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schrieen file: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus spricht: Nehmet ihr ihn hin, und kreuziger ihn! Ich finde keine Schuld an ihm! Die Juden antworteten: Wir haben ein Geseß, und nach dem Geseze soll er sterben; denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht.

312. Pilatus verhört Jesus nochmals, und übergibt ihn ends lich, aus Furcht vor Berantwortung beim Kaiser, zum Kreus zestode. (Matth. 27, 24-26. Luk. 23, 24. 25. Joh. 19, 8-16.)

Pilatus fürchtete sich, und ging wieder hinein in das Richt, haus, und spricht zu Jesus: Von wannen bist du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da sprach Pilatus: Redest du niche mit mir? - Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich zu kreuzi gen, und Macht habe, dich loszugeben? Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wåre von oben herab geacben; darum, der mich dir überantwortet hat, der hat größere Sünde! Von dem an trachtete Pilatus, wie er ihn loss ließe. Die Juden aber schrieen: Lässest du diesen los: so bist du des Kaisers Freund nicht; denn wer sich zum Könige macht, der ift wider den Kaiser! Da Pilatus das Wort hörte, führte er Jesus heraus, und setzte sich auf den Richtstuhl, und spricht zu den Juden: Sehet, das ist euer König! Sie schrleen aber: Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn! Spricht Pilatus: Soll ich euern König kreuzigen ? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben teinen König, denn den Kaiser! Da aber Pilatus sah, daß er nichts schaffte (ausrichtete), sondern daß ein viel größer Getümmel- ward, gedachte er, dem Volke genug zu thun, und urtheilte, daß ihre Bitte geschähe, nahm Wasser, und wusch die Hände vor dem Volke, und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blute dieses Gerechten; sehet ihr zu! Da antwortete das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder! (Wird er unschuldig hingerichter: so. treffe die Strafe dafür uns und unsere Nachkommen!) Da gab er ihnen Barras bas los, der um Aufruhrs und Mords willen war ins Gefängniß geworfen, und um welchen sie baten; Jesus aber, gegeißelt und verspottet, übergab er ihrem Willen, daß er gefreuziget würde.

313. Jesus wird zum Richtplaße geführt. (Matth. 27, 31.32. Matf. 15, 20.21. Luk. 23, 26–32 Joh. 19, 16. 17.)

Da nahmen die Kriegsknechte (Soldaten) Jesus, zogen ihm den Mantel aus und seine eigenen Kleider wieder an, und führeten ihn hin, daß sie ihn Ereltzigten. Und er (felbft) trug sein Kreuz. Aber indem sie hinaus gingen, ergriffen sie einen Menschen, der vorüberging, von Cyrene (einer Stadt in Lybien in Afrika gebürtig), mit Namen Simon, der vom Felde kam (und wahrscheinlich als einer seiner Verehrer bekannt war); den zwangen sie, daß er ihm sein Kreuz trüge, und legten das Kreuz auf ihn, daß ers Jesus nachtragen mußte. Es folgten ihm aber nach ein großer Haufe Volks und Weiber, die klagten und beweinten ihn. Jesus aber wandte sich um zu ihnen, und sprach: Ihr Tochter von Jerusalem, weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst und über eure Kinder! Denn sehet, es wird die Zeit kommen, in welcher man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht gesäuget haben! Dann werden sie an. fangen zu sagen zu den Bergen: Fallet über uns! und zu den Hügeln: Decket uns! Denn so man das thut am grünen Holze, was will am dürren werden (Ist das der Bessern Loos, wie wirds den Schlechten erst ergehen!) Es wurden aber auch hinzugeführt zwei andere Hebelthäter, daß sie mit ihm abgethan würden.

314. Jesus wird gekreuzigt, und bittet für seine Feinde. (Matth. 27, 33. 34. Mark, 15, 22, 23. Luk, 23, 33. 34. Joh. 19, 17. 18.)

Sie brachten Jesus endlich an die Stätte, die da heißet Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha, und gaben ihm (zur Betäubung) Myrrhen in (sauerm) Wein zu trinken. Und da ers schmeckte, wollte ers nicht trinken. Daselbst kreuzigten fle ihn, und mit ihm die zwei Uebelthåter, einen zur Rechten, den andern zur Linken, Jesus aber mitten inne. Da ward die Schrift erfüllet, welche sagt: Er ist unter die Uebelthåter gerechnet. (Jes. 53, 12.) Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie thun!

315. Die römischen Soldaten theilen Jesus Kleider unter sich. (Matth. 27, 35. 36. Mark. 15, 24. Joh. 19, 23. 24.)

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Die Kriegsknechte, da sie Jesus gekreuziget hatten, nahmen fie feine Kleider, und machten vier Theile, einem jeden Kriegs, knechte einen Theil, dazu auch den Rock (das Unterkleid). Der Rock aber war ungendhet, von oben an gewirkt durch und durch. Da sprachen sie unter einander: Lasset uns den nicht zertheilen, sondern darum loosen, weß er seyn soll! auf daß erfüllet würde die Schrift, die da faget: Sie haben meine Kleider unter sich getheilet, und über meinen Rock haben sie das Loos geworfen. (Pl. 22, 19.) Und sie saßen allda, und hüteten sein, und das Volk stand und sah zu.

316.-Uebersdrift über Jesus Kreuze. (Matth. 27, 37. art. 15, 26. Lut. 23.38. Joh. 19, 19-22.)

Pilatus aber schrieb eine Ueberschrift in hebråischer, griechischer und lateinischer Sprache, was man Jesus Schuld gab, und seßte fie auf das Kreuz oben zu seinem Haupte, nämlich: Jesus von Nazareth, der Juden König. Diese Ueberschrift lasen viele Juden; denn die Ståtte war nahe bei der Stadt, wo Jesus gekreuziget ward. Da sprachen die Hohenpriester zu Pilatus: Schreib nicht: Der Juden König; sondern daß er gesagt habe: Ich bin der Juden König. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben!

317. Jesus wird am Kreuze noch verspottet. (Matth. 27, 39-43. Mart. 15, 29-32. Luf. 23, 35-37.)

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Die aber vorübergingen, låsterten ihn, und schüttelten ihre Köpfe, und sprachen: Pfui dich, der du den Tempel Gottes zers brichst und bauest ihn in drei Tagen (wieder auf)! (Joh. 2, 19.) Hilf dir selber! Bist du Gottes Sohn: so steig herab vom Kreuze! Das Volk aber stand dabei, und sah zu. Desgleichen auch die Hohenpriester verspotteten ihn unter einander, mit den Schrift. gelehrten und Aeltesten, sammt dem Volke, und sprachen: Andern hat er geholfen, und kann sich selber nicht helfen! ́Ist er Christus, der König in Israel, der Auserwählte Gottes: so steige er nun vom Kreuze: so wollen wir ihm glauben! Er hat Gott vertraut, der erlöse ihn nun, wenn er Lust zu (Gefallen an) ihm hat;

denn er hat (ja) gesagt: Ich bin Gottes Sohn! Auch die Kriegs knechte verspotteten ihn, traten zu ihm, brachten ihm Essig, und sprachen: Bist du der Juden König: so hilf dir selber !

318. Verschiedenes Verhalten der beiden Mitgekreuzigten, (Matth. 27, 44 Luf. 23, 39-43.)

Der Uebelthåter einer, die gekreuziget waren, låsterte ihn auch, und sprach: Bist du Christus: so hilf dir selbst und uns! Der andere (aber) strafte ihn, und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammniß bist! Und zwar wir sind billig darinnen; denn wir empfahen, was unsre Thaten werth find; dieser aber hat nichts Ungeschicktes gehandelt. Und dann sprach er zu Jesus: Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich! ich fage dir, heute wirst du mit mir im Paradiese (meinem himm lischen Reiche der Seligkeit) seyn!

319. Jesas Liebe zu Mutter und Freunden auch noch am Kreuze bewährt. (Joh. 19, 25-27.)

Es stand aber bei dem Kreuze Jesus seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, Kleophas Weib, und Maria Magda, lena. Da nun Jesus seine Mutter sah, und den Jünger (Johannes) dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, das ist dein Sohn! Darnach spricht er zu dem Jünger: Sièhe, das ist deine Mutter! Und von Stund an nahm sie der Jünger zu sich.

320. Jesus legte Worte und sanfter Tod. (Matth.27,45-50. Mark. 15, 33-37. Luf. 23, 44 46. Joh. 19, 28-30.)

Da es um die sechste Stunde (zwölf Uhr Mittags) kam, ward eine Finsterniß (dunkelte sich der Himmel) über das ganze Land, bis um die neunte Stunde (Nachmittags drei), und die Sonne verlor ihren Schein. Und um die neunte Stunde rief Jesus laut, und sprach: Eli, eli, lama asabthani! Das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen! Und etliche, die dabei standen, da sie das höreten, sprachen sie (spôts tisch): Er rufet den Elias! Darnach, als Jesus wußte, daß schon alles vollbracht war, daß die Schrift erfüllet würde, spricht,

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er: Mich dürftet! Und es stand ein Gefäß mit Essig da, und bald lief einer hin, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, hielt ihn Jesus dar zum Munde, und trånfte ihm. Die andern aber sprachen: Halt, laßt sehen, ob Elias komme und ihn herabnehme? Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und abermal rief er laut, und sprach: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hånde! IInd als er das gesagt, neigte er das Haupt, und verschied.

321. Merkwürdige Ereignisse nach Jesus Code. (Matth. 27. 51-56. Mark. 15, 58-41. Luf. 23, 45—49. Joh. 19, 31-37.)

(Nach Jesus Hinscheiden ereignete fich folgen. des:) Der (dichte) Vorhang (zwischen dem Hetligen und Allerheiligsten) im Tempel zerriß in zwei Stücke von oben an bis unten aus, und die Erde erbebete, und die Felsen zerrissen, und die Gråber thaten sich auf, und es standen auf viele Leiber der Heiligen (frommer Menschen), die da schliefen, und gingen aus den Gråbern, und kamen nach seiner Auferstehung in die hellige Stadt, und erschienen vielen. Aber der Hauptmann, der dabei stand, und die mit ihm waren und Jesus bewahreten, da sie sahen, daß Jesus mit solchem Geschrei (lauten Ruf) verschled, und sahen das Erdbeben, erschraken sie sehr, und der Hauptmann preisete Gott, und sprach: Wahrlich! dieser ist ein frommer Mensch und Gottes Sohn gewesen! Und alles Volk, das dabei war und zusah, da sie sahen, was da geschah, schlugen sie an ihre Brust, und wandten wieder um (gingen sie voll Ent sehen hinweg). Alle seine Verwandten aber standen von ferne, und viel Weiber, die ihm nachgefolget waren, als er in Galilâa war, und (ih m) gedienet hatten, unter welchen war Maria Magda, lena, und Maria, die Mutter Jakobus und Joses, und Salome, die Mutter der Kinder Zebedâi, und viele andere Weiber, die mit ihm hinauf gen Jerusalem gegangen waren, die sahen das alles. Die Juden aber, dieweil es der Rüßtrag (Freitag als Vorabend des Sabbaths) war, daß nicht die Leichnamé am Kreuze blies ben den Sabbath über (denn desselben Sabbaths Tag war groß), baten Pilatus, daß ihre (der Gekreuzigten) Beine gebrochen, und sie abgenommen würden. Da kamen die Kriegsknechte, und brachen dem ersten die Beine, und dem andern, der mit ihm

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