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Sturmschnell der Werth noch einmal drein.
Nachts fiel er furchtbar in die Reihn
Dem deutschen Obrist Degenfeld,
Der sich verkauft für fränzisch Geld.
Sein Lager stand bei Montigny.
Hei, wie es plötzlich lärmt' und schrie:
,,Der Werth ist da!" Und aufgehoben
Im Tode ächzend und zerstoben
Sechs Regimenter! Reich beladen
Mit Beute zieht auf nächt'gen Pfaden
Der Sieger fort, und wild und schwer
Fällt neue Furcht auf Frankreichs Heer.
Dann sucht der Held in frischem Heßen
Die Veste Corbie zu entsetzen.
Vergebens war's, doch es gewähren
Den Spaniern kriegerische Ehren
Bei ihrem Abzug die Franzosen.

Dann hört den Schlachtlärm man vertosen, Denn Werth auch, dem das letzte Glück

Im Krieg gelacht, er muß zurück,

Er muß des Herrn Gebot sich fügen, Denn Kurfürst May ließ scharf es rügen, Daß er auf seine eigne Faust

Ins ferne Feindesland gesaust.

Doch voll von grimmem Mißmuth kehrt
Zum heimatlichen Rhein der Werth.
Was half nun fern von Ruh und Raft
Sein Schaffen all? Ihm wird zur Last
Das rauhe Handwerk. Welche Schläge
Schlug er in Frankreich! Doch zu träge

Kriecht der Genossen Geist dahin
Für seinen funkensprühnden Sinn.
Im Heer ist's wie im Vaterland.
Wie dort die Fürsten sich die Hand
Verweigern stets zu Einem Schaffen,
So ist es draußen bei den Waffen.
Neid, Zwietracht, Spaltung allerwegen!
Ach, da zerstiebt der beste Segen !

So reitet er mit trübem Sinnen,
Um Köln, die Reichsstadt, zu gewinnen.
Es heitert endlich sich die Miene,
Daß er die liebliche Christine,
Mutter und Vater darf begrüßen.
Fortuna greift mit schnellen Füßen
Im Fluge aus. Dort liegt das Haus,
Die Alten treten froh heraus.

Wie lieblich klingt der Gruß den Ohren:

„Die Tochter ward dir heut geboren !"

Sechstes Stück.

D Glück, wie keines reich und groß,
Elternglück! Ein schöner Loos

Gibt es im Erdenleben nimmer!
Wie hegt das stille Wochenzimmer
So sel'ge Welt! Der Sonne Schein
Spielt durch die Fenster sacht herein,
Vom grünen Vorhang leis gedämpft,
Daß Licht und Schatten dämmernd kämpft.
Verklärt vom milden Schimmer ruht
Die junge Mutter. Ros'ge Glut
Erhöht der Freude helle Lust,
Die all ihr Dasein froh bewußt
Und freundlich schmücket. Doch beineben
Da birgt das neue frische Leben
Die stille Wiege. Lange Stunden
So fizzet Hand in Hand gebunden
Mit seinem Weib der starke Werth
Und plaudert froh. Zum Kinde kehrt
Er dann, das Vaterglück zu saugen,
Voll Seligkeit die hellen Augen.

Die Gabe ist's, die Gott ihm lieh.
Wie schaukelt er sie auf dem Knie,
Wie trägt er sanft sie auf den Armen
So innig liebevoll dem warmen,
Freudvollen Herzen angeschlossen!
Nie hat er solche Lust genossen.

Olachte stets so helle Zeit!

schwiege draußen Kampf und Streit!
O könnt' er jetzt zu Hause bleiben
Und all die süßen Spiele treiben,
Die Gattenglück und Vaterlust
Auf einmal wecken in der Brust!
Wie weit ist er umhergeritten,

Wie hat er überall gestritten,

Doch blieb ihm fremd sein eignes Wesen.
Jetzt hat verstehend er gelesen

In seinem Selbst. Jetzt wünscht er Frieden,
Weil Frieden seinem Geist beschieden.
Doch wie sich auch die Wünsche lenken,
Noch darf er nicht an Ruhe denken.
Denn dunkle Kunden ziehn durchs Land:
Zu Wien starb Kaiser Ferdinand,
Und Ferdinand, der Kaisersohn,
Bestieg den alten deutschen Thron.
Er ist der Gönner Werth's seit lange.
Wie darf er jetzt im Kriegesdrange
Dem Gönner seinen Rücken kehren?
Es gilt des Kaisers Macht zu mehren.
Auch hat er bitter tief empfunden,
Es blutet noch aus allen Wunden

Das theure deutsche Vaterland,
Und dem gehöret Herz und Hand.
Auch fühlt er, eh es aufgerichtet,
Daß Ehre, Adel, Ruhm verpflichtet,
Noch mehr thut es das Thatenleben,
Das Alles ihm bis jetzt gegeben.

Und lange dauert nicht die Nast.
Vom kölner Kurfürst kommt in Hast
Ein Bote. Auch Maxmilian
Von Baiern ruft ihn wacker an.
Nach Ehrenbreitstein soll der Werth,
Wo man des Helden heiß begehrt,
zu nehmen die berühmte Veste.
Da muß er aus dem trauten Neste
Von Weib und Kind! O böse Mahnung !
Er zieht hinweg, von schlimmer Ahnung
Die Seele voll. Im Wintereise
Macht er den Rhein hinauf die Reise,
Und sammelt seine Reiterschaaren,
Die hier und dort zerstreuet waren.

Da gab's der Arbeit bald genug.
Von Wesel naht ein Wagenzug;
Kundschafter sahen ihn. Er naht
Durch das Gebirg auf stillem Pfad.
Es sind an hundertfünfzig Wagen,
Die Nahrung nach der Veste tragen.
Sie nahen bei Neuwied dem Rhein.
Melander und Herr Durmenstein,
Die Generale find in Hessen,
Befehl'gen sie, und kühn vermessen

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