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Nach der Zurückführung der jüdischen Diaspora V. 7, 23 beginnt das große eschatologische Drama: Juda badet sich in grausamer Mordlust im Blute seiner heidnischen Bedrücker V. 24 (s. Joel 4, 2 ff.; Sach. 9, 13 ff.). Diese Erwartungen müssen durch ein besonderes Ereignis neubelebt worden sein. Reuß (zulezt Gesch. 2 S. 558) denkt, die Unterlage gäben die Kämpfe, die von Seleuziden und Ptolemäern um den Besit Palästinas geführt wurden. Doch fand damals keine für Israel, wichtige Hauptaktion statt, die die Erwartungen des Ps.s erklären würde. Ich schließe mich daher der Ansicht Smiths an, daß die glänzenden Hoffnungen des Pf.s sich auf den Sturz eines der Weltreiche, nämlich etwa des persischen, gründen. Auch für diese Zeit hätte eine Bedrohung Egyptens V. 31 sehr guten Sinn.

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Zu Pf. 86 s. S. 67. Wegen der vielen Entlehnungen aus anderen Psalmen, darunter auch V. 13b aus 56, 14; V. 14 aus 54, 5 kann das Lied frühestens etwa um die Mitte der griechischen Periode entstanden sein. Ebenso giebt sich der anonyme Pf. 71 deutlich als eine Nachahmung älterer Lieder, besonders der Klage= psalmen 22 u. 31 zu erkennen (Bthg. Rahlfs, S. 28). Da ich diese beiden Lieder aus den der Ankunft Nehemias vorangehenden Trübsalszeiten ableite, so möchte Pf. 71 selbst etwa dem Ende der persischen Herrschaft, wie die meisten Klagelieder der Sammlung 42-89, angehören. Ähnlich wird über Ps. 88 zu urteilen sein, dessen Zeitalter durch Abhängigkeit von Hiob (s. Del. Bthg.) und Klgld. bestimmt ist s. S. 68/69.

Zum Schlusse fasse ich diejenigen Psalmen des 2. und 3. Buches zusammen, die von vielen Exegeten für makkabäisch gehalten werden; es sind etwa die Psalmen 44, 60, 69, 74, 75, 79, 83.

Das Betonen der Frömmigkeit und Gesezestreue 60, 6, 7; 44, 18 ff. und das Fehlen des Gößendienstes 44, 21 weisen deutlich auf die Zeiten nach Esra und Nehemia hin. Die Niederlage des Joseph und Asarja 1. Makk. 5, 56 ff., auf die Hiß. die Psalmen 44 und 60 beziehen wollte, war die Folge eines leichtsinnig unternommenen Kriegszuges (f. 1. Matt. 5, 61); das damalige Mißgeschick war daher. nichts weniger als dazu geeignet, daß es in einem religiösen Liede beklagt wurde. Olshausen war daher geneigt, beide Psalmen auf die Nöte zu deuten, die nach dem Tode des Judas folgten 1. Matt. 9.

Aber ist es denkbar, daß beide Psalmen über den Tod des heldenhaften Führers schweigen würden? Auch würde das untheokratische Bündnis, das die Juden damals mit den Römern geschlossen hatten (1. Matt. 8), sich schlecht mit dem Gottvertrauen reimen, von dem beide Lieder reden. Eher ließen sich die Psalmen auf die Niederlage beziehen, die Judas i. J. 163/62 bei Beth-Zacharia 1. Makk. 6, 28 ff. erhielt (Buhl, Z. K. W. L. 83, S. 226; Now.).

Pf. 74 und 79 handeln von einer Verwüstung des Tempels von Jerusalem. Wegen des längeren Verstummtseins der Prophetie 74, 9 und des Vorkommens von Synagogen 74, 8 ist die chaldäische Zerstörung Jerusalems i. J. 586 ausgeschlossen. Der Name für

,בית רעד ober בית כנסת Synagoge ift in jungerer 8eit auerbings

מועדי אל

Aber schon Klgld. 2, 6 a ist der Tempel als der Versammlungsort der Gemeinde genannt. - 74, 8 können also nur gottesdienstliche Versammlungsstätten, Synagogen (Aq. Sym.) sein. Solche gab es aber erst seit Esra. Die meisten Exegeten denken daher bei beiden Psalmen an die Entweihung des Tempels durch die Syrer im J. 168. Daß auch die übrigen einzelnen Züge der Psalmen sich darauf deuten lassen, ist von Hißig am ausführlichsten nachgewiesen worden. Die ewigen Trümmer“ 74, 3 wären dann freilich, da das Lied zwischen 168-65 entstanden sein müßte, eine sehr starke dichterische Hyperbel.

Ständen die genannten 4 Psalmen im 4. oder 5. Buche des Psalters, so würde ich sie ohne Weiteres auf die Nöte der makkabäischen Zeiten beziehen. So aber stellen sich dieser Annahme gewisse Schwierigkeiten in den Weg.

Ps. 44 und 60 stehen jezt inmitten elohistisch überarbeiteter Psalmen. Man müßte daher, unter der Vorausseßung, daß sie Lieder aus makkabäischer Zeit seien, annehmen, daß beide Psalmen in eine ältere Gruppe von Psalmen eingeschoben und etwa nachträglich noch elohistisch redigiert wurden (oder schrieb ihr Verfasser ursprünglich überall Elohim?). Es läßt sich aber z. B. bei Pf. 44 kein rechter Grund einsehen, warum seine Interpolation gerade zwischen Ps. 42/43 und 45 erfolgt sein sollte. Giebt man dennoch eine solche zu, so ist allerdings möglich, daß der Psalm erst von den ihn umgebenden Psalmen die Aufschrift von den Dorachiten ein Maskil" erhielt. daß der Psalm von vornherein den Dorachiten

Aber es ist auch möglich,

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zugeschrieben wurde. Der Name der Dorachiten als Sängergilde war aber in den makkabäischen Zeiten längst obsolet geworden; dann spräche die Verfasserüberschrift gegen die Herkunft des Liedes aus makkabäischer Zeit.. Wie käme auch ein solches Lied dazu, mit dem damals unverständlich gewordenen Ausdruck (cf. LXX) 44, 9 ausgeschmückt zu werden? Ähnliche Bedenken erheben sich zum Teil auch bei den Pf. 60, 74 u. 79. Bei Pf. 60 spricht noch gegen den makkab. Ursprung, daß die Verse 7-14 bereits in dem Ps. 108 B. 7-14 wiederkehren. Als im J. 165 der Tempel von Judas seiner Bestimmung zurückgegeben wurde, da waren keine Klagelieder, wie z. B. Ps. 74. und 79, mehr am Plaze.

Daher ist es vielleicht geratener, eine andere Zeit für die Entstehung obiger Lieder ausfindig zu machen.

Eine Besetzung des Tempels fand schon ca. 383 durch den persischen General Bagoses statt, als der Hohepriester Johannes seinen Bruder Jesu im Heiligtum ermordet hatte. Aber das damalige Eindringen der Perser in den Tempel und die damit verknüpfte fiebenjährige Bedrückung des Landes durch eine Opfersteuer (Jos. Ant. XI, 7, 1) find nicht geeignet, den leidenschaftlichen Ton der Psalmen 74 und 79 zu erklären. Augenscheinlich ist Josephus über diese und die folgende Periode seiner vaterländischen Geschichte sehr schlecht informiert (s. Reuß 2, Gesch. § 394). Er schweigt gänzlich über die Fortführung vieler Juden nach Hyrkanien, die unter Dchus (359-38) erfolgte (s. Ewald, G. d. V. J.,. 4. B., S. 230, Anm. 1 u. 2). Damals versuchten die Egypter unter Nektanebus II. (367-50) das persische Joch von sich abzuschütteln (vergl. Wiedemann, Gesch. v. Alt-Egypten 91, S. 211 f). Wahrscheinlich hatten sich die Juden, freiwillig oder gezwungen, dem Bündnis angeschlossen, das zwischen den Egyptern und den Phöniziern und Cyprern gegen die Perser zu Stande gekommen war. Nach der Niederlage des Nektanebus ließ Ochus die Tempel der Egypter ausplündern, die heis ligen Tiere schlachten und richtete eine Schreckensherrschaft ein, die ganz den Charakter einer Religionsverfolgung trug. Es ist sehr wohl möglich, daß Ochus damals ebenso mit den Juden verfuhr, ihre Tempel und Synagogen plünderte und zerstörte (f. Smith 2, O. T. J. C. G. 438 f). Die Deportation vieler Juden nach Hyrkanien war nur der lezte Akt der grausamen Maßregeln, die Ochus zur Unterdrückung der Juden ergriff.

dann unter N V. 9 zu

Aus jener Zeit ließen sich die Pf. 74 u. 79 zwanglos verstehen, und in eine Phase jener Periode ließen sich dann auch die Ps. 44 und 60 einreihen; mit einigen Bedenken vielleicht auch Pf. 83. Freilich finden sich die Pf. 83, V. 7—9 erwähnten Völker faft sämtlich unter den Feinden wieder, die sich 1. Makk. 5 gegen die Juden erhoben (vergl. bes. Hiz. u. Bthg.). Aber da die seleuzidischen Syrer, die verstehen wären, damals an der Spige der Feinde Israels standen, könnten sie nicht durch ein einfaches D zu bloßen Hilfstruppen der V. 7, 8 genannten kleinen Völker herabgedrückt werden. Will man daher nicht mit Theodoret (bei Bthg.) die Samaritaner verstehen, oder mit de Lag. dafür lesen, so ist vielleicht besser bei an den persischen Satrapen von Syrien zu denken (Smith). Doch laffen sich aus dem Ende der Perserherrschaft keine Feindseligkeiten der übrigen genannten Völker gegen die Juden bis jest nachweisen. Zu 83, 8b wäre vielleicht Joel 4, 4 zu vergleichen.

unter

Ps. 75 läßt sich gewissermaßen als tröstende Antwort auf Pf. 74 ansehen. Weit mehr aber ist der Ton des Liedes dem des Pf. 76 verwandt; Ps. 75 dürfte darum Pf. 76 gleichzeitig sein.

Ps. 69. Die Städte Judas liegen in Trümmern und können nicht bewohnt werden V. 36. Das könnte eine Klage im Munde judäischer Exulanten in Babel sein (s. Rahlfs S. 49). Aber der Pfalmist bittet durchaus nicht um Zurückführung aus dem Exil, sondern nur, daß Gott ihn nicht ganz verlasse; er hat offenbar seinen Standpunkt im heiligen Lande selbst. Dies ergiebt sich zum Überfluß noch aus V. 13 und 10. Man verhöhnt den Sänger wegen seines Eifers für den Tempel, aber die Verfolgung ist keine offene Religionsverfolgung von seiten heidnischer Feinde. Der Dichter klagt nur über die Laxheit seiner Volksgenossen u. dergl. Deshalb ist es m. E. hier nicht nötig, an die makkab. Glaubenskämpfe zu denken. Vielmehr dürfte der Psalm etwa den Pf. 22 u. 31 gleichzeitig sein.

Pf. 53 f. Ps. 14; Pf. 70 f. Pf. 40, 14 ff.

3. Erstes Buch.

Die Naturhymnen 8, 19a u. 29 (vergl. auch Pf. 104) haben das gemeinsam, daß sie alle drei Bekanntschaft mit P vorausseßen. Ps. 8 ist abhängig von Gen. 1; vergl. bes. 8, 6 ff. mit Gen. 1,

9mal Gen. 1; 4mal Ez.; 1mal Dan.

26-28; Ps. 19, 2b p

Pf. 29, 10

.הגיד

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ganz wie bei P

B. 8, 5 mit

(Chen. the orig. S. 468); Gen. 6, 17 (J hat dafür 3 Dillm.). der Nebenbedeutung „schwach, hinfällig“ gehört ebenfalls einer jüngeren Entwickelungsstufe der hebr. Sprache an (Jes. 8, 1; 13, 7 hat wi noch die allgemeine Bedeutung Mensch“, gegen König, Einl. § 83, 3a). Vergl. ferner den Aramaismus ¬¬n Pf. 19, 3b für hebr. Die Universalität Jahwes, wie sie Pf. 8, 2 klar ausgesprochen wird, ist ein erst seit dem Exil sicher datirbares Theologumenon. Wie Gott als absolut gilt, so steht ihm auch der Mensch schlechthin gegenüber Pf. 8, 5. Bu 77 8, 2, 10 s. Neh. 10, 30. Das archaistische Kolorit in 19a, teilweise 29 ist ein literary revival of Hebrew mythology during and after the Exil, Chen. the orig. G. 202; vergl. Jes. 51, 9, 10 (f. Duhm, z. St.; die 7 können dort keine Anspielung auf das Schilfmeer

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sein); Hi. 9, 13; 26, 12. ist ganz der Stil der Pf. 93, 1; 97, 1 (cf. Sellin, S. 78). Der Psalmist denkt hier an den Erweis der göttlichen Allmacht zur Zeit als die Sintflut über die Erde kam. Das ist ihm ein Unterpfand für die dauernde Herrschaft Gottes über die Welt. Das Verhältnis Jahwes zur Natur wird von den älteren Propheten (an den echten Stellen) wenig oder gar nicht ins Auge gefaßt; fie hatten auch wenig Anlaß dazu erst D. Jes. besonders macht sich Gedanken darüber und bringt sie in den Gesichtskreis seiner Zeitgenossen Jef. 40, 15 ff., 22 ff.; 42, 5; 44, 24 u. ö. Ps. 29, 9 ist der Text verderbt; Hindinnen und Wälder bilden keinen Parallelismus. 33 heißt sonst gebären, kann hier also nicht auf einmal kausative Bedeutung haben (wie die meisten Erklärer annehmen). Zunächst ist

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אילות

„Eichen“ zu lesen (ein dichter. Plural fem. gen., wie neben ) und statt 33

wurzelt.

vielleicht n

er reißt aus, ent

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Ich meine, die Berührungen der obigen 3 Psalmen (bes. Ps. 8) mit P lassen sich nur so erklären, daß die Dichter bereits eine Niederschrift von P kannten (gegen König, Einl. S. 235). Wenn es nun auch wohl möglich ist, daß älteste Bestandteile Ps schon vor dem Exil niedergeschrieben wurden, so sind doch solche eventuelle Niederschriften nur in priesterlichen Kreisen bekannt gewesen. Eine

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