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Sind die mit P verbundenen II von verschiedener Stärke; so folgt daraus nicht, daß die größeren derselben schwerer und langsamer gehoben werden, als die kleineren: das wäre nur dann der Fall, wenn der von ihnen mit P verschmolzene Rest gleich geringfügig ausfiele, als der bei den schwächeren. Aber die Reste der schwächeren Vorstellungen werden von Resten der stärkeren in einem viel größeren Verhältniß übertroffen, als die Vorstellungen selber der Größe nach unterschieden sind. Weil demnach, wenn keine andere Hindernisse entgegenstehen, ein größeres II einen größeren Rest befigt, nach welchem es mit P verbunden ist; so muß der obige dritte Sah (§. 438 Say III) also verstanden werden: Ein größeres II wird durch die Hilfe gleichförmiger und anhaltender gehoben; eine schwa che Vorstellung hingegen eilt mehr, und erseht für eine kurze Zeit durch ihre Geschwindigkeit den Mangel der Stärke (S. 439).

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S. 441. Aus der Gleichung rt II log. ę ய (§. 438, II) ergiebt sich, daß, wenn die Größen П, ę, w unverändert bleiben, alsdann r und t miteinander in umgekehrtem Verhältniß stehen, das heißt, je größer x, die Hilfe von P, desto kürzerer Zeit bedarf II, um eine gewiffe Geschwindigkeit zu erlangen; je kleiner dagegen r, desto mehr Zeit ist ihm ́von Nöthen, damit es dasselbe Ziel erreiche. Also kann Eine und die nämliche Vorstellung durch zwei verschiedene Hilfen auf zwei andere Vorstellungen dergestalt wirken, daß von diesen eine schneller im Bewußtsein hervortretende nach eis niger Zeit zurückbleibt hinter der andern, die Anfangs langsamer gehoben wurde. Oder: Jede der mit verschiedenen Quontis von P verbundenen Vorstellungen hat ihre eigene Geschwindigkeit; das größere Quantum ergiebt die größere, aber auch schneller abnehmende Geschwindigkeit.

§. 442. Bisher wurde die Vorstellung II, während fie gehoben wird durch P, als gänzlich passiv betrachtet (§. 438), was allemal dann und insofern gilt, wann und inwieweit II

Taute's Religionsphilof.

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durch entgegenstehende Kräfte, mit denen es im Gleichgewicht fich befindet, gefesselt ist. Indessen kann auch der Fall eintreten, daß die gehobene Vorstellung gleichzeitig mit Einer oder mehreren hebenden Vorstellungen, wenn nicht von jeder Hemmung, so doch von einem Theil derselben, befreit wird. Dann treffen verschiedene Kräfte, ohne eine Totalkraft zu bilden, zu dem nämlichen Erfolg der Erhebung jener Vorstellung zusammen: die stärkste leistet Das, was zu thun ist, am Geschwindesten, und die übrigen sehen sich in ihrem Streben nach dem gleichen Ziel durch die stärkste Kraft begünstigt, sodaß die durch eigene Kraft steigende und überdieß von mehreren Hilfen gehobene Vorstellung einen eigenthümlich befriedigenden Zustand gewährt, der sich als ein Lustgefühl zu erkennen giebt. Erhebt sich z. B. II schon von selbst, während zugleich seinem Rest = e die Hilfe des Restes =r von P zufällt; so ist die Bewegung des II allein die schnellste; die Hilfe gelangt nicht zur Mitwirkung; fie thut nichts weiter, als daß sie den Ort eines glücklichen Verhältnisses bezeichnet. So find alle Lustgefühle heiterer und fördernder Natur, welche Aufheiterung von dem raschen und leichten Fluß der Vorstellungen herrührt. Denn Gefühle sind vorübergehende Zustände des Vorstellens, ohne selbst ein Vorstellen zu sein. Freilich spielt bei den Gefühlen der Organismus eine bedeutende Rolle, weshalb fie gemeinhin etwas Körperhaftes annehmen.

§. 443. Keine Vorstellung steigt im Bewußtsein, die nicht andere ihr widerwärtige Vorstellungen in demselben anträfe. So wird auch das durch P gehobene II gegen die Hemmung irgendwelcher verbundenen a und b sich aufarbeiten müssen. Sein hervortretendes Quantum w wird gegen die lehteren eine Hemmungssumme bilden, welche, im Fall a und b stärker sind, als daß II fich neben ihnen im Bewußtsein halten könnte, in der Art sinken muß, daß w wieder zur Schwelle kommt. Wol müssen a und b ebenfalls eine augenblickliche Hemmung ertragen, aber ihr Wieder-Aufstreben zu dem statischen Puncte, auf welchem sie zuvor gestanden, beschleunigt die Bewegungen des II (§. 435, I. §. 436, II). Diese Bewegungen des II, sowie die der a und

b find durch Rechnung zu bestimmen. Weil die Hemmungssumme hier, während sie allmählig anwächst, veränderlich ist, vornehmlich aber die Spannung der Kräfte wegen der Hilfe, welche II von P empfängt, bedeutend vermehrt wird; so wird die Rechnung schwierig und führt auf eine Differenzialgleichung mit unendlich vielen Gliedern, deren Integration nur näherungsweise sich bewerkstelligen läßt: die genauere Ausführung drückt desto bestimmter den Verlauf des Ereignisses aus. Das Hauptresultat ist dieß: Wenn Ein und dieselbe Vorstellung mehrere andere hervorhebt; so hat nicht bloß jede der hervorgehobenen Vorstellungen ihre eigene Geschwindigkeit (§. 441), sondern auch ihren eigenen Zeitpunct, wo sie im Bewußtsein ihr Maximum erreicht. Dieses Marimum hangt von der Stärke der Vorstellungen, und von dem Grade ihrer Verbindung und Hemmung ab: je größer

mit desto stärkerer, jedoch auch um so eher abnehmenden Geschwindigkeit bricht das betreffende Quantum hervor (§. 438, Saz II). Wenn also Ein und dieselbe Vorstellung P durch verschiedene ihrer Reste r, r', r" u. s. w. mit verschiedenen Vorstellungen II, II, II" u. f. w. verschmolzen ist, und der Größe nach П==I" u. s. w., auch alle übrige Umstände gleich sind; so ist die Folge der Zeitpuncte, worinn II, II', II" u. s. w. durch die Hilfen zum Marimum gehoben. werden, dieselbe, wie die Folge der Reste r, r', r" u. s. w., vom größten bis zum kleinsten. Jedesmal wirkt eine Vorstellung auf andere mit ihr verbundene Vorstellungen in einer Zeitfolge, welche der abnehmenden Größe der Reste, nach welchen sie mit den anderen Vorstellungen verschmolzen ist, entspricht, wobei jede der gehobenen Vorstellungen, der Reihe nach, steigt und finkt, um der folgenden Play zu machen.

S. 444.

Wenn entgegengesezte Vorstellungen zugleich im Bewußtsein steigen, es sei unmittelbar und frei, oder mittelbar durch Complications- und Verschmelzungshilfen (§. 436); so ist die Hemmung, welche sie aneinander aus

üben, beträchtlich kleiner, als wenn ebendieselben aus dem völlig ungehemmten Zustande zugleich sänken. Denn dort entsteht die Hemmungssumme nur allmählig und drückt darum weniger, als hier, wo sie gleich vom Anfang mit ih rer ganzen Last hereinbricht. Es sei zwischen ein paar Vorstellungen a und b der Gegensatzm; was von ihnen steigt, heiße und ß; so ist, wenn a > b, nach Verlauf der Zeit t die Hemmungssumme Sm2 (S. 423, I. §.427). Von dieser sinkt im Zeitdifferenzial dt der Theil = mẞdt (§. 432 fl.). Auf a fällt der Antheil

bmedt

; auf b der

a+b

Antheil =

amedt
a+b

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für das Steigen von b gelten dß = (b− ß) dt (§. 433). Nach Abzug der Hemmung gilt

am3

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a+b.
b

dt = d3

am

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wenn k=1+

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a+bi

endlich B=

1

e - ki)

Die Grenze für Bß ist demnach -

7. Wird z. B.

m=1, ab gesezt, also k=&; so können a und b, indem sie sich heben, bis zu ihres Werths verschmelzen. Wären ebendieselben ursprünglich gesunken; so hätten sie sich zur Hälfte hemmen müssen (§. 423). Daraus erhellet, daß Vorstellungen, welche häufig Gelegenheit finden, gemeinsam zu steigen, sich viel inniger durchdringen. Daher der Vorzug der reiseren Jahre, denen man es nachsagt, daß der Verstand erst mit ihnen komme; daher auch die Bemerkung, wie wichtig es sei, daß einem jeden Kopf Zeit gelassen werde, oder er fie selbst sich nehme, um seine Vorstellungen und Begriffe gehörig zu verarbeiten.

S. 445. Vorstellungen haben verschiedene Grade der Stärke. Diese hangen von dem mehr und weniger vollkommenen Zusammen der Seele, als eines einfachen Wesens, mit anderen einfachen Wesen, zunächst denjenigen, die den

leiblichen Organismus bilden, ab (S. 413). Dem unvollkommenen Zusammen entspricht ein geringerer Grad der Selbsterhaltung (§. 409), bei der Seele also desjenigen Vorstellens, welches sich ansammelt und zu einer Totalkraft wird, sobald die verminderte Selbsterhaltung eine Zeit lang dauert. Gleichwol kann die auf solche Weise erwachsene Totalkraft das Marimum einer einfachen Vorstellung, wie diese aus einer vollkommenen Selbsterhaltung hervorgehen würde, nicht überschreiten: denn in der vollen Selbsterhaltung ist die Seele sich selbst gleich, eine unübersteigbare Einheit. Insofern nun eine einfache Vorstellung aus einer Menge augenblicklicher elementarischen Auffassungen entspringt, was allemal der Fall ist, nähert sie sich ihrer Grenze, dem Marimum. Darauf beruht die Abnahme der Empfänglichkeit für Wahrnehmungen. Sei die ursprüngliche, noch völlig ungenugte Empfänglichkeit, die als solche eine Constante ist, = 9; sei von ihr zur Erzeugung einer einfachen Vorstellung in der Zeit = t verbraucht das Quantum = z: so bleibt noch übrig das Quantum Z. Auch sei die anfängliche sich gleichbleibende Stärke der Wahrnehmung =ß; se drückt folgende Gleichung das Gesez der Abnahme der Empfänglichkeit für eine Wahrnehmung, oder, was daffelbe heißt, des allmähligen Wachsens der nämlichen Wahrnehmung, aus

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nämlich eine Wahrnehmung nähert sich schnell ihrer Grenze und erlangt dadurch bald einen endlichen Grad von Stärke, aber über denselben hinaus gewinnt sie unendlich wenig, oder so gut, wie nichts. Kommt noch die Hemmung, welche die Vorstellung während ihres Entstehens von älteren Vorstellungen erleidet, mit in Rechnung; so wird deren Ausführung weitLäufig und schwierig, und hat zum Hauptresultat, daß die Incremente des Vorstellens nicht vollständig verschmelzen können, die Totalkraft also viel geringer ausfällt, als die Summe der successiven

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