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zu lassen. Doch folgen wir dem Verfasser auf dem Wege, den er für seine Untersuchung gewählt hat.

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In der an der Spitze des den Begriff und die Ges schichte der apokalyptischen Litteratur behandelnden ersten Buches stehenden „Litteratur der Untersuchung" (§. 2.) hátten neben Herder, Eichhorn, Bertholdt, und gar Hasse, so wie Laurence, Nigsch, Ewald, Hoffs mann in Jena und in Erlangen u. A. m. vielleicht auch meine Untersuchungen über die Sibyllinen, die Apokalypfe und den Daniel mit erwähnt werden können; wenigstens glaube ich, daß sie zu ihrer Zeit Einiges mit dazu beigetragen haben, die richtige Beurtheilung und Behandlung apokalyp= tischer Schriften zu fördern, und mehr als manche andere, denen hier die Ehre der Erwähnung zu Theil geworden ist. Das erste Buch selbst zerfållt in zwei Capitel, von denen das erste (§. 3—7. S. 17–39.) „Erörterung des Begriffs oder Theorie der Apokalyptik“ überschrieben ist, das viel umfangreichere zweite (§. 8—18. S. 40–342.) eine Geschichte der apokalyptischen Litteratur" in der jüdischen und christlichen Kirche vom Daniel an bis auf die Le= stamente der zwölf Patriarchen und den Hirten des Hermas gibt. In dem ersten Capitel ist der betreffende Abschnitt der früheren Bearbeitung (§. 7-10.) ganz umgearbeitet, meistens sehr erweitert. Ausführlich beschäftigt der Verfas ser sich mit dem Begriffe der άnoxáλvyig, von dem allgemeineren biblischen Gebrauche des Wortes aus bis zu dem bestimmteren technischen, worin es erst in der christlichen Kirche üblich geworden ist, welche, wie richtig S. 18. bemerkt wird, ohne Zweifel sich an den Gebrauch Upokal. 1, 1. angelehnt hat; und neu hinzugekommen ist hier namentlich §. 7. das Wesentliche und Wirkliche, Nothwendige und Zufällige, Idee und Symbol in der Apokalypse". Ich kann aber nicht leugnen, daß die neue Bearbeitung dieses Capitels mich nicht in jeder Beziehung mehr befriedigt hat, als die frühere. Namentlich finde ich in letterer

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(S. 24 f.) den Unterschied der Apokalyptik (nach dem spáteren Sprachgebrauche) von der Prophetie bestimmter und richtiger angegeben, als in der ersteren. Nach dem allgemeineren biblischen Gebrauche ist es zwar richtig, was Aufl. 2. S. 29. gesagt wird, daß die noo❤ytɛía die άnoκάλυψις vcrausfegt, unb bag es feine προφητεία ohne ἀποnáhvis gibt, 1 Kor. 14, 30.; aber das Wesen der Apokalyptik nach dem herrschenden Gebrauche des Wortes und dessen Verhältniß zur Prophetie ergibt sich bestimmter aus den Andeutungen Ausg. 1. (S. 24.), daß alle Apokalyptik wesentlich prophetisch sey, aber nicht alle Weissagung in der Schrift apokalyptisch, daß die Apokalyptik in der júdischen wie in der christlichen Litteratur als die spåtere Form des prophetischen Geistes die einfacheren Grundgedanken und Darstellungsformen der Weissagung weiter entwickle, be stimmter anwende, ́reichlicher ausschmücke, daß sie die schon gegebene Idee von der Zukunft des göttlichen Reiches im Einzelnen und auf eine concrete Weise weiter aus: bilde, die zukünftige Vollendung des messianischen Reiches in und nach bestimmten Zeitverhältnissen der Vergangenheit und Gegenwart auffasse und berechne, und so den so entwickelteren prophetischen Stoff mit ungleich größerem Aufwande von Bildern, Symbolen, Allegorien und Personificationen in der Form zusammenhängender Ekstasen und Visionen darstelle.

Im Allgemeinen ist in der sogenannten apokalyptischen Litteratur das Bestreben herrschend, über Verborgenes und namentlich auch über die Zukunft Mehreres und Bestimmteres auszusagen, als wozu durch wahrhaft göttliche Erleuchtung eigentlich das Vermögen stattfindet; und damit hångt denn zusammen, daß der Apokalyptiker meistens (eine Ausnahme bildet jedoch gerade die johanneische Apokalypse) eine fremde Person, die eines ålteren Sehers, annimmt und von deren Standpuncte aus auch Solches, was für ihn selbst gegenwärtig oder schon vergangen ist, wie zukünftig

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verkündet; eine Einkleidung, welche dazu dienen kann und meistens dazu dienen soll, dem Apokalyptiker auch für dasjenige, was für ihn selbst noch zukünftig ist, Glauben zu verschaffen. Diesen Gegenstand berührt der Verfasser in der neuen Bearbeitung §. 6., aber nicht auf bestimmte und die Sache recht treffende Weise; wenigstens ist mir, was der verehrte Freund eigentlich meint, nicht recht klar gewor den. Im Uebrigen aber, sehen wir von dieser in der apokalyptischen Litteratur meistens gewählten schriftstellerischen Einkleidung ab, läßt sich zwischen Prophetie und Apokalyptik ein scharfer Unterschied nicht feststellen, sondern findet nur ein fließender statt. So z. B. die Weissagungen Ezech. Cap. 40-48. lassen sich gar wohl als der Apokalyptik angehörend betrachten, eine Weissagung, welche um 400 Jahre ålter ist, als nach des Verfassers eigener Ansicht - das Buch Daniel. Ich möchte daher auch nicht gerade mit dem Verfasser (im zweiten Cap. S. 40.) fagen, die Anfangsepoche der apokalyptischen Litteratur sey uns deutlich und bestimmt in dem Propheten Daniel bezeichnet, dieses auch schon deßhalb nicht, weil der Verfasser selbst eine dem Euche Daniel gleichzeitige und von demselben auch wohl unabhängige — jüdisch-sibyllinische Apokalyptik annimmt, was uns nicht zweifeln läßt, daß es auch schon vor dem Buche Daniel eine apokalyptische Litteratur gegeben hat. Was der Verfasser S. 15. ausspricht, der wesentliche Inhalt der apo: kalyptischen Litteratur sey das eschatologische Dogma, und S. 22., die neutestamentliche dлoxáλvyis in engerem Sinne fey die eschatologische, ist wohl von ihm selbst nicht von der Apokalyptik im Unterschiede von der Prophetie gemeint. Denn im Grunde hat alle biblische Prophetie mehr oder weniger eine eschatologische Richtung auf die Vollendung des Reiches Gottes, und es ist dieses der apokalyptischen nicht gerade eigenthümlich; ja es läßt sich sehr wohl eine apokalyptische Schrift denken, worin das Eschatologische gar

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Einzelnes in Cap. 1., daß ich mir die Weise, wie S. 24 f. zwischen der eschatologischen Manifestation und Inspiration unterschieden wird, nicht habe recht klar machen können, namentlich wie nach der vorhergehenden Darlegung dann gesagt werden kann, daß die eschatologische Manifestation vorangehend die eschatologische Inspiration bedinge und bestimme; ferner, daß ich sehr zweifle, ob es richtig ist, wenn, wie von anderen Auslegern, so von dem Verfasfer (S. 26.) 1 Kor. 14, 6. die anonάlvis und die лgoontɛia als verschiedene prophetische Gaben gefaßt werden; für das Gegentheil spricht vielmehr auch die Vergleichung von V. 26. 29.; ferner, daß es doch nicht thatsächlich ge= gründet ist, daß (S. 30.) der apokalyptische Stil vorzugsweise der poetische sey, der Stil der Propheten, bei aller rhetorischen Erhebung, der Prosa angehöre; denn z. B. der Stil des Daniel ist doch ohne Vergleich prosaischer als der des Jesaia, des Joel und anderer Propheten.

Der Abschnitt der ersten Auflage §. 10, 2. über den Gegensatz zwischen der kanonischen und apokryphischen Apokalyptik ist in der neuen Bearbeitung ausgelaffen, und er scheint auch wenigstens hier noch nicht an seiner Stelle zu seyn. Doch war der Verfasser zur Besprechung dieses Gegenstandes in der ersten Auflage durch die Rücksicht auf das Folgende veranlaßt, wo er eine Uebersicht der gesamm= ten apokryph is ch - apokalyptischen Litteratur gibt und dann die noch vorhandenen apokryphischen Apokalypsen behandelt, das Buch Henoch, das vierte Buch Esra, die si= byllinischen Drakel, die apokalyptischen Elemente in den Testamenten der zwölf Patriarchen, das Apokryphum des Jesaia, die apokalyptischen Stücke im Hirten des Hermas, die apokryphische Apokalypse des Johannes (§. 11-19. S. 43155.), während dagegen der entsprechende Theil der neuen Bearbeitung (B. II. Cap. 2.) eine zusammenhängende pragmatische Geschichte der apokalyptischen Litteratur überhaupt zu geben sucht, der jüdischen wie der christlichen,

vom Daniel an, ebenfalls bis auf die apokryphische Apokalypse des Johannes, die Testamente der Patriarchen und den Hirten.

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Zuerst (§. 8. S. 40–60.) beschäftigt er sich mit der ,,danielischen Apokalypse" oder der Entstehungsepoche der apokalyptischen Litteratur im Unterschiede von der prophetischen im A. T." Der Verfasser hat hier in seiner Untersu= chung sich mit Fleiß in ein ihm nicht ganz heimisches Gebiet hineinzuversehen gesucht, wiewohl, was ihm nicht zum Vorwurfe gemacht werden darf, nicht überall mit Erfolg. In der Ansicht über den Ursprung und das Zeitalter des Buches Daniel ftimmt er im Allgemeinen ganz mit dem überein, was die neuere Kritik in der deutschen protestantischen Kirche, wie ich glaube, mit Recht, als ein sicheres Ergebniß besonnener Forschung glaubt betrachten zu können. Die S. 42. Unm, angeführte und als nicht unwahrscheinlich bezeichnete Vermuthung von Ewald, daß der wirkliche vom Ezechiel erwähnte Daniel am Hofe zu Ninive gelebt habe, womit zusammenhångt, daß dem Verfasser unseres Buches eine etwas ältere Schrift bekannt gewesen sey, worin jenem Daniel des assyrischen Zeitalters weissagende Aussprüche über die Weltreiche in den Mund gelegt waren, ist schwerlich gegründet; durch solche Annahmen wird die Erklärung der Entstehung des Buches in fei ner Beschaffenheit keineswegs erleichtert, vielmehr erschwert. Die von dem Verfasser (S. 46.) adoptirte Erklärung der 2300 Abend-Morgen, Cap. 8., von eben so vielen Tagen, als 6 Jahren 8 Monaten, ist sicher falsch; sie sind ohne Zweifel von so vielen halben Tagen gemeint, nämlich von so vielen Malen, wo die täglichen Opfer am Abend und am Morgen hätten dargebracht seyn sollen, und entsprechen so den 3 Zeiten, Cap. 7. Aber ganz verfehlt und gar nicht zutreffend erscheint mir, was der Verfasser S. 49 ff. über die apokalyptischen Eigenthümlichkeiten des Daniel im Unterschiede von der alttestamentlichen Prophetie bemerkt.

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