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freies Seynkönnen, als seyn und nicht seyn Könnendes oder als Geist zu sehen. „Nach dem Bisherigen scheint es, als würde jenes Princip einfach überwun den und trete ins Nichtseyn zurück, so daß in Ansehung seiner der Proceß zwecklos wäre. Aber das aus dem Seyn Zurückgebrachte ist doch einmal durch das Seyn hindurchgegangen, es ist aus dem Seyn in sich zurückgebracht, es ist seiner selbst bewußt geworden. Unmittelbar kann Gott kein Bewußtseyn und kein Bewußtes hervorbringen, sondern nur aus dem Bewußtlosen kann Bewußtseyn entstehen“ a).

Die nothwendige Folge des Processes wird eine Welt seyn, die ihrer Unterlage nach zufäl lig, aber, in ihrem Bestehen dennoch der Noth wendigkeit unterworfen, durch die Mittelglieder bis zum Bewußtseyn aufsteigt, ein xóoμos, in welchem alle Möglichkeiten des Seyns verwirklicht sind.

Hören wir jest Schelling selber :

Die Schöpfung zerfällt in zwei Momente: a) Sezen des schrankenlosen Seyns, um sogleich wieder in die Innerlichkeit, in die Potenz und Schranke zurückgebracht zu werden; b) Verinnerlichung dadurch, daß am Seyn eine Poz tenz hervorgebracht wird".

,,Schöpfung ist nicht etwas einfach Positives, gleichsam ein aus sich hinaussehen. Vielmehr das ursprünglich Daseyende wird in Schranken gebracht, das so weit ein in sich Seyendes, sich selbst Besitzendes ist, dadurch, daß an ihm das Können hervorgebracht worden; daher ist das Entstan= dene ein seiner selbst Mächtiges, ein wahres Drittes gegen die beiden Potenzen, ein Ding, und zwar als gemeinsames Erzeugniß der beiden Potenzen ein concretes Ding".

,,Die zweite Potenz ist die ursprünglich negirte, ex actú geseßte, die sich nur sofern verwirklicht, als fie die

a) Vorles. XIII. S. 490.

andere negirt. Als ursprünglich wirkliche konnte sie sich nicht verwirklichen; dieß sett Negation voraus. Und darum ist diese Fähigkeit, sich zu verwirklichen, die Potenz und Macht des zweiten Princips, eine ihm gegebene. Die zweite Potenz ist das nicht unmittelbar, sondern secundo loco Seynkönnende. Es muß ihr die erste Möglichkeit B vorangehen. Nachdem B aufgehört hat, Potenz zu seyn, ist es an dem actus purus, Seynkönnendes zu seyn. Zur Potenz erhöht, ist es A2, und durch dieses wird der schrankenlose Wille überwunden".

„Ist dieß nun vollendet, hat A2 keinen Gegensatz mèhr, fo bliebe am Ende nichts eigentlich Wirkendes mehr. Da tritt nun erst A3 in die Wirklichkeit. Über gewissermaßen ist doch B schon von A2 unterworfen. B verhält sich zu A2 als dessen vлonεiμevov, als die Materie, in der sich dieses verwirklicht. So weit A2 nun an B sein Werk volls zogen hat, so weit ist As Raum gegeben, wie denn schon A3 als das Ordnende, Stufenbestimmende, im Proceß waltete. Der Geist ist es, der Maß und Ziel seht und der fiegreichen Potenz eine Grenze der Ueberwindung bestimmt“.

Jede der drei Potenzen nun ist eine ausschließende; fie coalesciren nur im Product, das dadurch selbständig ist. Jede der Potenzen ist noch potentia pura et ab omni concretione libera, reine Ursache, und zwar, um gleich hier die Trias der Ursachen nachzuweisen, ist B die causa materialis, A2 die causa efficiens, per quam, und A3 die causa, in quam oder secundum quam omnia fiunt".

,,Die legte Absicht des Processes ist, die Ueberwindung des B, daß es in seiner Exspiration das Höchste sehe, das über einer Welt des mannichfaltigen Seyns als überwåltigende, Alles beschließende Macht aufgeht" a).

,,Unser Begriff der Schöpfung ist also wesentlich verschieden von der Annahme, nach der die Welt eine logische

a) Vorles. XII... 483-485.

Folge der göttlichen Natur sey (Spinoza), so wie von der Annahme, daß Gott sich frei zur Entåußerung entschließe, um selbst der Proceß zu werden (Hegel). Auch nach uns entsteht die Welt durch einen göttlichen Proceß, aber über dem Gott als absolute Ursache, als causa causarum, die Potenzen in Spannung segende, selbst aber über dem Proceß und als außer der gegenseitigen Ausschließung beharrende Ursache steht. Auch hat gewiß Niemand jenen unerfreulichen Theorien Beifall geschenkt, als weil er eine andere Erklärung nicht für möglich hielt. Freilich damit, daß man sagt, die Schöpfung sey unbegreiflich, kann man sich auch nicht begnügen" a).

Seither versuchte man die Erklärung der Welt entweder auf theistische oder auf pantheistische Weise. In neuer Zeit behauptet die herbart'sche Schule die Useität der Welt, womit denn freilich jeder Versuch, ihre Entstehung zu erklären, schlechthin beseitigt ist.

Der Theismus geht bei der Erklärung der Welt von dem Gesetz der Causalität aus, nach welchem jede Wirkung eine Ursache haben muß. Die lehte Ursache oder die absolute Causalität der Welt ist dann Gott. Er ist gleichsam der Punct, wo, wie Jakobi, wenn wir uns recht erin. nern, sich ausdrückt, die Leiter angelegt wird.

Wenn nun nach dem Theismus Gott bloß Geist und außerdem nichts ist, so läßt sich nicht denken, wie Gott foll ohne Vermittelung anderer Ursachen Schöpfer dieser Welt geworden seyn. Aber auch von dieser Undenkbarkeit abge. sehen, widerspräche eine solche unmittelbare Schöpfung Gottes der Erfahrung. Von Allem nur Eines. Woher dann das Böse in der Welt? Von der freien Selbstbestimmung des Geschöpfes, sagt man. Daß der Mensch frei ist, sich für das Gute oder Böse zu bestimmen, ist nun allerdings

a) Vorles. XII. S. 487.

eine unwiderlegliche Thatsache des sittlichen Selbstbewußtseyns. Allein ein Geschöpf, das unmittelbar durch einen göttlichen Willen entstanden ist, kann sich nicht anders bestimmen, als es selber durch diesen Einen Willen bestimmt ist. Wie da noch von einer freien Selbstbestimmung des Menschen die Rede seyn soll, ist nicht einzusehen.

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Das N. T. lehrt, daß die Schöpfung durch den λóyos vermittelt fey. Sol. 1, 2: πάντα δι αὐτοῦ ἐγένετο· καὶ χωρὶς αὐτοῦ ἐγένετο οὐδὲ ἕν, ὃ γέγονεν. 1 Sor. 8, 6: εἷς κύριος, Ἰησοῦς Χριστός, δι' οὗ τὰ πάντα. Sebr. 1, 2 : ¿v vic δι' οὗ καὶ τοὺς αἰῶνας ἐποίησεν. Die ratio= nalistische und schleiermacher'sche Exegese erklärt nun freilich diese und andere Stellen so, als ob Christus bloß das Ziel der Schöpfung gewesen. Allein es nöthigt nichts, das die nicht eigentlich zu nehmen. Der dóyos, der ¿v doxñ war, und der in Christus odog wurde, ist die causa efficiens, die demiurgische Ursache der Schöpfung. Wie er. nicht das Ziel, sondern der Mittler der zweiten, geistigen Schöpfung, so ist er auch nicht sowohl das Ziel, als vielmehr der Mittler der Weltschöpfung. Der 2óyos ist daher dasselbe, was bei Schelling die zweite Potenz ist. Die erste Potenz ist der unmittelbare schöpferische Wille Gottes, i ov và лávτα. Die dritte Potenz ist das πνεῦμα, εἰς ὃ τὰ πάντα. Gott aber, ὁ Θεός, it bίε uber= substanzielle Einheit dieser drei Principien.

Der Pantheismus geht bei der Erklärung der Welt unmittelbar von der Erfahrung aus. Was ihm in der Erfahrung zunächst auffällt, ist das Werden der Dinge, ihr Entstehen und Vergehen. Aus Nichts, denkt er, wird Nichts, und ebenso gibt es Nichts, das zu Nichts wird. Alles Entstehende muß daher aus Etwas und zu Etwas werden. Was ist nun das Etwas, aus dem und zu dem das Entstehende wird? Gleiches kann nur aus Gleichem und zu Gleichem werden. Es muß also etwas Gemeinsa mes seyn, das dem Entstehenden und Vergehenden zu

Grunde liegt, und das in dem Wechsel des Entstehens und Bergehens unveränderlich dasselbe bleibt.

Dann aber betrachtet der Pantheismus die Dinge auch nach ihrer Beschaffenheit. Er findet, daß jedes Ding eine Mehrheit von Eigenschaften ist, die von einander verschie den sind, weßwegen man sie von einander unterscheiden kann, und daß doch diese Eigenschaften sich nicht von einander trennen lassen, ohne das Ding selber aufzulösen. Daraus folgert er, daß allen diesen verschiedenen Eigenschaften ein Gemeinsames zu Grunde liegen müsse, das sie in unzertrennlicher Einheit zusammenhålt.

Auf diese Beobachtungen hin macht nun der Pantheismus den Schluß: Der Welt als der Totalität der Dinge muß etwas Gemeinsames zu Grunde liegen, das diese unendliche Vielheit der Dinge in unzertrennlicher Einheit zusammenhalt und in dem unendlichen Wechsel des Entstehens und Vergehens sich selbst absolut gleich bleibt. Es ist dieß die absolute Substanz, tò övtog öv, das allein wahrhaft Seyende und darum allein Ewige, Unendliche. Alles, was entsteht, vergeht, ist endlich; die Substanz allein ist unendlich.

Die Frage nach der Entstehung der Welt stellt sich daher im Pantheismus so: wie geht das Endliche aus dem Unendlichen hervor? Ist die Substanz bloß unendliches Seyn, so kann das Endliche aus ihr hervorgehen nur durch Emanation. Ist die Substanz unendliches Seynkönnen, man mag dasselbe nun real nehmen, wie Schelling früher, oder logisch, wie Hegel, so ist die Welt die Selbstobjectivirung der Substanz. In allen Fällen aber ist die Welt nur die Erscheinungsform des Unendli chen; die Dinge sind nur die modi existendi, die wechfelnden Existenz formen der Substanz, nichts Selbftandiges, Selbstseyendes. Es erscheint wohl, man spricht von seinem Daseyn, und unser Leben ist, in dieser Existenz zu seyn. Im philosophischen Sinn aber

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