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denn es gehet ihnen (die Belehrung) nicht zu Herzen. Or, 8, 20.) Das Wort Gottes ist der Brunn der Weisheit, und us ewige Gebot ist ihre Quelle. Dem Gottlosen (aber) ist Gotts) Wort ein Gråuel;, denn es ist ein Schaß der Weisheit, der ih verborgen ist. (Sir. 1, 5. 31.) Die Weisheit des Geringen brin get ihn zu Ehren, und sehet ihn bei die Fürsten. (Sir. 11, 1.) Ein weiser Mann, der sich nicht (nüßlich) brauchen läßt, un ein vergrabner Schat, wozu sind beide nüße? Es ist besser, daß sich der Unweise verkrieche (unthåtig verhalte), denn der Weise. (Sir. 20, 32.33.) Etliche sind vernünftig genug, richten aber da mit (do ch) viel Unglücks an. (Sir. 21, 15.) Eives weisen Mannes Lehre fließt daher wie eine Fluth und wie eine lebendige Quelle; des Narren Herz (aber) ist wie ein Topf, der da rinnt (aus läuft), und es kann keine Lehre halten. Wenn ein Vernünfti ger eine gute Lehre höret: so lobet er sie, und breitet sie aus; höret sie aber ein Muthwilliger; so mißfållt sie ihm, und er wirft fie hinter sich (achtet ihrer nicht). Im Rath hat man Acht, was der Weise redet, und was er redet, das gilt. (Sir. 21, 16—18. 20.) Wenn man einen Narren ziehen will: so stellet er fich, als wollte man ihm Fesseln an Hånde und Füße legen; -aber ein Weiser achtet es für einen güldnen Schmuck. (Sir. 21, 22. 23.) Ein Narr läuft frei einem ins Haus, aber ein Vers nünftiger scheuet sich. Ein Narr gucket frei einem zum Fenster hinein; aber ein Vernünftiger bleibet draußen stehen. (Sir. 21, 24. 25.) Des Narren Leben ist årger, denn der Tod. Sieben Tage trauert man über einen Todten, aber über einen Narren und Gottlosen ihr Lebenlang. (Sir. 22, 12, 13.) Rede nicht viel mit einem Narren, und gehe nicht viel um mit einem Unverståns digen. Halte dich von ihm (entfernt), daß du nicht von seinem Unflath befleckt werdest. Weiche von ihm: so bleibest du mit Frieden, und kommst nicht in Angst und Noth unter seiner Thorheit. Es ist leichter Sand, Salz und Eisen tragen, denn einen unverständigen Menschen. (Sir. 22, 14-16. 18.) Ein weiser Mann kann sein Volk lehren, und schafft mit seinem Rath Nußen, und trifft es. Ein Weiser hat großes Ansehen, und sein Name bleibt ewiglich. (Sir. 37, 26. 29.)

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N. T. Ihr vertraget gerne die Narren, dieweil ihr klug feyd. (2. Kor. 11, 49,)

8. Rathe

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8. Rathgeben und Rathnehmen. Metn Rath stets überlegt, unetgen. nügig, wohlgemeint! Der Weisen Rath find' offnes Obr undhers!

A. T. Was die Gerechten rathen, das ist gewiß Ding (jus verlåßig); aber was die Gottlosen rathen, das treugt. (Bess fer: die Gedanken der Gerechten find redlich, aber die Anschläge der Gottlosen find Trug). Eines weisen Mannes Rath wird gelobet, aber die Tücke (die verkehrten Verstandes (ind) werden zu Schanden (verachtet). Dem Narren gefällt seine Weise wohl; aber wer (gu te m) Rath gehorcht, der ist (erst wahrhaft) weise. Die, so Böses rathen, betrügen, aber die zum Frieden (Guten und Heil) rathen, machen (sich und andern) Freude. (Spr. Sal. 19,5 8.15.20.) Ein jeglicher Rathgeber will rathen, aber etliche rathen (blos) auf ihren eignen Nußen. Darum húte dich vor Rathen, und bedenke zuvor, obs gut sey; denn er gedenket vielleicht, ihm selbst (zum Besten) zu rathen, und will dichs (nur erst) wagen lassen, und spricht, du seyest auf der rechten Bahn, und er stehet gleichwohl wider dich, und merket, wie es gerathen will. Halte keinen Rath mit dem, der einen Argwohn zu dir hat, und nimm nicht zu Rath, die dich neiden; gleich als wenn (so wenig als) du ein Weib um-Rath fragest, wie man ihrer Feindin freundlich seyn soll; oder einen Berzagten, wie man kriegen foll; oder einen Kaufmann, wie hoch er deine Waare gegen seine achten wolle; oder einen Kåufer, wie theuer du geben sollst; oder einen Neidischen, wie man wohl thun; oder einen Unbarmherzigen, wie man Gnade erzeigen foll; oder einen Faulen von großer Arbeit; oder einen Taglöhner, der nirgends besessen (ansåssig) ist, wie man nicht aus der Arbeit geben foll; oder einen tragen Hausknecht, von vielen Geschäfften. (Nein), solche Leute nimm nicht zu Rath, sondern halte dich zu gottesfürchtigen Leuten, da du weißt, daß sie Gottes Gebote hals ten, die gesinnet sind, wie du bist, die Mitleiden mit dir haben; wo du strauchelst; und bleibe bei derselben Rath; denn du wirst keinen treuern Rath finden. Doch in (bei) dem allen rufe auch den Allerhöchsten an, daß er dein Thun gelingen, und nicht fehø len (fehlschlagen) lasse. Ehe du was anfåhest: so frage du zuvor, und ehe du was thust: so nimm Rath dazu. Mancher (inde ß) ist wohl geschickt, Andern zu rathen, und ist ihm selber nichts nüße. Mancher will (gern) klüglich rathen, und man höret ihn doch nicht gern; denn er hat nicht vom Herrn die Gnade dazu, und ist keine Weisheit in ihm. Mancher (aber) ist weise durch

efgene Erfahrung, und der (nur) schaffet mit seinem Rath Nußen, und triffts. (Sir. 37, 8-17. 19. 20. 23. 23-25.) Gold und Silber erhalten einen Mann, aber vielmehr ein guter Rath. (Sir. 40, 25)

9. Wahre und falsche Scham. Einsicht, Verdienst und Redlichkeit mein edler Stolz! In Thorheit, Unnüßfeyn und Bösesthun die tiefste Schmach! War's klein, den Fehler zu begehn: so ist es groß, ihn zu gestehn!

2. T. Man schamet sich oft, da man sich nicht schåmen sollte, und billiget oft, das man nicht billigen sollte. Es schäme sich Bater und Mutter der Hureret; ein Fürst und Herr der Lügen; ein Richter und Rath des Ungerechten; Gemeine und Volk des Ungehorsams; ein Nächster und Freund, Leid zu thun; ein Nachs bar des Stehlens. Schäme dich, daß du übel bestehest in der Rechnung, und nicht dankest, wenn man dich grüßet. Schäme dich, nach den Huren zu sehen, und dein Angesicht von deinen Blutsfreunden zu wenden. Schäme dich, Erbtheil und Morgengabe zu entwenden, und eines Andern Weib zu begehren. Schäs me dic, deinem Freunde aufzurücken (zu schmähen), und wenn du ihm etwas gibst: so verweise es ihm nicht (wirfs ihm nicht por). Schäme dich, nachzusagen alles, was du gehöret hast, und zu offenbaren heimliche vertraute Rede. Also schåmest du dich recht, und wirst allen Leuten lieb und werth seyn. (Sir. 41, 19-29) Aber dieser Stücke schäme dich keines: den Gottes fürchtigen bei Recht zu erhalten; treulich handeln gegen den Nächs| ften; den Freunden das Erbtheil zuzuwenden: fleißig seyn; rechtes Maß und Gewicht zu halten; zufrieden seyn, du gewinnest viel oder wenig; recht handeln mit zeitlichem Gut im Kaufen und Vers kaufen; die Kinder mit Fleiß ziehen; den bösen Knecht wohl ståu. pen (strafen); wo viel Zugreifens ist, alles wohl verschließen; was man (aber) muß unter die fremden Hånde geben, alles jäh len und abwågen; alle Ausgabe und Einnahme anschreiben; die Unverständigen und Thoren unterweisen, auch die gar alten Leute, daß sie nicht mit den Jungen (eigensinnig) hadern. Also wirst du ein recht wohlgeschickter Mensch, und bef allen Leuten gelobet, (Sit. 42, 1-8.)

10. Einmischen in fremde Sachen; Gelübde; Verfügung über sein Vermögen. Der nnberufne Dienst, der übereilte Schritt hat un: dank, Neu', Verdruß und Schaden meist zum Lohn!

A. T. Wenn du dem Herrn, deinen Gott, ein Gelübde thust: so sollst du es nicht verziehen zu halten; denn der Herr wird es von dir fordern, und wird dir Sünde seyn; wenn du (aber)

das Geloben unterwegens låssest: so ist dirs keine Sünde; aber was (einmal) zu deinen Lippen ausgegangen ist, solst du halten, und darnach thun. (5. Mos. 25, 21-23.) Was deines Amts (Berufs) nicht ist, da laß deinen Vorwit; denn dir ist mehr. befohlen, weder (als) du kannst ausrichten. Solcher Dünkel hat viele betrogen, und ihre Vermessenheit hat sie gestürzet. (Sir. 3, 24-26.) Laß dem Sohne, der Frau, dem Bruder, dem Freuns de nicht Gewalt über dich, weil du lebest, und übergib Niemand deine Güter, daß dichs nicht gereue, und müssest sie (am Ende felbft) darum bitten. Dieweil du lebeft und Odem hast, übers gib dich keinem andern Menschen. Es ist besser, daß deine Kin der dein bedürfen, denn daß du ihnen müssest in die Hånde sehen. Bleibe du der Oberste in deinen Gütern, und laß dir deine Ehre nicht nehmen. Wenn dein Ende kommt, daß du davon mußt, alsdann (erst) theile dein Erbe aus. (Sir. 33, 20— 24.) 11. Borgen and Bezahlen, Leihen und Bürgschaft. Mein Rechens meister sey die Ehrlichkeit, die Klugheit meines Gutes Hüterin!

A. T. Der Reiche herrscher über die Armen, und wer borget, ist des Lehners (Darleihers) Knecht. (Spr. Sal. 22,7.) — Leihe nicht einem Gewaltigern, denn du bist; leihest du aber: so achte es für verloren. Werde nicht Bürge über dein Vermögen; thust du es aber: so denke und bezahle (mach dich aufs Bezah Len gefaßt.) (Sir. 8, 15. 16.) Wer seinem Nächsten leihet, der thut ein Werk der Barmherzigkeit, und wer Güter hat, der foll folches thun. Leihe (daher) deinem Nächsten, wenn ers be. Darf, und (aber) du Anderer gibs auch wieder zu bestimmter Zeit. Halte, was du geredet hast, und handle nicht betrüglich mit ihm: so findest du allezeit deine Nothdurft (wieder nöthige Hülfe). Mancher meinet, es sey gefunden, was er borget, und macht den unwillig, so ihm geholfen hat. Er küffer einem die Hand, dieweil man ihm ieihet, und redet so demüthiglich um des Nächsten Geld; aber wenn ers foll wiedergeben: so verzeucht ers, und Elaget sehr, es sey schwere Beit; und ob ers wohl vermag, gibt ers kaum die Hälfte wieder, und rechnet es jenem (noch) für einen Gewinn zu; vermag ers aber nicht: so bringt er jenen ums Geld. Ders selbe hat ihm denn (also) selbst einen Feind gekauft mit seinem eignen Gelde; und jener bezahlet ihm mit Fluchen und Schelten, und gibt ihm Schmähworte für Dank. Mancher leihet (daher) ungern, (aber) aus keiner bösen Meinung, sondern (eben weil) er muß fürchten, er komme um das Seine. Doch habe (a uch)

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Geduld mit deinem (redlichen) Nächsten in der Roth, und the das Almosen dazu, daß du fhm Zeit zum Wiederbezahlen) låssest. (Sir, 29, 111.) Wirst du Bürge für deinen Nächsten, und haft deine Hand bei einem Fremden verhäftet (verpfändet): so bist du verknüpft (verbindlich) mit der Rede deines Mundes. (Spr. Sal. 6, 1, s.) Wer für einen andern Bürge wird, der wird (uwellen) Schaden haben; wer sich aber vor Geloben hütet, ist sicher. (Spr. Sal. 11, 15.) Sey nicht bei denen, die ihre Hand verhåften (verpfånden), und får Schuld Bürge wers den; denn wo du es nicht hast, zu bezahlen: so wird man dir defn › Bette unter dir wegnehmen. (Spr. Sal, 22, 26, 27.) Ein froms mer Mana wird Bürge für seinen Nächsten; aber ein Unvers schämter läßt seinen Bürgen stehen. Verglß nicht der Wohlthat deines Bürgen; denn er hat sich selbst für dich versehet (verpfåns det). Der Gottlose (nur) bringet seinen Bürgen zu Schaden, und ein Undankbarer läßt seinen Erlöser (Retter) stecken. Bürge werden hat viel reiche Leute verderbet, und hin und wieder gewor fen, wie die Wellen im Meer; es hat große Leute vertrieben, daß fie in fremden Landen mußten in der Irre gehen. Ein Gottloser (jedoch), so er Bürge ist worden, und gehet mit Rånken um; daß er sich auswickele, der wird (auch) der Strafe nicht entgehen. (Sir. 29, 18-26.)

12. Froher Lebensgenuß. Das Gute weis' und edel zu genießen, ist auch Dank! Das Vaterherz har frohe Kinderherzen gern!

A. T. Es müssen sich freuen und fröhlich seyn alle, die nach Gott fragen. (Pf. 40, 17.) Dem Gerechten (Guten) muß das Licht immer wieder aufgehen, und Freude den frommen Herzen. (Pf. 97, 11.) Wenn das Herz traurig ist, hilft keine äußerliche Freude. (Spr. Sal. 14, 10.) Ifts nicht besser dem Menschen, effen, trinken und seine Seele guter Dinge feyn (lassen) in seiner Arbeit? Dem Menschen, der Gott gefällt, gibt er (ja) Weiss heit, Vernunft und Freude. (Pred. Sal. 2, 24. 26.) Es ist ein Unglück, das ich sah unter der Sonne, und ist gemein unter den Menschen: Einer, dem Gott Reichthum, Güter und Ehre ges geben hat, und mangelt ihm keines, das sein Herz begehret, und Gott ihm doch nicht (zugleich auch) Macht gibt, dasselbe zu ges nießen, sondern ein anderer verzehret es. Er wird der Sonne nicht froh, und weiß keine Ruhe weder hier noch da; ob er auch zwet tausend Jahre lebete: so hat er nimmer einen guten Muth. Es ist besser, das gegenwärtige Gut gebrauchen, denn nach ans derm gedenken; denn es ist des citeln Dinges zu viel; was hat

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