Studien und Kritiken. Eine Zeitschrift für das gesammte Gebiet der Theologie, in Verbindung mit D. Gieseler, D. Lücke und D. Nitsch, D. C. Ullmann und D. F. W. C. Umbreit. Jahrgang 1854 viertes Heft. Gotha, bei Friedrich Andreas Perthes. 1 8 5 4. Das alte Testament in den Reden Jesu. Von D. Gotthard Victor Lechler, Die folgende Untersuchung greift aus der umfassenden Frage über das Verhältniß der beiden Testamente zu einander nur einen einzelnen Punct heraus. Wir sehen z. B. davon ab, wie die Apostel, einzeln oder im Ganzen, sich zu dem alten Bunde und zu den Schriften des U. T. gestellt haben; wir sehen auch davon ab, wie die Evangelisten, als selbständige und denkende Berichtserstatter, zu dem alten Testament, namentlich zu den Weissagungen, sich stellen, auf deren Erfüllung im Leben Jesu sie da und dort hinweifen; wir faffen nur den Erlöser selbst ins Auge, sehen zu, wie er verfährt, und hören auf sein Wort, dem Befehl Gottes des Vaters folgend:,,den sollt ihr hören!" (Matth. 17, 5.) Es scheint uns um so mehr der Mühe werth zu seyn, diesen Gegenstand eigens zu erforschen, als derselbe, wenn wir nicht irren, noch nie ausdrücklich und im Zusammenhang untersucht worden ist. Wenigstens sucht man auch in Schriften, wo man am ehesten dergleichen erwarten follte, vergebens darnach. Werke über das Leben Jesu ́ ́, Systeme der christlichen Lehre“ und „biblischen Theologie", Arbeiten über „Christologie des A. T.“, über „Weissagung und Erfüllung“ u. s. w. berühren diesen Gegenstand höchstens gelegenheitlich und stückweise, was in exegetischen Wer " |