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zeichnet sich dadurch aus, dafs nur die äufserste, höchstens 1 ‹ dicke Rinde glasig erstarrt ist, die ganze übrige Masse dageg krystallinische Bildungen zeigt und alle Hohlräume mit z. 1 wohlgeformten Krystallen ausgekleidet sind. Das Mineral, welch sowohl die derben Massen als auch die freien Krystalle bildet, Melilith. Beim Behandeln der gepulverten Substanz mit Sal oder Salpetersäure entsteht sehr bald eine steife Gallerte von a geschiedener Kieselsäure; setzt man dem in Lösung gegangene Theil etwas Schwefelsäure zu, so bildet sich nach einiger Zeit e Niederschlag von Gyps.

Die frei in den Blasenräumen der Schlacke sitzenden Krystal von Melilith lassen drei verschiedene Ausbildungsformen erkenne Sie stellen erstens kurze vierseitige Prismen dar, welche, obe von der Basis begrenzt, ungefähr so lang wie breit sind und b 10 mm Kantenlänge besitzen. Man glaubt eine Mineralstufe m etwas verzerrten Würfeln vor sich zu haben. Die Geradendfläch der Krystalle ist in einigen Fällen gewölbt oder mit einem flache treppenartig-pyramidalen Aufsatz versehen. Zweitens bildet de Melilith nadelförmige Krystalle, welche bis 20 mm Länge erreiche bei höchstens 1 mm Dicke; der Querschnitt ist nur selten gu quadratisch, meistens von ganz unregelmäfsiger Form. In de dritten Ausbildungsweise findet sich das Mineral als quadratisch Täfelchen, welche etwa 0,5 mm Dicke und 2-4 mm Kantenläng besitzen. Jeder Hohlraum enthält immer nur Krystalle von eine einzigen der drei erwähnten Arten.

Was die Farbe und Mikrostructur des Minerals an betrifft, s erscheinen die Krystalle (durch eingelagertes Pigment) meist schwar gefärbt und sind nur an den Kanten etwas durchscheinend. I Dünnschliff ist die eigentliche Melilithsubstanz mit schwach gelb licher Farbe vollständig durchsichtig; sie umschliefst in grofse Menge schwarze, durchaus opake Körnchen und kurze Stäbche (? Magneteisen), welche nicht selten eigenthümliche federartige und moosförmige Aggregate bilden. Die Vertheilung des Pigmente in den Krystallen lässt sich am besten in basischen Durchschnitter beobachten bald ist die schwarze Masse auf bestimmte, mit dem quadratischen Umrifs parallele Zonen vertheilt, bald resultirer Zeichnungen, welche in hohem Grade an diejenigen des Chiastolith erinnern. Den bis jetzt bekannten Vorkommnissen von Melilith in Hochofenschlacken reiht sich das soeben beschriebene, was Mannig faltigkeit und Schönheit der Krystallbildung anbetrifft, würdig an. Santiago, im Juli 1892.

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eber habituelle Aehnlichkeiten generisch verschiedener Pflanzen.

Von Dr. Carl Reiche.

(Mit einer Tafel.)

Wenn verschiedene Arten derselben Gattung in der Summe rer äufseren, dem unbefangenen Blick sich darbietenden Merkale, also in ihrem Habitus, nahe übereinstimmen, so kann darin der phylogenetischen Verwandtschaft der betreffenden Arten. chts bemerkenswerthes liegen, zumal da die Artgrenzen bisweilen efsend und daher bis zu gewissem Grade conventionell sind. twas anders liegen die Verhältnisse, wenn wir habituelle Ueberstimmungen oder doch Aehnlichkeiten über den Rahmen einer attung hinaus in eine andere hinübergreifen sehen, wobei letztere cht einmal derselben Familie anzugehören braucht. Dann ist Aehnlichkeit sicherlich nicht mehr der Ausdruck einer inneren ammesverwandtschaft, sondern sie ist eine rein äufserliche, zulige, aber doch, wie wir sehen werden, nicht ganz uninteressante scheinung.

Ich lasse zunächst eine kleine Liste von Gewächsen folgen, elche, paarweis der nämlichen Familie angehörig, die habituelle ehnlichkeit deutlich darzuthun vermögen, bis zu dem Grade, dafs r Anfänger oder Laie sie bisweilen überhaupt nicht als verhieden zu erkennen vermag.

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In diesen mit einer einzigen Ausnahme der deutschen Fl entlehnten Beispielen betrifft die Aehnlichkeit Standort und Grö des Gewächses, Verzweigung und Blattform, Gestalt und Fa der Blüthe also alle der sinnlichen Wahrnehmung sich zunäc darbietenden Verhältnisse. Eine genauere Analyse rechtfert dann nachträglich die generische Unterscheidung. Auch beach man, dass Familien von relativ grofser Uebereinstimmung im B ihrer Blüthen (Gramineen, Cruciferen, Umbelliferen und Composite Vertreter in obiger Liste aufzuweisen haben.

Seltener sind die Fälle, wo derartige Aehnlichkeiten von Ve tretern weit verschiedener Familien repräsentirt werden; da al dann der Blüthenbau nothwendigerweise bedeutende Abweichung erkennen läfst, so kann die Analogie der beiden Arten keine weitgehende sein; noch am reinsten ausgeprägt finde ich zwischen

Mousonia speciosa (capensische Geraniacee) und Pulsatilla spe

(Ranunculace Wendtia gracilis (chilenische Geraniacee) und Potentilla spe (Rosace

wobei weder von Pulsatilla noch von den gelbblühenden Poten tillen bestimmte Arten, sondern mehr der Gesammt - Habitus in Auge gefafst ist. Hier läfst sich die Analogie, ohne der Künstel zu verfallen, trotz der grofsen oder mittelgrofsen Blüthen noc aufrecht erhalten.

Im Folgenden, durch Figur auf tab. 3 erläuterten Beispiel ist die Uebereinstimmung noch schlagender, weil die Blüthen sel unscheinbar sind:

Ranunculus miser Phil.

(Ranunculacee)

Bowlesia tripartita Clos (Umbellifere).

Dieser Fall bildet bereits den Uebergang zu den zahlreicheres welche eine weitgehende Analogie in den Vegetationsorganen be kunden, im nichtblühenden Zustande also sehr ähnlich zu sei vermögen, um im blühenden auf den ersten Blick getrennt z werden:

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wozu im weiteren Verfolg Cycas und verschiedene Fiederpalmen zu rechnen wären.

So ergiebt sich denn, dafs die gröberen Züge der einzelne Pflanzenform sich gelegentlich bis zu dem Grade wiederholen, daß sehr ähnliche Repraesentanten verschiedener Gattungen innerhal

selben oder anderer Familien entstehen. Eine Erklärung dieser cheinung ist wie die aller rein morphologischen Thatsachen ht zu geben, doch vermögen diese Fälle als Ausgangspunkt er weiteren Erwägung zu dienen.

Es ist aus dem Thierreiche eine grofse Anzahl Fälle beant, dafs eine Art von einer zweiten einer anderen Gattung in er äufseren Erscheinung nachgeahmt wird, um nach der Errung der Biologen aller der Vortheile theilhaftig zu werden, che die erstere etwa durch ihre Leibesform oder -farbe im mpf ums Dasein erringt. Zu dieser bekanntlich als Mimicry eichneten Erscheinung giebt es im Pflanzenreich kein Analogon

kann es keins geben, weil das Leben der sefshaften Pflanze er ganz anderen Bedingungen sich abspielt, als das des ortchselnden Thieres. Aber versuchen wir einmal den widerebenden Gedanken zu vollziehen, dafs eine Pflanze gleich einem er auf Nahrungserwerb auszugehen hätte, so müssen wir zuben, dass dann die habituelle Aehnlichkeit der oben genannten anzenpaare eine Handhabe für die natürliche Auslese bieten. rde, jene Analogien mehr und mehr zu steigern, falls der eine beiden Repraesentanten sich als besonders geschützt oder anfsfähig erweisen sollte. Und da wir ferner keinen Grund zu Annahme haben, warum habituelle Analogien nicht eben auch Thierreich sich finden sollten, so könnten wir in ihnen einen glichen Ausgangspunkt der als Mimicry bezeichneten, wunderen Lebensäufserungen erblicken. Wir hätten uns alsdann vorstellen, wie rein morphologische Uebereinstimmungen oder doch klänge in bestimmter Richtung gesteigert, also dem Kampf is Dasein dienstbar gemacht werden. Eben diese Anschauung cht uns aber gleichzeitig zur Pflicht, jede formelle Analogie erisch verschiedener Thiere nicht ohne weiteres für einen Fall Mimicry zu erklären; einer methodisch geführten biologischen tersuchung liegt es ob zu entscheiden, ob hier nicht etwa nur bituelle Aehnlichkeit vorliegt.

Constitucion, März 1891.

Ueber die chilenischen Seeigel.

Ich erlaube mir heute den geehrten Herren die chilenisch Seeigel vorzulegen. Sie gehören zu den drei Familien Cidaride Euechiniden und Spatangen.

Der alte Molina erwähnt in seinem bekannten Werk n zwei Echiniden, Echinus albus, dessen Eierstöcke gegessen werde und Echinus niger, den die Neueren in das Genus Echinocida versetzt haben.

Gay oder vielmehr sein Mitarbeiter Hupé führt 1854 i achten Bande der Historia fisica y política de Chile noch zw weitere Arten auf:

Echinocidaris spathuligera, von Valenciennes in Voyage de l Venus beschrieben, und

Heliocidaris erythrogramma, von dem dasselbe gilt.
Das macht im ganzen 4 Arten.

Im Jahr 1845 hatte ich in Wiegmanns Archiv für Natur geschichte p. 344 u. f. drei Spatangiden aus der Magellanstrals beschrieben und abgebildet, welche mein verstorbener Bruder dor gesammelt hatte. Sie sind dadurch sehr auffallend, dafs ihre Ge schlechtstheile nicht symmetrisch liegen, indem die rechte Seit zwei Oeffnungen für den Austritt der Eier zeigt, die linke nu einen, was mich veranlafste, darauf ein eigenes Genus zu gründer das ich Tripylus genannt habe. Einige haben dasselbe mit Bris sopsis vereinigen wollen, bei welchem die Eierstöcke symmetrisc liegen. Ich kenne jetzt noch eine Art, bei welcher auf der linker Seite gar kein Eierstock liegt. Diese meine Arbeit ist Herrn Hup unbekannt geblieben.

Im Jahr 1857 habe ich ferner Echinus magellanicus und Echinocidaris (oder Arbacia) Schythei beschrieben.

Seit dem genannten Jahr habe ich keine Veranlassung ge habt mich wieder mit dieser Klasse zu beschäftigen, und erst vor einigen Wochen bin ich daran gegangen die mittlerweile im

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