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Nachtrag.

S. 17 3. 10 v. o. st. Lehrj. zu lesen Wanderj. und beizufügen: Allerdings äußert Goethe nach Böttiger auch einmal (1795?): „Beim erneuten Studium Homers empfinde ich erst ganz, welches unnennbare Unheil der jüdische Praß uns zugefügt hat. Hätten wir die Sodomitereien und ägyptisch-babylonischen Grillen (des Stier- und Baalsdienstes) nie kennen lernen, und wäre Homer unsere Bibel geblieben, welch eine ganz andere Gestalt würde die Menschheit dadurch gewonnen haben!" (v. Biedermann, G.3 Gespr. I, Nr. 134a.) Ein zwar charakteristischer, aber doch nur vereinzelter Ausspruch und hingeworfener Gedanke des Augenblicks.

S. 27 zwischen 3. 9 und 10 v. v. einzufügen: Das immerfort wachsend Lebendige (des Bryophyllum calycinum) ist doch ein gar zu hübsches Bild und Gleichnis des Wesens, von dem wir uns kein Bild machen sollen. An Boiss. 27. Juni 1826. II. Mos. 20, 4: Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen des, das oben im Himmel- ist.

Wie verdrießlich ist mir's oft mit anzuhören, wie man die Zehngebote in der Kinderlehre wiederholen läßt. Das vierte ist noch ein ganz hübsches Vernünftiges gebietendes Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren. Wenn sich das die Kinder recht in den Sinn schreiben, so haben sie den ganzen Tag daran auszuüben. Nun aber das fünfte, was soll man dazu sagen? Du sollst nicht tödten. Als wenn irgend ein Mensch im mindesten Lust hätte, den andern todt zu schlagen! Man haßt einen, man erzürnt sich, man übereilt sich und in Gefolg von dem und manchem andern kann es wohl kommen, daß man gelegentlich einen todt schlägt. Aber ist es nicht eine barbarische

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Anstalt, den Kindern Mord und Todtschlag zu verbieten? Wenn es hieße: Sorge für des andern Leben, , entferne, was ihm schädlich sein kann, rette ihn mit deiner eignen Gefahr; wenn du ihn beschädigst, denke, daß du dich selbst beschädigst: das sind Gebote, wie sie unter gebildeten, vernünftigen Völkern statthaben, und die man bei der Katechismuslehre nur kümmerlich in dem Wasistdas nachschleppt. Und nun gar das sechste, das finde ich ganz abscheulich! Was? die Neugierde vorahnender Kinder auf gefährliche Mysterien reizen, ihre Einbildungskraft zu wunderlichen Bildern und Vorstellungen aufregen, die gerade das, was man entfernen will, mit Gewalt heranbringen! Weit besser wäre es, daß dergleichen von einem heimlichen Gericht willkürlich bestraft würde, als daß man vor Kirch' und Gemeinde davon plappern läßt. Du sollst nicht ehebrechen, wie grob, wie unanständig! Klänge es nicht ganz anders, wenn es hieße: Du sollst Ehrfurcht haben vor der ehelichen Verbindung; wo du Gatten siehst, die sich lieben, sollst du dich darüber freuen und Theil daran nehmen wie an dem Glück eines heitern Tages. Sollte sich irgend in ihrem Verhältnis etwas trüben, so sollst du suchen es aufzuklären; du sollst suchen sie zu begütigen, sie zu besänftigen, ihnen ihre wechselseitigen Vorteile deutlich zu machen und mit schöner Uneigennüßigkeit das Wohl der andern fördern, indem du ihnen fühlbar machst, was für ein Glück aus jeder Pflicht und besonders aus dieser entspringt, welche Mann und Weib unauflöslich verbindet. Wahlverw. II, 18. II. Mos. 20, 12-14.

S. 30 zwischen 3. 2 und 3 v. u. zu sehen: Zwar gesättigt bin ich, aber ich bin in Weines Noth und auch denen theatralischen Eselskinnbacken, mit denen man rohe Philister todt schlägt, springt der edle Quell

nicht. An v. Einsiedel 1776, G. Jahrb. XI, S. 71. — Richter 15, 18/19: Da ihn aber sehr dürstete - spaltete Gott einen Backenzahn in dem Kinnbacken, daß Waffer herausging.

S. 43 zwischen 3. 2 und 2 v. o. einzuschalten: Mitund Uebereindenkende erwarte ich nicht so leicht, unvergessen eines alten großen Wortes: Et mundum tradidit disputationi eorum, Cohelet 3, 11 (nach der Vulgata). An Reinhard, 26. Dez. 1825.

Verlag von F. W. v. Biedermann in Leipzig.

Goethes Gespräche.

Herausgeber

Woldemar Freiherr von Biedermann.

8 Bände. Preis brosch. 40 Mk., geb. in Ganzlwd. 46 Mk. 80 Pf., geb. in Halbsaffian 50 Mk., Prachtausgabe auf Velinpapier broschiert 48 Mk., gebunden 72 Mk.

Vorbeh. einer besonderen Ausgabe eines Registerheftes.

Wenigen litterarischen Erscheinungen ähnlicher Bedeutung dürfte eine so allgemeine aufrichtige Zustimmung zu teil geworden sein, als der von Woldemar Freiherr von Biedermann unter dem Titel

,,Goethes Gespräche"

herausgegebenen Sammlung aller jener zeitgenössischen Berichte, in welchen über bedeutsame Äusserungen des grössten deutschen Mannes glaubwürdige Angaben gemacht werden.

Die allseitige freudige Begrüssung und Teilnahme an der eigenartigen Publikation hat uns wieder als ein neuer Beweis gegolten, wie sehr die Beschäftigung mit Goethe der Nation zum Bedürfnis geworden ist und wie tief die Erkenntnis von der einzigen Bedeutung desselben in das Volk eingedrungen ist.

Aus Privatbriefen, deren namentliche Veröffentlichung an diesem Orte nicht schicklich wäre, könnten wir darlegen, wie die hervorragendsten Vertreter der Goethewissenschaft schon bei der ersten Ankündigung des Unternehmens demselben freudig zustimmten:

*

Ich zweifle keinen Augenblick, dass eine solche sorgfältige Zusammenstellung auch für die eigentliche GoetheForschung grossen Wert haben wird, trotzdem das Material selbst mehr oder weniger bekannt sein mag für den weiteren Kreis der Goethe-Freunde wird das Werk fast nur Neues und Wertvolles bringen etc.".

So äusserte sich ein hervorragender Kenner gleich nach der ersten Ankündigung des Werkes in einem Brief an den Verleger. Viele ähnliche Zuschriften Berufener gingen dem Herausgeber zu, welche das Unternehmen mit hoher Würdigung anerkannten.

Ebenfalls noch vor Erscheinen der ersten Lieferung des Werkes äusserte sich die „Deutsche Litteraturzeitung":

"

Den Goethefreunden steht eine neue, eigenartige und reiche Gabe bevor. Die Verlagshandlung F. W. v. Biedermann in Leipzig stellt eine „Sammlung aller authentischen und bemerkenswerten mündlichen Äusserungen Goethes" in Aussicht, die demnächst unter dem Titel: Goethes Gespräche erscheinen soll. Die ausserordentliche Wichtigkeit, freilich auch die grossen Schwierigkeiten eines solchen Unternehmens sind so unmittelbar einleuchtend, dass es darüber keines Wortes bedarf. Wir erwarten mit Spannung die Ausführung des kühnen Planes . . . etc." Prof. L. Zürn nennt das Werk „Eine der bedeutendsten Erscheinungen der Goethelitteratur der letzten Jahrzehnte".

Aus den vielen Stimmen der Presse, welche das Werk als eine Epoche machende Erscheinung anerkennen, sei hier eine Anzahl prägnanter Äusserungen hervorgehoben:

Litterarisches Centralblatt (Friedrich Zarncke): „Mit dem Unternehmen, von dem uns hier das erste Heft vorliegt, beabsichtigt der um die Goetheforschung so verdiente Herausgeber eine willkommene Ergänzung zu Goethes Werken zu liefern Nur ein Mann, der, wie der Herausgeber, seit langen Jahren der Goethe-Litteratur aufs genaueste gefolgt ist, und sie vollkommen beherrscht, durfte die Ausführung eines solchen Planes wagen . . . Den Grundsätzen der Auswahl, über die das Vorwort orientiert, wird man seine Billigung nicht versagen können

Hamburger Nachrichten:

...

„Bei der bunten Verstreut. heit des Quellenmaterials setzt das Unternehmen langjährige

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