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ist im Wesentlichen zu Byzanz aufgenommen worden und ift fortan in der griechischen Kirche geblieben, so daß hier der Abschluß der eigentlichen Entwicklung der morgen ländischen Liturgie gesezt werden kann.

Der Gang dieser Liturgie ist folgender. Zuerst mehrere einleitende Gebete und Pfalmen, dann die für die Festzeiten bereits ausgewählten, für die übrigen Kirchenzeiten aber fortlaufenden Vorlesungen aus der heil. Schrift mit zwi= fcheneingefügten Gesängen oder Gebeten: nämlich die prophetische Vorlesung, geschlossen mit den Worten:,,so spricht der Herr", sodann die Epistel, zulegt das Evangelium, bei welchem Lichter angezündet wurden und das Volk sich erhob und rief: „Ehre sey dir, Herr!" Auf die Vorlesungen folgten wieder Gebete und speciell Gebete für die Katechumenen, Energumenen und Büßenden (wenn solche zugegen waren), womit dieselben entlassen wurden a). So weit die sogenannte Katechumenenmesse, welche jedoch, als Alles christianisirt war, von der folgenden Messe der Glåubigen nur ideell gesondert blieb, in Wirklichkeit aber mit ihr zu Einem Ganzen verschmolz. An der Spiße der Gläubigenmesse standen vorbereitende Gebete und die Oblationen, welche unter Absingung eines Hymnus von Seite der Gemeinde von den Diakonen in Empfang genommen wurden; Brod und Wein für die Communion ward aufgestellt, und ein Oblationsgebet folgte. Durch den Friedenskuß sodann (zwischen Männern und Männern, Frauen und Frauen) und, nachdem die Schließung der Thüren zur Abwehr Fremder mit dem Rufe:,,die Thüren, die Thüren!" angeordnet worden, durch das von der Ge= meinde gesprochene Glaubensbekenntniß wurde das Band der Gemeinschaft unter den Communicanten erneuert. Hiermit war die Communionfeier (dvapogá) eröffnet. Nach dem apostolischen Gruße wurde nun die Práfation vom Priester

a) Vergl. constitutiones apostolicae, lib. VIII. cap. IV-XII.

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und der Gemeinde responsorisch gesprochen, das Preisgebet folgte, und die Gemeinde erwiderte dasselbe mit dem se. raphischen Lobgesang sammt dem Benedictus:,,Heilig ist der Herr Zebaoth; Himmel und Erde sind voll seiner Ehre. Hosianna in der Höhe! Gelobt sey, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!" Auf diese Lobgesånge. folgte als zweiter Theil die Consecration, welche aus drei Hauptacten bestand. Der erste ist die Verlefung der Einsehungsworte, welche von der Gemeinde mit Amen beantwortet wurde und in einem den Tod des Herrn verkündigenden Gebete sich abschloß. Der zweite war die Anrufung des heiligen Geistes, daß er das Brod zum Leib und den Kelch zum Blut Christi mache und den Genießenden zum Segen für Leib und Seele gereichen lasse; und verbunden war damit das allgemeine Fürbittengebet, worein nun außer den oben genannten Fürbitten auch das preisende Gedächtniß der Maria und die Fürbitte für die das Opfer speciell Darbringenden war aufgenommen worden. Das von der Gemeinde mit dem Priester responsorisch gesprochene Vaterunser nebst einem über das knieende Volk gesprochenen Gebet der Versiegelung vollendete die Handlung der Consecration. Die darnach stattfindende wirkliche Communion wurde eingeleitet durch den ursprünglichen Zuruf: „das Heilige den Heiligen", worauf die Gemeinde mit dem lobpreisenden Bekenntniß antwortete:,,Einer ist heilig, Einer Herr: Jesus Christus zur Ehre Gottes des Vaters." Nachdem zuerst die Geistlichen, dann die Gemeindeglieder das heilige Mahl genossen hatten, wurde ein Dankgebet gesprochen und die Gemeinde mit dem Segen entlassen a).

Die Ordnung des Ganzen ist, wie deutlich erhellt, im Wesentlichen die gleiche geblieben mit jener, wie wir sie im zweiten Jahrhundert gefunden haben; nur ist, was dort bloß in seinen Grundzügen, aber in Zügen voll chriftlicher

a) S. die angeführten Werke von Bunsen und Renaudot. Theol. Stud. Jahrg. 1854.

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Einfalt und erhabener Schönheit bestanden, hier weiter ausgeführt worden. Dieß ist an sich nichts Verwerfliches, sondern die Verwirklichung eines allgemeinen Lebensgefeßes, Daß Stücke wie das Dreimalheilig, das allgemeine Fürbittengebet und das Glaubensbekenntniß in die Liturgie aufgenommen worden, ist für einen wesentlichen Gewinn zu achten. Und ein reicherer Ausbau des Gottesdienstes auch nach außen durch Erweiterung des Inhalts der Gebete, durch erhöhte Wechselthätigkeit zwischen dem Geistlichen und der Gemeinde und durch die Aufnahme weiterer gemeinfaßlicher, bedeutungsvoller Symbole ergab sich als etwas Naturgemåßes und Nothwendiges, nachdem das Christenthum aus seinem ersten, familienartigen Zustand in den einer Volksreligion übergetreten war. Auch kann dieß nicht als ein Abweg bezeichnet werden, daß, während anfangs alle Handlungen und Gebete (in den Schranken des überlieferten Typus) frei aus dem innern Glaubensdrang erzeugt wurden, die Liturgie jest allmählich in allen ihren Theilen agendarisch war festgestellt worden und der freien Production des Augenblicks nichts mehr überlassen blieb. Im Ganzen aber werden im Vergleich mit dem früheren Bestande die Vorzüge dieser spätern Liturgie von ihren Gebrechen weit überwogen. Fürs Erste nämlich gedich die Ausführung derselben zu einer solchen wortreichen Breite mit rhetorischem Schwulst, zu einer solchen Anhäufung von liturgischen Acten durch Zerlegung der Haupthandlun gen in viele Theile, zu einem solchen unruhigen, dramatischen Hin- und Wiederwogen der Wechselthätigkeit zwischen den Geistlichen selbst und zwischen ihnen und der Gemeinde und zu einer solchen Ueberwucherung des symbolischen und Kunstelements, daß die innere Ordnung verdeckt wurde, die gottesdienstliche Würde litt und so an die Stelle innern Mitfühlens und Mitlebens der Gemeinde das bloße äußere gottesdienstliche Werk treten mußte. Die lettere Gefahr war aber um so größer, als der für die Festzeiten geord

nete Wechsel nur an vereinzelten Puncten in diese Liturgie belebend eingriff. Als ein zweiter Abweg ist es zu bezeichnen, daß das specifisch - sacramentale Moment, das Theilhaftwerden der Opfergnade Christi im Genusse seines Leibes und Blutes, durch das Sacrificielle, die Darbringung des Selbstopfers unter dem Sinnbild von Brod und Wein, welche anfangs in der Unterordnung unter jenes sacramentale Moment bestanden hatte, fast gänzlich in den Hintergrund gedrängt wurde, und in der Vorstellung der Gemeinde beide Momente in einander überflossen, resp. das sacramentale von dem facrificiellen, wie schon die Bezeichnung der Communion als Eucharistie anzeigt, absorbirt wurde. Dazu kommt als Drittes, daß der Gottesdienst immer mehr aus einer Gemeindehandlung ein Handeln des Geistlichen anstatt der Gemeinde geworden war, wie dieß in den sich mehrenden Privathandlungen und stillen Gebeten des Geistlichen sich kund thut, und daß die Gemeinde spåter durch den Chor ihrer responsorischen Mitthätigkeit vollends verlustig ging. Die immer mehr abnehmende Zahl der Communicanten (worüber Chrysostomus und andere Kirchenvåter klagen) steht dazu theils in bedingtem, theils in bedingendem Verhältniß.

Mit den Liturgien des Orients stehen die des Occidents nach Inhalt und Form im Allgemeinen in Uebereinstimmung a); nur unterscheiden sie sich von ihnen durch größere Bündigkeit und durch das Vorwalten des dogmatischen Charakters. Die afrikanische, spanische, gallische und mailändische bilden einen Uebergang von den orientalischen zur römischen, sind aber allmählich ebenso von dieser verdrängt worden, wie fast alle orientalischen von der byzantinischen. Auch die römische Liturgie hat ihre allmåhliche Entwickelung gehabt. Im Wesentlichen hat sie den

a) Vergl. Mone, lateinische und griechische Messen. 1850. Daniel, codex liturgicus I. 1847. IV. 1853.

Abschluß ihrer Form durch Gregor den Großen erhalten; doch haben seitdem noch manche einzelne, besonders durch die Lehrentwickelung hervorgerufene Veränderungen stattge= funden.

Die römische Liturgie der Messe beginnt mit dem 43. Psalm, welcher die Vorbereitung des Priesters zu seinem heiligen Werk enthält. Als weitere Vorbereitung dient das Confiteor, worin zuerst der Priester, dann die Gemeinde ihre Sünde bekennt und die gegenseitige Anwúnschung der Erlassung der Schuld sich anschließt. Auf diese vorbereitenden Stücke folgt die eigentliche Einleitung (introitus), welche nach der Kirchenzeit wechselt. Und nun beginnt die sogenannte Vormesse (entsprechend der alten Katechumenen-Messe), welche aus zwei Theilen besteht. Den ersten Theil bilden zwei entgegengesetzte, sich ergänzende Rufe: ein Nothruf, das Kyrieeleison, welches neunmal (resp. dreimal: Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison) gesprochen wird, und ein Freuden und Dankruf: das Gloria, resp. das „Ehre sey Gott in der Höhe" u. s. w. in feiner Erweiterung zu dem oben angeführten englischen Lobgefang der alten Kirche. Den zweiten Theil bilden die Lectionen, welche nach vorausgegangenem Gruße („der Herr sey mit euch" -,,und mit deinem Geiste") durch eine nach Zeit und Umständen wechselnde oder vermehrte Collecte eingeleitet werden. Mit Uebergehung der in den übrigen occidentalischen Liturgien eingeführten prophetischen Vorlesung wird zuerst die Epistel verlesen, woran sich das sogenannte Graduale schließt, gebildet aus responsorischen Pfalmversen mit angehångtem Halleluja, welches allmählich zu mancherlei Sequenzen und Profen erweitert und in Tracten umgewandelt wurde; darnach das Evangelium mit der Response: „Ehre sey dir, Herr!" u. f. w. beide nach der für den ganzen Cyclus des Kirchenjahres festgestellten Perikopenordnung. Auf das Evangelium folgt nun nicht, wie in der alten Kirche, die Auslegung desselben in der Predigt,

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