ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

läßt sich das Vorhandenseyn eines Ortes dieses Namens an der angegebenen Stelle nicht in Abrede stellen, und man müßte demnach noch ein zweites Bethel in der von Thenius angegebenen Lage annehmen, d. h. in einer Entfernung von vier bis fünf Stunden in nördlicher Richtung von dem Bethel des Eusebius (f. Robinson III, 293 ff.).

Untersuchen wir nun, welche von beiden Lagen die Stellen des A. T. als die richtige erscheinen lassen. Vor Allem ist es nothwendig, daß wir die Identität von Bethel und Bethaven feststellen. Wenn Hosea 4, 15. zu den Judåern sagt:,,Kommt nicht nach Gilgal und geht nicht hinauf nach Bethaven" (zum Gottesdienste), ferner 10, 5f.: Für das Kalb Bethavens zittern die Bewohner Samariens, sein Volk trauert seinethalben und seinethalben beben seine Pfaffen, um seiner Herrlichkeit willen, denn sie wandert von ihm weg; auch es wird nach Assyrien gebracht, als Geschenk für den König", und 10, 8: „Vertilgt werden Avens 1) Höhen, die Sünde Israels, Dorn und Distel wächst auf ihren Altåren“, 10, 15. dagegen: „Also thut euch Bethel wegen eurer Bosheit", so ist offenbar der Name Bethaven nur eine Bezeichnung von Bethel (vgl. 5, 8.), und den Ursprung dieser Bezeichnung findet Hißig mit Recht in der Stelle Amos 5, 5: Sucht nicht Bethel und kommt nicht nach Gilgal (vgl. Hof. 4, 15.), 18? mo? be man mban mba baba se (vgl. Hof, 10, 8.). Jos. 16, 1 ff. wird angegeben, die Südgrenze des Stam mes Ephraim gehe vom Jordan bei Jericho aus durch die Wüste (7), welche auf das Gebirge Bethel aufs steigt, über Bethel oder Lus 2) und Ataroth nach Bethhoron; Jos. 18, 12. 13., die Nordgrenze des Stammes Benjamin gehe vom Jordan, nördlich von Jericho, in westlicher

[ocr errors]

1) Aven statt Bethaven des Wortspiels wegen; vergl. unten Anm. 17.

2) S. Thenius, Bibl. Stud. S. 139. Anm. 47.

854

Richtung auf das Gebirge nach der Wüste (7) Beth:
aven, dann füdlich von Bethel oder Lus über Ataroth
nach Bethhoron; da nun die Nordgrenze von Benjamin
mit der Südgrenze von Ephraim zusammenfallen muß, so
kann die Wüste Bethaven Jos. 18, 12. keine andere seyn,
als die Wüste zwischen Jericho und Bethel Jof. 16, 1.
Jof. 7, 2. sind die beiden Angaben
(vgl. 8, 15.).

met berfdbiebene Beftimmungen; מִקֶדֶם לְבֵית־אֵל unb עִם בֵּית אָוֶן

der Lage von Ai, von welchen entweder die eine oder welche beide als Glossen von verschiedener Hand in den Text ge kommen sind; unmöglich kann die zweite als von 1872 abhängig angesehen werden; denn Jos. 12, 9. heißt es: ,,der König von Ai, welches neben (2) Bethel liegt", und Jos. 8, 9. 12. legt Josua bei der Belagerung von Ai einen Hinterhalt zwischen Bethel und Ai, westlich von Ai. 1 Mos. 12, 8. bricht Abram auf nach dem Gebirge östlich von Bethel und schlägt sein Zelt so auf, daß er Bethel im Westen und Ai im Osten hat, und nach seiner Rückkehr aus Aegypten zieht er wieder bis Bethel an die Stelle, wo früher sein Zelt gewesen war, zwischen Bethel und Ai (13, 3.). Wo bleibt da noch eine Stelle für ein zwischen Bethel und Ai liegendes, von Bethel verschiedenes Bethaven? Demnach werden wir berechtigt seyn, auch an andern Stel len, wo sich etwa noch der Name Bethaven findet, ihn für gleichbedeutend mit Bethel zu halten und anzunehmen, daß Abschreiber das ursprünglich im Terte befindliche Bethel nach dem Vorgange Hosea's durch Bethaven erseßt haben, wodurch es dann hie und da im masorethischen Texte stehen geblieben ist.

Nun wird 1 Sam. 13, 2. erzählt, Saul habe aus dem · Volke dreitausend Mann gewählt, davon seyen tausend mit Jonathan zu Gibea und zweitausend mit Saul zu Michmas und auf dem Gebirge (oder Berge) Bethel geblieben. Michmas ist von Gibea nur durch einen Engpaß getrennt, und da nun Saul seine Mannschaft nicht zerstreut (noch

[ocr errors]

weniger einen Theil derselben an einen fünf Stunden davon entfernten Ort geschickt) haben wird, so muß das Gebirge (der Berg) Bethel (1 Mos. 12, 8. das Gebirge östlich von Bethel, vgl. 1 Mos. 13, 3., Jos. 16, 1. 18, 12.) in unmits telbarer Nähe von Michmas, wie Michmas selbst nördlich von dem Engpaß liegen. Später zieht das Heer der Philister heran und lagert sich bei Michmas, östlich von Bethaven (-2, 13, 5.), also eben da, wo Saul vorher mit seinen Zweitausend gewesen war. Thenius will statt Bethaven hier nach der LXX. Bethhoron lesen, allein ohne Grund; Bethhoron lag weit von Michmas entfernt und es lagen noch andere Orte dazwischen: wozu dann diese Bestimmung? Und wenn, wie ich nach Thenius gern annehme, da die LXX. xarà vótov hinzufügt, im hebräischen Terte ausgefallen ist, so paßt dieses súð ó st lich gar nicht auf Bethhoron, wohl aber auf das ganz nahe und zwar nordwestlich von Michmas gelegene Bethel. Die Philifter im Lager bei Michmas werden von Jonathan überfallen, Saul sieht von Gibea aus die Unordnung im Lager derselben und zieht zum Kampfe gegen sie mit seiner Schaar von sechshundert Mann, und es wurde gekämpft bis über Bethaven hinaus" (78 - nes neben, 14, 23., vgl. 1 Mos. 32, 32., Richt. 3, 26., 2 Sam. 18, 23.). Auch hier will Thenius statt Bethaven Bethhoron lesen, trogdem die LXX. selbst tv Bauad hat (vgl. Hof. 10, 8.). Uber von einer Verfolgung ist hier noch keine Rede, bloß von dem Kampfe, und erst 14, 31. wird bemerkt, die Philister seyen von Michmas bis gegen Ujalon geschlagen worden; dieses Lehtere mit Thenius als Fortsetzung der Rede des vorigen Verses zu nehmen, verbietet ebensowohl die Form 11, als besonders sing dia, das doch immer erzählend auf eine vergangene Zeit zurückweist.

In dieser Erzählung von dem Kampfe Saul's gegen die Philister finden wir also Bethel ganz nahe bei Mich: mas und Gibea; dasselbe ergibt sich aus der Erzählung

856

von dem Kriege der Ifraeliten gegen die Benjaminiten in Gibea, Richt. 20. Das Heer der Israeliten hat sich in Mizpa versammelt und zieht von da vor Gibea; die Benjaminiten richten zweimal eine große Niederlage unter den Ifraeliten an, worauf diese jedesmal nach Bethel hinaufgehen, vor Jehovah weinen und fasten bis zum Abend und ihn fragen, ob sie den Kampf fortsehen sollen? Ist es nun nicht wahrscheinlich, daß sie an ein vier bis fünf Stunden von da entferntes Heiligthum gegangen seyn werden, da fie ja doch Mizpa viel nåher hatten, so wird diese Unnahme ganz unmöglich dadurch, daß ausdrücklich erzählt wird, der Kampf habe an drei auf einander folgenden Tagen stattgefunden, und jedesmal an dem Tage des Kampfes selbst feyen die Israeliten nach Bethel hinaufgegangen und hätten bis zum Abend sich vor Jehovah gedemüthigt (20, 24. 26. 28. 30.). Um dritten Tage machen die Benjaminiten wieder einen Ausfall, und indem sie sich weiter von Gibea entfernen, fangen fie an, auf den Straßen Ifraeliten zu ers schlagen, von welchen die eine nach Bethel, die andere nach Gibea hinaufführt im Felde (20, 31.). Auch nach dieser Erzählung ist also Bethel ganz nahe bei Gibea zu denken, noch viel nåher als Mizpa.

Nach der Grenzangabe Jos. 16, 1 ff. muß Bethel ziemlich in einer Linie mit Jericho, Ataroth und Bethhoron liegen, was wieder in die Nähe von Gibea führt. Nach 1 Sam. 10, 3. 5. begegnet Saul drei Männern, welche Opfergaben nach Bethel hinauftragen, und kommt darauf nach Gibea, wobei, offenbar Bethel als nicht weit Esra 2, 28. werden von Gibea entfernt gedacht wird. nach den Leuten von Gibea und Rama und denen von Michmas unmittelbar die von Bethel und Ai genannt; ebenso heißt es Neh. 11, 31., die Benjaminiten hätten sich niedergelassen in Gibea 3), Michmas, Ai und Bethel,

3) Ich glaube, daß hier 2 statt 22 zu lesen ist; der Fehler wurde wohl durch das folgende woon veranlaßt.

In der Weissagung Jef. 10, 28 ff. sieht der Prophet, wie der Feind schon in Ai, in Migron ist, in Michmas sein Geräth zurückläßt, durch den Paß nach Gibea kommt und Jerusalem bedroht (vgl. Knobel z. d. St.). Er nennt hier nur ganz nahe bei einander und zugleich ganz nahe bei Jerusalem liegende Orte, und da demnach i nahe bei Michmas und Gibea liegt, so kann auch Bethel nicht weit davon entfernt seyn. Endlich ruft Hosea 5, 8. aus: „Stoßet in die Posaune zu Gibea, in die Trompete zu Rama, ruft zu Bethaven: hinter dir her, Benjamin!"

[ocr errors]

Nach allen diesen Stellen kann über die Lage Bethels kein Zweifel bleiben. Nördlich von Gibea, nordwestlich von Michmas war die Anhöhe, auf welcher Abram zwischen Lus und Ai sein Zelt aufgeschlagen, 1 Mof. 12, 8. 13, 3., wo Jakob von der Himmelsleiter geträumt und einen Ultar gebaut haben sollte, 1 Mos. 28, 10 ff. 35, 1 ff.; dieß war die heilige, von den Ifraeliten hochverehrte Bama, welche das Hauptheiligthum des Reiches Israel wurde, 1 Kön. 12, 26 ff., des Königs Heiligthum, Am. 7, 13., die Zuversicht Ifraels, Jer. 48, 13.; von dem dort erbauten Gotteshause wurde die unmittelbar dabei liegende Stadt Lus selbst Bethel genannt (vgl. 1 Mos. 28, 19., Jof. 18, 13., Richt. 1, 23., Jof. 16, 2.). Keine von allen den oben angeführ ten Stellen erlaubt uns, für Bethel eine andere Lage anzunehmen, als eben die von Eusebius angegebene, und die Versehung Bethels so weit nördlich steht mit dem klarsten Wortlaute aller im entschiedensten Widerspruche. Thenius macht dagegen geltend, aus der Angabe Richt. 21, 19., Silo liege nördlich von Bethel, östlich von der Straße, welche von Bethel nach Sichem führe, und südlich von Lebona, gehe hervor, daß Bethel in ziemlich gleicher Entfernung von Silo gelegen haben müsse wie Lebona, also ganz nahe dabei; allein wie dieß daraus geschlossen werden kann, ist nicht abzusehen. Ein in Jerusalem Wohnender konnte die Lage Silo's nicht wohl besser bestimmen, als auf

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »