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tere Sonntage haben ihre Namen von den lateinischen Anfängsworte ten der biblischen Abschnitte erhalten, mit welchen man den Kirchen d dienst begann, und so heißt der Sonntag Quinquagefima auch ei Estomihi nach Pfalm 31, 3. Sey mir ic.” Die 6 Fastenfonai # rage heißen daher 1) Quadragefima oder Invocavit, nach fe Psalm 91, 15. Er hat gerufen ic. 2) Reminiscere, d. i. Gedenke 2., 81 nach Pf. 25, 6. 3) Oculi, d. i. Meine Augen 2c. nach Pf. 25, 15. 4) katare, nach Jes. 54, 1. Freue dich sc. 5) Judica, nach Psalm F 43, 1. Nichte mich ic. 6) Palmarum oder Palmsonntag, nada Matth. 21, 8. vgl. m. Joh. 12, 13, Nach Oculi fällt auf den 25. März das Fest Maria Verkündigung, (nach Luc. 1, 26— 38. 38. f 6. bibl. Gesch. 207.) welches, wenn es in die Charwoche oder Osters feiertage fällt, auf Palmarum verlegt wird. - Die Woche vor Ostern heißt die heilige, große, stille Woche, Charwoche (com altteutschen charen d. i. leiden, büßen,) auch Passionsoder Leidenswoche. - Der Gründonnerstag, zum Anden: ken an Jesus leste Osterlammsmahlfeier und Einsehung des heil. Abendmahls, wahrscheinlich so genannt, weil an ihm unter andern Oblationen oder Spenden auch die Erstlinge der Feld- und Gartens früchte gebracht wurden. Der Charfreitag ist der Gedächtnißs tag an Jesus Leiden und Tod am Kreuze. — Das Osterfest ist dem Andenken an die Auferstehung Jesus (Bibl. Gesch. 323.) geweihet, und in frühern Zeiten ging ihm auch das Pascha oder die Östers la mms mahlfeier noch voraus. In der Kirchenversammlung zu Nicda 325 wurde allgemein bestimmt, daß es immer auf einen Sonntag gefeiert werden sollte, und zwar denjenigen, welcher auf den Vollmond nach Frühlingsanfang folgt, wenn aber der Vollmond und also auch das Osterfest der Juden auf einen Sonntag falle, follte es bei den Christen acht Tage später begangen werden. Da durch die Verschiedenheit des vom Papst Gregor XIII. 1582 eingeführten und nach ihm benannten Gregorianischen oder verbesserten Kalenders Ostern zuweilen von Katholiken und Protestanten zu vers fchiedenen Zeiten gefeiert wurde, welches auch bei mehrern folgenden Beweglichen Festen Abweichung hervorbrachte: so kamen auf Anregen des Königs von Preußen Friedrichs II. die evangelischen Reichss stände 1775 überein, diese Ungleichheit zu beseitigen, und seit 1777 wurde die vollige Uebereinstimmung durch den Reidskalender wiederhergestellt. Die Benennung Ostern kann entweder von dem alten WortOft, Often, Urften, welches Aufgehen oder Aufstehen bedeus

tek, ober auch von dem daher entstandenen Namen Ostera (Caster), der Göttin der Liebe, der zu Ehren von den heidnischen Nord-Teutschen ein Fest auch zur Zeit der Frühlingsnachtgleiche gefeiert wurde, abs Atammen. Das Fest selbst wurde schon sehr früh und als ein Hauptfest stets mit größter Feierlichkeit begangen. Gefangene wurden loss gelassen, Büßende in die Kirchengemeinschaft wieder aufgenommen, Neubekehrte getauft u. f. w. Der feierliche frohe Gruß war : Der Herr ist auferstanden!" worauf erwidert wurde:,, Er ist wahrhaftig auferstanden!" wie noch jest in der griechischen Kirche gebräuchlich.

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Die 6 Sonntage von Ostern bis Pfingsten haben ihre Namen ebenfalls von den Anfangsworten der bibl. Stellen beim Anfange des Got. tesdienstes erhalten, und heißen daher 1) Quasimodogeniti, nach 1. Petr. 2, 2. Als die jest gebornen Kindlein 20. 2) Misericors dias Domini, nach Psalm 89, 2, Ich will singen von der Gnade des Herrn ic. (23, 6.) 3) Jubilate, nach Vfalm 66 2.. Lobsinget ic. 4) Cantate, nach Psalm 98, 1. Singet 1c. 5) Rogate oder der Betsonntag, nach dem Evangelium Joh. 16, 23. 2c. Die darauf folgende Woche heißt daher bei den Katholiken die Betwoche, weil darin viele Processionen und Betfahrten gehalten werden. Er heißt auch Vocem Jucunditatis nach Jes. 48, 20. Verkündiget 2. 6) Exaudi, nach Pfalm 27, 7. Herr, höre ic. - Auf den Donnerstag zwischen den beiden leßtern Sonntagen fällt das Fest von Jesus' Himmelfahrt, der vierzigste Tag nach Ostern (Bibl. Gesch. 329.)

Das Pfingstfest fällt auf den funfzigsten Tag nach Ostern, wo her es auch seinen Namen hat, nämlich vom griechischen Worte Pentekoste d. i. Fünfzig, und wird zum Andenken der Ausgießung des h. Geistes oder der Mittheilung der außerordentlichen Geistesgaben an die Apostel (Bibl. Gesch. 331.) gefeiert. Auch dieses Fest war früher ein Haupttauffest. Die Gewohnheit, an demselben Kirs chen und Häuser mit jungen Birken oder Maien zu schmücken, gründet sich auf Nachahmung einer jüdischen Sitte, - vielleicht auch des, Gebrauchs der Heiden, die am Feste der Göttin Maja unter grünen Zweigen zu tanzen pflegten. Das Trinitatisfest oder das Fest der heil. Dreieinigkeit fällt auf den Sonntag nach Pfing, sten und von ihm an werden die Sonntage bis zum Advent: Sonntage nach Trinitatis genannt. Ihrer sind, je nachdem das Osterfest früher oder später fällt, mehr oder weniger, aber höchstens 27, und der lekte ist der Schluß des Kirchenjahrs. Das Johannesfest ist dem Andenken der Geburt Johannes des Län.

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fers geweiht (Bibl. Gesch. 209.), und da er 6 Monate früher als Je. fus geboren wurde: so ist dieser Festtag auf den 24. Junius gelegt worden. Das Fest Mariå Heimsuchung (Bibl. Gesch. 208.), eines der jüngsten, fällt auf den 2. Julius, das Michaelisse st aber, zur Ehre des Erzengels Michael und der Engel überhaupt, auf den 29. September. Das Kirchweihfest, eigentlich von ersten christl. Kaiser Konstantin dem Großen zum Andenken der Weihe der Kirche zu Jerusalem auf den 14. Sept. angeseht, wird an vers schiedenen Orten zu verschiedener Zeit, das Reformationsfest oder das Fest der Kirchenverbesserungɛam 31. Okt., wo Luis th、 r 1517 zuerst öffentlich gegen die påpslichen Irrthümer und Mißbräuche auftrat, gefeiert. Buß Bet- und Fasttage waren schon bei den Heiden und Juden gewöhnlich, und wurden auch in der christl. Kirche bei bedrängten Zeitläuften hie und da angeordnet, find aber nach Zeit und Zahl in den verschiedenen Ländern abweichend. Das Erntefest wird an einem beliebigen Sonntage nach vollendes ter, Ernte begangen. – Neuerlich ist an mehrern Orten und zwar gewöhnlich am leßten Tage des Jahres eine kirchliche Todtenfeier oder ein Erinnerungsfest an die Verstorbenen eingeführt worden, welches, auf die rechte Art gefeiert, von der wohlthätigsten Wirkung ist, und in allgemeinen Gebrauch zu kommen verdiente. Die Feier des auf den 18. Okt. als den Siegstag der Schlacht bei Leipzig fallenden Befreiungsfestes von der französischen Zwingherrschaft ist nicht in allen Låndern eingeführt, in manchen aber auch auf den nächsten Sonntag verlegt worden. Lehteres geschah auch in mehrern Staaten mit den sogenannten kleinen Festen und denen zu Ehren der Heiligen, die so oft das Volk uur von nüßlicher Thätigkeit abhal: ten und zu unnöthigem Geldaufwand und sittenverderblicher Völlerei veranlassen. Die drei hohen Feste, als Weihnachten, Ostern und Pfingsten werden in manchen Ländern drei, in andern aber nur zwei Tage lang gefeiert.

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