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letten diese auf's Genaueste unter sich, unbeschadet dessen, daß die besonderen Wahrheiten in der Regel zuerst merklich werden, weil die Erkenntniß überall mit dem Gröbern und dem Zusammengefeßten beginnt 7). Ohne jene gäbe es indessen nimmer eine Einsicht in die nothwendigen Wahrheiten der demonstrativen Wissenschaften, oder in die Gründe der Thatsachen. Angeborene Begriffe find von aller Beimischung der finnlichen Empfindung frei und rein 8). Von den identischen Sägen, nämlich der Einerleiheit und des Widerspruchs, welche wesentlich Eins find 9), hängt die ganze Logik ab 10). Außer ihnen liegen die Begriffe des Seins, der Einheit, des Dings, der Substanz, des Raums, der Daner, der Veränderung, der Wirkung, des Wesens, des Möglichen, des Nothwendigen, und überaus viele andere intellectuelle Begriffe, in uns. Weil solche reine Begriffe in alle Wissenschaften eingehen, so kann man von diesen, sofern sie wirklich Wissenschaft find, in einem weitern Sinne sagen, sie seien sämmtlich uns angeboren 11). Die apriorischen Begriffe find auch dem gemeinen Leben und Verkehr von der größten Wichtigkeit 12). Denn, was die Hauptsache ist: Wir sind uns selber angeboren 13). Die Seele ist Selbst-Quell aller ihrer Thätigkeiten, so daß der Sat: nihil est in intellectu, quod non fuerit in sensu, dahin eingeschränkt werden muß: nisi intellectus ipse! 14). In dieser Nücksicht kommt der Seele Spontaneität und Receptivität zu 15). Die Seele ist Substanz und muß als solche wirken. Eine Menge kleiner, an sich unmerklicher Vorstellungen, die aber durch Verbindung und Anhäufung große Erfolge hervorbringen, bildet die geheimnisvolle Werkstätte aller Seelenthätigkeiten. Diese kleine Vorstellungen fließen auf alle Überlegungen ein, bestimmen die Freiheit, wie die Begierden, Leidenschaften und Gewohnheiten eines Menschen; sie sind der Siß der geistigen Unruhe und Beweglichkeit, die, wenn Anderes, so schon Freude und Leid ineinanderspielen; fie verbinden das Vergangene mit dem Gegenwärtigen und Zukünftigen, und find der Grund des Fortstrebens der Gedanken 16). Überhaupt raketten sie das ganze Universum in Folge der prästabilirHarmonie der Wesen 17). Aber angeboren oder nichtLazte's Religionsphilos.

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angeoveen cavon sollte eigentlich gar nicht die Frage sein; sondern die Begriffe als solche müssen untersucht werden, damit nicht den Vorurtheilen, der Trägheit und Unwissenheit, sammt deren übeln Folgen, Vorschub geschehe 18). So find in der Theorie von Raum und Zeit das Räumliche und der Raum, das Zeitliche und die Zeit zu unterscheiden 19), wie durchweg das Wirkliche und das Ideale; wir kennen eher das Warme, als die Wärme, das Leuchtende eher als das Licht 20); ohne daß es darum doppelte Realitäten der Art giebt, etwa eine doppelte Ausdehnung, die des Raums und des Körpers 21) u. f. f.; woher eben so wenig von einem leeren Raum oder einer leeren Zeit 22) die Rede sein kann, als daß diese an und für sich etwas bestimmen, vielmehr umgekehrt durch Begriffe von Dingen müssen bestimmt werden 23). Zum Begriffe des Unendlichen können uns sinnliche Vorstellungen und deren Zusammenseyung allein nicht verhelfen, indem eine Reflerion auf die Identität der Regel möglicher Fortschreitungen dabei unerläßlich ist 24). Auch muß das Raumlos- und ZeitlosUnendliche, eigentlich Absolute, von dem Relativ - Unendlichen gesondert werden; jenes ist ein rein positiver Begriff: beides ineinanderwerfen - unterliegt gar sehr dem Widerspruch 25). Die wahren Geseze der Bewegung sind aus einer über die Materie erhabenen Ursache abzuleiten 26). Zur Auffassung finnlicher Dinge gehört ebenfalls Reflerion; die Sinne für sich würden uns davon nicht überzeugen 27). Aber in Betreff des Substanzbegriffs, wie darf man fich da erlauben, die Eigenschaften, Prädicate und Accidenzen von dem Begriff der Substanz, dem Subject der nämlichen Eigenschaften, Prädicate und Accidenzen, zu trennen? Sind die Eigenschaften, Prädicate und Accidenzen keine Wirklichkeiten? Und heißt das nicht dieselben abstract betrachten, wenn man ihnen ihre concrete Grundlage raubt? 28). Die Abstractionen haben von jcher zu unnüßen Subtilitäten und Schwierigkeiten in der Speculation geführt. Der Subject= begriff der Eigenschaften, Prädicate und Accidenzen ist ein unaufgebbarer: er ist das Concrete der Dinge; die Eigenschaften, Prädicate und Accidenzen, für fich genommen, das

Abstracte. Sondert man beides, die Substanz und deren gegebene Bestimmungen, so ist es kein Wunder, wenn der Subjectbegriff leer ausfällt. Eben so gut läßt sich fragen, was denn ein bloßes Ding, ein Ding an und für sich, sei. Wird verboten, durch besondere Umstände, und Bestimmungen zu antworten, so ist man bei dieser Frage nicht minder in Verlegenheit, als mit jener nach der bloßen Substanz, der Substanz an und für sich 29). Nun kennt man freilich die Elementartheile der Dinge und Substanzen, deren nothwendige Verbindung und Wirksamkeit nicht; dennoch ist die Muthlosigkeit, mit welcher auf alle weitere Forschung verzichtet wird, in keiner Art zu entschuldigen 30). Es giebt eine empirische, vorläufige und gemeine Erkenntniß der Dinge, über welche erst der wissenschaftliche Begriff die richtigen Aufschlüsse zu schaffen im Stande ist. So hat man einen vorläufigen gemeinen Erfahrungsbegriff von einem parabolischen Spiegel, wenn man bemerkt, daß alle parallel einfallende Strahlen durch ihn in Einem Punct reflectirt werden; man wird empirisch vielleicht noch andere Eigenschaften an ihm wahrnehmen: aber erst die mathematische Kenntniß seiner Construction giebt uns seinen vollstänrigen Begriff, das heißt, eine Kenntniß von seinem innern Wesen 31). In dieser Art stehen auch die Eigenschaften, Brädicate und Accidenzen der Dinge in einer nothwendigen Beziehung zu deren Substanz, so daß sich aus den Phänomenen auf das Innere der Dinge schließen läßt 32). Die Untersuchung über die Substanz ist eine der wichtigsten und interessantesten in der ganzen Philosophie 33). Der Begriff der Kraft ist darum ein dunkeler, weil sich bei dem Übergange derselben aus einem Subject in ein anderes, bei dem Bandern durch verschiedene Subjecte, die dadurch in Thätigteit oder Bewegung gesezt werden, gar nichts denken läßt 34). Sei dem Begriff der Ursache, welche etwas macht, liegt die Schwierigkeit gerade in dem Begriff dieses Machens 35). Beide Begriffe erhalten ihre gehörige Erledigung durch die Ronatologie 36). Die objective Giltigkeit unserer Erkenntniß gründet fich gleich sehr auf Empfindungen, als auf e ewigen Wahrheiten a priori 37). Die Apperception

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unserer Eristenz und was damit in Verbindung steht, giebt uns die ersten Wahrheiten a posteriori, die identischen Säße die ersten Wahrheiten a priori 38). Alle unsere Gedanken und Begriffe drücken unleugbar Verhältnisse aus 39); aber deshalb find sie nichts Willkührliches 40), sondern stehen in einem nothwendigen Zusammenhang miteinander 41), der sorgsam zu erforschen ist 42), und alle zumal in einer nothwendigen Beziehung mit dem Begriff des Absoluten 43). Hiedurch bestimmt sich auch der Begriff der Erscheinung und der Begriff des Anundfürsich - Seienden 44). Die Erscheinung ist der Begriff des Relativen, welches als solches in's Unendliche theilbar und unterschieden ist 45), so wie es uns in's Unendliche neue Empfindungen gewährt 46). Erscheinungen find unauflösbare Verwebungen und Verschmelzungen (confusion) 47) von sinnlichen Wahrnehmungen 48). Aber fie bedürfen der Grundlage selbstständiger Substanzen, nämlich der Monaden. Was die wissenschaftliche Erforschung des Relativen anbelangt, so kommen hier vornehmlich die zwei Fragen in Betracht, ob Etwas sei oder nicht sei, dann, wie und wodurch es so sei 49). Weil alle unsere Erkenntniß aus Vorstellungen besteht, und sich auf nichts Anderes oder Besseres stüßt, so ist der Begriff des Seins kein Prädicat der Dinge, die durch ihn bestimmt werden, fondern er bezeichnet eine Art der Übereinstimmung der Begriffe und Säße, die wir von den Dingen uns bilden müssen 50). Eine richtige Methode, diese Einstimmung zu finden, wird darüber entscheiden, und die þöhere Analysis der Mathematiker sich zum Muster und zur Hilfe nehmen 51). Über die Schranken unserer Erkenntniß, die sich nur zu leicht fühlbar machen, bedarf es keiner ausführlichen Rede: nußen wir aber auch nur die Erkenntniß, die uns die gütige Natur schenkt, auf gehörige Weise? Dennoch werden wir fortrücken. Die Erfahrung häuft alle Tage neue Data, und es wird ganz allein auf die Kunst ankommen, diese Data genügend zu deuten 52). Sicher kommt die Zeit, wo man sich der Wahrheit nicht so muthwillig entgegenseßen wird, als es vielfach gegenwärtig geschehen. Man darf an nichts verzweifeln. Dem menschlichen Geschlecht find

och große Revolutionen vorbehalten, die zum Glück oder auch zum Schaden ausschlagen können und werden, Boffentlich mehr zum Wohl der Gesellschaft 53). Die Speculation hat das Ihrige zu thun. Den nächsten Fortschritt eröffnet das System der Monadologie. Denn ohne ein System einfacher Substanzeu ist in der Philosophie überall nicht durchzukommen 54).

P. 34.

1) Oeuvres philos. ed. Raspe p. 4 sq. 37 sq. -Dans un sens plus ample, qu'il est bon d'employer pour avoir des notions plus compréhensives et plus déterminées, toutes les vérités qu'on peut tirer des connoissances Innées primitives se peuvent encore appeller innées, parceque l'esprit les peut tirer de son propre fond, quoique souvent ce ne soit pas une chose aisée. p. 63. Je l'avoue, mais cela n'empeche point qu'elles ne soient pas innées, c'est-à-dire qu'on ne les puisse trouver en soi. p. 415. Des idées et des vérités sont gravées dans nos ames non pas en forme de propositions, mais comme des sources, dont l'application et les occasions feront naitre des enonciations actuelles. 2) ib. p. 62. Pour que les connoissances, idées ou vérités soient dans nôtre esprit, il n'est point nécessaire que nous y ayons jamais pensé actuellement; ce ne sont que des habitudes naturelles, c'est-à-dire des dispositions et attitudes actives et passives et plus que tabula rasa. P. 30. I y a des idées et des principes, qui ne nous viennent point des sens, et que nous trouvons en nous sans les former, quoique les sens nous donnent occasion de nous en appercevoir. p. 67. L'expérience est nécessaire, je l'avoue, afin que l'ame soit déterminée à telles ou telles pensées et à fin qu'elle prenne garde aux idées, qui sont en nous; mais le mojen que l'expérience et les sens puissent donner des idées? L'ame a-t-elle des fenêtres, ressemble-t-elle à des tablettes? est-elle comme de la cire? - 3) ib. p. 36 sq. 4) ib. p. 44 sq.

6) p. 32.

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5) ib. p. 55. 7) p. 40. 8) p. 39. Cette proposition le doux n'est pas l'amer n'est point innée, suivant le sens que nous avons donné à ce terme de vérité innée. Car les sentimens du doux et de l'amer viennent des sens externes. Ainsi c'est une conclusion melée où l'axiome est appliqué à une vérité sensible. 9) ib. p. 38 sq. 10) ib. p. 326 sq. Les vérités primitives de raison sont celles, que j'appelle d'un nom général identiques, parce qu'il semble qu'elles ne font que répéter la même chose, sans

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