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eine Einzelperson. Desgleichen wären die Selbstverwünschungen V. 6 für die Gemeinde unnatürlich und übertrieben. Erträglich bleiben auch sie nur im Munde eines Einzelnen (vergl. Hiob 31, 8, 10, 22), der damit die Unbeflecktheit seines Wandels in helleres Licht sehen will. Aber spricht der Psalmist rein als Privatperson? Als echter Lyriker, der mit der Darstellung seiner eigenen Empfindungen u. dergl. zugleich das Gemüt anderer bewegen will, verallgemeinert auch er den partikulären Fall, daß Gott ihm Recht schaffen solle, zu der Bitte, daß Gott den Gerechten überhaupt schüßen möge V. 10. In diese Bitte kann der gleichgesinnte Leser oder Hörer um so mehr einstimmen, als sie ihn selbst interessiert, und wiederum erfährt so das Luftgefühl des Sängers eine Steigerung, weil er weiß, daß er auf die Teilnahme der anderen für sein Schicksal rechnen kann. In diesem Sinn ist auch die Gerichtsszene V. 8 f. zu verstehen. Daß ein Einzelner wegen persönlicher Verfolgungen nicht ein ganzes Völkergericht beanspruchen dürfe (Sm. Bthg.), ist selbstverständlich. Aber darum handelt es sich hier gar nicht. Die Nationen (aber nicht die Stämme Israels Hier. Kim. Hiß.) sind nicht als Angeklagte (Bthg.), sondern nur als Zeugen (Olsh. Now.) bei dem Gericht zugegen gedacht; sie sollen Gott umringen, d. h. ihn zum Gericht begleiten. Das ideale Auditorium dient nur als poetische Staffage. Der Dichter schafft sich damit ein weiteres Publikum, das auf seiner Seite stehen und ihm Recht geben soll. Psalmist nicht den Wunsch aussprechen, daß Gott die Völker richte, sondern seine eigene Bitte V. 9b (Now.) begründen; er wendet sich an den gerechten Weltenrichter, der auch ihm sein Recht verschaffen muß. Vor aller Welt soll seine Unschuld ans Licht kommen. Diese Forderung ist psychologisch zu verstehen, sie ist die lyrisch kräftige Reaktion des durch die Beschuldigungen V. 4 f. innerlichst verletzten sittlichen Gefühls. Zugleich aber zeigt damit der Dichter, daß er nicht lediglich den persönlichen Standpunkt festhält, er vertritt das Recht der unterdrückten Unschuld, d. H. er spricht im Namen der solidarisch fühlenden Frommen.

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will ber 9 . יהוה ידין עמים tit ben Worten

Der Appell des Dichters geht V. 8, 9 an die lezte Instanz, von ihr erhofft er seine Rechtfertigung. Damit ist ihm geholfen; seinen Schild hält Gott, der ja der allgerechte Richter

und Helfer der redlich Gesinnten ist V. 11, 12. V. 13 ff. handelt es sich um eine neue Verfolgung (vergl. 13 a 2). Von der Unschuld des Dichters, auf die der ganze erste Teil basiert ist, ist weiter feine Rede. Die Gerichtsszene scheint überflüssig ge= wesen nnd das rechtfertigende Urteil unfräftig geworden zu sein, wenn die Anfeindungen V. 13 ff. den V. 2-12 Redenden von neuem belästigen können. Die Verse 13 ff. sind daher wohl nur ein loser Appendix zu den voraufgehenden, falls sie nicht überhaupt ein ursprünglich fremder Bestandteil des Gedichtes sind, etwa Bruchstücke aus einem Gemeindeliede, die mit den Versen 2-12 zu einem Ganzen vereinigt wurden.

Ps. 8. Die ganze Welt ist ein Spiegel für die Majestät Gottes. Seine Hoheit findet in dem unbewußten Lobpreis aus Kindesmund ihren beredtesten Zeugen, sie muß selbst die Gegner Gottes entwaffnen. Troß seiner Erhabenheit läßt aber der Herr sich zu dem schwachen Menschen herab; er hat ihn zur göttlichen Ebenbildlichkeit bestimmt und ihm die Herrschaft über die Natur übergeben.

ערככים יונקים

V. 5 ff. blickt der Dichter auf Gen. 1 zurück, woran schon das Targ. erinnert (Bthg.). Wie dort ist auch hier von der göttlichen Vorsehung und Fürsorge für den Menschen überhaupt, nicht speziell nur für den Israeliten (vergl. die Ausdrücke 2 und DN V. 5) die Rede. Die Beziehung des V. 3 auf das „gemeinsame jüdische Gebet“ (Sm. S. 55, 132), ist nur möglich, wenn man die pɔ und eine metaphorische Bezeichnung der Gemeinde sein läßt; eine solche ist aber nirgends zu belegen, auch nicht, wenn man sich auf Ps. 123, 2 berufen wollte. Vielmehr will der Dichter hier nur sagen, daß die Herrlichkeit Gottes schon durch unmündige Kinder offenbart werde (Matth. 21, 16), so daß die spöttischen Reden der Gegner Gottes (278 und opɔnx) verstummen müßten. Als den allmächtigen Beherrscher der Natur und allgütigen Vater der Menschen offenbart sich Gott, nicht insofern er der partikularistische Volksgott Israels, sondern der Universalgott aller Menschen ist. V. 2 u. 10 ist daher nicht auf Israel einzuschränken; der Dichter ist hier vielmehr man's spokesman, not Israel's Cheyne (im Komm.), er nimmt

einen universellen Standpunkt ein. Das neben

oder

8 stehende

als Bezeichnung des Nationalgottes Israels (1. d. h. Passiv zum Pi"el, das sich Richt. 5, 11; 11, 40 findet; zu übersezen: dessen Pracht am Himmel gepriesen wird. Oder ist nach den LXX εnnon, Ar. vielleicht s zu lesen?) darf gegen diese Deutung nicht angeführt werden, da ja dafür ursprünglich gestanden haben könnte. Von einem „spezifisch jüdischen Charakter" des Liedes (Sm.) ist daher keine Rede. Kann zu der Erkenntnis V. 2, 10 jeder gläubige Israelit gelan= gen, so sehe ich keinen Grund ein, warum 88 V. 4 anders als von der Person des Dichters (nämlich nur von der Gemeinde Sm.) verstanden werden müsse. Werden doch alle neuen religiösen Erkenntnisse erst aus dem Geiste des gottbegnadeten Dichters selbst Herausgeboren, um dann das Gemeingut vieler anderer werden zu können, s. Dillm. Hiob S. XX und Cheyne in the orig. . 385.

Ps. 9, 10. Ps. 9 und 10 gehören zusammen, was sich aus dem Fehlen der überschrift bei 10 und der teilweisen Fortseßung der ursprünglichen alphabetischen Ordnung des 9. Psalms ergiebt. Erst die Pesch. kennt die Teilung in zwei Lieder, während sie noch die LXX zu einem Ganzen verbinden. Aber wie Ps. 9 und 10 jezt vorliegen, ist ihr Text teils lückenhaft, teils überarbeitet. Über die einstige alphabetische Ordnung beider Psalmen vgl. Now. Bthg. In Ps. 9 handelt es sich um heidnische Feinde, s. 6, 7, 16, 18, 20, 21, in Ps. 10, 1-15, um gottlose Israeliten 3, 4, 8-10. Von 10, 16 an treten plöglich wieder die Heiden auf, V. 16 ff. gehörten darum vielleicht ursprünglich zum Schluß von Ps. 9. Dieser bezielt ein Ereignis aus der nationalen Geschichte. Jahwe hat die Heiden vernichtet V. 4, 6, ihre Städte für immer zerstört; er hat das Schreien der Elenden nicht vergessen 13 b, und sich so als Schußherrn derer erwiesen, die seinen Namen kennen V. 11. Darum soll man seine Thaten unter den Völkern verkündigen V. 12. Der Sänger dieses Dank- und Siegesliedes V. 2, 3, 14, 15 ist die Gemeinde (de Wet. Ew. Olsh. Re. Sm. Bthg. A.), deren Empfinden der Dichter ausspricht. Auch Ps. 10, 1-15 ist ein Gemeindefied. Den Gottlosen und Reichen im Volke stehen die von ihnen bedrückten und verfolgten Armen und

Elenden gegenüber. Wird in Ps. 9 das Volk als politische Einheit den Heiden entgegengesezt, so in 10, 1-15 die Partei der Frommen den Gottlosen. Ps. 9 ist wohl ursprünglich für eine kultische Festfeier (vergl. V. 2, 3, 12, 15 Köst. Ew. Sellin) gedichtet worden.

Ps. 11. Die Gemeinde selbst (Sm. Bthg.) kann hier nicht am Worte sein. Denn 1 b-3 sind nicht „Personifikation der zweifeln= den Gedanken, welche in dem Gemüte des Sängers selbst entstehen“ Hgstb.; dagegen spricht schon N V. 1. Vielmehr kann

die Aufforderung zur Flucht V. 1b nur von denen ausgehen, die V. 2, 3 sprechen. Das sind aber augenscheinlich verzagende Freunde und Genossen, denen angesichts persönlicher Gefahren und der allgemeinen staatlichen Zerrüttung der Mut entfallen ist. Denn die ¬ V. 2 sind keine Nationalfeinde (de Wet.), sondern gottlose Israeliten, da erstere die Gemeinde nicht bloß 2b befeinden würden (Hgstb. Now.). Jenen Kleinmütigen sett der Dichter sein Gottvertrauen entgegen V. 4 ff. Der allwissende Gott ist der gerechte Richter der Menschen, er wird die Gottlosen vernichten V. 6 (1. nach Sym. mit Olsh. A.: np). Dies wird entweder bei einem demnächst eintretenden Strafgericht geschehen (s. Ps. 5, 11; 7, 10), resp. bei der lezten messianischen Katastrophe (Sm. Stade 3. f. Theol. u. K. 92 S. 395), nach der die Gemeinde der Frommen sehnsüchtig verlangt. Beide Erwartungen wurzeln in der Zukunftshoffnung der a. t. Religion. 7b kann nicht dafür angeführt werden, daß die Gemeinde das Subjekt des Ps. sein müsse. Die Hoffnung, daß der Herr den Gerechten beistehe V. 5 f. und die Frommen sein Antlig schauen dürfen 7b, ist der Anlaß, daß der Psalmist (als Frommer) bei Jahwe seine Zuflucht sucht und findet 1 a. Aber ich gebe schließlich gern zu, daß der Dichter nicht lediglich in seinem Namen spreche, sondern auch als Wortführer seiner treuen Anhänger (vgl. Ps. 3. 4). Diese sind in der Anrede 77 1b mitbezielt (unter Beibehaltung des K-9īß, da das Q'rē 1775, das auch LXX Pesch. Trg. Vulg. haben, nur Erleichterung der L. A. des K'91ß ist wegen des Singul. dann aber ist nach LXX Pesch. Trg. statt mit Bthg. zu lesen

;כנפטי

[Acc. loci wie Deut. 33, 19] ha, s. 1 V. 2). Als Redender tritt dann, wie in Ps. 3 und 4, ein Parteihaupt hervor,

Ew. Olsh. Hiz. Hgstb. Hupf. (Now.) Graeß; ähnlich Chey. i. Komm., teilw. Reuß.

Ps. 12. Die Treuen haben unter den Menschen V. 2 (bis auf eine geringe Zahl Olsh.) aufgehört. Falschheit, Hinterlist und Hochmut regieren V. 3 f. (vergl. Jes. 59). Die Gegner V. 3-5 find keine Nationalfeinde, da Lüge, Hoffart u. dergl. keine Aussagen über das Treiben äußerer Feinde sein können. Aber Jahwe wird das Seufzen der Armen und Elenden erhören V. 6. Diese und as repräsentieren den eigentlichen 9b (f. Bthg. z. St.), der von den Frevlern im Volk verachtet (1) wird; sie sind der kleine Rest der Jahwe treu gebliebenen Frommen, die auch V. 8 (1. nach LXX Hier. mit Bthg. ; dann aber auch, der festen Zuversicht sind, daß Jahwe sie vor diesem bösen Geschlecht erretten werde. Den Hilferuf 2a erhebt daher der Dichter in ihrem Namen. An dem Charakter des Ps. als Gemeindeliedes würde. sich nichts ändern, auch wenn man nach LXX owσóv μe Lesen wollte.

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Ps. 13. Bei der unbestimmten Zeichnung der Feinde und den fehlenden Kennzeichen einer bestimmten Lage läßt sich kaum etwas Sicheres über das Subjekt des Liedes aussagen. Kim. de W. Ros. Sm. Bthg. wollen es auf die Not der Gemeinde beziehen. Vielleicht aber läßt sich daraus, daß der Redende weniger auf seine Feinde reflektiert, als seinem sehnsüchtigen Verlangen nach Gott Ausdruck giebt, sowie aus dem Gegensag zwischen der Erwägung auf Selbsthilfe V. 3 (s. Now.) und der Gewißheit seiner Errettung durch die göttliche Gnade V. 6, mit anderen Worten: aus der religiösen Tiefe und Innigkeit des Liedes, die auch Sm. anerkennt, ein Beweisgrund für die ursprünglich individuelle (Luth. Hgstb. Ew. Hiz. Now.) Empfindung des Pf. entnehmen

b auf bas האירה עיני פן אישן המות iiberbies mirben bie Worte)

Volk als solches nur mit Künstelei anwendbar sein). Weshalb auch Reuß sagt: le point de vue individuel paraît plus franchement prédominer dans ce psaume que dans les précédents. Aber in die Klage des Dichters über sein Verlassensein von Gott und in die Bitte um das Erscheinen des messian. Heils kann jeder Fromme miteinstimmen.

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