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gekommenen Emiren der Beduinen stehenden Fürstenthümer Commagene und Edessa am obern Euphrat, Apamea, Arethusa und Emesa zwischen Antiochien und Damaskus, und vor Allem die in dem Land vom Euphrat bis zum Amanusgebirge niemals verdrängten Schechs der Zeltaraber standen zumeist auf Seiten der Judenfeinde, und gerade in nächster Nachbarschaft, am Libanon, hatte sich während des Zerfalls des Seleucidenreiches ein Raubstaat erhoben, der dem aufblühenden herodäischen Königreich noch lange starken Abbruch that. Ptolemäus, Mennäi Sohn, hatte hier eine Herrschaft gegründet, die im Ostjordanlande Batanäa, Auranitis, Trachonitis und Itură a umfaßte, 1 woran sich am östlichen Abhang des Hermon Abilene und zwischen Hermon und Libanon in der Marsyasebene das Fürstenthum Chalcis mit einigen jenseits des Libanon an der See, nördlich und südlich von Tripolis, gelegenen Kastellen anschloß. 2 Diese Vereinigung von Wüste, Gebirge und Küste gab dem Räuberhandwerk Karavanenstraßen, Pässe und Seehäfen preis, und durch eine glückliche Verbindung der Piraterie mit dem Wegelagern war Ptolemäus der reichste und mächtigste der syrischen Raubfürsten geworden, indem er aus seinen Seekastellen den cilicischen Piraten die Hand reichte. und die Schiffe der phönicischen Handelsstädte, aus seinen Raubschlössern in den Trachonen, in Verbindung mit den Arabern, die Waarentransporte der Kaufbürger von Damaskus abfing. Seine Residenz wechselte, je nachdem die Jahreszeit mehr Ernte auf der See oder an den Wüstenstraßen versprach. Er hielt einen üppigen Hof, und die Thaten seines Seraillebens gaben keinem andern etwas nach. Nachdem er der flüchtigen Seitenlinie des makkabäischen Hauses ein Asyl angeboten und ihre Töchter seinen Söhnen verheirathet hatte, ward er zum Henker des eigenen Sohnes, weil ihn die eine der schönen Makkabäerinnen reizte, die er dann auch, nach Ermordung ihres Manns, selbst zum Weibe nahm. 3 Alz Pompejus, nach Niederwerfung Mithradats, in Syrien Ordnung schaffte, wurden des Korsaren Berg- und Seekastelle sämmtlich gebrochen, aber während seine Nachbarn und Genossen, die Herrn von Lyfias,

1. Ant. XV; 10, 3. 2. Sowohl Ant. XIV; 7, 4 als Bell. I; 9, 2 liegt dieses Chalcis vnò tập hi ßavy ỗqei. Van de Velde bezeichnet die großen Ruinen im obern Litangthal, am westlichen Abhang des Hermon mit diesem Namen. Vgl. Strabo, Geogr. 16, 2 (p. 753). Dio, 37, 7. Appian, Mithrid. 106. 3. Ant. XIV; 7, 4. Bell. I; 9, 2.

Tripolis und Byblos ihr Haupt auf den Block legen mußten, kaufte der reiche Sohn des Mennäus mit 1000 Talenten (1,716,000 Thlr.) sich Freiheit und Fortbestand seiner Herrschaft.1 Er, wie sein Sohn Lysanias, waren als Verwandte der Makkabäer die schlimmsten Gegner des Herodes, deren Geldmittel den Prätendenten ihre Erpeditionen ermöglichten. Aber auch nachdem die ländergierige Kleopatra im Jahr 34 Antonius dazu bestimmte, Lysanias hinzurichten, weil er mit den Parthern konspirire, bekam Herodes von dieser Seite noch immer keine Ruhe. Das ganze große Gebiet, den oixos tov Avoaviov, wie man die Herrschaft damals nannte, 2 verpachtete Antonius an Zenodor, den Dynasten von Ulatha und Paneas, um die geldgierige Kleopatra zu befriedigen.

Zum Verdruß der Nachbarn durfte der Pächter es wagen, das Räuberwesen auf's Neue zu organisiren, und erst Augustus machte dem Unfug 'ein Ende, indem er im Jahr 23 das Ostjordanland Herodes übertrug, welchem nach Zenodor's Tod auch Ulatha und Paneas zur Abrundung seiner Nordgrenze zugetheilt ward. Abilene mit Chalcis scheint dagegen einem jüngeren Lysanias zurückerstattet worden zu sein. 3

Damaskus, im Laufe unserer Periode mehrmals in Händen der Araber, war bei seiner starken Judenschaft Jerusalem näher befreundet als eine andere Stadt der Dekapolis, in der die Judenfreundschaft sonst wenig zu Hause war. Das Lettere gilt auch von den Seestädten der phönicischen Küste, die zu den geschwornen Feinden des Judenthums zählten. Unter den Makkabäern waren diese stolzen Kaufleute, deren Väter einst eine Weltmacht gewesen, in große Gefahr gerathen, Judäa einverleibt zu werden. Vom Berge Karmel bis Rhinokurura gehorchte, den einzigen Hafen von Askalon ausgenommen, die ganze Küste den Juden. Alexander Jannai war schon daran, auch Ptolemais zu seinem Reich zu schlagen, da starb er weg, worauf Parteistreit erst die auswärtigen Unternehmungen. hinderte und endlich die Einmischung der Römer herbeiführte, die den Küstenstädten ihre Selbstverwaltung unter römischer Hoheit zurückgab.

Sidon und das zweihundert Stadien weiter südlich gelegene Tyrus waren noch immer bedeutende Handelsplätze. Die verän

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1. Ant. XIV; 3, 2. 2. Ant. XV; 10, 1. Dio. 49, 32. 3. Luc. 3, 1. Das Datum ist durch keine andre Nachricht unterstützt, aber auch durch keine andre widerlegt.

derte Weltlage hatte zwar ihrem Handelsmonopol ein Ende gemacht und ihre Colonien ihnen entrissen, die emsige Stadtbevölkerung hatte sich aber um so eifriger auf die Production der Gegenstände geworfen, in der sie jeder Concurrenz zu spotten vermochte. 1 Noch hatten sie die größten Spinnercien, Färbereien und Glashütten. An die Production der Purpurfarbe schloß eine Reihe anderer Geschäfte sich an. Der Umstand, daß Wolle von der Purpurschnecke so intensiv und schön gefärbt wird, hielt vor Allem die Wollmanufacturen im Gang und war Veranlassung zu kolossalen Wollankäufen in allen Häfen. Nicht nur Palästina, Arabien, Syrien, Aegypten waren ihre Bezugsquellen, sondern auch Tarent, Milet,2 Attika und selbst Korari und Massilia.3 Die Wolle, wie sie ange= langt war, ward sorgsam gereinigt und dann heiß zum Theil gefärbt und gelangte nun erst in die Webereien, oder sie ward ungefärbt verarbeitet, und die Gewebe erhielten durch Färben und Drucken Streifen und Figuren von Purpur. Die fertigen Stoffe wurden dann zur See oder im Karavanenhandel an alle bekannten Staaten und Städte verschickt, wenn nicht schon in nächster Nähe ein Korsar oder Beduinenhäuptling die ganze Ladung abfing.

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Südlich von Tyrus folgt Ekdippa und der schöne Hafen von Ptolemais, in dessen Nähe an dem Flüßchen Belus jene großen Glasfabriken standen, die kaum einen geringeren Ruf hatten als die tyrischen Färbereien. Sowohl der Sand, den der Belus abseßt, wie der Flugsand, den der Westwind von der Küste herübertreibt, lieferte das feine Material, das in den zahlreichen Oefen eingeschmolzen ward und zu glattem, geformtem, geschnittenem und gefärbtem Glas und allen Arten von Glas- und Krystallwaaren verarbeitet wurde. Von Dora biz Joppe bot die steilere Küste keinen größeren Hafen mehr, ehe Herodes den herrlichen Kunsthafen von Cäsarea bei dem alten Stratonsthurm baute. Er übertraf den Piräus an Größe, und der neue Handelsplatz schuf Sidon und Tyrus bei der Großartigkeit seiner Quais, seiner Hallen, Magazine und Bazars und allen Bequemlichkeiten des Marktverkehrs eine ge= fährliche Concurrenz.7 Dabei war hier Alles glänzend, modern,

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1. Strabo XVI; 2. Plin. 5, 17. geschichte 1, 42. —4. Virg. Georg. 3, 307.

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- 5. Grothe, Geschichte der Wollmanufaktur im Alterth.. Deutsche V. Jahrsschr., 116, 2. S. 271. 6. Plin. 7. Bell. I; 21, 7. Ant. XV; 9, 6. Strabo

36, 66. 67. Jos. Bell. II; 10, 2. 16, 2. Plin. V; 14. Ptol. 5, 16.

praktisch. Für Judäa selbst war Cäsarea die wichtigste Stadt Palästinas. Hier hatte der römische Procurator seinen Siz, hier war die römische Post, die Garnison 1 und zu königlichen Zeiten die Residenz des jeweiligen Herodäers. 2 Die meisten der von der See kommenden Jerusalemfahrer wurden hier an's Land gesezt, wie z. B. mehrere Reisen des Apostel Paulus Cäsarea berühren. 3 Eine flottirende Bevölkerung von Matrosen, Arbeitern und Handelsleuten füllte bald die neue Stadt und das syrische und griechische Element überwog von Anfang. 4 Juden und Syrer stritten lebhaft um den Besitz der Stadtrechte, die nach Herodes Tod fast ganz auf die Syrer übergingen, denen sie Nero schließlich auch ausdrücklich zusprach. 5

Joppe, dessen Hafen nie für ganz sicher gegolten hatte, verlor bei dem Aufblühen Cäsaräas, doch lagen die Dinge hier für die Juden günstiger, und ihr Anspruch auf diesen Plaz wurde von Rom meist anerkannt. Auch Lydd a war jüdisch, Jamnia ging aus den Händen des Herodes in die der Salome, dann in die der Kaiserin Livia über, so daß das an der See, im Sorekthal, anmuthig gelegene Stadtgebiet eine ganz besondere Stellung einnahm. 8

Die alte Stadt des Derketokultus, As kalon, hatte sich dagegen ihren syrischen Charakter gewahrt und blieb selbst unter Herodes Freistadt. 9

Gaza hatte durch die nahe Verbindung mit dem ailanitischen Meerbusen für den Handel Bedeutung. Südlich von Gaza dehnen Sandhügel und Dünen sich hin, die Schifffahrt hört auf, und Rap hia und Rhinokurura werden nur noch als Stationen der ägypti= schen Karavanenstraße erwähnt. 10

Diese phönicischen Städte hatten insgesammt ein bald schmaleres, bald breiteres Hinterland, das sich im Allgemeinen bis an die Vorhügel des Gebirges Ephraim und Juda erstreckte. Die südliche Küste ist versandet und reich an Untiefen und Riffen, auch treten die Berge hier näher an's Ufer heran. Je weniger deshalb von einem bedeutenden Handel hier die Rede war, um so weiter konnte

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die jüdische Bevölkerung vordringen. Immerhin war fast jede dieser Städte mit einer starken Judenschaft bedacht, deren zeitweise Ansprüche, das Gemeinwesen zur Judenstadt herabzudrücken, die ge= hässigsten Streitigkeiten im Gang erhielt.

In der römischen Zeit wurden diese Pläge zu einem Städtebund zusammengefaßt und zu Syrien geschlagen. Ihre Verfassung war meist eine aristokratische. Einzelne, wie Tyrus, Byblos, Tripolis hatten in den bewegten Zeiten bald dauernd, bald vorübergehend ihre Tyrannen, die durch die Nothwendigkeit eines einheitlichen Regiments oder durch römischen Einfluß an die Spize ge= kommen waren. 1

Von Aegypten und Arabien war Judäa im Süden durch Jdumäa geschieden, die einzige Eroberung Johannes Hyrkan's, die Pompejus nicht beanstandete, weil die Lostrennung Jdumäas nothwendig dem Hof von Alexandrien oder Petra zu gut gekommen wäre. Während des Erils hatten die Söhne Edom's sich bis über Hebron ausgebreitet, aber der wieder erstarkende jüdische Staat schob sie gegen Süden zurück, bis Hyrkan sie gänzlich unterwarf und zur Beschneidung nöthigte, während das südliche Stammgebiet der Edomiter schon zuvor dem Nabatäerreich einverleibt worden war. Dem jüdischen Idumäa stand ein Präfect vor, der in Gaza seinen Siß hatte, und in dieser Stellung an der von Gaza nach Aila ziehenden Karavanenstraße sehr mächtig war. So hatte der Vater Antipater's sich als Geschäftsvermittler zwischen Arabern und den Stadtgemeinden Gaza und Askalon unter Alexandra zum wohlhabendsten Mann des Reichs gemacht, sein Sohn konnte sich gar zum Reichsverweser aufschwingen und den Grund zur idumäischen Dynastie legen. anderer, Kostobar, durfte selbst an Errichtung eines selbstständigen Fürstenthums denken. 2 Große Machtbefugnisse waren dem jüdischen orgarnyós freilich nöthig, um diese unbändigen Halbaraber und ihre stolzen Schechs im Zaum zu halten. Josephus hat anschaulich ge= schildert, wie mitunter, einer Windsbraut gleich, die Losung des Kriegs in diese wilden Horden fiel, sei es, daß Blutrache die Männer in's Feld rief, oder Hunger sie aus ihren verdorrten Weideplägen vertrieb, oder ein mächtiger Bundesgenosse den Allarmruf in ihre Lager warf. Den Juden galten sie für Wilde, deren Schechs durch Schmeichelworte und abenteuerliche Vorspiegelungen für Alles zu

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Ein

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