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Goethe und die Bibel.

Von

Prof. Dr. Hermann Henkel,

Gymnasialdirektor a. D.

Leipzig,

F. W. v. Biedermann.

1890.

HARVARD UNIVERSITY LIBRARY

enn ich den vorliegenden Beitrag zur Würdigung Goethes aus dem engeren Gewahrsam einer Fachzeitschrift (für Gymnasialpädagogik von H. Masius 1889 S. 174 fg.) hervorzuziehen und stark erweitert und vermehrt als ein selbständiges Büchlein zu veröffentlichen unternehme, so bin ich dazu durch das Interesse veranlaßt, welches ich dem für die Charakteristik des Dichters so wichtigen Gegenstande von Kennern entgegengebracht sehe. Derselbe ist bereits früher in meiner Schrift (,,Das Goethesche Gleichnis", 1886, S. 24 und 134 fg.) gestreift und von V. Hehn in dem anregenden, jedoch nur auf Proben aus den ersten beiden Perioden G.s sich beschränkenden Aufsag im G. Jahrbuch 1887 S. 187 fg. „G. und die Sprache der Bibel" behandelt. Die gegenwärtige Arbeit will die Gesammtheit der Anspielungen und directen, wie indirecten Beziehungen auf die Bibel, die sich bei Goethe finden, geben und berücksichtigt neben seinen früheren auch die späteren Zeiten, neben den schriftlichen seine mündlichen Aeußerungen, die sich uns jezt in der großen, an ungeahnten Schäßen reichen Sammlung der Gespräche G.3 von W. Freiherrn v. Biedermann zu müheloser Verwerthung darbieten. So ist die Anzahl der Nachweisungen wohl auf das Vierfache des dort Gebotenen angewachsen, und ich glaube in dieser Beziehung annähernde Vollständigkeit erreicht zu haben.

Wernigerode, Ende Mai 1890.

Herm. Henkel.

C

3 giebt wohl kaum ein Buch, mit dem sich Goethe lebhafter beschäftigt und inniger befreundet hätte, als die Bibel. In Dichtung und Wahrheit berichtet er uns, wie er sie als Knabe, von der derben Natürlichkeit des alten Testamentes und der zarten Naivetät des neuen angezogen, wieder und wieder gelesen, ja sich sprungweise, von vorn nach hinten und umgekehrt, mit ihr bekannt gemacht (B. XII), namentlich in den Zustand der Urwelt, welchen das erste Buch Mosis schildert, sich einzuweihen gesucht und manchen jugendlichen Tag entlang in den Paradiesen des Orients ergangen habe (B. IV). durfte er sich mit gutem Rechte bibelfest" nennen (B. VIII Hemp. A. Th. XXI S. 112) und gelegent= lich wohl über die werthen Freunde scherzen, die sich „teines bibelfesten Standpunktes rühmen" könnten (an Zelter 9. Nov. 1820).*)

So

*) Das Verzeichnis der Berliner Kunstausstellung im Jahre 1820 führte die Kopie eines Bildes von Albertinelli als „Besuch der heiligen Elisabeth bei der Jungfrau Maria“ auf. ,,Man hat Mariä Heimsuchung, fährt G. in oben citirtem Briefe fort, wohl oft genug den 2. Juli im Kalender roth gedruckt gesehen, aber geglaubt, es sei gemeint, sie habe eine aufwartende Heimsuchung von der guten Elisabeth erhalten, da es doch der umgekehrte Fall ist, da die fromme, guter Hoffnung lebende Maria übers Gebirge gegangen, um eine Freundin heimzusuchen. Wie alles dieses im Evangelium St. Lucä im 1. Kapitel umständlich zu lesen ist.“ Nur einmal, jo viel ich sehe, begegnet dem Dichter in seinen zahlreichen Bibelcitaten der unbedeutende Irrthum, daß er den Ausdruck,feurige Kohlen auf das Haupt sammeln" Christus statt dem Apostel Paulus zuschreibt, an Salzmann 6. März 1773. Hentel, Goethe und die Bibel

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