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Wie seine heldenhafte Gestalt der Poesie neue Stoffe bot, so war er selbst ein gottbegnadeter Dichter gewesen. So wurde David in der Überlieferung das Muster und der Vater der Volkspoesie. Ein Dichter wie David zu sein, galt als der höchste Ruhm eines Sängers. Man dichtete in seinem Namen und ahmte seine Lieder nach (Am. 6, 5). Solche Davidische Lieder zu singen, war die größte Freude jedes Jsraeliten. Die ältere Volkspoesie war nicht ausschließlich heilige Poesie. Wir besigen Reste davon in den Liedern, die aus dem Sepher hajjaschar zitiert werden. Daß Lieder, die in diesem Buche standen, auch beim Kulte vorgetragen wurden, zeigt 1. Kön. 8, 12, 13 (vergl. den verbess. Text von Wellh. und Kamphs.). Aus der älteren Volksdichtung entwickelte sich allmählich die Psalmpoesie, die ausschließlich in den Dienst des Heiligtums und der Gemeinde trat. Daß die Psalmdichtung sich an die volksliedermäßigen älteren Melodien anschloß, davon besigen wir ein Zeugnis in der Überschrift des Ps. 57, 1 n-3. Die Fortsetzung der Worte findet sich Jes. 65, 8 (Smith, S. 209). Es sind die ersten Zeilen eines Kelter- oder Winzerliedes (das bedeutet auch Pf. 8, 1 u. ö., das nikýνio zu verändern

nach LXX in

by, d. i. vuvi

ist, s. Bthg., Pf. S. XVI). So steht David zu der Psalmenpoesie in einem kausalen Zusammenhang, freilich in keinem direkten. Die Psalmendichtung übernahm als Fortseßerin der Volkspoesie von dieser den königlichen Sänger David gewissermaßen als ihren Patron, und so wurde David mit der Umbildung der weltlichen Lyrik zur reli= giösen der Stammvater der heiligen Poesie. Wenn die Gemeinde ihre Davidischen Lieder sang, so erinnerte sie sich dabei ihres guten alten Königs David, sie übertrug auf ihn ihre Ideale und Wünsche und dichtete aus seinem Geiste heraus neue Lieder in seinem Namen.

Als Resultat der Untersuchungen hat sich ergeben, daß es selbst in der exilischen Zeit einen Davidischen Psalter noch nicht gegeben haben könne. Ob es dann überhaupt vorerilische Lieder im Pfalter gebe, muß der Untersuchung der einzelnen Psalmen vorbehalten bleiben. Oben war weiter nachgewiesen, daß die Psalmen 3—41 im Allgemeinen älter als die Dorah- und Assaphlieder seien. Die ersten Dezennien der neuen Gemeinde waren für die Entstehung litterarischer Sammelwerke wenig geeignet. Weit eher ließe sich eine erstmalige Sammlung Davidischer Psalmen mit dem Reformwerke Esras und

Nehemias in Verbindung bringen. Dies dürfte vielleicht auch der Kern der allerdings sagenhaften Überlieferung sein, daß Esra (f. Bthg., Psalmen, S. XXXI), resp. Nehemia (2. Makk. 2, 13) die Psalmen gesammelt habe. Aus lettgenannter Stelle, bes. V. 14, ließe sich weiter entnehmen, daß hier noch eine dunkle Erinnerung vorliege, daß der Psalter in makkabäischer Zeit einen Zuwachs von Liedern erhalten habe.

Bevor ich zur Untersuchung der einzelnen Psalmen selbst übergehe, möchte ich erst eine Erklärung der Formel versuchen, von wo aus noch einiges Licht auf die Komposition des Psalters fallen dürfte. Nach 1. Chron. 15, 21 bedeutet den, der ein bestimmtes Amt bei der Tempelmusik versieht (die LXX übersehen res mit εἰς τὸ τέλος. Da sie damit in den Ps. meist n

wiedergeben z. B. 9, 7, 19; Bibl. Greek, S. 29, 201], so haben sie entweder auch in der Überschrift der Ps. gelesen, oder, was mir wahrscheinlicher ist, sie hielten für eine mqtl Bildung zu ). Meist wird die Formel, z. B. in Verbindung mit übersezt: dem Gesangmeister von David ein Psalm u. s. w. (so auch noch Baethgen und Kaugsch). Aber ist es denkbar, daß in einem Atemzuge ganz verschiedene Bedeutungen haben sollte? Entweder bezeichnet es beidemal den Genitiv, oder beidemal den Dativ. Olshausen meinte, gebe my den jedesmaligen Gesangmeister an, der die musikalische Begleitung. des Liedes verfaßte. Warum sollte aber z. B. Ps. 3, wo fehlt, weniger singbar als Ps. 4 sein, wo die Formel steht? Sollten in einem Gesangbuche singbare und nicht singbare Lieder zusammengestellt worden sein? Ich meine, alle Zweifel lösen sich, wenn man als den Titel einer Psalmsammlung faßt. Die Sammlung enthielt die Lieder (oder eine Auswahl solcher), die der beim öffentlichen Gottesdienste vorzusingen hatte und darnach hieß die ganze Sammlung 2 d. h. der Vorspieler (wie wir ja Liederbücher mit ähnlichen Überschriften haben!). Das vor giebt also die Quelle der Lieder an; es sind die Lieder, die einst in dem Buche standen. In dem jezigen Psalter findet sich die Formel 55 mal und zwar zumeist bei den Ps. 3-89. Jm 4. und 5. Buche kommt sie nur 3 mal, nämlich bei 109, 139 und 140 vor. Diese Sammlung wurde aus David-, Dorah-, Assaph- und einigen

10, 11; 13, 2 [f. Hatch, Essays in

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anonymen Liedern gebildet. Diese Sammlung wurde dann nachträglich erweitert, resp. mit einem anderen Psalter kombiniert und vielleicht damit die Umschmelzung des Klerikalpsalters zu einem Laien oder Gemeindegesangbuch beabsichtigt. Der пn Psalter seht die levitischen Sammlungen voraus, kann also erst nach ihnen zusammengestellt worden sein, also auch erst nach der Zeit der Chronik. Über das Zeitalter der event. eingeschobenen Lieder ist damit noch nichts gesagt. Auch muß die Möglichkeit offen bleiben, daß bei manchen Liedern jezt per Zufall stehe, bei anderen per Zufall fehle! Aber die Möglichkeit ist sehr einzuschränken, wenn man bemerkt, daß ganze Gruppen, z. B. die Pf. 25-28 gemeinsame Aufschriften ohne haben. Doch kann ich hier nicht näher auf diese interessante Materie eingehen. Nach diesen allgemeinen Vorausseßungen über die geschichtliche Entstehung des Psalters und die in ihm verbundenen kleineren Psalmenbücher, suche ich das Zeitalter der einzelnen Psalmen selbst zu bestimmen. Ich gehe dabei von der anerkannt jüngsten Hauptsammlung (Ps. 90—150) aus und suche von hier aus zu den älteren Büchern vorzudringen. Dabei befolge ich die Methode der Gruppenbetrachtung, die einst von Ewald mit Erfolg eingeschlagen wurde und sich jezt allgemein eingebürgert hat, so daß sie keiner Rechtfertigung mehr bedarf. Jedoch betrachte ich in den einzelnen Gruppen nur die gleichartigen Lieder der einzelnen Hauptsammlungen und gewinne so besser überschaubare kleinere Ganze.

B. Das Zeitalter der einzelnen Psalmen.

1. Viertes und fünftes Buch.

Ich beginne mit Pf. 110, vergl. darüber schon S. 79 ff. Mit seinem stellt sich der Psalmist neben den Verfasser von Gen. 14. Bereits Hizig, Psalmen 1865, S. 318, erkannte die Ungeschichtlichkeit und den nacherilischen Ursprung dieses Kapitels, speziell der Verse 18 ff. (vergl. jezt auch Kuenen, Einl. I, 1, S. 310; Cornill, Einl. § 13, 7 u. A.). Königliche und priesterliche Würde sind ursprünglich nicht von einander getrennt gewesen. Saul, David, Salomon, and the kings of

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Israel and Judah . none of them would have craved the divine permission to assume the title of priest, Cheyne, the orig. S. 20. Nach Jos. Antiq. XVI, 6, 2 (Hißig) und Ass. Mos. (Chey.) 6, 17 führten die Makkabäer den Titel doziɛɛv's dεov ὑψίστου. Gen. 14, 18 heißt Malki-Zedeq ein 7. Wenn nun im Psalm V. 4 dem Gefeierten ein Priestertum à la Malki-Zedeq verheißen wird, so ist sein Priestertum auch ein solches des „höchsten Gottes". So trifft alles für eine Deutung des Psalms auf einen Makkabäer zusammen. Vor Cheyne wollte schon Grimm (Kurzgef. ereget. Handb. zu d. Apokr. 53, S. 150) den Psalm auf Simon beziehen „wegen der Ähnlichkeit zwischen V. 1, 4 mit 1. Makk. 14, 41." Vergleiche noch die Ausdrücke ¬¬ V. 3, 7-by

V. 4, die der Psalm mit Ekfl. 3, 18; 8, 2; 11, 9, 10; Dan. 2, 30; 4, 14 gemein hat. Was Buhl (3. K. W. L. 83, S. 226 f.), dem Now. S. 492 beistimmt, gegen das makkabäische Zeitalter des Psalms vorbringt, fällt nicht sehr ins Gewicht. Er findet zwischen 1. Matt. 14, 41 ἕως τοῦ ἀναστῆναι προφήτην πιστόν und sen Worten Ps. 110, 1" DN einen Widerspruch. Damals sei die Prophetie erloschen gewesen. Aber ist nicht schon die jüngere prophetisch-apokalyptische Litteratur der beste Beweis für das Gegenteil ? (Vergl. auch Jos. Ant. XIII, 10, 3 u. 7.) Ich will mich auch nicht darauf stüßen, daß " DN eine allgemeine poetische Formel sein könne, wie Ps. 2, 7 (Now.); nach V. 4 will der Dichter thatsächlich als Empfänger eines göttlichen Orakels gelten. Warum soll er nicht dem Simon den Willen des Volkes in Form eines prophetischen Ausspruches haben kundgeben können? Volkesstimme ist ja Gottesstimme! Er ist gewissermaßen selbst der oоýrηs oτós (NN), der der vollzogenen öffentlichen Wahl, ähnlich Sach. 6, 11 ff. (gegen Bthg.), die göttliche Sanktion giebt.

Der gleiche kriegerische Ton wie in 110, 5 ff. macht sich noch in einer Reihe von Liedern des 4. und 5. Buches bemerkbar. Lobgefänge dringen aus den Kehlen der Söhne Zions, scharfe Schwerter in der Faust sind die Heiligen Jahwes entschlossen, an den Heiden Rache zu nehmen, ihre Könige in eiserne Fesseln zu legen, 149, 6 ff., vergl. Sach. 9, 13 ff., Joel 4, 9 ff. Die in ihren heiligsten Interessen verlegte Nation greift zur Selbsthilfe, mit den Waffen will fie den väterlichen Glauben schüßen. Dieser kriegerische Enthusiasmus

ist die Frucht der Siege, die die Makkabäer über die syrischen Heere errangen. In diese Zeit verjeßt uns Ps. 149.

קהל חסידים Die

V. 1 ist die ovvaywyǹ Aoidaiwv (nach der allein richtigen Lesart) 1. Makk. 2, 42; es sind die Altgläubigen Israels, die den Fahnen Mattathias und seiner heldenmütigen Söhne folgen. Ihren Höhepunkt erreichte die makkabäische Bewegung, als es dem Judas gelang, das von den Heiden entweihte Heiligtum dem nationalen Kult wieder zurückzugeben, 165 v. Chr. Diese That wurde mit großen Dankesfesten und Lobgefängen im Tempel gefeiert Makk. 4, 54. Neue Feste wurden einige Dezennien später unter Simon begangen, als die ausgehungerte feindliche Besaßung auf der Zitadelle von Jerusalem kapitulieren mußte 142 v. Chr., 1. Makk. 13, 49 ff. Auf beide Ereignisse dürfte sich der Cyklus der Hallelpsalmen 146-150 be= ziehen. Neue Siege forderten neue Lieder. Mit Pf. 149 hängt zunächst 148 zusammen. Das erhöhte Horn Israels 148, 14 (vergl. mit 149, 4) bedeutet den Aufschwung der Nation unter der An= führung der Makkabäer. Für Gleichzeitigkeit des Ps. 147 mit 148/49 spricht der verwandte, siegesfrohe Ton. Im Einzelnen ist 147 ganz abhängig von Jes. 40-66. Vergl. 2b-Jes. 56, 8; 3-Jes. 61, 1. Die 3-¬¬2 find zu 3–2 geworden; V. 4 -40, 26; 14a-60, 17; 15, 16-55, 10, 11. Nach V. 2, 13 ist Jerusalem wieder befestigt. Das könnte sich auch auf die Zeit Nehemias 444 v. Chr. (Neh. 6, 15; 12, 27) beziehen. V. 8c ist aber von 104, 13, 14, V. 9 von Hiob 38, 41 abhängig. Ich ziehe daher die makkab. Zeit vor. An Ps. 147 schließt sich 146 an; vergl. V. 7 mit 147, 6 ff. Übrigens ist 146, 2 aus 103, 1;

104, 1, 33; V. 4a aus 104, 29 (Bthg.) entlehnt.

Auch Ps. 118 möchte ich in diese Zeit versehen. Daß der Psalm nacherilisch sei, wird allgemein angenommen. Dafür spricht 1) Abhängigkeit des V. 22 von Jerem. 51, 26; 2) die Dreiteilung der Gemeinde V. 2-4 in Laien, aaronidische Priester und Proselyten, vergl. 150, 3, 4. Aber welcher Periode gehört er näher an? Ewald dachte an das 1. Laubhüttenfest 536 v. Chr., Esr. 3, 1 ff.; Hengstenberg an die Grundsteinlegung des Tempels 535, Esr. 3, 8 ff.; Del. und Ehrt an die Vollendung des Tempelbaues 515, Esr. 6, 15 ff.; Stier an das 1. Laubhüttenfest des 2. Tempels 444, Neh. 8, so jezt auch Bthg. Aber gegen 536/35 spricht, daß

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