ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

scheinen, so sind darunter in erster Linie | diese abgetretenen Hohenpriester mit Einschluß des fungierenden zu verstehen 27.

Zuweilen aber werden als άoziegels auch solche Männer genannt, welche sich nicht in dem obigen Verzeichnisse finden. In der Apostelgeschichte (4, 6) werden aufgezählt: "Avvas ó ágpiegeùs καὶ Καϊάφας καὶ Ἰωάννης καὶ Ἀλέξανδρος καὶ ὅσοι ἦσαν ἐκ yévovs άoriegatizov. An einer späteren Stelle (19, 14) wird ein jüdischer Hoherpriester Skeuas mit seinen sieben Söhnen erwähnt. Josephus nennt einen Jesus Sohn des Sapphias, τῶν ἀρχιερέων Ένα 2, einen Simon ἐξ ἀρχιερέων, der zur Zeit des Krieges noch ein junger Mann war, also nicht mit Simon Kantheras (Nr. 17) identisch sein kann 29, endlich einen Matthias Sohn des Boethos, τὸν ἀρχιερέα oder ἐκ τῶν ἀρχιερέων 30. Keiner von diesen ist in unserem Verzeichnisse zu finden. Auch die rabbinische Tradition kennt manchen Hohenpriester, der darin fehlt 31. Zur Erklärung dieser Tatsache wird folgendes dienen.

Bei Gelegenheit der tumultuarischen Wahl des Phannias (Pinehas) zum Hohenpriester bemerkt Josephus 32, die Zeloten hätten dadurch die Geschlechter ihrer Geltung beraubt, aus welchen abwechselnd die Hohenpriester ernannt zu werden pflegten" (äzvqa τὰ γένη ποιήσαντες ἐξ ὧν κατὰ διαδοχὰς οἱ ἀρχιερεῖς ἀπεδείκνυντο). Das Hohepriestertum galt also für ein Vorrecht weniger Geschlechter. In der Tat darf man nur die obige Liste ansehen, um sich zu überzeugen, daß es auf wenige Familien beschränkt blieb. Zur Familie Phiabi gehören Nr. 3, 11, 22; zur Familie Boethos Nr. 4, 7, 8, 17, 19, 26; zur Familie Ananos (oder Hannas) Nr. 10, 12, 14, 15, 16, 18, 24, 27; zur Familie Kamith Nr. 13, 20, 23. Wenn wir von Ananel, einem Babylonier niedriger Abkunft (Nr. 1), von Aristobul, dem letzten Hasmonäer (Nr. 2), und von Phannias, dem Hohenpriester der Revolutionszeit (Nr. 28), absehen, so bleiben nur fünf (Nr. 5, 6, 9, 21, 25), von welchen die Zugehörig

27) Bestätigt wird dies namentlich durch folgende Stellen: B. J. II, 12, 6: τοὺς ἀρχιερεῖς Ἰωνάθην καὶ ̓Ανανίαν. — Vita 38: τοὺς ἀρχιερεῖς Ανανον καὶ Ἰησοῦν τὸν τοῦ Γαμαλά. B. J. IV, 3, 7: ὁ γεραίτατος τῶν ἀρ χιερέων Ανανος. — B. J. IV, 4, 3: ὁ μετ' Ανανον γεραίτατος τῶν ἀρχιε ρέων Ἰησοῦς. – B. J. IV, 3, 9: οἱ δοκιμώτατοι τῶν ἀρχιερέων, Γαμαλά μὲν υἱὸς Ἰησοῦς, Ανάνου δὲ Ανανος. An den drei letzten Stellen müssen die άoziɛɛis Hohepriester in dem Sinne sein, in welchem es Ananos und Jesus waren, d. h. abgesetzte Hohepriester im eigentlichen Sinne. 28) B. J. II, 20, 4.

29) Vita 39.

30) B. J. IV, 9, 11. V, 13, 1. VI, 2, 2.

31) S. Stud. und Krit. 1872, S. 639.

32) B. J. IV, 3, 6.

keit zu einer jener Familien nicht nachweisbar, aber immer noch möglich ist. Bei dieser Beschränkung des Hohenpriestertums auf wenige Familien und bei dem hohen Ansehen, in welchem das Amt stand, mußte schon die bloße Zugehörigkeit zu einer der bevorzugten Familien ein besonderes Ansehen verleihen. So begreift es sich, daß Josephus an einer Stelle, wo er die Vornehmsten unter den zu den Römern Übergegangenen namhaft machen will, neben den ἀρχιερεῖς auch die υἱοὶ τῶν ἀρχιερέων aufzählt 33. In der Mischna werden einmal „Söhne von Hohenpriestern" (

i als juristische Autoritäten in einigen eherechtlichen Fragen angeführt, und zwar ohne Nennung ihrer Namen, weil sie eben als Hohepriesterssöhne Männer von Ansehen und Autorität sind 34. Ein andermal wird erzählt, daß Briefe aus fernen Ländern mit besonders großen Siegeln „an Söhne von Hohenpriestern" (7335

3) angekommen seien 35, woraus man auch wieder auf ein gewisses Ansehen derselben im Auslande schließen darf. Es blieb aber nicht bei dem bloßen Ansehen; vielmehr nahmen die Mitglieder der hohenpriesterlichen Familien auch eine tatsächlich bevorzugte Stellung ein. Nach Actor. 4, 6 hatten Sitz und Stimme im Synedrium ὅσοι ἦσαν ἐκ γένους ἀρχιερατικοῦ, wo man unter dem γένος ἀρχιερατικόν nach allem Bisherigen sicher nichts anderes als die bevorzugten Familien zu verstehen hat. - Wenn nun die Mitglieder der hohenpriesterlichen Familien eine so bevorzugte Stellung einnahmen, so ist es begreiflich, daß auch der Name άougɛis im weiteren Sinne auf sie übertragen wurde. Daß dies in der Tat geschehen, dafür spricht, abgesehen von allem Bisherigen, namentlich die genannte Stelle des Josephus, in welcher er den Übergang von zwei Hohenpriestern und acht Hohenpriesterssöhnen zu den Römern berichtet und dann beide Kategorien unter dem allgemeinen Titel doxoɛts zusammenfaßt 36. Von hier aus werden wir es auch zu erklären haben, wenn zuweilen Hohepriester erwähnt werden, die sich nicht in unserem Verzeichnisse finden.

33) B. J. VI, 2, 2.

34) Kethuboth XIII, 1—2.

35) Ohaloth XVII, 5.

36) B. J. VI, 2, 2: ἂν ἦσαν ἀρχιερεῖς μὲν Ἰώσηπός τε καὶ Ἰησοῦς, υἱοὶ δ ̓ ἀρχιερέων τρεῖς μὲν Ἰσμαήλου του καρατομηθέντος ἐν Κυρήνῃ, καὶ τέσσαρες Ματθίου, καὶ εἰς ἑτέρου Ματθίου, διαδρὰς μετὰ τὴν τοῦ πατρὸς ἀπώλειαν, ὃν ὁ τοῦ Γιώρα Σίμων ἀπέκτεινε σὺν τρισὶν υἱοῖς, ὡς προείρηται. Πολλοὶ δὲ καὶ τῶν ἄλλων εὐγενῶν τοῖς ἀρχιερεύσι συμμετεβάλοντο. Über den Gebrauch des Titels im heidnischen Kultus s. Brandis Art. doziɛɛis in Pauly-Wissowas Real-Enz. II, 471-483.

Die άoxuɛɛts, die sowohl im Neuen Testamente als bei Josephus 37 als die leitenden Persönlichkeiten erscheinen, sind demnach in erster Linie die Hohenpriester im eigentlichen Sinne, der fungierende und die, welche früher dieses Amt bekleidet hatten, in zweiter Linie die Mitglieder der bevorzugten Familien, aus welchen die Hohenpriester genommen wurden. Sie standen zur Zeit der Römerherrschaft an der Spitze des Synedriums und überhaupt der einheimischen Landesregierung, in ihrer Mehrheit ohne Frage sadduzäisch gesinnt, wenn sie auch im Handeln sich widerwillig den pharisäischen Forderungen fügten (s. oben S. 252 f.).

§ 24. Die Priesterschaft und der Tempelkultus.

Literatur:

Die Literatur über die Priesterschaft verzeichnet am vollständigsten Baudissin, Gesch. des alttestamentl. Priesterthums (1889) S. XI-XV. Ergänzungen dazu s. in Hastings' Dictionary of the Bible IV, 1902, p. 97. Lightfoot, Ministerium templi quale erat tempore nostri servatoris (Opp. ed. Roterodam. I, 671-758).

Lundius, Die alten jüdischen Heiligthümer, Gottesdienste und Gewohnheiten, für Augen gestellet in einer ausführlichen Beschreibung des gantzen levitischen Priesterthums etc., itzo von neuem übersehen und in beygefügten Anmerckungen hin und wieder theils verbessert, theils vermehret durch Johan. Christophorum Wolfium. Hamburg 1738.

Carpzov (Joh. Gottlob), Apparatus historico-criticus antiquitatum sacri codicis (1748) p. 64-113. 611 sqq. 699 sqq.

Ugolini, Sacerdotium Hebraicum, in s. Thesaurus Antiquitatum sacrarum T. XIII. Daselbst in Bd. XII und XIII auch noch andere einschlägige Monographien.

[ocr errors]

Bähr, Symbolik des mosaischen Cultus, 2 Bde. 1837-1839. Bd. I, 2. Aufl. 1874. Winer, Realwörterb. Art.: Priester, Leviten, Abgaben, Erstgeburt, Erstlinge, Hebe, Zehnt, Opfer u. a.

Herzfeld, Geschichte des Volkes Jisrael I, 387-424. III, 106 ff. 162 ff. Oehler, Art.,,Priesterthum" in Herzogs Real-Enz. 1. Aufl. XII, 174–187. Ders., Art. „Levi" das. VIII, 347-358.,,Nethinim" X, 296 f. „Opfercultus" X, 614-652. Dieselben Artikel in der 2. Aufl. revidiert von Orelli.

[ocr errors]

Kurtz, Der alttestamentliche Opfercultus nach seiner gesetzlichen Begründung und Anwendung, Mitau 1862.

De Wette, Lehrbuch der hebräisch-jüdischen Archäologie (4. Aufl. 1864) S. 268 ff.

Ewald, Die Alterthümer des Volkes Israel. Göttingen 1866.

37) Besonders in dem Abschnitte B. J. II, 14-17.

Keil, Handbuch der biblischen Archäologie (2. Aufl. 1875) S. 166 ff. 200 ff. 357 ff. 373 ff.

Haneberg, Die religiösen Alterthümer der Bibel (2. Aufl. 1869) S. 356 ff. 508 ff. 599 ff.

Schenkels Bibel-Lexikon, dieselben Artikel wie bei Winer.

Riehm, Handwörterbuch des biblischen Altertums, die betreffenden Artikel. Graf, Zur Geschichte des Stammes Levi (Merx' Archiv für wissenschaftl. Erforschung des A. T.s Bd. I, 1869, S. 68-106. 208–236).

Köhler, Lehrbuch der biblischen Geschichte Bd. I, 1875, S. 363-454. Wellhausen, Geschichte Israels Bd. I, 1878, S. 15-174. Seit der 2. Ausg. 1883 unter dem Titel: Prolegomena zur Geschichte Israels. Hier 5. Ausg. 1899, S. 15-165.

Dillmann, Exegetisches Handbuch zu Exodus und Leviticus (1880) S. 455-461 und sonst.

Reuß, Geschichte der heiligen Schriften Alten Testaments (1881) § 294. Oort, De Aaronieden (Theologisch Tijdschrift 1884 p. 289–335). Baudissin, Die Geschichte des alttestamentlichen Priesterthums, 1889 (eingehendste Monographie über die Geschichte des Priestertums in der Zeit des A. T.). Dazu: Kautzsch, Theol. Stud. und Krit. 1890, S. 767-786. Kautzsch, Art.,,Levi, Leviten" in: Ersch und Gruber, Allgemeine Enzyklo. pädie, Zweite Sektion, Bd. 43, 1889, S. 232-293.

Kuenen, De geschiedenis der priesters van Jahwe en de ouderdom der priesterlijke wet (Theologisch Tijdschrift 1890, p. 1-42); in deutscher Übersetzung in: Kuenen, Gesammelte Abhandlungen zur biblischen Wissenschaft, übers. von Budde, 1894, S. 465-500.

Nowack, Lehrbuch der hebräischen Archäologie, 2. Bd. Sacralalterthümer, Freiburg 1894.

Büchler, Die Priester und der Cultus im letzten Jahrzehnt des jerusalemischen Tempels, Wien 1895, Jahresbericht der israelitisch-theologischen Lehranstalt (vgl. Theol. Litztg. 1895, 516).

Hoonacker, Le sacerdoce lévitique dans la loi et dans l'histoire des Hebreux, Louvain 1899 (angez. von Baudissin, Theol. Litztg. 1899, 359-363). Baudissin, Art. Priests and Levites in: Hastings' Dictionary of the Bible vol. IV, 1902, p. 67-97.

Rob. Smith u. Bertholet, Art. Priest in: Encyclopaedia biblica III, 1902, col. 3837-3847.

Orelli, Art. „Levi, Leviten" in Herzog-Haucks Real-Enz. 3. Aufl. Bd. XI, 1902, S. 417-427. Ders., Art. „Opferkultus des A. T.s" ebendas. XIV, 1904, S. 386-400.

Köberle, Art. ,,Priestertum im A. T." in Herzog-Haucks Real-Enz. 3. Aufl. Bd. XVI, 1905, S. 32-47.

I. Die Priesterschaft als geschlossener Stand.

Die innere Entwickelung Israels seit dem Exil ist im wesentlichen durch die Wirksamkeit zweier gleich einflußreicher Kreise bestimmt: durch die Priester und die Schriftgelehrten. In den ersten Jahrhunderten nach dem Exil bis tief in die griechische

Zeit hinein hatten zunächst die Priester das Übergewicht. Sie haben die neue Gemeinde organisiert; aus ihren Kreisen ist das Gesetz hervorgegangen; in ihrer Hand lag die Leitung der Gemeinde nicht nur in äußerlicher, sondern auch in geistiger Beziehung. Während sie aber ursprünglich selbst die Kenner und Ausleger des Gesetzes waren, hat sich allmählich neben ihnen ein selbständiger Stand von Gesetzeskundigen oder Schriftgelehrten ausgebildet. Und diese mußten in dem Maße an Ansehen und Einfluß gewinnen, in welchem der Eifer für das väterliche Gesetz in den Kreisen der Priesterschaft erkaltete, während das Gesetz selbst im Bewußtsein des Volkes an Wert und Bedeutung gewann. Dies war namentlich seit den makkabäischen Freiheitskämpfen der Fall. Von da an gewannen die Schriftgelehrten mehr und mehr die geistige Führung des Volkes. Auf die Zeit der Priester folgte die Zeit der Schriftgelehrten (vgl. Reuß, Geschichte der heil. Schriften A. T.s). Dies ist jedoch nicht so zu verstehen, als ob die Priester nun allen Einfluß verloren hätten. In politischer und sozialer Hinsicht waren sie auch jetzt noch die ersten. Die Schriftgelehrten waren zwar jetzt die Lehrer des Volkes. Aber die Priester hatten vermöge ihrer politischen Stellung, vermöge der gewaltigen Mittel, über welche sie geboten, endlich und vor allem vermöge ihrer religiös bevorzugten Stellung daß nämlich sie allein die Opfer Israels Gott darbringen konnten, so daß von ihrer Vermittelung geradezu die Erfüllung der religiösen Pflichten jedes einzelnen abhing sie hatten durch alles dieses noch immer eine außerordentliche Bedeutung für das Leben des Volkes.

[ocr errors]

Begründet ist diese ihre Bedeutung hauptsächlich eben darin, daß sie einen fest geschlossenen Kreis bildeten, der ausschließlich das Recht hatte, die Opfer des Volkes vor Gott zu bringen. Nach der seit Esra und Nehemia zu unbedingter Geltung gelangten pentateuchischen Gesetzgebung waren allein „die Söhne Aarons" zum Opferdienst befugt. Die Priesterschaft war also eine

--

1) S. bes. Exod. 28-29. Levit. 8-10. Numeri 16-18. Näheres bei Baudissin, Die Geschichte des alttestamentl. Priestertums S. 22-25. Ich bemerke hier, daß die folgende Darstellung von der Voraussetzung ausgeht, daß der sogenannte Priesterkodex, d. h. die Hauptmasse der Gesetze in Exodus, Leviticus und Numeri, jünger ist als Deuteronomium und Ezechiel. Dieses Verhältnis ist, wie mir scheint, durch die neuere Pentateuchkritik evident erwiesen worden. Die Gesetzgebung des Priesterkodex repräsentiert auf allen Hauptpunkten augenscheinlich eine spätere Entwickelungsstufe als Deuteronomium und Ezechiel. Die beiden letzteren wären schlechterdings unverständlich, wenn ihnen der Priesterkodex schon vorgelegen hätte.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »