken. Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer, denn alles; und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen. Ich und

der Vater sind eins. Da hoben die Juden abermal Steine auf, daß sie ihn steinigten. Jesus sprach: Viele gute Werke habe ich euch erzeiget von meinem Vater, um welches Werk unter denselbis gen steiniget ihr mich? Die Juden antworteten: Um des guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gottess låsterung willen, und daß du ein Mensch bist, und machest dich selbst (zu einem) Gott. Jesus antwortete: Stehet nicht ges schrieben in eurem Gesetz (Ps. 82,6.): Ich habe gesagt: Ihr seyd Götter! So er (aber) die Götter nennet, zu welchen das Wort Gottes geschah (und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden), (wie) sprechet ihr denn zu dem, den der Vater geheiliget und in die Welt gesandt hat: Du låsterst Gott! darum, daß ich sage: Ich bin Gottes Sohn! Thue ich nicht die Werke meines Vaters: so glaubet mir nicht; thue ich sie aber so glaubet doch (wenigs stens) den Werken, wollet ihr mir nicht glauben, auf daß ihr erkennet und glaubet, daß der Vater in' mir ist, und ich in ihm. Sie suchten abermal, ihn zu greifen; aber er entging ihnen aus Ihren Hånden, und zog hin wieder jenselt des Jordans an den Ort, da Johannes vorhin getauft hatte; und Viele kamen zu ihm, und sprachen: Johannes that kein Zeichen; aber alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr. Und es glaubten Viele an ihn.

251. Jesus Unterhaltung mit seinen Jüngern über sich selbst, und erste Weissagung von seinen und ihren fünftigen Schicks falen. (Matth. 16, 13-28. Mark. 8, 27-31, 9, 1. Luk. 9/13-27.)

Jesus fragte seine Jünger: Wer sagen die Leute, daß des Menschen Sohn sey? Sie sprachen: Etliche sagen, du seyst. Johannes, det Täufer; die andern, du seyft Elias; etliche, du Seyft Jeremias oder der Propheten einer. Er sprach zu ihnen: Wer faget denn ihr, daß ich sey? Da antwortete Simon Petrus: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn! Und Jesus sprach: Selig bist du, Simon; denn Fleisch und Blut (mensche liche Kraft) hat dir das nicht geoffenbaret; sondern mein Vater im Himmel! Und ich sage dir: Du bist Petrus (oder Syrisch: Kepha, d. t. Fels), und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeine, und die Pforten der Hölle (alle Macht der Feinde) sollen sie nicht überwältigen. Da verbot er (jedoch) seinen Jún, gern, daß sie (jezt noch) Niemand sagen sollten, daß er, Jesus,

der Christ (Meffias) wåre. Von der Zeft an fing Jesus an, und zeigte seinen Jüngern, wie er müßte hin gen Jerusalem gehen, und viel leiden, und gerådet werden, und am dritten Tage auferstehen. Und Petrus nahm ihn zu sich (auf die Seite), und sprach: Herr, schone deiner selbst! Das widerfahre dir nur nicht! Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir Jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst, und nehme, sein Kreuz auf fich, und folge mir. Denn wer sein (irdisches) Leben erhalten will; der wird es verlieren; wer aber sein Leben verlierer um meinet willen, der wird es (ein himmlisch seliges dafür) finden. Was hålfe es dem Menschen, so er die ganze Welt ge. wönne, und nåhme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse? Denn es wird je (einst) geschehen, daß des Menschen Sohn komme in der Herrlichkeit seines Vaters, mit seinen Engeln; und alsdann wird er einem Jeglichen vergelten nach seinen Werken. Wahrlich! ich sage euch, es stehen etliche hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis daß sie sehen das Reich Gottes mit Kraft kommen (die Meffiasreligion sich kräftig verbreiten).

252. Jesus Verklärung. (Matth. 17, 1-9. Mark. 9, 2-13. Luk. 9, 28-36.)

Jesus nahm zu sich Petrus und Jakobus und Johannes, und führte sie beiseits auf einen hohen Berg, ́zu beten; und er ward verklåret vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und feine Kleider wurden weiß als ein Licht. Und siehe, da er. schien ihnen Mose und Elias in Klarheit, da er betete; die redeten mit ihm von dem Ausgang (Erfolg), welchen er noch erfüllen follte zu Jerusalem. Petrus aber und die mit ihm waren, waren voll Schlafs. Da sie aber aufwachten, sahen sie seine Klarheit, und die zwei Männer bei ihm stehen. Petrus sprach: Herr, hier ist gut seyn! Willst du: so wollen wir hier drei Hütten machen; dir eine, Mose eine, und Elias eine; und er wußte nicht, was er redete. Da er noch also redete, siehe, da überschattete sie eine. lichte Wolke, und eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem iá, Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! Da das die Jünger höreten, fielen sie auf ihr Ans gesicht, und erschraken sehr. Jesus aber trat zu ihnen, rührete fie an, und sprach: Stehet auf, und fürchtet euch nicht! Da fie

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