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Grundlage

zu einem

wissenschaftlichen Unterrichte

in der

mosaischen Religion.

Bon

Dr. Jof. Aub,
Rabbiner der jüdischen Gemeinde in Berlin.

Zweite vermehrte und verbesserte Auflage.

Leipzig,

Verlag von Baumgärtner's Buchhandlung.
1874.

VIMU AMGORLIZD

BM105T A8 1824

G. B.

Vorwort

zur ersten Auflage.

Die äußere Veranlassung zur Herausgabe dieses Büchleins war der Wunsch mehrerer Eltern, meinen Confirmanden-Unterricht nicht mehr wie bisher den Schülern in die Feder zu diktiren, sondern gedruckt in die Hand zu geben. Wie gerechtfertigt dieses Verlangen mir erschien, weil das Schreiben und Abschreiben viele Zeit in der Schule und dem Hause raubte: so konnte ich mich dennoch nicht entschließen, das einfache Heft meines Confirmanden-Unterrichtes ein Stückwerk, das nur als Grund- oder Unterlage der vollständigen mündlichen Belehrung mir diente durch den Druck zu veröffentlichen und zu verbreiten. Daher faßte ich den Vorsaß, dieses Heft ganz umzuarbeiten, oder dessen Inhalt zu erweitern und zu steigern, um für die reifere Jugend und für Lehrer einen Leitfaden des wissenschaftlichen Unterrichtes in der mosaischen Religion zu liefern. Für den Confirmanden-Unterricht kann dieses Werk mit Auswahl des Leichten und Ausscheidung des Schweren je nach der Befähigung der Schüler, zu deren Nußen und From= men von einsichtsvollen Lehrern gebraucht werden.

Groß ist die Zahl der Katechismen, der Lehrbücher des. mosaischen Religionsunterrichtes für die Elementarschule; 320556

aber ein israelitisches Religionsbuch für die reifere und ge= bildete Jugend ist meines Wissens bis heute nicht vorhanden. Philippson's großes Werk: „Die Israelitische Religionslehre“ ist für das erwachsene Publikum geschrieben. Diesem dringenden Bedürfnisse abzuhelfen, war meine Absicht. Wie weit es mir gelungen, mag die unparteiische Kritik beurtheilen. Einige Nachsicht muß ich beanspruchen, weil es mir nicht gegönnt war, die letzte Feile an das Werk zu legen.

Die Druckerei besigt weder hebräische Vokale, noch griechische Lettern, weshalb die hebräischen Wörter unpunktirt blieben, die griechischen, mit Ausnahme weniger Wörter, welche mit latei= nischen Buchstaben gegeben wurden, ganz wegbleiben mußten.

Unter den eingeschlichenen Druckfehlern sind die der Interpunktion nicht verzeichnet; die andern, besonders die sinn= entstellenden möge man nach dieser Correktur vor dem Lesen verbessern.

Mainz, 24. April 1865.

Jos. Aub.

Vorwort

zur zweiten Auflage.

Die nun ganz vergriffene erste Auflage erfreute sich einer günstigen Beurtheilung in mehreren jüdischen Zeitschriften, namentlich in Ben Chananja 1865, Nr. 27 und 28 und in der Allgemeinen Zeitung des Judenthums 1865, Nr. 29. — Die hiermit erscheinende zweite Auflage wurde nach vielen Seiten hin erweitert und nach meiner Meinung auch verbessert, wie ein Vergleich zwischen den beiden Auflagen den Leser überzeugen mag.

Das Bedürfniß eines wissenschaftlichen Religionsunterrichtes an höhern Lehranstalten macht sich täglich fühlbarer. Der Kampf zwischen Glauben und Wissen darf und kann nur vor dem Tribunal der Wissenschaft entschieden werden. Weder einer weltlichen, noch einer geistlichen Instanz vindicirt das Judenthum das Richteramt im Bereiche des Gewissens und Glaubens. Nie sträubten sich die denkenden Gelehrten Israels gegen das Forschen und Entscheiden des Geistes nach gewonnener Ueberzeugung, sondern sie suchten vielmehr die Resultate der Philosophie und der Naturwissenschaft mit den Lehren der Religion zu vereinigen oder diese mit jenen auszugleichen. Wir wenden die Gefahr nicht ab, wenn wir die Augen zudrücken, wir müssen vielmehr ihr muthig in das Gesicht sehen und sie bekämpfen, um sie

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