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dies Evangelium geprediget wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnisse, was sie gethan hat. Arme habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Da erfuhr viel Volks der Juden, daß er daselbst war, und`kamen nicht um Jesus willen allein, sondern daß sie auch Lazarus sähen, welchen er von dem Tode erwecket hatte. Aber die Hohenpriester trachteten darnach, daß sie auch Lazarus tôdeten; denn um seinetwillen gins gen viele Juden hin, und glaubten an Jesus.

285. Jesus beklagt Jerusalems trauriges Schicksal. (Luk. 19, 41-44.)

Als er nahe hinzu kam, fah er die Stadt (Jerusalem) an, und weinte über sie, und sprach: Wenn du es wüßtest: so würdest du auch bedenken zu dieser deiner Zeit, was zu deinem Frieden dienet. Aber nun ist es vor deinen Augen verborgen! Denn es wird die Seit über dich kommen, daß deine Feinde werden um dich, und deine Kinder mit dir eine Wagenburg schlagen, dich belagern und an allen Orten ångsten, und werden dich schleifen, und kei, nen Stein auf dem andern lassen, darum, daß du nicht erkennet hast die Zeit, darinnen du heimgesuchet (beglückt) bist.

286. Jesus zieht unter Volksjubel in Jerusalem ein, und reinigt den Tempel. (Matth. 21, 1-17. Marf, 11, 1-10, 15-19. Luf. 19, 29-40. Joh. 12, 12-19.)

Da sie nun nahe bei Jerusalem kamen gen Bethphage an den Delberg, sandte Jesus seiner Jünger zwei, und sprach: Gehet hin in den Flecken, der vor euch lieget, und bald werdet ihr eine Eselin finden angebunden, und ein Füllen bei ihr; löset sie auf, und führet sie zu mir. Und so euch Jemand etwas wird sagen: so sprechet: Der Herr bedarf ihrer; sobald wird er sie euch (über-) lassen. Das geschah aber alles, auf daß erfüllet würde, das ger faget ist durch den Propheten, der da spricht: Saget der Tochter Zion (der Stadt Jerusalem): Slehe, dein König kommt zu dir sanftmüthig, und reitet auf einem Esel und auf einem Füls len der lastbaren Eselin. (Zach. 9, 9.) Die Jünger gingen hin, und thaten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen, legten ihre Kleider darauf, und seßten ihn darauf. Aber vieles Volk breitete die Kleider auf den Weg; die andern hieben Zweige von den Bäumen, und streueten sie auf den

Weg. Und da er nahe hinzu kam, und zog den Delberg hinab, fing an der ganze Haufe seiner Jünger, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Thaten, die sie (bisher) gesehen hatten, und sprachen; Gelobet sey, der da kommt, ein König, in dem Namen des Herrn! Friede sey im Himmel, und Ehre in der Höhe! Und etliche der Pharisäer im Volk sprachen zu ihm: Meister, strafe doch deine Jünger! Er antwortete: Ich sage euch, wo diese wers den schweigen, so werden die Steine schreien, Das Volk aber, das vorging und nachfolgete, schrie und sprach: Hosianna (Heil) dem Sohne Davids! Gelobet sey, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe (Heil auf ihn vom Himmel herab)! Und als er zu Jerufalem einzog, erregte sich die ganje Stadt, und sprach: Wer ist der? Das Volk aber sprach: Das ist Jesus, der Prophet von Nazareth aus Galilåa! Die Pharis fåer aber sprachen unter einander: Ihr sehet, daß ihr nichts aus, richtet; siehe, alle Welt läuft ihm zu! Und Jesus ging zum Tem, pel Gottes hinein, und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel (Vorhof), und stieß um der Wechsler Tische, und die Etühle, der Taubenkråmer, und sprach zu ihnen: Es stehet ger schrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen; ihr aber habt eine Mördergrube (Räuberhöhle) daraus gemacht. (Jef. 56, 7.) Und es ginaen zu ihm Blinde und Lahme in den Tempel, und er heilte fie. Da aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten sahen die Wunder, die er that, und (fogar) die Kinder im Tempel schrieen: Hosianna dem Sohne Davids! wurden sie entrüstet, und Sprachen: Hbrest du auch, was diefe sagen? Jesus sprach: Ja! Habt ihr nie gelesen: Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du Lob zugerichtet? (Pf. 8, 3.) Und er ließ sie da, und ging zur Stadt hinaus gen Bethanien, und blieb daselbst.

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287. Jesus verflucht einen Feigenbaum, und spricht zu seinen Gegnern durch das Gleichniß von dem Weingärtner, den zwei Söhnen, und dem Festkleide über seinen Beruf, und feines Volkes Würdigkeit. (Matth. 21, 18–46. Mark. 11, 11-33. 12, 12. Luf. 19, 45-48. 20, 1-19.)

Als Jesus aber des andern Morgens wieder in die Stadt ging, hungerte ihn. Und er sah einen Feigenbaum an dem Wege, und ging hinzu, und fand nichts daran, denn allein Blätter, und sprach: Nun wachse auf die hinfort nimmermehr Frucht! Und

der Felgenbaum verborrete alsobald.*) 'Da das die Jünger sahen, verwunderten sie sich, und sprachen: Wie ist der Felgenbaum so bald verdorret? Jesus aber antwortete: Wahrlich! ich sage euch, so ihr Glauben habt, und nicht zweifelt: so werdet ihr nicht allein solches mit dem Feigenbaum thun, sondern, so ihr werdet sagen zu diesem Berge: Hebe dich auf, und wirf dich in das Meer! so wird es geschehen. Und alles, was ihr bitter im Gebete, so ihr glaubet: so werdet ihr es empfangen. Und als er in den Tempel Fam; und predigte das Evangelium, traten zu ihm, als er lehrte, die Hohenpriester und die Aeltesten im Volke, und sprachen: Aus was für Macht thuft du das? Und wer hat dir die Macht gegeben? Jesus aber antwortete: Ich will euch auch ein Wort fragen; so fhr mir das saget, will ich euch auch sagen, aus was für Macht ich das thue. Woher war die Taufe Johannes? War fie vom Him. mel, oder von den Menschen? Da gedachten sie bei sich selbst: Sagen wir, fie sey vom Himmel gewesen: so wird er zu uns sagen: Warum glaubtet ihr ihm denn nicht? Sagen wir aber, sie sey von Menschen gewesen: so müssen wir uns vor dem Volke fürchten; denn sie hielten alle Johannes für einen Propheten. Und sie ants worteten: Wir wissen es nicht. Da sprach er: So sage ich euch auch nicht, aus was für Macht ich das thue. Was düriket euch aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne, und ging zu dem ersten, und sprach: Mein Sohn, gehe hin, und arbeite heute in meineni Weinberge! Er antwortete aber: Ich will es nicht,thun; darnach (aber) reuete es ihn, und er ging hin. Und er ging zum andern, und sprach gleich also. Er antwortete aber, und sprach: Herr, ja; und ging nicht hin. Welcher unter den Zweien hat des Vaters Willen gethan? Sie sprachen: Der Erste. Jesus sprach: Wahr. lich! ich sage euch; Die Zöllner und Huren mögen wohl eher in das Himmelreich kommen, denn ihr! Johannes kam zu euch, und lehrte euch den rechten Weg, und ihr glaubtet ihm nicht; ́aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und ob ihr es wohl sahet, thatet ihr dennoch nicht Buße, daß ihr ihm darnach auch geglaubet hättet. Höret ein anderes Gleichniß: Es war ein Hausvater, der pflanzte einen Weinberg, und that ihn den Weingärtnern aus, und zog über Land. Da nun herbei kam die Zeit der Früchte, sandte er

*) Hiermit wollte Jesus bildlich vorhalten, daß es dem jüdischen Volke, wofern es sich nicht durch seine Lehre bessern ließe, eben so traurig ergehen würde.

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gen.

seine Knechte zu den Weingärtnern, daß sie seine Früchte empfine. Da nahmen die Weingärtner seine Knechte; einen stäubten fie, den andern tödeten sie, den dritten steinigten sie; die übrigen aber ließen sie leer und geschmähet von sich. Abermals sandte er andere Knechte, mehr denn der ersten waren; und sie thaten gleich also. Darnach sandte er seinen Sohn zu ihnen, und sprach: Sie werden sich (dòch) vor meinem Sohne scheuen! Da aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie unter einander: Das ist der Erbe, Kommt, laffet uns ihn tôten, und sein Erbgut an uns bringen! Und sie nahmen ihn, und stießen ihn zum Weinberge hinaus, und tåderen ihn. Da sie das höreten, sprachen sie: Das sey ferne! (daß wir dir eben so thun sollten.) Wenn nun (fahr Jesus fort) der Herr des Weinberges kommen wird, was wird er diesen Weingärtnern thun? Sie sprachen zu ihm: Er wird die Bösewichter übel umbringen, und seinen Weinberg andern Weingärtnern austhun, die ihm die Früchte zu rechter Zeit geben. Er aber sah sie an, und sprach: Habt ihr nie gelesen in der Schrift: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein (Grundstein) geworden? Von dem Herrn ist das (durch Zulassung)-geschehen, und es ist wunderbarlich vor unsern Augen. Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen, und den Heiden gegeben werden, die feine (Tugen) Früchte bringen. Da die Hohenpriester und Pharifaer seine Gleichnisse hörten, vernahmen sie, daß er von ihnen redete; und sie trachteten darnach, wie sie ihn griffen; aber fie fürchteten sich vor dem Volke; denn es hielt ihn für einen Propheten. Und sie ließen ihn, und gingen davon. Jesus redete abermals durch Gleichnisse: Das Himmelreich (meine Relis gion) ist gleich einem Könige, der seinem Sohne Hochzeit machte, und sandte seine Knechte aus, daß sie die Gäste riefen (einlüden); und sie wollten nicht kommen. Abermal sandte er andere Knechte, und sprach: Saget den Gästen: Meine Mahlzeit habe ich bereitet. Kommt zur Hochzeit! Aber sie verachteten das, und gingen hin, einer auf seinen Acker, der andere zu seiner Handthierung; etliche aber griffen (fogar) seine Knechte, höhneten und todeten sie. Da das der König hörete, ward er zornig, und schickte seine Heere aus, und brachte diese Mörder um, und zündete ihre Stadt an. Da sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereitet; aber die Gäste waren es nicht werth! Darum gehet hin auf die Straßen, und ladet zur Hochzeit, wen ihr findet. Und die Knechte

brachten, wen sie fanden, Gute und Böse; und die Tische wurden alle voll. Da ging der König hinein, die Gäste zu besehen, und sah allda einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Kleid an. Und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du herein gekommen, und hast doch kein hochzeitliches Kleid an? Er aber verstummete. Da sprach der König zu seinen Dienern; Bindet ihm Hånde und Füße, und werfet ihn in die äußerste Finsterniß hinaus, da wird seyn Heulen und Zahnklappen! Denn viele sind zu meinet Lehre berufen; aber wenige sind (als würdige) auserwählet.

288. Griechische Juden wünschen, Jesus fennen zu lernen, Der nochmals verklåret wird, und über sich und seine Bes stimmung spricht. (Joh. 12, 20—43.)

Es waren aber etliche Griechen unter denen, die hinauf gekom, men waren, daß sie anbeteten auf das Fest; die traten zu Philippus, und sprachen: Herr, wir wollten Jesus gerne sehen. Philippus kommt, und saget es Andreas, und Philippus und Andreas sag. ten es weiter Jesus. Jesus aber antwortete ihnen: Die Zeit ist gekommen, daß des Menschen Sohn verkläret werde. Wahrlich! ich sage euch: Es sey denn, daß (wofern nicht) das Weizenkorn in die Erde falle, und ersterbe: so bleiber es alleine (ein einziges Korn); wo es aber erstirbt: so bringet es viele Früchte. Wer sein Leben lieb hat, der wird es verlieren; und wer sein Leben auf die ser Welt hasset (gering achtet um meiner Sache willen), der wird es erhalten zum ewigen Leben. Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch seyn; und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren (belohnen). Jetzt ist meine Seele betrübt! Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser (Prüfungs-) Stunde! Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verklåre (verherrliche) deis nen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verklåret, und will ihn abermal verklåren! Da sprach das Volf, das dabei stand und zuhörte: Es donnerte! Die andern sprachen: Es redete ein Engel mit ihm! Jesus sprach: Diese Stimme ist nicht um meinetwillen geschehen, sondern um euretwillen. Jest (er) gehet das Gericht über die Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen (die Macht des Bösen gebrochen) wers den. Und ich, wenn ich erhöhet werde von der Erde: so will ich fie (meine Freunde) alle zu mir ziehen. Das sagte er aber,

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