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letzte Woche aber läuft für sich, so daß scheinbar allerdings eine Kette von 70 x 7 Jahren herauskommt.

606 (Jeremia) - 7 x7 = 557 Cyrus (558 Sieg über Astyages). 6067 x 62 = 172 Antiochus Epiphanes.

606 (7 x 62+7)= 165 Weltgericht.

Auch die Dauer der Noth und Drangsal dieser letzten Zeit ist dem Verfasser nicht verborgen, denn sie muß eine Unglückszahl lang währen, das ist 31⁄2 Jahre lang, denn 31⁄2, die gebrochene heilige Sieben, ist die Signatur des Frevels, in der und mit der die Gewalt des Gottlosen abläuft.'

In einer andern Berechnung als Daniel, aber auf Grund der gleichen Methode, hat das Buch Henoch die Meinung aufgestellt, daß die Zahl der Herrscher von der Zerstörung des Tempels bis zur Ankunft des Messias auf 70 kommen müsse. 2 Gliedern sollen sich diese Herrscherzeiten nach folgendem Schema:

(1223) + (23 + 12) = 70.

Den großen Abschnitt in der Mitte stellt ihm der macedonische Alerander dar; wie vor ihm erst 12 Zeiten der Bedrückung und 23 Zeiten milder persischer Herrschaft gewesen, so folgten nach ihm 23 Zeiten relativ milderer Herren der griechischen Periode und dann, in Wiederholung des Anfangs der Zahlenkette, wieder 12 Zeiten des Drucks, bis das Schaf mit dem großen Horn (Joh. Hyrkan) die Schafe Israels befreien wird, worauf die messianische Zeit beginnt. 3

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Ein anderer Abschnitt desselben Buchs, die sogenannte Wochenapokalypse, stellt seine Berechnung auf die Bedeutung der Zehnzahl, in der ja alle Zahlen sich vollenden. Die ganze Weltgeschichte soll in 10 Jahrwochen ablaufen, dann ist dieser Aeon aus und die Zeiten kehren in sich selbst zurück. Jede dieser Wochen hat sieben Zeiten, so daß wiederum mit der Zahl 70 die Weltuhr abläuft.

Gebildet werden diese Zeiten durch die Generationen. 5

Sieben

Wochen, 49 Generationen, sind vorbei, 21 stehn noch aus, aber die achte Woche ist schon der Beginn der messianischen Zeit.

Von der Zeit Jesu ab, aber nach der gleichen Methode berech= nete auch Johannes seines Meisters Wiederkehr.

1. Dan. 7, 25. 8, 14. Luc. 4, 25. Jac. 5, 17.

4. C. 93 u. 91, 12-17.

Auch ihm hat

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das Schicksalsbuch sieben Siegel, von denen sechs der Vergangenheit angehören und das siebte eben geöffnet worden ist. Dieses siebte Siegel aber zerlegt sich wieder in sieben Posaunen, deren siebte das Gericht über das unbekehrte Jerusalem zu bringen hat. Drei und ein halbes Jahr wird Jerusalem von den Heiden zertreten werden, dann kommt der Entscheidungskampf und in sieben Zornschalen die Strafe über die sündige Welt.1 Berechnen läßt sich die Zeit aus der Zahl der römischen Kaiser, denn daß diese auf sieben kommen wird, folgt ihm aus der Zahl sieben selbst, in der der heilsgeschichtliche Proceß verlaufen muß, und ist noch überdem darin angedeutet, daß Rom auf sieben Hügeln erbaut ist. Nun herrscht aber von den Sieben schon der Sechste (Galba) und der Siebente kann nicht lange bleiben, weil der Fünfte demnächst wiederkommt, deß Name ist 666: Neron Kesar, der Antichrist, dem der Christ nachfolgt.3

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Vielleicht hat auch darum der Verfasser dem siebenten Cäsar eine nur kurze Regierung zugemessen, weil seit Jesu Geburt, auf welches Jahr er sie nun auch sehen mag, ungefähr siebzig Jahre demnächst werden verflossen sein, ein Umstand, der ihm nach seiner Vorstellung von der Zahl sieben nicht unbedeutsam erscheinen konnte.

Johannes ist übrigens nicht der Einzige unter den neutestamentlichen Schriftstellern, der von der Anschauung ausgeht, daß die Geschichte vom Gesetz der Zahlen beherrscht sei. Auch Matthäus macht zu Ende seiner Genealogie Jesu die Bemerkung: „Alle Geschlechter von Abraham bis auf David sind vierzehn Geschlechter (7+7), und von David bis auf die Wegführung nach Babylon sind vierzehn Geschlechter (7 + 7), und von der Wegführung nach Babylon bis auf Christus sind vierzehn Geschlechter (7 + 7)."5

Im gleichen Sinn haben Lukas und Jakobus die Zeit der Dürre, mit der Elias Israel strafte, auf 32 Jahre berechnet als die bedeutungsvolle Unglückszahl, obgleich die Königsbücher davon nichts wissen. 6

Ein besonders starkes Beispiel von dem Glauben an die Bedeutung der Zahl gibt uns Josephus in seiner Auslegung von Daniel 9, 27, welche Stelle er und seine Zeitgenossen so verstanden, daß der Tempel untergehn werde, sobald man ihn viereckig

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mache. Denn die Vier ist die Signatur der Welt und ihre Figur widerspricht der Bedeutung des Heiligthums, es fällt in Trümmer, sobald man es zu einem „gräuelhaften Viereck" macht, wie denn Josephus den Untergang desselben davon ableitet, daß die Zeloten dem Tempelraum durch Schleifung der Antonia tetragone Gestalt gegeben hätten. Der Tempel, der ein Abbild des Himmels sein sollte, war nämlich von Alters her in symbolischen Zahlenverhältnissen gebaut. Seine Architektur beruhte nicht auf einer dem Auge wohlge= fälligen Harmonie seiner constructiven Glieder, sondern auf symbolischen Proportionen, die die Geseze der heiligen Zahl einhielten. Schön ist der Tempel darum nie gewesen, aber er war theologisch richtig.

Aehnlichen Rücksichten huldigten auch die Schriftsteller, und man muß das namentlich bei bedeutungsvollen, symbolischen Büchern, wie den Apokalypsen, im Auge behalten, um die zum Theil grottesken Bilder bei Daniel, Henoch und namentlich bei Johannes zu verstehn. Das Lamm am Stuhle Gottes hat sieben Hörner und sieben Augen, um seine Allmacht und Allwissenheit anzudeuten. Der Satan hat sieben Häupter, um die Siebenzahl der Cäsaren zu symbolisiren, sieben Leuchter stellen die kleinasiatischen Gemeinden vor, ein Diadem mit zwölf Edelsteinen soll das wahre Israel, das Weib, das auf sieben Hügeln sizt, die Siebenhügelstadt versinnbildlichen.

Wie hier die Schönheit, so wird auch die natürliche Gedankenfolge bei der Ordnung des Stoffs der Zahlensymbolik zum Opfer gebracht, da das ganze Werk von bedeutungsvollen Zahlen be= herrscht sein sollte. Um sieben Bücher vom jüdischen Krieg herauszubringen, hat Josephus seinen Geschichtsstoff sehr ungleich vertheilt. Auch Matthäus gruppirt sein Buch nach ähnlichen Grundsäßen. Die Dreizahl beherrscht die Versuchung in der Wüste und in Gethsemane. Die Siebenzahl die Geschlechtsregister, die Bergrede und die Gleichnisse. Die Zehnzahl die Wundererzählungen. In dem Geschlechtsregister streicht der Verfasser sogar geradezn 4 Könige aus der Geschichte, um drei gleiche Reihen von 2 × 7

1. Bell. VI; 5, 4. Die Stelle über den Flügel der Gräuel (vermuthlich den Adler des Jupiter, der am syrischen Altar angebracht war) kommt die Verwüstung", wurde demnach übersetzt über die Ede des Gräuels“, da 2 auch Ede heißen konnte. (5 Mos. 22, 12; Jes. 11, 12; Ez. 7, 2.)

Gliedern herauszubringen. Unendlich kunstvoll hat vollends der Apokalyptiker seinen Stoff in 7 × 7 Theilen in der Weise gruppirt, daß sechs Siebende von einer Sieben umschlossen und fünf künstlich in einandergefügt sind, so daß immer das legte Glied sich in eine neue Kette von Sieben auflöst. 1

8. Die praktische Anwendung der Geheimlehre.

Wenn, wie wir oben ausgeführt, nach Anschauung der Schriftgelehrten, im Namen der geheime Grund eines Wesens lag, weil die Ziffern, die ihn bilden, Verhältnisse einer andern Welt bezeichnen, auf denen die diesseitige beruht, so ist jes leicht erklärlich, daß man dem Namen mächtiger Wesen ein besondere Kraft und Wirkung zuschrieb. In der That dachte man die Wesen höherer Ordnung selbst in Wirksamkeit zu setzen, indem man ihre Chiffre aussprach, und es gab eine ganze Geheimlehre, die die Rangordnung der Geister und Engel und die Art ihrer Beschwörung enthielt.

Der mächtigste aller Namen ist natürlich der unaussprechliche Name Jehovah selbst, „die Zahl des Kesbeel" oder „der Schwur Akâe," wie ihn das Buch Henoch nennt, das seine Kraft folgendermaßen beschreibt: „Dieß ist die Kraft jenes Schwurs: Er ist kräftig und stark, und Gott legte diesen Schwur Akâe nieder in die Hand des heiligen Michael. Und dies sind die Geheimnisse dieses Schwurs, und sie wurden befestigt durch seinen Schwur, und der Himmel wurde aufgehängt, ehe die Welt geschaffen war und bis in Ewigfeit. Und durch ihn wurde die Erde gegründet über dem Wasser, und kommen aus dem Verborgenen der Berge schöne Wasser für die Lebendigen von der Schöpfung der Welt bis in Ewigkeit. Und durch jenen Schwur ward das Meer geschaffen, und als seinen. Grund legte er ihm für die Zeit der Wuth den Sand, und es darf nicht überschreiten von der Schöpfung der Welt bis in Ewigkeit. Uud durch jenen Schwur sind die Abgründe befestigt und stehen,

1. Vgl. Ewald, Johann, Schrft, II, 38-48. Auch meine Bearbeitung der Apokalypse in Bunsens Bibelwerk 4, 633-669.

und rühren sich nicht von ihrem Plaze von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und durch jenen Schwur vollenden Sonne und Mond ihren Lauf und die Sterne und ebenso die Geister des Wassers, der Winde und aller Lüfte, nach allen Verbindungen der Geister“ . . . . u. s. w. 1

Da man nun aber dem Namen der obern Mächte so wirksamen Zauber und solche Gewalt zuschrieb, ist es nicht zu verwundern, daß die solcher Namen Kundigen ihre Kunde auch brauchten, um ihre Kraft zu versuchen. Gab die Kenntniß der heiligen Zahlen Kunde der Zukunft, warum ihre Anwendung nicht auch Macht über die Gegenwart?

In der That folgte aus der mystischen Betrachtung der Zahl auch der Aberglaube, in diesen Zahlencombinationen und Buchsta= benreihen geheimnißvoll wirkende Kräfte, theurgische Mittel, mächtige Talismane, schüßende Amulete, furchtbare Bannformeln zu besißen, durch die man Wunder thun, Kranke heilen und Dämonen in die Flucht schlagen könne.

Solche theurgischen Formeln sind geheimnißvolle Buchstaben, seltsame Engelnamen, Schriftstellen, vor Allem aber der Name Gottes selbst, der für den Uneingeweihten unaussprechlich war, aber richtig gezählt, dem Kabbalisten Macht gab, den Mond vom Himmel zu ziehn, oder die Adgründe der Erde zu öffnen.

Daß das Handwerkzeug der mittelalterlichen Kabbalah schon in dieser Zeit in Gebrauch gewesen, dafür beruft man sich auf sehr alte Amulete mit hebräischen Lettern, deren sonderbare Zahlenharmonien oder Linienkonfigurationen als geheimnißvolle Kräfte gegolten haben mögen, deren Zug die Geisterwelt nicht widerstehen könne; auf das Heralpha und Pentalpha, das schon in der Geschichte Alerander des Großen erwähnt wird; auf die Stellung des Horoskops aus dem Zahlwerth des Namens, wozu die spätere rota vitae et mortis nöthig sei. 2

Allerdings galten im ganzen römischen Reich die Juden als große Zauberer, Traumdeuter und Mathematici. 3 Sie werden

1. Henoch, 69, 14-24, bei Dillmann p. 39. 2. Athanas. Kircher, Arithmologia. Rom 1665. Tract. gittin fol. 68, 1. 2 wird allerdings bereits eine Zauberkette beschrieben, um Asmodi zu fesseln, deren Schloß die Zahl Gottes Vgl. Gieseler K. G. I;

ist.

3. Juv. Sat. VI; 542.

1, 57. Justin M. Apol. 2, 7.

Ant. XVIII; 3, 4 E.
Tryph. p. 311.

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