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befahl denen, die um ihn standen, daß sie ihn auf das Maul schlügen. Da sprach Paulus: Gott wird dich schlagen, du getunchte Band (Heuchler)! Sihest du und richtest mich nach dem Gesetze, und heißest mich schlagen wider das Gesch! Die aber umher standén, sprachen: Schiltst du den Hohenpriester Gottes ? Und Paulus sprach: Lieben Brüder, ich wußte es nicht, daß es der Hohepries ster ist; denn es stehet geschrieben: Dem Obersten deines Volkes sollst du nicht fluchen (Böses wünschen). (2 Mos. 22, 28.) Als aber Paulus wußte, daß ein Theil Sadducder war, und das andere Theil Pharisåer, rief er im Rathe: Ihr Männer, lieben Brüder, ich bin ein Pharisåer, und eines Pharisaers Sohn! Ich werde angeklaget um der Hoffnung und Auferstehung willen der Todten. Da er aber das sagte, ward ein Aufruhr unter den Pharisaern und Sadducdern, und die Menge zerspaltete sich (in Parteien). Denn die Sadducker sagen, es sey keine Aufers stehung, noch Engel, noch Geist; die Pharifäer aber bekennen beides. Es ward aber ein großes Geschrei; und die Schriftgelehrs ten, der Pharisåer Theil, stritten, und sprachen: Wir finden nichts Arges an diesem Menschen. Hat aber ein Geist oder ein Engel mit ihm geredet: so tönnen wir mit Gott nicht streiten. Da aber der Aufruhr groß ward, besorgte fich der oberste, Haupts mann, sie möchten Paulus zerreißen, und hieß das Kriegsvolk ihn von ihnen reißen und in das Lager führen. Aber in der Nacht stand der Herr bei ihm, und sprach: Sey getrost, Paulus! denn wie du von mir zu Jerusalem gezeuget hast, also mußt du auch (noch) zu Rom zeugen. Da es aber Tag, ward, schlugen sich etliche Juden zusammen, und verbanneten (verschworen) sich, weder zu essen noch zu trinken, bis daß sie Paulus getöder hätten. Ihrer aber waren mehr denn vierzig, die solchen Bund machten (und baten): Thut kund dem Oberhauptmanne, daß er ihn morgen zu euch führe, als wolltet ihr ihn besser verhören; wir aber sind bereit, ihn zu tôden, ehe denn er vor euch kommt. Da aber Paulus Schwester Sohn den Anschlag hörte, kam er, und verkun, digte es Paulus. Paulus aber rief zu sich einen von den Unter. Hauptleuten, und sprach: Diesen Jüngling führe hin zu dem Oberhauptmanne; denn er hat ihm etwas zu sagen. Der führte ihn zum Oberhauptmann. Da nahm ihn der Oberhauptmann bef der Hand, und wich an einen besondern Ort, und fragte ihn: Was ist es, das du mir zu sagen hast? Er aber sprach: Die Juden find eins geworden, dich zu bitten, daß du morgen, Paulus vor den

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Rath bringen lasseft, als wollten sie ihn besser verhören. Du aber "traue ihnen nicht; denn es halten auf ihn mehr denn vierzig Månner unter ihnen, die haben sich verbannet, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus tôden; und sind jeht bereit, und warten auf deine Verheißung. Da ließ der Oberhauptmann den Jüngling von sich, und gebot ihm, daß er es Niemand sagte, daß er ihm solches eröffnet hätte. Und er rief zu sich zwei Unterhauptleute, und sprach: Rüftet Kriegsknechte, daß sie gen Casarea ziehen, und Thiere, daß fie Paulus darauf sehen, und bringen ihn bewahret zu Felix, dem Landxfleger. Und er schrieb einen Brief, der hielt (lautete) also:,, Claudius Lyslas dem theuren (vortrefflichen) Landpfleger Felix Freude zuvor (Heil)! Diesen Mann hatten die Juden gegriffen, und wollten ihn getödet haben. Da kam ich, mit dem Kriegsvolke dazu, und riß ihn von ihnen, und erfuhr, daß er ein Römer ist. Da ich mich aber wollte erkundigen der Ursache, darum sie ihn beschuldigten, führte ich ihn in ihren Rath. Da befand ich, daß er beschuldiget ward von den (Streit) Fragen ihres Gesetzes, aber keine Anklage (Statt) hatte, des Todes oder der Bande werth. Und da vor mich kam, daß etliche Juden auf ihn hielten, sandte ich ihn von Stund an zu dir, und entbot den Klägern auch, daß sie vor dir sagten, was sie wider ihn hätten. Gehab dich wohl!" Die Kriegsknechte nahmen Paulus, und führeten ihn bei der Nacht gen Antipatris; des andern Tages aber ließen sie Reiter mit ihm ziehen, und da fie gen Casarea famen, überantworteten sie den Brief dem Landpfleger, und stellten ihm Paulus auch dar (vor). Da der Landpfleger den Brief las, fragte er, aus welchem Lande er wäre? Und da er erkundet, daß er aus Cilicien wåre, sprach er: Ich will dich verhören, wenn deine Verklåger auch da sind; und hieß ihn verwahren in dem Richthause (Pallast) Herodes.

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356. Tertulus Anklage gegen Paulus vor Felix. Paulus Verantwortung und milde Behandlung. (Kap. 24.)

Ueber (nach) fünf Tage zog hinab der Hohepriester Ananias mit den Aeltesten und mit dem Redner (Wortführer) Tertul. lus; die erschienen vor dem Landpfleger wider Paulus. Da dieser aber berufen (vorgefordert) ward, fing Tertullus an zu vers flagen, und sprach: Daß wir in großem Friede (glücklichem Zustande) leben unter dir, und viele redliche Thaten (nüßliche

Einrichtungen) diesem Volfe widerfahren durch deine Vor. fichtigkeit (Fürsorge), allertheuerster (vortrefflicher) Felix, das nehmen wir an alle Wege (stete) und allenthalben mit aller Dankbarkeit. Auf daß ich aber dich nicht zu lange aufhalte, bitte ich dich, du wolleft uns kürzlich hören nach deiner Gelindigkeit (Güte). Wir haben diesen Mann gefunden schädlich (als eine Pest), und der Aufruhr erreget (unter) allen Juden auf dem ganzen Erdboden, und (als) einen Vornehmsten der Sekte der Nazarener; der auch versuchet hat, den Tempel zu entweihen; welchen wir auch griffen, und wollten ihn gerichtet haben nach unserm Gesetze. Aber Lysias, der Hauptmann, unterkam das (fam dazwischen), und führte ihn mit großer Gewalt (Trups penmacht) aus unsern Håndes; und hieß seine Verkläger zu dir kommen, von welchen du kaunst, so du es erforschen willst, dich deß alles erkundigen, um was wir ihn verklagen. Die Juden aber redeten auch dazu, und sprachen, es verhielte sich also. Paulus aber, da ihm der Landpfleger winkte, zu reden, antwortete: Dieweil ich weiß, daß du in diesem Volke nun viele Jahre ein Richter bist, will ich unerschrocken mich verantworten. Denn dy 'fannst erkennen (erfahren), daß nicht mehr denn zwölf Tage find, daß ich bin sen Jerusalem gekommen, anzubeten. Auch haben sie mich nicht gefunden im Tempel mit Jemand reden, oder einen Aufruhr machen im Volke, noch in den Schulen, noch in den Städten. Sie tönnen mir auch nicht beibringen (beweisen), deß sie mich verklagen. Das bekenne ich aber dir, daß ich nach diesem Wege (Religion), den sie eine Sekre heißen, diene also dent Gott meiner Våter, daß ich glaube allem, was geschrieben steher im Geseße und in den Propheten; und habe die Hoffnung zu Gott auf welche auch sie selbst warten, nämlich, daß zukünf, tig sey die Auferstehung der Todten, beides der Gerechten und Ungerechten (Guten und Bösen). In demselbigen (dàrum) aber übe ich mich (auch), zu haben ein unverlettes Gewissen allenthalben, beides gegen Gott und Menschen. Aber nach vies len Jahren (erst) bin ich (wieder hieher) gekommen, und habe ein Almofen gebracht meinem Volke, und Opfer. Darüber fanden sie mich, daß ich mich reinigen ließ im Tempel ohne alles Getümmel. Das (meine Anklåger) waren aber etliche Juden aus Asien,' welche (auch) sollten hier seyn vor dir, und mich verklagen, fo fie etwas zu mir (gegen mich) hätten. Oder laß diese selbst sagen, ob sie etwas Unrechtes an mir gefunden haben,

dieweil ich (noch hier) stehe vor dem Rathe, ohne um des einigen Wortes willen, da ich unter ihnen stand und rief: Ueber (wegen) der Auferstehung der Todten werde ich von euch heute angeklaget! Da aber Felix solches hörte, zog er sie auf (verschob er die weitere Untersuchung); denn er wußte fast wohl um diesen Weg (um sich erst von ihrer Lehre genauer in Kenntniß zu sehen), und sprach: Wenn Lysias, der Hauptmann, herab kommt: so will ich mich eures Dinges erkundigen (eure Sache' weiter unterfuchen). Er befahl aber dem Unterhauptmann, Paulus zu behalten und lassen Ruhe haben, und Niemand von den Seinen wehren, ihm zu dienen, oder zu ihm zu kommen. Nach etlichen Tagen aber kam Felix mit seinem Weibe Drusilla, die eine Jüdin war, und forderte Paulus (vor sich), und hörete ihn von dem Glauben an Christus. Da aber Paulus redete von der Gerechtigkeit und von der Keuschheit (Enthaltsamkeit) und von dem zukünftigen Gerichte, erschrak Felix, und antwortete: Gehe hin auf diesmal; wenn ich gelegene Zeit habe, will ich dich (wieder) her laffen rufen! Er hoffte aber darneben, daß ihm von Paulus sollte Geld gegeben werden, daß er ihn losgåbe, darum er ihn auch oft (vor) fordern ließ, und sich mit ihm besprach. Da aber zwei Jahre um waren, kam Portius Festus an Felix Statt. Felix aber wollte den Juden eine Wohlthat (Gefälligkeit) erzeigen, und ließ Paulus hinter sich gefangen.

357. Paulus verlangt, vor Festus als römischer Bürger vom Kaiser gerichtet zu werden, und der jüdische König Agrippa felbft gibt ihm das Zeugniß der Unschuld. (Kap. 25, u. 26.)

Da nun Festus in das Land gekommen war, zog er von Casarea gen Jerusalem. Da erschienen vor ihm die Hohenpriester und die Vornehmsten der Juden wider Paulus, und baten um Gunst wider ihn, daß er ihn fordern ließe gen Jerusalem; (aber sie) stelleten ihm nach, daß sie ihn unterweges umbråchten. Da antwortete Festus, Paulus würde ja behalten (verwahrt) zu Casarea, aber er würde in kurzem wieder dahin ziehen. Welche nun unter euch [sprach er] können, die lasset mit ziehen, und den Mann verklagen, so etwas (Schuldiges) an ihm ist. Darauf zog er (wieder) gen Casarea, und des andern Tages sette er sich auf den Richtstuhl, und hieß Paulus holen. Da derselbige aber kam

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(erfchien), traten umher die Juden, die von Jerusalem gekommen waren, und brachten auf (vor) viele und schwere Klagen wider Paulus, welche sie nicht vermochten zu beweisen, dieweil er sich verantwortete: Ich habe weder an der Juden Geseß, noch an dem Tempel, noch an dem Kaiser mich versündiget! Festus aber wollte den Juden eine Gunst erzeigen, und antwortete Paulus: Willst du hinauf gen Jerusalem, und daselbst darüber dich vor mir richten lassen? Paulus sprach: Ich stehe vor des Kaisers Gericht; da soll ich mich lassen richten. Den Juden habe ich kein Leid gethan, wie auch du auf das beste weißt. Habe ich aber Jemand Leid gethan, und des Todes werth gehandelt: so weigere ich mich nicht, zu sterben. Ist aber der feines nicht (in Wahr. heit gegründet), deß sie mich verklagen: so kann mich ihnen Niemand übergeben. Ich berufe mich auf den Kaiser! Da besprach sich Festus mit dem Rathe, und antwortete: Auf den Kaiser hast du dich berufen; zum Kaiser sollst du ziehen! Aber nach etlichen Tagen kamen der (Vasallen) König Agrippa und (seine Schwester) Bernice gen Casarea, Festus zu empfangen (glückwünschend zu begrüßen). Und es legte Festus dem Könige den Handel von Paulus vor, und sprach: Es ist ein Mann von Felly hinterlassen gefangen, um welches willen die Juden vor mir erschienen, und baten, ich sollte ihn richten lassen, welchen ich antwortete: Es ist der Römer Weise nicht, daß ein Mensch ergeben werde umzubringen (zum Tode verurtheilt werde), ehe denn der Verklagte habe seine Klåger gegenwärtig, und Raum (Gelegenheit) empfange, sich der Anklage zu verantworten. Da sie aber hieher zusammen kamen, machte ich keinen Aufschub, und hielt des andern Tages Gericht, und hieß den Mann vorbringen, von welchem, da die Verkläger auftraten, brachten sie der Ursache keine auf, der ich mich persah. Sie hatten aber etliche (Streit) Fragen wider ihn von ihrem Aberglauben, und von einem verstorbenen Jesus, von welchem Paulus sagte, er lebe (wieder). Da ich mich aber der (auf die Streit) Frage nicht verstand, sprach ich, ob er wollte gen Jerusalem reisen, und daselbst sich darüber laffen richten? Da aber Paulus sich berief, daß er auf des Kaisers Erkenntniß (in Haft) behaltenwürde, hieß ich ihn behalten, bis daß ich ihn zum Kaiser sende." Agrippa sprach: Ich möchte den Menschen auch gerne hören. Er aber sprach: Morgen sollst du ihn hören. Und am andern Tage, da Agrippa und Bernice kamen mit großem Gepränge, und

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